Mordfall Charlotte Böhringer

meermin schrieb:Fakt ist, dass die Gegenstände aus der Handtasche herausgefallen sind. Die Frage , die sich stellt, wäre, wann das geschah?

Fakt ist, dass man aus den Gegenständen, die am Boden liegen, keine Schlüsse ziehen kann, zumal man aufgrund der Lichtbilder, die ev. noch die Originallage der Gegenstände zeigen, was auch nicht sicher ist, nichts darüber sagen kann. Und bei den Lichtbildern, wo man etwas sagen könnte, wurden die Gegenstände bereits verschoben.
Soll heissen: Es lässt sich nun mal nix sagen: Ausser man will Nebelkerzen werfen. :-)

Im Urteil wird in vielen Sätzen beschrieben, wie die einzelnen Gegenstände nach der Tat auf dem Fussboden liegend vorgefunden wurden.
Dass dies nicht fotographisch dokumentiert wurd ist schade, ändert aber nichts an den beobachteten Tatsachen.

Ich gehe davon aus, dass Gegenstände, die in frisches Blut fallen dann auch Spuren von Blut an der Stelle aufweisen, an der es zu einer Berührung mit dem Blut kommt.

Es mag also sein, dass Gegenstände unmittelbar nach Auffinden der Leiche bewegt wurden, die wechselseitigen Spuren sowohl im Blut als auch an den Gegenständen, hätten aber doch noch vorhanden sein müssen? Oder denke ich jetzt falsch und hinterlässt frisches Blut keine Spuren an Gegenständen mit denen es in Berührung kommt?
Und wenn die Gegenstände erst später in der Auffindesitution bewegt wurden, hätte es dann nicht Spuren von Schuhen an ihnen geben müssen? Mit der Hand wird ja keiner am Boden bei der Leiche liegende Gegenstände berührt und umgelegt haben.

meermin schrieb:Es mag also sein, dass Gegenstände unmittelbar nach Auffinden der Leiche bewegt wurden, die wechselseitigen Spuren sowohl im Blut als auch an den Gegenständen, hätten aber doch noch vorhanden sein müssen? Oder denke ich jetzt falsch und hinterlässt frisches Blut keine Spuren an Gegenständen mit denen es in Berührung kommt?

Ich kann es noch einmal wiederholen: Man kann nix sagen, weil die Lichtbilder, wo die Originallage der Gegenstände ev. noch vorhanden war, nichts hergeben, also man kann nicht bestimmen, ob diese auf Blut waren oder nicht. Und bei den Lichtbildern, wo man es bestimmen könnte, wurden die Gegenstände bereits verschoben, also keine Originallage der Gegenstände mehr.
Es lässt sich also nix sagen. Man muss das nun halt mal so hinnehmen. Auch bei der Spurensicherung wird ab und zu geschlampt.

Mark_Smith schrieb:Es lässt sich also nix sagen. Man muss das nun halt mal so hinnehmen. Auch bei der Spurensicherung wird ab und zu geschlampt.

Hinnehmen muss man gar nichts. Man kann es nicht mehr ändern. Die Fotos sind eine Sache, die Spuren an den GEgenständen und auf dem Fussboden in dem Bereich in dem sich die Blutspuren befanden eine andere .

Es wäre schon ein kleines Wunder, wenn fast alle GEgenstände , die sich zuvor in der Handtasche befanden bei der Tatausübung zwar aus der Handtasche zu Boden gefallen aber nicht mit frischem Blut in Berührung gekommen wären und dann auch noch später beim Auffinden auf getrocknetes Blut verschoben worden wären.

Klar kann so etwas vorkommen, aber wie wahrscheinlich ist es um bei deinem Hauptargument, der Wahrscheinlichkeit , das immer dann zum Einsatz kommt, wenn es eng wird, zu bleiben.

Ich denke eher, dass die Tasche erst ausgekippt wurde als das Blut bereits getrocknet war, daher keine Blutanhaftungen und keine Spuren im Blut. Bences Zeitfenster war aber laut Gericht sehr knapp bemessen und Blut trocknet, auch das ein Fakt, langsam.

meermin schrieb:Es wäre schon ein kleines Wunder, wenn fast alle GEgenstände , die sich zuvor in der Handtasche befanden bei der Tatausübung zwar aus der Handtasche zu Boden gefallen aber nicht mit frischem Blut in Berührung gekommen wären und dann auch noch später beim Auffinden auf getrocknetes Blut verschoben worden wären.

Das kannst Du überhaupt nicht beurteilen, weil Du keine Bilder von den Gegenständen hast und auch keine Bilder vom Blut auf dem Boden. Du kannst somit überhaupt keine Wahrscheinlichkeitsrechnung aufstellen, weil Dir die Unterlagen fehlen.

Mark_Smith schrieb:Das kannst Du überhaupt nicht beurteilen, weil Du keine Bilder von den Gegenstände hast und auch keine Bilder vom Blut auf dem Boden. Du kannst somit überhaupt keine Wahrscheinlichkeitsrechnung aufstellen, weil Dir die Unterlagen fehlen.

