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Der Würger von Norderstedt

32 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Norderstedt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Würger von Norderstedt

15.02.2015 um 16:57
@XY-110


Ich habe noch eine Seite gefunden:
http://www.zuschauerreaktionen.de/index.htm

Geh links mal auf "Filmfall-Liste, dort gibt es ein
PDF mit allen Folgen.

Zu der Folge gibt es bei der Rubrik "Besonderheiten"
folgenden Hinweis:
Gesperrte Sendung. Mehr Fälle
aus der Sendung sind nicht bekannt.
Und noch'n Link:

https://www.facebook.com/e110.de/posts/420535234677549

Sieht so aus, als ob es da keine Aufzeichnung von gibt. Wie lange
Manuskripte für so etwas aufgehoben werden, weiß ich nicht.


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Der Würger von Norderstedt

15.02.2015 um 17:52
Es haben sich bei diversen Foren sehr viele Leute um diese Folge bemüht. Bisher jedoch kein Durchbruch dabei, auch nicht in der Schweiz. Es wird immer wieder an das ZDF verwiesen, weil nur hier die Urheberrechte sind. Und genau hier gibt es wie schon gesagt nichts mehr. Der damalige Leiter der Morkommission aus Kiel, der damals bei der Sendung XY im Studio war ließ über seine Dienststelle die Folge aufnehmen. Es gab daher tatsächlich mal eine Aufnahme der Sendung doch später war auch diese vernichtet worden. Also denke ich mal abwarten und weiter suchen.
Dennoch nochmals Dank für die Hinweise, die ich noch nicht kannte. War sehr interessant dort rum zu stöbern.
Die damals vorgetragenen Studio-bzw. Filmfälle, die ich schon vorher kannte, wurden mir durch die Foren bestätigt.


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Der Würger von Norderstedt

11.03.2016 um 06:22
Um wen geht es denn hier?
Um Honka?
Da wurde nun ein Buch geschrieben.
"Der goldene Handschuh"
http://www.allesmuenster.de/cms/heinz-strunk-der-goldene-handschuh-lesung/


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Der Würger von Norderstedt

11.03.2016 um 14:17
Nein, es geht hier um H.-J. Schröder.


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Der Würger von Norderstedt

12.03.2016 um 09:07
Schröder hat ja offenbar schon damals einen relativen Radius um Norderstedt genutzt, in dem er seine Opfer traf und einen noch etwas größeren Radius, in dem er seine Opfer dann missbrauchte und liegen ließ. Da er mobil war und ein Auto besaß, traue ich ihm durchaus die weiteren Strecken zu, die @GonzoX als mögliche Tatorte in die Diskussion einbrachte. Ich kann mir tatsächlich auch nur schwerlich vorstellen, dass er zunächst mit relativer zeitlicher Nähe tötet und dann nicht mehr.
Weiß jemand, inwiefern andere Taten neu untersucht wurden, um Zusammenhänge zu prüfen? Es müssten doch auch heutige Technologien neue Antworten auf alte Fragen geben können. Z.B. DNA an den Kleidungsstücken und Tatorten und Leichen (die nicht skelettiert waren). Sind die älteren Fälle, ggf auch unabhängig von Schröder, neu aufgenommen und untersucht worden?
Da man ihm selbst die gestandenen Fälle nicht so einfach nachweisen konnte, gibt es sicherlich auch Probleme ihm andere zuordnen zu können. Inwiefern wurde das versucht? Gab es da ein Profiling, um Zusammenhänge mit anderen ungelösten Fällen zu analysieren?


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Der Würger von Norderstedt

13.03.2016 um 07:06
@darkstar69
@Comtesse hat auf Seite 1 einen sehr ausführlichen Artikel gepostet, in dem es auch um die Begutachtung ging. Der Gutachter führt aus, warum Sch. plötzlich aufhörte zu morden bzw. aufgehört haben könnte zu morden.

Beste Grüße, Jacki


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Der Würger von Norderstedt

14.03.2016 um 21:48
@jacki79
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein Täter mit dieser Geschichte und diesem Tatverhalten plötzlich sein Verhalten so sehr ändern und steuern kann. Selbst wenn man davon ausgeht, dass Sch. zunächst psychisch derart beeinträchtigt war und in kurzer Zeit mehrere sehr auffällige Sexualmorde begeht und sich kurze Zeit später derart in Griff hat, es nicht mehr zu tun. Diese Phantasien stecken doch in ihm drin. Selbst wenn sich sein Tatverhalten im Laufe der Zeit ändert, ändert sich tatsächlich auch die Grundpersönlichkeit? Ich vermute, dass es noch mehr Taten gab, die man ihm (noch) nicht anlasten kann. Im Laufe der Jahre kann sich auch sein Radius erweitert haben, seine Mobilität, sein Verhalten, so dass die taten nicht alle nach gleichen Muster verlaufen sein müssen, etc. Aber verliert er auch seinen Drang? Hört er auf zu Morden? Er hat schließlich auch zu Beginn der Beziehung mit seiner Frau nicht aufgehört und später auch eine Vergewaltigung begangen. Ich glaube derzeit nicht, dass die gestandenen Taten seine einzigen waren.


