Es war
Butzeller schrieb:Mordfall Charlotte Böhringer
heute um 08:20
Das Testament hat ja gegolten. Somit ist die Frage hinfällig.
Einen Pflichtteil gibt es für Neffen nicht und Frau Böhringer hatte keine Kinder.
Vielmehr war es ihr wichtig, dass die Firma nicht in Falsche Hände gerät und deshalb hat sie ja auch einen Ehevertrag vom späteren Täter verlangt.
Vor diesem Hintergrund macht es durchaus Sinn, kein Testament beim Notar zu verfassen, weil diese Frage noch offen war.
Die Sache mit dem geforderten Ehevertrag zeigt aber auch, dass es in der Vergangenheit bereits häufiger "Ärger" wegen des Testaments gab und kann als Indiz dafür herangezogen werden, dass Charlotte Böhringer das Testament benutzte um ihre Neffen zu sanktionieren.
Sie hat das offen und oder sagen wir mal, sogar offensichtlich gemacht, indem sie das Testament auf dem Schreibtisch ihrer Wohnung präsentierte, also genau dort, wo auch Bence sich häufiger aufgehalten hat, wenn er der Tante bei der Büroarbeit half.
Diese "Testamentangelegenheit" dürfte also eine Art Dauerbrenner in der Beziehung gewesen sein, ein probates Mittel Druck auszuüben wenn es ihr erforderlich schien.
Ein familieninternes "Spielchen" sozusagen, eine Marotte von der alle wussten.
ERnst genommen hat das wahrscheinlich niemand wirklich, weder die Verfasserin, noch die im Testament Begünstigten. Denn ein ernstgemeintes Testament hätte in dem Fall beim GEricht deponiert oder zumindest verschlossen im Tresor liegen müssen, und es hätte ganz sicher notarieller und steuerberaterlicher Hilfe bedurft, alleine schon wegen der nach dem Tod anfallenden Forderungen von Seiten des Staates. Frau Böhrigner gals als geizig und sparsam, da wäre es sehr aussergewöhnlich gewesen, wenn sie sich um diese Aspekte einer ERbschaft keine Gedanken gemacht hätte, es ging schliesslich um Werte in Millionenhöhe.
Nein, das Testament wurde hier eindeutig als Sanktionsmittel eingesetzt und an ein Ableben wurde dabei noch lange nicht gedacht. Das Testament diente zumindest nicht in erster Linie und ernsthaft der Vorsorge für die Zeit nach dem Tod, sondern nutzte im Hier und Jetzt, um die angepeilten Erben in Schach zu halten und unter Druck zu setzen.
So werden es auch alle wahrgenommen haben, wieso im Urteil dieser Aspekt nicht weiter gewürdigt wurde verwundert. Es wäre vielleicht nicht ohne Weiteres kompartibel mit der weiteren ausgeführten Indizienkette gewesen.
Denn ein "Spielchen" nimmt niemand wirklich Ernst und beim Spiel weiss jeder, dass dur ch gesc hickte Schachzüge wieder alles auf Null gesetzt werden kann. Es wäre kein Mord notwendig gewesen um die angeblich drohende Enterbung zu verhindern.