stanmarsh schrieb:Ich halte es für sehr gut möglich, dass Telefonate um 4 Uhr morgens nach einer langen Partynacht zwischen zwei Personen mit "ungeklärtem Beziehungsstatus" und ein bisschen Alkohol und viel Erwartungshaltung nicht 100% exakt nachvollziehbar laufen.
Das ist fahrlässig gedacht. Der Alkohol wird aus meiner Sicht überbewertet. Hört sich immer so an, als wären die Leute stapelweise nicht bei Trost/Sinnen gewesen.
stanmarsh schrieb:und jetzt musste man sich auf andere Spuren konzentrieren.
Ist jemand nicht dieser Meinung?
Ja, warum andere Spuren? Es müssen erst einmal ALLE alten Spuren EINGEHEND noch einmal überprüft werden. Erst dann können neue Spuren hinzuzkommen, sofern dann noch erforderlich.
stanmarsh schrieb:Tragisch ist, dass beide Freiburger Fälle trotz direktem Fund und sicher feststellbarem Verbrechen dennoch schwer aufklärbar erscheinen.
Du stellst dir die Aufklärunsgarbeit ein wenig zu einfach vor, so mein Eindruck. Die Kripo hat zwar DNA-Spuren, aber noch lange keinen Treffer in einer Datenbank. Alles dauert eben auch seine Zeit. Die Aufklärungsquote bei Kapitaldelikten ist einzigartig hoch in der westlichen Welt. Das muss auch einmal gesagt werden.
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-Leela- schrieb:Die technischen Handydaten konnten vielleicht rekonstruiert werden, jedoch nicht der Inhalt des Gespräches.
Es wurden Daten gefunden, die aber erst in der Gesamtschau bewertet werden können, wie der STA sagte. Es hört sich aus meiner Sicht nach mehr an, dass zB. eine SMS nach 4:13 Uhr zB. ermittelt worden sein könnte.
-Leela- schrieb:Ab 04:13 wissen wir nicht, was in Tanja's Kopf vor sich ging. Und davor? Davor doch eigentlich auch nicht.
Im Prinzip schon, denn ihr Bekannter sprach von einer gutgelaunten TG, etwas euphorisch vielleicht. Aus der Erzählung kann vermutet werden, dass TG in die Stadt wollte, weil sie sich freute. Wenn TG eine Absage erhalten haben soll u. sie deshalb wütend gesichtet worden sein soll, dann hätte ihr Bekannter aber was gegenüber der Kripo ausgesagt?
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FadingScreams schrieb:möglicherweise ist sie sogar mit einer Mfg in die Stadt und traf dort niemanden mehr an - dann kehrte sie schlecht gelaunt zum Fest zurück. Alle nach Streit und Stress aussehenden Sichtungen würden einen Sinn ergeben.. auch ein anschließender Weg am frühen, schon hellen morgen erscheint dann in einem anderen Licht..
Das ist überhaupt noch einmal eine sehr interessante Variante! - Dann müsste die Aussage des neuen Bekannten in Frage gestellt werden, der doch ein festes Alibi hat?
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@meermin Vielen Dank für deinen Hinweis. Aus meiner Sicht ein sehr guter Vergleich zu den Gesamtumständen bei TG.
meermin schrieb:Tragischerweise konnten, glaubt man den Worten des Staatsanwaltes dazu, nicht einmal DNA gesichert werden, nicht weil keine da gewesen wären, sondern weil diese "verrottet" waren. Ich fand diese Aussage schon immer sehr befremdlich.
Auch mein Unwohlsein u. ziehe diesen Artikel dazu:
http://www.spiegel.de/einestages/historische-mordfaelle-a-946596.html"Nicht jeder stirbt mit einem Messer im Rücken" - so reicht heute ein Tropfen Schweiß, um daraus sogenanntes DNA-fähiges Material zu gewinnen - oder mikroskopisch kleine Hautschüppchen, die an einer Schnur hängengeblieben sind, mit der vor über 60 Jahren ein Mord verübt wurde.
Die Rede ist hier von Spuren, die gesichert asserviert wurden u. nun nach 60 Jahren einen Treffer erzielen konnten. 60 Jahre, in denen DNA-Spuren also nicht verrotten in der Asservatenkammer! Im Falle TG lag sie 8 Jahre in der Natur, Bekleidungsstücke mit möglichen DNA-Spuren waren verrottet, oder? Was ist mit den Berenzen-Fläschchen, die verschlossen waren u. somit nichts anderes als ein verschlossenes Asservat darstellen? Auch verrotteten die Bekleidungsstücke nicht so schnell wie die Autolyse. TG fiel in einen sehr geschützten Raum, der so undurchdringlich gewesen sein soll, dass noch nicht einmal Spürhunde sie erreicht hätten. Da der Pulli weitestgehend intakt geblieben sein soll, kann ich mir nicht vorstellen, dass DNA-Spuren nicht gefunden werden könnten.
meermin schrieb:Die Aussagen des Gerichtsmediziners sagen daher eigentlich nur aus, dass Tanja nicht zu Tode kam weil jemand ihr Knochen gebrochen hatte bzw. mit einem Messer bis auf die Knochen zustiess. Und man weiss dank der Aussagen der Staatsanwaltschaft auf der PK, dass kein Täter sich unmittebar vor dem Absturz an Tanjas Hose oder ihrem BH zu schaffen gemacht hat.
So ist es, keine Knochenverletzung heißt ja nicht, dass es keine Verletzung in die Weichteile gab. Der Pulli müsste aber Aufschluss darüber geben, ob zB. ein Messerstich vorhanden war. Da dem nicht so zu sein scheint, konnte der GM jegliche Art von Werkzeugspuren ausschließen, wobei ich diesbezüglich mit dieser Aussage nicht im Reinen bin, da der Pulli aufgrund des Sturzgeschehens einige Risse zeigen dürfte u. Blutspuren, so dass ich mir nicht sicher bin, ob der GM tatsächlich einen Messerstich von einem Riss durch den Sturz wirklich 100 % unterscheiden kann?
keine durch Dritte herbeigeführte Knochenverletzungen, keine Öffnung von Hosentreissverschluss und BH ,abzuleiten, dass ein Verbrechen mit grosser Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann, halte ich für unzulässig.
Aus meiner Sicht wäre es im Sinne der Öffentlichkeit, wenn der GM dazu noch einmal Stellung nehmen würde.
meermin schrieb:Das ist die traurige Realität. Und weil es so ist, muss verstärkt den anderen Spuren, den Spuren, die damals aufgenommen und verfolgt wurden nachgegangen werden, den Spuren, die durch Zeugenaussagen Bedeutung erlangten.
Und dem ist nichts hinzuzufügen u. wird von der Öffentlichkeit erwartet.
Hier muss angesetzt werden und diese Spuren müssen bis zu Ende verfolgt und geklärt werden...die Zeugenaussagen und ihre Bestätigungen sind jetzt gefragt, waren es im Grunde schon immer.