FadingScreams schrieb:weiter galt das Ende der Mantrailer Spur fast 8 Jahre lang als sicherer Ort, an den die fürchterlichen Schreie stattgefunden haben sollen/müssen - erst mit dem Deschuty/Kaes Artikel hieß es plötzlich:
Er ist sicher, dass die Schreie aus Richtung Moselufer kommen. Nur: von welcher Uferseite? Nachts tragen Wasserflächen den Schall besonders gut.
in wie weit hierzu, ist es wohl wichtig wo der SB sein Kindersarg Volvo geparkt hatte?
Bleiben wir vorerst bei den Dingen die wir als einigermaßen sicher ansehen können, waren die Mantrailer ersteinmal keine definitive Hilfe. Zumindest nicht in meinem Verständnis. Die Schreigeschichte ist ja nun von mir schon oft bewertet worden. Die Aussage an sich zweifle ich keinesfalles an, halte sie aber ohne stützende Hinweise für unbrauchbar, da sie unter den gegebenen Umständen nicht eindeutig zuzuordnen ist. Der Volvo ist auch irrelevant, da der Besitzer eben ein Zeuge ist und nicht unter Verdacht steht. Im Zuge seiner Überprüfung hat man das sicher gecheckt, alles Andere wäre ein ziemlich unprofessionell. Was bleibt also, wenn man hier irgendetwas erklärt oder aufklärt ? Keine definitive Aussage, die zu einem definitiven Ergebnis führt. Und so oder so ähnlich verhält es sich mit vielen "offenen" Fragen. Eine Klärung würde uns vlt. erleuchten, aber nicht wirklich weiterbringen.
FadingScreams schrieb:das hinterfragen der Mantrailer Spur bringt nichts?
das hinterfragen der Schreie am Moselufer/Zurlauben bringt nichts
das hinterfragen der Schreie in Pallien bringt nichts
das hinterfragen des Anrufs bei Antenne West bringt nichts
das hinterfragen der Peugeot-Spur bringt nichts
Völlig richtig. Und zwar deshalb, weil eben ein "Hinterfragen" nicht der Lösung näher bringt, sondern eher zusätzliche Verwirrung stiftet. Mantrailer/Schreie hatte ich eben ausgeführt. Der Anruf bei Antenne West ist viel zu aussageschwach, als das man daraus etwas brauchbares machen könnte. Eine Frau am/im/auf dem Baum. Unfreiwillig, deshalb mit jenem "Hängen" verziert. Das ist kein Insiderwissen eines Zeugen/Täters/Mitwissenden unter Gewissensbissen, sondern ein durch den Sender in unprofessioneller Art und Weise aufgebauschter Hinweis irgendeiner unbekannten Quelle, die nicht -wie sonst üblich und zwingend(!) notwendig- als zuverlässig/glaubhaft verifiziert oder in sonst irgendeiner öffentlich bekannten Form überprüft wurde. Mehr nicht. Die Peugeotspur klingt zunächst natürlich recht brauchbar, weshalb auch die Ermittler zunächst mal von einer Verschleppung des Opfers ausgingen. Gestützt wurde die Annahme durch ausgebliebene Zeugenmeldungen zu ihrem Verbleib nach ihrem Verschwinden vom Festgelände. Diese Spur lief jedoch ins "Nichts". Weder ein entsprechender Peugeot, noch ein Kennzeichen konnten ermittelt werden. Darüber hinaus wurde der Peugeot durch keine weiteren Zeugen erwähnt. Zumindest ist darüber nichts bekannt. Wie wir nach dem Fund TGs in unmittelbarer Nähe zum Festgelände wissen, wurde TG wahrscheinlich eher nicht verschleppt. Stellt sich also die Frage, warum man diese Spur noch hinterfragen sollte ??
FadingScreams schrieb:das hinterfragen des Ginger11 'Traums' bringt nichts
das hinterfragen des Pullovers bringt nichts
das hinterfragen des silbernen Etuis bringt nichts
das hinterfragen der nicht gespeicherten Telefonnummer bringt nichts....