Das stimmt, wenn die Unterlagen verschlampt wurden kann alles behauptet werden und niemand kann gemachte Aussagen auf deren Wahrheitsgehalt überprüfen.

Warum dann aber die langen Ausführungen zur Auffindesituation, zur Beschaffenheit der einzelnen Gegenstände, ihrer Form etc. und zur Gerinnungszeit von Blut in der Urteilsbegründung?

meermin schrieb:Das stimmt, wenn die Unterlagen verschlampt wurden kann alles behauptet werden und niemand kann gemachte Aussagen auf deren Wahrheitsgehalt überprüfen.

Du kannst es auch nicht, weil Du keine Akteneinsicht hast.

Guten Morgen,
zuerst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass hier das Gefühl aufkam ich würde CB beleidigen oder ihr schlecht nachreden. Das war nicht meine Absicht.
Nun habe ich mir heute morgen, zwei Dokus angesehen zu dem BT und bin für mich persönlich zu der Meinung gelangt, dass BT nicht hätte verurteilt werden dürfen.
Das einzige Indiz, was ihn wirklich mit in den Kreis der Verdächtigen rückt, ist für mich, dass es schwer nach einer Beziehungstat aussieht.

SistaB schrieb:Guten Morgen,
zuerst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass hier das Gefühl aufkam ich würde CB beleidigen oder ihr schlecht nachreden. Das war nicht meine Absicht.
Nun habe ich mir heute morgen, zwei Dokus angesehen zu dem BT und bin für mich persönlich zu der Meinung gelangt, dass BT nicht hätte verurteilt werden dürfen.
Das einzige Indiz, was ihn wirklich mit in den Kreis der Verdächtigen rückt, ist für mich, dass es schwer nach einer Beziehungstat aussieht.

Guten Morgen!
Ich würde sagen, lies doch mal alle Akten und dann werden wir weitersehen. :-)
Die Filme sind einseitig, sie zeigen nur eine Seite der Medaille. Ich nenne das Kampagnen-Journalismus. :-)

Da das im Herrman-Thread OT war, wechsle ich hier her.

Mark_Smith schrieb:Es gibt keine Lücken! Das Glas 8 (3. Reihe von links ganz hinten) kippt in die 2. Reihe von links ganz hinten und deshalb ist dort kein anderes Glas bzw. eine Lücke. Zeichne Dir mal eine Skizze mit allen Gläsern und Gegenständen, dann bekommst Du den klaren Durchblick! ;-)

Das bringt nichts, hinter Glas 7 sehe ich auch kein anderes Glas weiter hinten. Ich habe normalerweise auch eine gewisse Reihenfolge, aber die halte ich persönlich gerade bei der letzten Reihe eher selten ein, weil es beschwerlich ist, den Korb immer ganz raus zu ziehen. Der verkanntet dann beim reinschieben besonders leicht. Wenn man nicht viel einzuräumen hat, ist es eben meine Erfahrung, dass man das aus Bequemlichkeit nicht macht. Die Lücken füllt man dann, wenn man wieder mehr einräumt und den Korb ganz rausgezogen hat, manchmal erst, wenn man die letzten Lücken noch füllt und sie einschalten will.

Wenn ich aber solche etwas größeren empfindlicheren Teile wie die Weingläser (es sind wohl vorliegend eher Sektschalen) mit Stiel einräumen will, da ziehe ich bewusst den Korb ganz heraus, weil man dazu auch eine gute Übersicht und auch Freiraum benötigt, um eine Beschädigung zu vermeiden.

Ich sehe das Urteil bzgl. CB als richtig an, es wird aber immer in jedem Urteil Passagen geben, die nicht immer wirklich überzeugend sind, und dazu gehört aus meiner Sicht der Punkt mit der Einräum-Reihenfolge auf die sollte man sich aber nicht fixieren, wenn die Sichtweise insgesamt stimmig ist und das ist aus meiner Sicht bei CB gegeben.

SCMP77 schrieb:Das bringt nichts, hinter Glas 7 sehe ich auch kein anderes Glas weiter hinten.

Genau um dieses Glas geht es ja gerade: Das Glas Nr. 8 schwappt in die Reihe, wo das Glas nr 7 steht und deshalb konnte dort die CB kein weiteres Glas hinstellen, weil bereits besetzt auch von Glas Nr. 8.

SCMP77 schrieb:Ich sehe das Urteil bzgl. CB als richtig an, es wird aber immer in jedem Urteil Passagen geben, die nicht immer wirklich überzeugend sind, und dazu gehört aus meiner Sicht der Punkt mit der Einräum-Reihenfolge auf die sollte man sich aber nicht fixieren, wenn die Sichtweise insgesamt stimmig ist und das ist aus meiner Sicht bei CB gegeben.

Eine grundsätzliche Frage: Warum wäre eine Spur auf einem Glas, die zwei oder drei Tage alt wäre nicht relevant?

Fakt ist, dass es nicht nur die Spur auf dem Glas gibt, sondern eine zweite identische an dem Griff eines Schranks.

