JosephConrad schrieb: und ging dann über viele Jahre durch viele Hände
Die Schraube ging nicht durch viele Hände. Bildlich gesprochen: Es gab einen Schraubenhaufen und einzelne Schrauben wurden für die Ermittlungsarbeit verwendet. Die meisten der identischen 200 Schrauben wurden nie angefasst.
JosephConrad schrieb:Und hier die Antworten auf eine Anfrage einer Abgeordneten an die Bayerische Landesregierung:
Zu dieser Anfrage ist folgendes zu sagen:
So wurde der Mord im Eingangsbereich der Wohnung im vierten Obergeschoss des Gebäudes verübt, die Kommode und die Spülmaschine befanden sich jedoch im fünften Obergeschoss der Wohnung in Bereichen, in denen es nach Überprüfung keinerlei Hinweise auf eine Anwesenheit des Täters gab. Lediglich das Büro im fünften Obergeschoss war vom Täter durchsucht worden.
Die direkte Tat fand also im 4. und 5. Geschoss statt. Im 5. Obergeschoss fand man Durchsuchungs-Spuren nur im Büro, nicht aber im Wohnraum oder in der Küche, wo man nur die Fremd DNA fand. Auf die Idee das beides miteinander zusammenhängt (Ausspähung im Vorfeld der Tat), kommt die Kammer leider nicht.
Hinsichtlich des Glases in der Spülmaschine konnte festgestellt werden, dass es mit großer Sicherheit zeitlich vor anderen Gläsern, die identifizierten Personen und deren zeitlich späterem Aufenthalt in der Tatwohnung zugeordnet werden konnten, in die Spülmaschine geräumt worden war.
Die beiden DNA-Spuren weisen somit nicht darauf hin, dass es sich bei dem Verursacher um den Täter handelt
Es weist darauf hin, das es eine Person gab, die Frau Böhringer im Vorfeld ausgespäht haben konnte. Die Kammer durchdachte diese Möglichkeit nicht.
In den Jahren 1982 bis 1988 wurden Teile der Kiste und andere Originaltatmittel auch für die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY – ungelöst“, weitere Fernsehdokumentationen sowie öffentlich zugängliche Tatmittelausstellungen zur
Verfügung gestellt, wobei ein heute nicht mehr feststellbarer Personenkreis mit den Gegenständen in Kontakt gekommen sein kann.
Clever formuliert, bedacht werden muss hier nur, das die 200 Schrauben nicht ausgestellt wurden. Es wurde die Kiste ausgestellt, dabei ist aber nicht davon auszugehen, das irgendwo irgendwelche Schrauben angefasst wurden.
Was Alles im Übrigen nicht heißen soll, das diese DNA Spur nicht verunreinigt sein kann. Wenn es eine Verunreinigung gab, wäre diese allerdings gleich doppelt(!) aufgetreten (Kommode und Spülmaschine), sonst aber nirgendwo. Und das ist so doppelt unwahrscheinlich.
Wie bei Allem lohnt es sich, genau hinzuschauen.