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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

07.04.2019 um 10:58
Zitat von meerminmeermin schrieb:Bence Toth war aber eben nicht über die genauen Gegebenheiten informiert und zum längeren Ausbaldowern fehlte ihm am Tattat definitiv die Zeit. Wenn er der Täter gewesen sein sollte, dann hätte er einfach Glück gehabt, dass Opfer alleine anzutreffen.
Selbstverständlich kannte er als Mitarbeiter, Vertrauter und Prinzling die Gewohnheiten und die Privatgemächer der Tante wie kaum ein Zweiter! Er musste daher überhaupt nichts ausbaldowern: Er wusste wann die Tante zum Stammtisch gehen würde weil er selbst schon dabei war, er kannte das Büro genau, er kannte die Zugänge zur Wohnung, wusste über die Zeitungslieferungen Bescheid, hatte nach wie vor einige Schlüssel, wusste wo die Kameras im Parkhaus installiert waren , usw. usf.

Willst du denn allen Ernstes das Gegenteil behaupten?


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.04.2019 um 11:04
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Bence Toth war aber eben nicht über die genauen Gegebenheiten informiert und zum längeren Ausbaldowern fehlte ihm am Tattat definitiv die Zeit. Wenn er der Täter gewesen sein sollte, dann hätte er einfach Glück gehabt, dass Opfer alleine anzutreffen.
Selbstverständlich kannte er als Mitarbeiter, Vertrauter und Prinzling der die Gewohnheiten und die Privatgemächer der Tante wie kaum ein zweiter! Willst du denn allen Ernstes das Gegenteil behaupten?
Ich rede hier von den genauen GEgebenheiten in der Wohnung unmittelbar vor dem Tatzeitpukt. Natürlich kannte Bence die Wohnung aber er konnte nicht wissen was genau da zu dem Zeitpunkt los war. Im Übrigen wurde Frau Böhringer im Flur erschlagen, eine Kenntnis der Wohnung erübrigte sich demnach. Die Durchsuchungsspuren im Büro deuten auch eher darauf hin, dass jemand sich hier nicht so gut auskannte und suchen musste. Bence Toth dürfte bekannt gewesen sein, wo sich das Testament befand.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.04.2019 um 11:18
@meermin
Zitat von meerminmeermin schrieb:Bence Toth dürfte bekannt gewesen sein, wo sich das Testament befand.
Warum nimmst Du immer Dinge an, die völlig vage sind?


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.04.2019 um 12:25
Zitat von meerminmeermin schrieb:Natürlich kannte Bence die Wohnung aber er konnte nicht wissen was genau da zu dem Zeitpunkt los war
Aha. Dein Alternativtäter aber schon? Sorry aber es wird ja immer skurriler :-D


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.04.2019 um 12:29
Zitat von jaskajaska schrieb:meermin schrieb:
Bence Toth dürfte bekannt gewesen sein, wo sich das Testament befand.
Warum nimmst Du immer Dinge an, die völlig vage sind?
"dürfte bekannt gewesen sein" nicht " WAR bekannt". Warum also diese Unterstellung deinerseits: "NIMMST" du an?

Ich vermute in der Tat, dass Bence Toth, der sich wahrscheinlich häufiger in dem Büro aufgehalten hat, wenn er seiner Tante bei Erledigungen dort zur Hand ging den Umschlag dort kannte. Da sein Name auf diesem Umschlag stand, dürfte ihn auch interessiert haben, was sich in dem Umschlag befand.
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:meermin schrieb:
Natürlich kannte Bence die Wohnung aber er konnte nicht wissen was genau da zu dem Zeitpunkt los war
Aha. Dein Alternativtäter aber schon? Sorry aber es wird ja immer skurriler :-D
Genau, jemand der beispielsweise einen Termin mit Frau Böhringer unter vier Augen gehabt hätte, hätte sich relativ sicher sein können, sie alleine in der Wohnung anzutreffen, und auch jemand der die Wohnung am Tattag ausspioniert hätte, hätte sich sicher sein können, die Wohnungsinhaberin alleine anzutreffen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.04.2019 um 13:30
Zitat von meerminmeermin schrieb:Genau, jemand der beispielsweise einen Termin mit Frau Böhringer unter vier Augen gehabt hätte, hätte sich relativ sicher sein können, sie alleine in der Wohnung anzutreffen, und auch jemand der die Wohnung am Tattag ausspioniert hätte, hätte sich sicher sein können, die Wohnungsinhaberin alleine anzutreffen.
Nachdem ich die Zugänge zur Wohnung in Augenschein genommen habe, halte ich es auch für am Wahrscheinlichsten, das Frau B. ihren Mörder in ihre Wohnung hineingelassen hat. Da der Täter vermutlich auf keinem Überwachungsvideo zu sehen war, vermutete ich die Nutzung des Fahrstuhls. Dass das Treppenhaus und der Durchgangsflur scheinbar auch nicht per Video überwacht wurden überrascht mich doch ein bisschen. Einen Alternativtäter, der mit Frau B. verabredet gewesen war halte ich immer noch für möglich. BT hätte Frau B. wahrscheinlich auch ohne Verabredung in ihre Wohnung gelassen. Glaube allerdings, dass Frau B. noch Besuch erwartete und die Art der Beziehung zum Besucher der Art war, dass es klar wäre, das sie ihrem Besucher alleine empfangen würde.


