Mordfall Charlotte Böhringer

Frau.N.Zimmer schrieb:Dieses Gutachten zur Händigkeit. Hatte das nicht sogar die Verteidigung in Auftrag gegeben? Ich müsste die Stelle erst wieder suchen :( Hast Du den Sachverhalt im Sinn? :)

Das Gutachten zur Händigkeit hat tatsächlich die Verteidigung in Auftrag gegeben. Aber: Ich habe den Gutachter kontaktiert und ihn gefragt, ob er anhand der Blutspritzer unterscheiden kann, ob jemand mit der rechten Vorhand oder der linken Rückhand zugeschlagen hat. Er hat mir dann gesagt, er müsse zuerst den Anwalt Witting fragen, ob er mir Auskunft geben darf. Witting meinte, er dürfe nicht. :-)
Ich gehe davon, dass man anhand der Blutspritzer nicht unterscheiden kann, ob jemand mit der rechten Vorhand oder der linken Rückhand zugeschlagen hat.

Mark_Smith schrieb:Er hat mir dann gesagt, er müsse zuerst den Anwalt Witting fragen, ob er mir Auskunft geben darf. Witting meinte, er dürfe nicht. :-)

Durfte nicht? Bei einer eher grundsätzlichen Frage schon Maulkorb? Du , wie ich Dich einschätze, wirst doch kaum gefragt haben ob man das direkt bei Bence feststellen konnte.

Hm... dann müssen wir Herrn Benecke befragen ;)

@Frau.N.Zimmer

Es wurde aber so dargestellt, dass wenigstens die letzten, im Liegen aufgeführten Schläge mit rechts ausgeführt wurden.
Dass glaube ich durchaus, dass man dies feststellen kann, weil die letzten Blutspuren die früheren überlagern. Wie man diese auf 4? beziffern kann, ist mir eher ein Rätsel.
In dem Zusammenhang muss man sich aber auch im Klaren darüber sein, dass Frau Böhringer aller Vernunft nach vermutlich schon nach Schlag drei, spätestens 5 am Boden lag und der Mörder noch weitere rund 20 Schläge gesetzt hat. Er wollte nicht das geringste Risiko eingehen, dass das Opfer überlebt.
Während dieser 20 Schläge kann er die Hand mehrmals gewechselt haben.
Als Linkshänder sage ich: das geht auch komplett mit rechts.

Butzeller schrieb:Während dieser 20 Schläge kann er die Hand mehrmals gewechselt haben.
Als Linkshänder sage ich: das geht auch komplett mit rechts.

Ja. Das schließt das Gutachten ja auch nicht aus. Wahrscheinlich hat die Verteidigung auch mit etwas Günstigerem für Bence gerechnet. Warum sie das überhaupt eingereicht haben, verstehe ich nicht.

Na ja, wer abgelaufenes Badewasser nachträglich ermittelt haben möchte, kommt wohl auf solche Ideen.

@Frau.N.Zimmer

In dem von mir verlinkten Artikel war ja auch davon die Rede, dass dieser Beweisantrag ins Beinkleid ging.
Aber seien wir ehrlich. Es gab nicht viel, wo die Verteidigung ansetzen konnte. Auch wenn der Verteidiger immer mit dem Brustton der Verzweiflung versuchte, manches Indiz zu entkräften.

Butzeller schrieb:Auch wenn der Verteidiger immer mit dem Brustton der Verzweiflung versuchte, manches Indiz zu entkräften.

Verzweiflung, das trifft es wohl gut. Ich mein , was für ne Idee den Ermittlern vorzuwerfen, sie hätten nicht überprüft ob Bence sein Erkältungsbad genommen hat. Auf sowas muss man auch erst kommen!

Ich hab vor Jahren bei ProBence nachgefragt, wie man Wasserverbrauch zeitlich zuordnen kann und habe bis heute keine Antwort bekommen.
Es heisst zwar im allgemenen Sprachgebrauch WasserUHR, mir ist aber nicht bekannt , dass diese Uhren die Zeit erfassen. Selbst wenn, würde das auch nichts darüber aussaen, ob auch jemand in der Wanne saß.

Frau.N.Zimmer schrieb:WasserUHR

Jetzt ist mir kurz der Kaffee aus der Nase gelaufen.

Aber das Beispiel passt. Ich weiß nicht, ob man das als clever oder als unprofessionell bezeichnen will.
Aber die bewusst nach außen getragene Verzweiflung des Verteidigers, mit dem weinerlichen Ton inkl. peinlichen Abgang bei der Urteilsbegründung, halte ich für höchst unprofessionell.
Ich habe so etwas bei keinem Prozeß je erlebt.