Warum wird ausgeschlossen, dass der oder die Täter sich bereits in den Tagen oder Stunden vor der Tat in der Wohnung aufhielten und es zu einem Kontakt in den Tagen vor der Tat kam?

Und was hätte eine Person an dem Schrank zu schaffen gehabt? Wer öffnet Schränke bei einem Besuch in einer Wohnung?

Man kann auch nicht sagen, die Spur am Schrank wäre uralt, dagegen spricht die Spur am Glas in der Spülmaschine.

Oder wurde im Gläserschrank mal aufgeräumt, und ein altes Glas in die Spülmaschine gestellt, eines, das schon Jahre unbenutzt im Schrank gestanden hatte?

@meermin
Stimmt und zu behaupten dies wäre für den Fall unrelevant ist zumindest zweifelhaft. Aber selbst wenn die spur nicht hätte für BT verfolgen wollen, so hätte man dies zumindest für UH tun müssen!!! Auch sie wurde bestialisch ermordet und der Täter läuft frei herum!

@Mark_Smith
Vielleicht mache ich das sogar noch (Akten lesen), aber google doch mal nach dem Richter, Staatsanwalt und dass ein Richter aus eigenen Reihen dagegen geklagt hat!

SistaB schrieb:Vielleicht mache ich das sogar noch (Akten lesen), aber google doch mal nach dem Richter, Staatsanwalt und dass ein Richter aus eigenen Reihen dagegen geklagt hat!

Ist das dein Anspruch zwischen Schuld und Unschuld zu entscheiden?
Tut mir sehr leid, aber das ist ein sehr dummer Beitrag.

@Butzeller

Also wir reden hier über zwei Paar Schuhe
1. Halte ich BT für schuldig : Nein, Gründe dafür: der Zusammenhalt seiner Freunde, Ex-Verlobten, um ihn aus der Situation zu helfen. Seine Familie versucht ebenfalls ihm weiter zu helfen, er gesteht bis heute nicht,

2.Kann ich die Verurteilung anhand der vorliegenden Indizien nachvollziehen: Nein: zu viele Widersprüche, nicht nachgegangenen Spuren/Hinweisen, frühes festlegen auf den Verdächtigen, Fehler in der Ermittlung

SistaB schrieb:2.Kann ich die Verurteilung anhand der vorliegenden Indizien nachvollziehen: Nein: zu viele Widersprüche, nicht nachgegangenen Spuren/Hinweisen, frühes festlegen auf den Verdächtigen, Fehler in der Ermittlung

Interessant! Du hast zwar die Akten nicht gelesen, die veröffentlicht wurden und auch sonst keine Akteneinsicht gehabt, aber Du weisst, was Sache ist. Na ja gut! Wir sind ja hier ein Plauderforum: "man munkelt, man glaubt". :-)

@Mark_Smith
Ich habe mich sehr wohl mit dem Fall beschäftigt, hier im Forum und mit Videos. Vllt. wurden die Journalisten ja auch von der Unschuld überzeugt. Überlege mal wer möchte schon einen Mörder unterstützen oder im Falle seiner Freunde sogar schützen?
Übrigens sind auf der "ProBence-Seite" die Indizien gelistet und zum Testament (dem Tatmotiv) habe ich gestern bereits meine Meinung kundgetan. Das gleiche gilt für die Zeitungen die bei Bence in der Wohnung gefunden wurden: er entfernt sie also von der Wohnungstür von CB und legt sie in seine Wohnung ? Ernsthaft?

SistaB schrieb:Das gleiche gilt für die Zeitungen die bei Bence in der Wohnung gefunden wurden: er entfernt sie also von der Wohnungstür von CB und legt sie in seine Wohnung ? Ernsthaft?

Jetzt wirds drollig .... Wer soll diese Zeitungen denn sonst in seine Wohnung gelegt haben?

SistaB schrieb:Mordfall Charlotte Böhringer
heute um 12:02
@Mark_Smith
Ich habe mich sehr wohl mit dem Fall beschäftigt, hier im Forum und mit Videos. Vllt. wurden die Journalisten ja auch von der Unschuld überzeugt. Überlege mal wer möchte schon einen Mörder unterstützen oder im Falle seiner Freunde sogar schützen?
Übrigens sind auf der "ProBence-Seite" die Indizien gelistet und zum Testament (dem Tatmotiv) habe ich gestern bereits meine Meinung kundgetan. Das gleiche gilt für die Zeitungen die bei Bence in der Wohnung gefunden wurden: er entfernt sie also von der Wohnungstür von CB und legt sie in seine Wohnung ? Ernsthaft?

Du hast aber:

1. Die Akten offenbar nicht gelesen.
2. Journalisten machen noch viel, wenn der Tag lang ist. Auf jeden Fall sind die Filme nicht nach den gängigen journalistischen Qualitätskriterien erstellt worden, sonst wären auch Protagonisten zu Wort gekommen, die die Sache anders sehen als die Freunde von Bence oder der Anwalt oder sonstige Unterstützer.
3. Es gibt vermutlich selten Mörder, die keine Fehler machen. Sonst würde das Hellfeld nicht zu mindestens 95% aufgeklärt bei Tötungsdelikten.