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07.04.2019 um 13:53
@Rosenmontag

Du meinst also, sie wollte gar nicht zum Stammtisch?

Denkst du an irgendeinen Unbekannten, der noch kommen wollte?


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.04.2019 um 15:15
Zitat von emzemz schrieb:Du meinst also, sie wollte gar nicht zum Stammtisch?

Denkst du an irgendeinen Unbekannten, der noch kommen wollte?
Halte ich durchaus für möglich. Der Mörder war Frau B. nicht unbekannt und ich halte es für wahrscheinlich, dass es eine kurzfristige Verabredung gewesen sein könnte.

Als Frau B. nicht zum Stammtisch erschienen ist, hat sich ja scheinbar niemand so große Sorgen gemacht, dass er /sie bei ihr angerufen und nachgefragt hätte. Es könnte üblich gewesen sein zum Stammtisch einfach nicht zu erscheinen, wenn irgend etwas sehr Wichtiges anliegt und ein Absagen nicht unbedingt der Standard wäre.

Das Frau B. wirklich aus geh bereit war, glaube ich eigentlich nicht. Ihr Mantel, hätte mir dazu noch gefehlt. Wäre sie zum Stammtisch aufgebrochen, wäre sie mutmaßlich zu Fuß unterwegs gewesen. Es hätte dann doch spät werden können. Es hätte kalt werden und regnen können.

Wetter am 15. Mai 2006: Quelle https://chroniknet.de/extra/was-war-am/?ereignisdatum=15.5.2006
München-Flughafen - wolkig mit etwas Regen.

Der mögliche Alternativtäter hätte mMn schon Tötungsabsichten gegenüber Frau B. gehabt und es war ihm wichtig, dass Frau Böhringer noch sterbend erkennt, wer sie ermordet hat. Frau B. wird Wissen wer sie ermordet hat. Dieser Umstand spricht mMn gegen BT, der ja seine Tante aus Habgier ermordet haben soll. Der Täter scheint ja noch auf die Tote bzw. bewusstlose Frau weiter eingeschlagen zu haben. Hier war ein Hass vorhanden, den ich mir in der Beziehung zwischen Tante und Neffe nicht erklären kann. Der Hass hat sich mMn. noch im Büro weiter abgearbeitet. Der Bürostuhl wurde um geschmissen, die Schubladen herausgezogen.

Natürlich könnte auch BT der Täter gewesen sein, da der Mord ja kein Raubmord war und eine Beziehungstat gemutmaßt werden kann, halte aber den Alternativtäter für wahrscheinlicher.


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.04.2019 um 10:12
Zitat von RosenmontagRosenmontag schrieb:dass Frau Böhringer noch sterbend erkennt, wer sie ermordet hat.
Bei der Feststellung des Gerichts, alles wäre ganz schnell gegangen und die Tat wäre unmittelbar nach Betreten der Wohnung geschehen handelt es sich um eine Annahme, mehr nicht. Diese -Annahme passt zeitlich zu dem engen Alibi Bence Toths.

Es muss aber nicht so passiert sein. Die im unteren Wohnungsflur aufgefundenen Blut- und sonstigen Spuren verweisen lediglich darauf, dass Frau Böhringer hier zu Tode kam.

Ich vermute daher, dass sie sich auf der Flucht vor dem Täter befand, als sie von diesem gestoppt und brutal erschlagen wurde. Sie hätte ihn demnach, falls es sich so verhalten sollte, gesehen und hätte ihn später identifizieren können. Hier sehe ich eigentlich auch das Mordmotiv.

Wenn es dem Täter darauf ankam, Frau Böhringer zu töten und wenn er als Waffe keine Schusswaffe und kein Messer sondern ein Schlagwerkzeug einsetzten wollte, dann musste er viele Male zuschlagen um sicher gehen zu können, dass er sein Opfer getötet hatte.

