Mordfall Charlotte Böhringer

Also wenn ich die Indizienkette der Staatsanwaltschaft mit der „Entlastenden“ Indizienkette der Verteidigung vergleiche, sind für mich die staatsanwaltschaftlichem Indizien „schwerwiegender“. Es ist nicht wegzudisskutieren, dass Stadteileinlagen bestimmten Bezirken zugeordnet werden...es ist eindeutig, dass BT nicht in der Lage war, seine Studiensitution wahrheitsgemäss darzustellen... etc. etc.
Es müsste einfach ein schlagender Beweiss erbracht werden der die Täterschaft von B C faktisch entkräftet... Videoaufnahmen, Zeugen, use. bis dato ist da aber trotz Bemühungen nichts aufgetaucht.

Bisher ist nichts bewiesen, das BT am Muttertag (Sonntag) bei CB seiner Tante war. Er gab an das er dort war, aber keinem davon erzählt zuhaben. Wenn jemand ihn gesehen hätte, hätte er das nicht abstreiten können, aber da ihn keiner gesehen hat, muss es auch nicht unbedingt stimmen. Vielleicht hatte CB ihn angerufen er solle am Mo. mal vobeikommen, da sie noch ein Abschiedsgeschenk für ihn hätte. Vielleicht waren 1500 € für ihn bestimmt für ein Fahrrad als Abschiedsgeschenk und die anderen 500 € waren für den Stammtisch gedacht. Sie gab ihm zu verstehen, das er nicht wiederkommen brauche in die Parkgarage, er sich aber vondem Geld ein Fahrrad kaufen könne, sozusagen als Abschiedsgeschenk von seiner Tante, die dann ihm am Montag das Geld geben wollte. Aus diesem Grunde musste er so handeln.
Ich glaube nicht an einen unbekannten Täter. Der Täter muss sich viel zu gut ausgekannt haben, wann Frau B. an diesem Tage zu Hause war, wann sie die Wohung verlassen würde, Ob überhaupt an dem Tage noch jemand bei ihr gewesen ist. Es wäre ja auch möglich, wenn ihre Freundin bis sagen wir 18 Uhr 40 geblieben wäre und diese hätte zuerst die Wohnungstür geöffnet und dahinter hätte Frau B. gestanden, dann hätte der Täter wahrscheinlich die Freindin mit den ersten Schlägen getroffen. Also der Täter muss schon genaustens über CB Bescheid gewust haben.

Mir fallen auf Anhieb zwei Faelle ein, in denen einem Moerder ein Glas Wasser angeboten wurde. Zunaechst mal Christine Stoeter in 1993, bis heute ungeklaert und in Muenchen uebrigens.

Christine Stöter (59 J) 18.3.1993 ermordet von einem Sexualstraftäter

Und dann gab es noch den Mord in Worms Leiselheim, mittlerweile geklaert.
http://archiv.rhein-zeitung.de/on/08/12/09/rlp/t/rzo510271.html
https://www.youtube.com/watch?v=GBGMb915i-8 (Video: Aktenzeichen XY 02.08.2002 1/4)

Hier kam der Moerder noch einmal zurueck, um das Glas und die Wasserflasche zu holen, und sprach vor dem Haus, in dem er gerade jemanden “bestialisch ermordet” und (wahrscheinlich postmortem) vergewaltigt hatte, die beiden Toechter des Opfers an, sie moegen ihm das Glas und die Flasche doch bitte bringen, was sie dann auch taten.

Im Fall CB ist es ja so, dass der Moerder nach dem Mord hoch in die Wohnung ging. Koennte es sein, dass er mit frischen Handschuhen das Glas in der Spuele abspuelte und dann in die Spuelmaschine stellte, und dabei aus Versehen DNS ueber die Handschuhe uebertrug? Es ist nicht besonders einfach, sich Handschuhe “steril” anzuziehen, wenn man es nicht gelernt hat, oder wenn man nicht aufpasst, was man anfasst.