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Der Würger von Norderstedt

14.03.2016 um 22:18
@darkstar69
Nunja, ich bin nicht vom Fach. Ich finde aber die Ansätze des Gutachters durchaus schlüssig erklärt.
Bei diesen Verbrechen jedoch setzt bei mir das Verstehen, Nachvollziehen usw. völlig aus. Wie lange dauert es, einen Menschen mit Jackenärmeln zu erwürgen? Wie viel Kraft braucht man dafür? Wie kann das Töten eines Lebewesens jemanden sexuell erregen? Wie kann man nach der Tat ein normales Leben führen? Eine derartige seelische Abartigkeit ist für mich unerklärlich. Wie gesagt, der Gutachter hat schlüssig argumentiert, aber dadurch erklärt sich mir diese Devianz nicht. Insofern kann ich auch nicht sagen, ob ich glaube, dass er irgendwann aufhörte oder nicht. Diese Abgründe der menschlichen Seele sind mir persönlich zu tief.

Beste Grüße, Jacki


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Der Würger von Norderstedt

25.04.2017 um 14:38
Hierzu gab es bisher anscheinen noch nichts neues ? @GonzoX


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Der Würger von Norderstedt

08.07.2017 um 16:03
weiss jemand in welchem gefängnis Hans-Jürgen Schröder nun sitzt ?


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Der Würger von Norderstedt

10.07.2017 um 21:17
@darkstar69
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 14.03.2016:Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein Täter mit dieser Geschichte und diesem Tatverhalten plötzlich sein Verhalten so sehr ändern und steuern kann. Selbst wenn man davon ausgeht, dass Sch. zunächst psychisch derart beeinträchtigt war und in kurzer Zeit mehrere sehr auffällige Sexualmorde begeht und sich kurze Zeit später derart in Griff hat, es nicht mehr zu tun. Diese Phantasien stecken doch in ihm drin. Selbst wenn sich sein Tatverhalten im Laufe der Zeit ändert,  ändert sich tatsächlich auch die Grundpersönlichkeit?
Der letzte Satz in deinem Posting ist der Dreh- und Angelpunkt, auf den es ankommt, um sich der Frage anzunähern, wie plausibel das Tatverhalten Schröders ist. @jacki79 hat bereits auf den Artikel des Spiegels auf Seite 1 verwiesen, der in diesem Zusammenhang die Gutachterpositionen wiedergibt. Briken hat m.E. sehr gut aufgeschlüsselt, wie ein solches Tatverhalten wie Schröders zu verstehen ist. Dafür muss einerseits das Wesen von Persönlichkeit und Persönlichkeitsentwicklung klar erkannt werden und andererseits die Tatmotivation im Zusammenspiel damit deutlich herausgearbeitet werden.
Lange Zeit hatte man angenommen, dass Persönlichkeit einer Prägung unterliegt, die irreversibel sei und sich Persönlichkeit im Laufe eines Lebens kaum mehr wandele. Wie die neuere Forschung zeigt, war dies ein Trugschluss. Persönlichkeit ist wandelbar.

Was also waren Kernaspekte der Persönlichkeit von Schröder?
Briken hat herausgearbeitet, dass Schröder früh sozialphobische Züge gezeigt hat, die sich letztlich auch als "Kontaktstörung" bezeichnen lassen könnten, die jedoch zunächst als Symptome sozialer Angst einzuordnen sind. Mangelnde (Selbst-)Sicherheit in sozialer Interaktion. Lassen wir dies also als "Grundpersönlichkeitszug" Schröders mal im Hinterkopf behalten.

Handeln und Verhalten ist persönlichkeitsentsprechend von Mustern, also Lernerfahrungen abhängig. Um Schröders Verhalten näher einzuschätzen, müsste man sich daher die Frage stellen:

Wie ist er mit seiner sozialen Angst umgegangen?
Briken hat herausgearbeitet, dass Schröder seine Furcht externalisiert hat. Er hat also seine Furcht vor Anderen ausgelagert, indem er sie auf sein Gegenüber projiziert hat - statt zu erkennen, dass ER ANDERE abwehrt, weil er Angst vor ihnen und seinem eigenen Versagen hat, hat er nun DEN ANDEREN unterstellt, sie seien ihm gegenüber feindselig. Das Verhaltensmuster, wenn dies folglich regelhaft geschieht, nennt sich Paranoia. Auch dies hat Briken schön beschrieben. Schröder hatte paranoide Wesenszüge. (Für alle, die es interessiert: dieser Mechanismus wurde in der "Geschichte mit dem Hammer" von Watzlawik eindrücklich beschrieben.)