Auch das ist korrekt. Den "Traum" zu hinterfragen ist was für Menschen, die sich mit Esotherik und übersinnlichen Phänomenen beschäftigen. Ginger hatte mit dem Fall persönlich wohl nichts zu tun. Von daher kann hier nicht von "erträumten" Zeugenwissen die Rede sein. Also Haken dran. So einfach. Egal, ob nun zufällig etwas aus dem Traum zur Realität passte. Das ist bei Horoskopen überigens auch häufiger der Fall. Ich ganz persönlich halte die Geschichte deshalb für interessant aber nicht relevant. Der Pullover wurde sicher auch Gegenstand der Ermittlungen. Er brachte aber die Ermittler nicht weiter. So what ? Haken dran. Das silberne Etui ist nach 8 Jahren an einem solchen Ort kein Spurenträger mehr und höchstens als unterstützendes Indiz brauchbar, wenn es z.B. dem Besitz eines bereits ermittelten Verdächtigen zugeordnet werden könnte. Somit eher ein Gegenstand für die Asservatenkammer. Wäre das Etui so selten und einprägsam gewesen, dass ohne wilde Verdächtigungen ein mutmaßlicher Eigentümer hätte möglicherweise ermittelt werden können, hätte man es zum Gegenstand einer Öffentlichkeitsfahndung gemacht. Das (neben jeder Menge anderem weggeworfenem Müll von oben) dieses Etui auch dort lag, ist nach all den Jahren ebenfalls nicht wahnsinnig aufsehenerregend. Haken dran. Die gespeicherten Nummer sind ebenfalls sicher überprüft worden. Hier hat es aber keinen offensichtlichen Fortschritt in den Ermittlungen gegeben. Sonst hätte man sicher etwas daraus gemacht. Haken dran.
Svensvenson schrieb:Es geht um ein Mitnehmen der Angehörigen in so einem traumatischen Fall.
Das hier ggf. Fehler passiert sind, scheint offensichtlich. Sonst wären die Differenzen zwischen Ermittlern und Hinterbliebenen nicht so unüberbrückbar geworden. Doch dieses "mangelhafte Mitnehmen" ist ein Verwurf, der nichts am Ergebnis ändert. Selbst wenn man den Angehörigen jedes Detail der Ermittlungen haarklein erklärt hätte, wäre deshalb noch kein Hergang der Ereignisse aufgeklärt worden. Wo nichts ist, kann nichts werden. Ohne entsprechende Hinweise, kein Ermittlungserfolg. Ohne Zeugen/Aussagen zu relevanten Dingen eben keine Lösung des Falles. Es ist also eher ein Vorwurf, der den Umgang der Ermittler mit Angehörigen kritisiert, aber nicht das Ausbleiben eines zufriedenstellenden Ermittlungsergebnisses.
AveMaria schrieb:(...) Für mich ist als Resümee geblieben, dass es diese Eitelkeiten und Abgründe gibt und dass jemand, der davon betroffen ist, ALLE Register ziehen wird, um davon abzulenken. Von daher bin ich immer vorsichtig mit der Einstufung in VT, nur weil das Tun von Autoritäten hinterfragt wird.