Butzeller schrieb:Welche Handwerker, die nicht bekannt sind, sollten denn den Weg in die versteckte Wohnung der Charlotte Böhringer finden?

Eben. Und warum sollte Frau Böhringer Handwerker in die Wohnung lassen, die sie nicht beauftragt hat?

Das ist doch vollkommen abwegig...

@curt
Das Vorstellungsbild ist gut nachvollziehbar! Das mit dem Besuch an Muttertag stellt sich auch nicht sehr glaubwürdig dar! Keiner wusste davon ...? .... Ist Muttertag nicht ein Tag wo man allgemein mitteilt, was man macht? Was hat B T Freundin an Muttertag gemacht? War B T dann alleine und ist zur Tante gefahren? Verwunderlich finde ich , dass ein Gespräch zu so einem brissanten Thema wie der Studienabbruch dann in relativ kurzer Zeit und dann noch einvernehmlich von statten gegangen ist?! Nach dem Frau B so großen Wert darauf gelegt hat, dass B T Jura studiert, ist es dann vorstellbar, dass sich C B. da so leicht damit abgefunden hat? Sie hat wohl für die gegenwärtige Zeit eine Regelung gefunden, so dass sie auf B verzichten konnte, aber sicherlich hat sie sich Gedanken darüber gemacht, wie das dann alles laufen soll,wenn sie nicht mehr da ist... Ich glaube, dass sie B fürs erste nichte mehr brauchte, ihn sozusagen entlassen hat... das hat aber nicht ihr persönliches Problem gelöst, wie es mach ihr weiter gehen soll...und das ist der Knackpunkt... deshalb auch der Tatbezug zum Testament...

Luminella schrieb:Das mit dem Besuch an Muttertag stellt sich auch nicht sehr glaubwürdig dar! Keiner wusste davon ...? .... Ist Muttertag nicht ein Tag wo man allgemein mitteilt, was man macht? Was hat B T Freundin an Muttertag gemacht? War B T dann alleine und ist zur Tante gefahren?

Also: Der Bence hat der Freundin erzählt, er gehe dann noch ein bisschen Joggen am Muttertag. Seine Freundin hat an diesem Tag ihre Mutter besucht.
Er hat ihr also nix gesagt, dass er zur Tante geht.
Der Bence hat auch in seiner Zeugeneinvernahme offenbar gesagt, dass er niemandem davon erzählt hat.
Aber: Im Wiederaufnahmeantrag erzählt die Freundin, der Bence habe ihr davon berichtet, dass er bei der Tante gewesen sei, als beide wieder zu Hause waren.
Irgendwer muss also lügen: Ich tippe auf die Freundin, dass sie lügt.

Mark_Smith schrieb:Also: Der Bence hat der Freundin erzählt, er geht dann noch ein bisschen Joggen am Muttertag. Seine Freundin hat an diesem Tag ihre Mutter besucht.
Er hat ihr also nix gesagt, dass er zur Tante geht.
Der Bence hat auch in seiner Zeugeneinvernahme offenbar gesagt, dass er niemandem davon erzählt hat.

danke für die Info..daran habe ich mich nicht mehr erinnert! das sind allerdings ganz weit auseinanderklaffende Realtäten. Habe ich das so verstanden, dass auch im nachhinein niemand von dem Besuch und dem Ergebniss des Besuches erfahren hat?
Also grundsätzlich keiner vom Ablauf des Besuches wusste? Na ja, BT konnte ja schlecht erzählen, dass er sich mit der Tante wegen des abgebrochenen Studiums ausgesprochen hat, denn diesen Umstand hat ja niemand gewusst... nicht mal die Freundin. Er wird also ganz schön viel Stress gehabt haben, weil die Freunde natürlich auch nicht nachvollziehen hätten können, wo jetzt eigentlich das Problem liegt!

Hier hatte irgend jemand mal geschrieben. Bence hätte ja in einer Theatergruppe gespielt und wäre als Nachwächter aufgetreten. War er als BT zu erkennen, oder war er so verkleidet das man nicht wußte das es BT war. Gibt es ein Foto davon? Hatte er irgendwann auch mal eine Rolle wo er evtl. als Frau verkleidet war?