Für die nähere Einschätzung von Schröders Taten ist also von Bedeutung, wie er mit Situationen sozialer Angst und sozialer Frustration im Laufe der Zeit umgegangen ist:

Der Umgang mit Angst ist ein im Lebenslauf allgemein sehr Wandelbarer, da starke Gefühle wie Angst ebenfalls der Erfahrung (somit dem Alternsprozesses) sowie der psychosexuellen/ hormonellen Entwicklung unterliegen. Da die hormonelle Lage im pubertären und jungen/mittleren Erwachsenenalter ihren Höhepunkt erreicht, wäre in diesen Altersbereichen mit einer Häufung derlei motivierter Straftaten zu rechnen. Insbesondere wenn, wie Briken erläuterte, noch eine Störung der Impulskontrolle des Täters hinzukommt. Dadurch können aggressive Impulse, die hormonell bedingt in diesem Alter sehr stark sind, noch schlechter abgewehrt werden. Wir erinnern uns: Schröder neigte dazu, seine Angst zu externalisieren. Das heißt nichts anderes, als dass er dazu persönlichkeitsbedingt neigte, sie (aggressiv) nach außen zu richten - statt nach innen (das wären de-pressive Impulse).

Wird ein solcher Täter älter, dürfte die Frequenz an zu erwartenden Taten folglich abnehmen und sich auf Situationen größten Frusts beschränken. Schröder selbst hat dies gleichermaßen beschrieben. Er habe v.a. dann Taten begangen, als er sich besonders großem Frust ausgesetzt sah. Ein weiterer Hinweis darauf, warum es lange Zeiten gab, in denen er keine Taten beging, zeigt seine biographische Entwicklung. Er hat sich im Laufe der Zeit zusätzliche Kompensationsstrategien angeeignet, um Frust abzuwehren: Er ging ein Verhältnis mit seiner Schwägerin ein, wurde dafür vom Bruder auch nicht abgelehnt, sondern es wurde geduldet und er dürfte Frust zudem durch besonders liebevolles Verhalten seiner Frau und seiner Schwägerin gegenüber kompensiert haben. Auch dies Aspekte, die dafür sorgen können, dass im Rahmen von Lernerfahrungen die Häufigkeit von Taten abnehmen kann, wenn auf der anderen Seite zusätzliche "Ressourcen" zur Verfügung stehen.

Auch, wenn das Gericht den Ausführungen Brikens nicht wirklich folgen konnte, halte ich Brikens Sicht für sehr differenziert, schlüssig und korrekt. Er hat zudem deutlich gemacht, dass die Schröder betreffende Paraphilie im sexuellen Bereich nicht als klassische Störung der Sexualpräferenz verstanden werden kann, wie dies bei anderen Straftätern der Fall ist und sich bei diesen durch Persistenz auszeichnet, sondern sich bei Schröder die Neigung zu sadistischen Handlungen situativ und persönlichkeitsentsprechend punktuell entlud. Wichtig ist dabei zu verstehen: Im Vordergrund der Tatmotivation stand die Frustrationsabwehr - nicht die sexuelle Befriedigung.

Du hast geschrieben:
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb am 14.03.2016:Diese Phantasien stecken doch in ihm drin.
Es stellt sich die Frage, ob sein Handeln tatsächlich phantasiengeleitet war. Ich bezweifele das. Er wird Bilder und Vorstellungen gehabt haben, wie er seinen Frust in der jeweiligen Situation entladen wollte, allerdings steht in Frage, ob es in der Form phantasiegeleitet war, die man es von "klassischen" Sexualstraftätern kennt, deren alleiniger Antrieb die Umsetzung einer Phantasie ist, an der sie Jahre und Jahrzehnte arbeiten, um sie zur Perfektion zu bringen. Bei ihnen ist SIE der Zweck.
Bei Schröder habe ich eher den Eindruck, dass sie, wenn überhaupt in dem Ausmaß vorhanden, lediglich das MITTEL zum Zweck waren (Frustabwehr) und Externalisierung seiner eigenen Ohnmacht (durch Sadismus am Anderen).


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Der Würger von Norderstedt

11.07.2017 um 01:01
@traces
danke


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