@Butzeller

Aber er hat für "lau" gearbeitet. Vllt. hätte man einfach doch etwas Geld ausgeben sollen. Man weiss es nicht :) Bei uns heisst es :" Was nix kost, taugt nix"

Mich wundert nur, dass sich wirklich Menschen, von so einem Quatsch wie dem nicht ermittelten Wasserverbrauch, beeindrucken lassen. Wäre die Tat nicht so abscheulich, könnte man direkt lauthals lachen.

@Frau.N.Zimmer

Was nix kostet ist nix wert? Stimmt meistens. ;)

Woher hast du die Information, wenn ich fragen darf?
Das kann ich mir kaum vorstellen. Der Anwalt hat ja auch Unkosten und wird nicht aus Freundschaft so viel Zeit "für umme" arbeiten. Der junge zweite Anwalt blies ja ins selbe Horn.
Ich glaube juristische Diskussionen sind hier nicht gerne gesehen. Aber vielleicht ist mir die Anmerkung erlaubt, dass ich die Performance des Anwalts etwas schwach fand. Gekrönt von dem unrühmlichen Abgang bei der Urteilsverkündung.

Butzeller schrieb:Woher hast du die Information, wenn ich fragen darf?

Muss ich mal in die Tiefen des Threads gehen. Lass mir etwas Zeit, bitte. Ich bin auf der Arbeit :)

@Butzeller
Auf die Schnelle... schau mal ab da weiter zurück :)

jonasschmidt91 schrieb am 15.06.2013: KonradTönz1 schrieb:
h noch was: Hand aufs Herz. Glaubst du echt dass ein renommierter Anwalt umsonst arbeitet, noch dazu wenn der Mandant ganz offensichtlich vermögend ist?

Ich glaube solange daran , bis ich einen Beweis dafür habe dass das nicht stimmt. Und das eben weil Witting nicht der Typ ist um sich selbst einen Heiligenschein aufzusetzen

Beitrag von jonasschmidt91 (Seite 29)

Butzeller schrieb:Was nix kostet ist nix wert? Stimmt meistens.

Ob und was er gekostet hat, weiss man nicht, aber Herr Brießmann war sicher ein renommierter Anwalt und der zweifelte das Urteil ganz gewaltig an.


http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-73479932.html (Archiv-Version vom 12.04.2016)

Wikipedia: Ermin Brießmann

@meermin

Es war ein Anwalt, der von Mörder ein Mandat erhalten hat. Es wird oft suggeriert, dass er seine Äußerungen als pensionierter Richter/Privatmensch getätigt hat. Das ist falsch.
Ich habe die Strafanzeige gelesen. Auch wenn das Juristendeutsch schwer zu lesen ist:

Er hat ja auch nichts Entlastendes vorbringen können.

Butzeller schrieb:Es war ein Anwalt, der von Mörder ein Mandat erhalten hat. Es wird oft suggeriert, dass er seine Äußerungen als pensionierter Richter/Privatmensch getätigt hat. Das ist falsch.

Genau und daher trifft hier auch weder die Vermutung zu, er habe umsonst oder quasi umsonst gearbeitet und auch der Schluss

Butzeller schrieb:Was nix kostet ist nix wert? Stimmt meistens.

passt in keinster Weise . Beide Annahmen könnten aber so ausgelegt werden als unterstelle man der Familie Toth Geizigkeit bzw.als wäre Bence es ihnen nicht "wert" gewesen.

Oder was sollen derartige Behauptungen und Statements aussagen und weshalb werden sie angeführt obwohl sie nicht stimmen?

meermin schrieb:Oder was sollen derartige Behauptungen und Statements aussagen und weshalb werden sie angeführt obwohl sie nicht stimmen?

Wenn Du belegen kannst, dass es nicht stimmt brauche ich nicht zu suchen.

meermin schrieb: Beide Annahmen könnten aber so ausgelegt werden als unterstelle man der Familie Toth Geizigkeit bzw.als wäre Bence es ihnen nicht "wert" gewesen.

Unsinn.

@meermin

Interested schrieb am 11.08.2013:@LivingElvis
Glaub es oder nicht, der Anwalt gibt an, pro bono zu arbeiten....aus reiner Nächstenliebe!

Beitrag von darthhotz (Seite 2)

Wir kommen der Sache schon noch näher!

Damals hast Du nicht widersprochen. Was macht Dich heute so sicher?

Wenn ich mit dem Rücken zur Wand stehe und mir ein Mord vorgeworfen wird, nehme ich nicht den einen Verteidiger, weil der ein Freund eines Freundes ist, sondern ich will den Besten.
In der Konstellation wäre es kein Problem gewesen, einen Top-Anwalt zu bekommen.

Ich behaupte nichts, aber aus meiner Sicht war die Verteidigung nicht optimal. Mein persönlicher Eindruck.