Niemand wird sich selbst ans Messer liefern und am eigenen Stuhl sägen, selbst wenn sonnenklar ist, dass dieser Jemand einen klaren (und schwiegenden) Fehler begangen hat. Das ist aber keine Grundlage für einen Pauschalverdacht. Es stellt sich ja immer die Frage nach der Schwere begangener Fehler. Das man ggf. etwas übersieht, die falschen Rückschlüsse zieht usw. ist bei einer so langen Ermittlungzeit kaum zu verhindern. Die SoKo zwischenzeitlich neu zu besetzen, war daher auch nicht ganz verkehrt. Gebracht hat es insofern nichts, als das dieser Fall nicht deshalb (vorerst) ungelöst verbleibt, weil hier alle Ermittler fortwährend schwere Fehler begangen und diese vertuscht hätten. Zumindest ist mal nichts dergleichen annähernd belegt worden. Sondern er ist deshalb ungelöst, weil die wichtigsten Informationen dafür fehlen. Seit dem Verschwinden TGs vom Festgelände gab es viele unbestätigte Hinweise und wilde Spekulationen. Doch belastbares sucht man vergeblich. Nach zig Jahren ist dann eben irgendwann mal das Ende erreicht. Damit muß man leben und umgehen können. Auch die Ermittler. Nochmal, es sind "neue" Erkenntnisse nötig, die jene große Informationslücke belastbar füllen. Ohne ist eben irgendwann Feierabend.
Sector7 schrieb:Wer meint, er hätte valide Erkenntnisse per PN oder aus anderen ominösen Quellen und darauf aufbaut, der tendiert mMn. eher in Richtung VT als in Richtung Realität. Auch ein ständiges Anzweifeln, ob die Polizei Vorgänge wie zB den Radioanrufer oder den Traum unzureichend behandelt hat, ist aus meiner Sicht überflüssiges Spekulieren.
Deshalb kann man jeden Aspekt des Falls hier gerne weiter und wiederholt diskutieren, aber bitte anhand von Infos und Fakten, die nachvollziehbar und nicht nur "gefühlt" sind. Meine Meinung!
Jap, sehr schön formuliert. Ich selbst habe am Anfang ziemlich wehement versucht, irgendetwas zu finden, dass "den" entscheidenden Hinweis auf ein Kapitaldelikt aufzeigt, weil ich eben von einem Verbrechen überzeugt war. Und ich habe dafür natürlich auch Quellen herangezogen, die aus Sicht der Ermittler wahrscheinlich keine zielführende Aussagekraft hätten. Wenn man nur in eine Richtung blickt, fällt es schwer, auch Impulse aus anderen Richtungen zu empfangen und entsprechend zu deuten. Heute bin ich da etwas weiter. In der Nachbetrachtung kann mMn niemand mit Sicherheit behaupten, dies ist ein Fall von Mord, Unfall oder sonstetwas. Ok, einen Suizid halte ich für deutlich unwahrscheinlich, aus den selben Gründen wie die GM. Aber sonst kann es alles gewesen sein. Aus meiner persönlichen Logik heraus vermute/spekuliere ich jedoch, dass TG nicht allein zur Absturzstelle gelangte. Die einzige Einschränkung, die ich mir -stand heute- noch erlaube. Nach dem ganzen "Wiederkäuen" würde auch ich mir dehalb wünschen, zu den Fakten zurückzukehren und nicht wilde Phantasietheorien in den Raum zu stellen, nur weil sie mangels entsprechender Informationen nicht ausgeschlossen werden können.
JosephConrad schrieb:1. Mord=jemand hat egal wie dafür gesorgt, dass sie dort hinunterstürzt um sie zu töten und dies geplant.
2. Totschlag = wie 1. aber spontan im Affekt ohne niedere beweggründe
3. Nötigung mit Todesfolge = z.B hat sie gejagt und sie ist daher abgestürzt
4. Fahrlässige Tötung = z.B ist ist mit ihr hinter den Zaun und hat sie erschreckt.
5. Suizid
6. Unfall
So ist es. So und nicht anders. Man kann davon nichts endgültig ausschließen, solange keine forensischen Beweise oder belastbaren Aussagen dagegen sprechen. Natürlich erscheinen die 6 Punkte im Auge des jeweiligen Betrachters unterschiedlich wahrscheinlich. Ich halte z.B. Punkt 5 für die unwahrscheinlichste Variante. Doch um den Fall zu lösen, braucht man mMn eben eines von Beiden. Forensische Beweise oder "neue" belastbare Aussagen. Beides fehlt oder ist nicht aussagekräftig genug. Also cold case. Logisch.