Luminella schrieb:Habe ich das so verstanden, dass auch im nachhinein niemand von dem Besuch und dem Ergebniss des Besuches erfahren hat?

Doch am Auffindetag der Leiche, also am Dienstag, den 16. Mai, als der Bence in der Parkgarage arbeitete, hat er den Mitarbeitern erzählt, er sei am Muttertag bei der Tante in der Wohnung gewesen und da habe die Tante ihn darum gebeten, eben am Dienstag zu arbeiten, weil beide Geschäftsführer nicht arbeiten. Der eine war im Urlaub und der andere arbeitete nur ca. 50%, sodass dieser am Dienstag nicht arbeitete.
Aber: Irgendwie muss der Bence ja den Mitarbeitern der Parkgarage plausibel erklären, weshalb er nun zur Arbeit kommt, wenn er bereits eine Woche lang nicht mehr bei der Arbeit war. Von daher heisst das nix, wenn er das den Mitarbeitern erzählt hat.

Aber: Ich würde es trotzdem nicht ausschliessen, dass der Bence am Muttertag bei der Tante war. Weil wenn das eine Lüge wäre und man wäre darauf gekommen, dass es eine Lüge ist, weil beispielsweise die Tante nicht in der Wohnung war oder weil die Tante die ganze Zeit Besuch hatte, dann hätte er eigentlich gleich ein Geständnis ablegen können. Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass es doch stimmen könnte.

Wenn Muttertag ist, dann besucht man eigentlich die eigene Mutter - BT hätte eigentlich an dem Tag seine eigene Mutter besuchen müssen (vtl. mit Frauke zusammen) und dann wäre man evtl noch mit Frauke zu ihrer Mutter (von Frauke) gefahren um die zu besuchen. Sowas macht man eigentlich als Paar, wenn man zusammen ist. Aber besucht man am Muttertag die Tante, wenn man fast ne ganze Woche nicht im Parkhaus war und sich gestritten hat ??

Mark_Smith schrieb:Aber: Im Wiederaufnahmeantrag erzählt die Freundin, der Bence habe ihr davon berichtet, dass er bei der Tante gewesen sei, als beide wieder zu Hause waren.
Irgendwer muss also lügen: Ich tippe auf die Freundin, dass sie lügt.

Ich kann mich daran nicht erinnern, aber ich weiß, dass sie (müsste auch im Zuge des WA-Antrags gewesen sein) in einem Brief behauptete, Bence würde seine Tante jedes Jahr an Muttertag besuchen.

Die Tante hingegen soll sich bei einer Freundin darüber beklagt haben, dass sie am Muttertag wieder alleine sei - und das lässt darauf schließen, dass Bence sie eben nicht jedes Jahr an Muttertag besuchte.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Frau Böhringer sich das nicht aus den Fingern gesogen hat.

Cassandra71 schrieb:Die Tante hingegen soll sich bei einer Freundin darüber beklagt haben, dass sie am Muttertag wieder alleine sei - und das lässt darauf schließen, dass Bence sie eben nicht jedes Jahr an Muttertag besuchte.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Frau Böhringer sich das nicht aus den Fingern gesogen hat.

Ich weiss nicht. Wenn man die Akten studiert, dann war Frau Böhringer eine Person, die gerne den anderen Leuten erzählte, was sie wieder für eine arme Frau ist und wie undankbar doch ihre Mitmenschen sind. Damit holte sie sich Anteilnahme von anderen Menschen. Also, ich würde jetzt sagen, das heisst nix. :-)

Also noch so eine Überlegung... wenn man an Muttertag zu seiner Tante geht, noch da zu mit einem schlechten Gewissen.. bringt man da nicht wenigstens eine Kleinigkeit mit? Ein paar Blümchen oder so? Wenn er bei seiner Tante war, hätte er sich da nicht von seiner Schokoladenseite zeigen müssen, schon aus strategischen Gründen? Nur mal so angedacht!