Wenn die Verteidigung und/oder die Arbeit des Herrn Brießmann pro bono oder kostenlos erfolgte, dann fragt man sich wieso. Aus Altruismus? Nein. Vielleicht wollte Herr Brießmann noch einmal einen Paukenschlag los lassen.
Das weiß ich nicht.
Sein Strafantrag ist Quatsch. Da wird keines der zum Urteil führenden Indizien entkräftet.
Das weiß aber nur ein kleiner Personenkreis.
Es heißt nur: na ja, wenn der Brießmann das sagt, dann muss ja was dran sein. Das ist aber zu kurz gedacht.
Vor allem, weil er im Auftrag des verurteilten Mörders arbeitete. Vielleicht hat er sich nur als Anwalt ein lukratives Mandat geschnappt. Nicht mehr und nicht weniger.

Man sollte nicht übersehen, dass ein medienwirksames Mandat den Bekanntheitsgrad eines Strafverteidigers enorm steigert und ihm damit auf dem hart umkämpften Markt einen großen Vorteil verschafft. Dieser Vorteil ist meist um ein Vielfaches mehr wert als ein Honorar, das man vom klammen Mandanten vielleicht nicht erhält.

Was mich noch wundert ist, er macht sich auf zur Augsburg Fahrt. Weiss aber nicht wieviel Benzin er noch im Tank hat. Er hätte also auch im Parkhaus an der Tankstelle tanken können. Er wird ja bestimmt auch sein Portemonaie mitgenommen haben (500 € Scheine). Hatte er seine EC Karte nicht dabei? Wenn bezahl ich doch so ne Kleinigkeit wie tanken und Apfelschorle mit EC Karte oder war auf der Karte/Konto kein Geld mehr. Oder sollte keiner wissen das er unterwegs war (Abbuchung dann wegen tanken) und wollte er die 500 € Scheine nur loswerden? Manche Tankstellen nehmen aber nur bis 200 € Scheine und keine 500er. Hatte man sein Fahrzeug damals auch auf Spuren untersucht, das er evtl. blutige Kleidung darin gelagert hatte? Einen Fehler hatte die Polizei ja gemacht. Nach der Aussage, das er ein Erkältungsbad genommen hatte, hätte man evtl. die Badewanne nach diesen Substanzen untersuchen können/müssen, ob er die für das erkältungsbad wirklich benutzt hat, oder nur einfaches warmes oder kaltes Wasser hat einlaufen lassen, um sich hinterher zu säubern. Dann hätte man allerdings ja Blutspuren oder DNA von CB finden müssen. Warum hat er z.B. das Telefon nicht mit ins Badezimmer genommen. Ein Erkältungsbad dauert doch immer länger. Ich z.B. nehme immer das Telefon mit, wenn ich bade, weil das dauert dann immer ca. 45-60 min wenn man in die Wanne geht, weil ich nehme auc h immer ne Fernsehzeitschrift mit. Und es könnte ja auch ein wichtiger Anruf kommen, während man in der Wanne sitzt. Es sei denn, er hatte erst um 19:02 das Wasser einlaufen lassen und deshalb den Anruf nicht gehört und konnte ihn deshalb entgegennehmen.
Und nun noch mal zu der Eingangstür von CB. Die lies sich von außen nach links aufdrücken. Wenn es jetzt genau andersrum gewesen wäre. Die Tür läst sich von außen nach innen nach rechts aufdrücken, dann hätte der Täter die Tür mit rechts aufgedrückt und mit links zugeschlagen. Welcher Täter war im Umkreis von CB dann zuerst zu suchen gewesen, der Linkshänder ist? Natürlich wäre man doch sofort auf BT gekommen, da alle anderen Rechtshänder wären.

curt schrieb:Nach der Aussage, das er ein Erkältungsbad genommen hatte, hätte man evtl. die Badewanne nach diesen Substanzen untersuchen können/müssen, ob er die für das erkältungsbad wirklich benutzt hat, oder nur einfaches warmes oder kaltes Wasser hat einlaufen lassen, um sich hinterher zu säubern

Das Erkältungsbad kann er ja auch ohne ätherische Zutaten genommen haben. So mache ich das auch.
Hätten Sie solche Spuren gefunden, hätte das doch auch nichts bewiesen. Er hatte es ja vorher oder nachher nehmen können. Einen Ermittlungsfehler erkenne ich da nicht.

curt schrieb:Warum hat er z.B. das Telefon nicht mit ins Badezimmer genommen

Weil er seine Ruhe beim Baden haben will? In die Wanne geht man doch zum Abschalten?!

curt schrieb:Und nun noch mal zu der Eingangstür von CB.

Die Händigkeit war ja erst später Thema und wurde seitens der Verteidigung eingebracht.
Der Täter wurde nicht anhand der Händigkeit überführt.