Cassandra71 schrieb:Du glaubst ja anscheinend, dass der Täter sowohl im Fall Ursula Hermann, als auch im Fall Charlotte Böhringer diese Spur hinterlassen hat. Wieso konnte keine Person ausfindig gemacht werden, die sowohl zu Ursula als auch zu Frau Böhringer einen Bezug hatte? Und wie erklärst du es dir, dass die Spur nur an einer einzigen (von wohlgemerkt zweihundert!) Schrauben zu finden war?
Ich "glaube" nichts sondern stelle nur fest, das es im Leben von Frau Böhringer offensichtliche zeitliche, personelle und örtliche Überschneidungen zur Region Ammersee/Germering gibt. In dieser Region wird sie wohl im Laufe Ihres Lebens viele Bekanntschaften gemacht haben.
Ich könnte mir vorstellen, das es an anderen Schrauben noch die gleiche DNA gegeben haben kann, die halt nur durch mechanische oder biologische Einflussnahme vernichtet wurde. Gerade wenn die DNA tief in der Schraubwindung oder im Schraubkopf lag, kann Sie gut überlebt haben. Bei einer Gesamtanzahl von 200 Schrauben nicht unwahrscheinlich, das zumindest eine DNA an einer Schraube überlebt. Zumindest denke ich so.
Es kann so sein, muss aber nicht.
Mark_Smith schrieb:Ermin Briessmann vertritt ja die These, Bence T. habe aus Neugierde das Testament mal vor dem Mord geöffnet und rein geschaut. Diesen Weg wollte offenbar RA Witting aus taktischen Gründen nicht gehen. Du siehst: Ermin Briessmann und RA Witting waren sich nicht immer einig, welche Taktik nun die bessere ist. :-)
Dieser These von Brießmann stimme ich absolut zu und halte das für schlüssig.
Ich finde Anwalt Witting hat in diesem Fall teilweise gravierende Fehlentscheidungen getroffen. Das fängt bei der mangelhaften Beratung beim Verhör an, geht über langwierige Argumentationslinien im Prozess und endet bei der Taktik zu behaupten, Bence Toth wusste nichts vom Testament
- obwohl dieses monatelang frei zugänglich mit Bences Namen drauf im Büro lag. Es ist nicht nur wahrscheinlich das er es kannte, sondern auch wahrscheinlich, das er es las. Die Platzierung im Büro im Umschlag mit Bences Namen, sollte ggfls. auch genau dieses bezwecken.
Mark_Smith schrieb:Wie kommst denn auf diese komische Annahme
Wie gesagt: Im letzten Testament von 2002 sind versch. Personen benannt; nicht nur die Toth Brüder. Auch Mitarbeiter, Verwandte und Freunde/Freundinnen.
Ein beispielhafter Vermerk dazu:
Quelle BeispielMark_Smith schrieb:Und einer von diesen Ehemännern hätte dann am nächsten Tag noch einmal am Tatort auftauchen müssen und die Zeitungen klauen müssen, weil er eben gerade gut Zeit dafür hatte, noch einmal am Tatort vorbeizukommen und er diese Zeitungen gerade gut gebrauchen konnte - nicht. :-)
Diese Zeitungen sind durchaus ein interessanter Aspekt. Dies sagt aber nur aus, das der Täter ggfls. noch im Parkhaus war. Entweder war er noch in der Wohnung und nahm sie mit als er raus ging (unwahrscheinlich) oder es war irgendjemand aus dem Parkhaus der dort arbeitete - oder die Täter behielten den Tatort auch im Folgetag im Blick.
bellady schrieb:So habe ich anfangs auch gedacht. Offen ist noch die Frage, warum die Zeitungen von ihr bei ihm gefunden wurden, wenn er es nicht war ?
Man hat keine Zeitungen von ihr bei ihm gefunden. Man fand verschiedene Zeitungen bei ihm, darunter auch drei Zeitungen, die auch CB las. Aber ...
- Darauf fand sich keine DNA von Angestellten, die die Zeitungen einpackt haben müssen.
- Man fand keine Tüte
- Eine der Zeitungen hatte eine ganz andere Stadtteilausgabe
Man kann damit eher annehmen das es nicht die gleichen Zeitungen waren. Oder man macht es wie die Staatsanwaltschaft und schlägt alles Entlastendes dazu in den Wind. Toth selbst sagte er hätte eine Zeitung an einer Bahnstation gekauft und 2 aus dem Tankstellenshop genommen.
Interessant finde ich noch Folgendes:Am meisten aber habe sie über den ,,faulen'' Geschäftsführer hergezogen. ,,Sie sagte einmal, ich bin umgeben von inkompetenten Personen'', so William E. Auch Judith E. bestätigte, dass Böhringer vor allem die mangelhafte Leistung des Geschäftsführers kritisiert habe, so auch kurz vor ihrem Tod.
Sie selbst, so die Zeugin weiter, habe zu keinem Zeitpunkt die Neffen als potentielle Täter in Erwägung gezogen: ,,Warum auch?'' Der strittige Satz in dem Vernehmungsprotokoll sei so von ihr nicht abgezeichnet worden.
Quelle