@Cassandra71
@Butzeller

Woher sollten wir wissen, ob sie Handwerker beauftragt hat? So etwas kann man auch muendlich machen. Und ihr Anrufbeantworter ist ja anscheinend nie abgehoert worden.

Sie erwaehnte wohl einen Besucher, den sie noch erwartete. Was spricht also dagegen, dass noch jemand vorbeigekommen ist?

AnnaKomnene schrieb:Woher sollten wir wissen, ob sie Handwerker beauftragt hat? So etwas kann man auch muendlich machen. Und ihr Anrufbeantworter ist ja anscheinend nie abgehoert worden.

Ich habe hierauf Bezug genommen, und das halte ich für abwegig:

meermin schrieb:Mir fällt dazu sofort die klassische Betrugsszene ein: Zwei als Handwerker , Kundendienstmitarbeiter verkleidete Männer stehen vor der Tür und geben an einen Auftrag für eine Reparatur in der Wohnung zu haben. Sie werden hereingelassen, während einer sich an die angebliche Reparatur in der Wohnung macht bittet der andere um ein Glas Wasser.

AnnaKomnene schrieb:Sie erwaehnte wohl einen Besucher, den sie noch erwartete. Was spricht also dagegen, dass noch jemand vorbeigekommen ist?

Das ist nicht richtig. Ihre letzte Besucherin vermutete lediglich, dass sie noch Besuch bekommt...das wurde von Frau Böhringer nie explizit gesagt.

Cassandra71 schrieb:Das ist nicht richtig. Ihre letzte Besucherin vermutete lediglich, dass sie noch Besuch bekommt...das wurde von Frau Böhringer nie explizit gesagt.

Ich habe es so im Kopf: Die CB sagte der Freundin, es komme noch der Anwalt. Die Zeugin hat dann im Nachhinein gehört, dass der Anwalt schon früher diesen Termin abgesagt hat und dann sagte sie: dann müsse sie noch jemand anders erwartet haben, die CB hätte sie sonst nicht nach Hause gehen lassen.

Mark_Smith schrieb:Ich habe es so im Kopf: Die CB sagte der Freundin, es komme noch der Anwalt. Die Zeugin hat dann im Nachhinein gehört, dass der Anwalt schon früher diesen Termin abgesagt hat und dann sagte sie: dann müsse sie noch jemand anders erwartet haben, die CB hätte sie sonst nicht nach Hause gehen lassen

Ja, ich glaube, so war das.

Mark_Smith schrieb:Ich habe es so im Kopf: Die CB sagte der Freundin, es komme noch der Anwalt. Die Zeugin hat dann im Nachhinein gehört, dass der Anwalt schon früher diesen Termin abgesagt hat und dann sagte sie: dann müsse sie noch jemand anders erwartet haben, die CB hätte sie sonst nicht nach Hause gehen lassen.

Das wäre aber doch etwas für den Anwalt von BT gewesen.

@Siegessicher

Das wurde ja auch reichlich thematisiert:

Unbekannter Besucher kurz vor dem Tatzeitpunkt

Wer ist der unbekannte Besucher, den Charlotte Böhringer kurz vor der Tat erwartet hat? Warum wollte sie diese Person vor Ihren Freunden verheimlichen?
Warum wurde dieser Besucher nie gefunden?
Warum hat sich dieser Besucher nicht freiwillig gemeldet, als er von der Tat erfuhr wenn er nichts zu verbergen hätte?

Quelle: Probence

meermin schrieb:Der Spurenverursacher wird sich also in dem Zeitraum der zwischen der letzten Leerung der Spülmaschine und dem Auffinden des Glases lag in der Wohnung aufgehalten haben.

Also hat die Reinigungskraft VOR dessen angeblichem Besuch geputzt. Wie erklärst du dir dann nur diese 2 Spuren? Die Theorie mit dem punktuell "schlecht geputzt" kann man knicken, denn es wurde gar nicht geputzt.