Vielleicht könnte angedacht werden, dass jeman einen "Kurier" bei Frau Böhringer vorbeigeschickt haben könnte, jemand, der im Auftrag einer anderen Person etwas abholen sollte? Dieser Kurier hätte dann oben in der Wohnung ein Glas Wasser angeboten bekommen und sich in der Zeit in der Frau Böhrigner in der Küche oder sonstwo war einen Blick in einen Schrank geworfen?

Der Täter hätte zuerst vorsichtig vorgehen müssen, da er auf die Hilfe von Frau Böhringer angewiesen gewesen wäre, hätte er nicht selber die ganze Wohnung durchsuchen wollen. Wenn Frau Böhringer ihm allerdings verweigerte für was er gekommen wäre, dann könnte die Situation eskaliert sein, er wäre zum Gehen aufgefordert worden und hätte sie getötet und dann selber gesucht, eine Sache, die er oben im Büro vermutete, in einem Kästchen, aber nicht in einem Umschlag, denn diesen hätte er, einmal geöffnet wohl kaum wieder zugeklebt. Soweit diese Vermutung, die einmal ein wenig von bisherigen Annahmen abweicht insofern sie von einem bestellten Täter ausgeht.


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08.04.2019 um 12:21
Die Spuren am Wasserglas und an dem Knauf des Schrankes existieren, auch wenn sie geflissentlich weggeschwiegen werden. Und selbst wenn noch so oft behauptet wird, dass es keinen Zusammenhang zwischen diesen Spuren und der Tat gibt, so sind das auch nur Behauptungen bzw. Annahmen , die durch nichts bewiesen werden konnten.

Im Gegenteil, es existieren Spuren über deren HErkunft man bis heute nichts zu wissen scheint und obwohl diese Spuren existieren, tauchen sie nicht in der Würdigung der Tat auf, bzw. es wird ein Zusammenhang ohne bewiesene BEgründung einfach negiert. Wie soll man das nennen?

Mir kommt der Urteilstext auch in weiten Teilen konstruiert vor, so als hätte sich da jemand sehr viel Mühe gegeben Dinge zusammenzubringen, damit eine schöne glaubhafte Geschichte dabei herauskommt. Und es stellt sich die Frage, wie denn der" juristische Sachstand" letztendlich wirklich aussah?


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08.04.2019 um 12:41
@meermin
Zitat von meerminmeermin schrieb:Wie soll man das nennen?
Stinknormale Polizei- und Gerichtsarbeit.
Du wirst in der Praxis keinen Tatort vorfinden, bei dem Du sämtliche Spuren feinsäuberlich nach nicht- oder tatrelevant sortieren kannst und jede einzelne Spur konkreten Zeiten und Personen zuordnen kannst.
Dieser Anspruch ist so daneben, wie wenn man sich eine Beziehung nur wie bei Rosamunde Pilcher vorstellt.
Das ist fern jeder Realität und dieses "Wie soll man das nennen?" impliziert fälschlicherweise ein Versäumnis.


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08.04.2019 um 12:56
Zitat von jaskajaska schrieb:Du wirst in der Praxis keinen Tatort vorfinden, bei dem Du sämtliche Spuren feinsäuberlich nach nicht- oder tatrelevant sortieren kannst und jede einzelne Spur konkreten Zeiten und Personen zuordnen kannst.
Das ist sicher wahr. Aber handelt es sich bei dem Spur Spur Treffer um eine zu vernachlässigende Spur? Diese Spur verweist auf eine andere schwere Straftat und diese Spur kann durchaus zeitlich und auch räumlich zugeordnet werden. Dadurch, dass sich das Glas, dem die Spur anhaftete noch in der Spülmaschnine zwischen den ungespülten anderen Gegenständen befand, kann durchaus ein zeitlicher Bezug hergestellt werden und die andere gleichartige Spur wurde in der Tatwohnung gefunden.

Ausgeschlossen werden hätte ein Tatzusammenhang meiner Ansicht nach nur, wenn man hätte beweisen können, dass der Täter im Fall Böhringer sich nur unten im Flur und oben im Büro aufgehalten hätte. Gibt es diese eindeutigen Beweise?


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.04.2019 um 14:55
@meermin
Zitat von meerminmeermin schrieb:Ausgeschlossen werden hätte ein Tatzusammenhang meiner Ansicht nach nur, ... Gibt es diese eindeutigen Beweise?
Schau, es ist Deine Meinung, dass das nicht eindeutig ausgeschlossen werden konnte.
Ob es Beweise gibt, die Deinen Anforderungen genügen, weiß ich nicht.

Was aber naheliegt ist, dass es Fehlspuren gab. Auch wenn diese DNA-Spur am Glas nicht eindeutig aufgeklärt werden konnte so heisst das mitnichten, diese Spur hätte zu einem anderen Täter geführt.
Das ist einfach eine Sackgasse. Nicht schön, nicht weiterführend, nicht zufriedenstellend.


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.04.2019 um 15:03
Zitat von jaskajaska schrieb:Was aber naheliegt ist, dass es Fehlspuren gab. Auch wenn diese DNA-Spur am Glas nicht eindeutig aufgeklärt werden konnte so heisst das mitnichten, diese Spur hätte zu einem anderen Täter geführt.
Das ist einfach eine Sackgasse. Nicht schön, nicht weiterführend, nicht zufriedenstellend.
Genau und deshalb muss die Frage erlaubt sein, ob man BT zweifelsfrei des Mordes mit besonderer Schwere verurteilen durfte insbesondere da man ihm noch einen Deal (auf Totschlag bei Geständnis) angeboten hat. Ich finde nicht.


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.04.2019 um 15:07
@SistaB
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Ich finde nicht.
Und das sagt Dir was? Dein Bauchgefühl? Deine bürgerpflichtige Skepsis gegen die Ermittlungsbehörden? Deine weitreichendere Expertise und Sachkenntis in dem Fall?
Offenbar durften die Richter dieses Urteil fällen und sie haben es so gefällt. Insofern ist die Antwort auf Deine Frage: ja.
Wenn Du auf die subjektiven individuellen Einschätzungen von uns Allmyusern abzielst: da darf ja jeder seine eigene Meinung haben. Die ist im Gesamtkomplex dann hoffentlich belanglos.


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08.04.2019 um 15:16
Zitat von SistaBSistaB schrieb:insbesondere da man ihm noch einen Deal (auf Totschlag bei Geständnis) angeboten hat.
Scheint hier einigen ja sehr zu gefallen, dass sich alles immer wieder im Kreis dreht.
Zitat von Seps13Seps13 schrieb am 13.03.2019:Alles eine Sache der Formulierung.
In der einseitig auf Justizirrtum und Tragik ausgelegten Doku wird aus dem Sachverhalt:

Die Ermittler haben ihn darauf hingewiesen, dass im Falle eines Geständnisses je nachdem, ob Spurenlage und Aussage in Einklang zu bringen sind, unter Umständen auch ein Totschlag in Betracht käme. Toth hat jedoch gepokert, da er auf einen Freispruch hoffte und hat nicht gestanden.

...Folgendes gemacht:

Im Verfahren gab es ein Angebot an Toth: bei einem Geständnis käme eine Verurteilung wegen Totschlags in Betracht. Er hat abgelehnt.

Feiner Unterschied in der Wortwahl, große Wirkung für den Zuschauer.



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08.04.2019 um 15:22
@muscaria
Okay, da hast du Recht. BT hätte keine Sicherheit gehabt, seine Aussage/Geständnis hätte dann zur Spurenlage passen müssen und dann nur dann wäre es für ihn mglw. auf Totschlag hinausgelaufen. Trotzdem hat die Staatsanwaltschaft diesen Gedanken verfolgt, das kommt dann einfach nochmal oben drauf ...


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.04.2019 um 15:37
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Okay, da hast du Recht. BT hätte keine Sicherheit gehabt, seine Aussage/Geständnis hätte dann zur Spurenlage passen müssen und dann nur dann wäre es für ihn mglw. auf Totschlag hinausgelaufen. Trotzdem hat die Staatsanwaltschaft diesen Gedanken verfolgt, das kommt dann einfach nochmal oben drauf ...
Nun ja, nicht allein die objektive Spurenlage ist entscheidend, sondern genau so die subjektive Seite, also die Vorstellung, die ein TV bzw. ein Angeklagter vom Tathergang bzw. vom Taterfolg hat. Wollte er zB nicht töten, sondern nur Körperverletzung begehen, stirbt das Opfer aber trotzdem, fehlt es für eine Tötung am Vorsatz, es käme dann keine Verurteilung wegen Totschlags, sondern nur wegen Körperverletzung mit Todesfolge in Betracht.

Was die StA im Fall BT gemacht hat, ist das Angebot an ihn, zu schildern, wie seine individuellen Vorstellungen vor und bei der Tatausführung waren. Womöglich hätte sich dann kein Mord-, sondern lediglich ein Totschlagsvorwurf ergeben. Genau das hat man ihm so erklärt, und als Jurastudent hat er das auch kapiert, da Jurastudenten schon im 2. Semester lernen, was der objektive und was der subjektive Tatbestand einer Strafnorm ist.

Da er es aber vorgezogen hat, zu schweigen, hat man mangels anderweitiger Anhaltspunkte aus der objektiven Spurenlage auf einen subjektiven Mordwillen geschlossen, und das ist rechtlich nicht zu beanstanden.


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