Mordfall Charlotte Böhringer

@Scipper
Nein, ich sehe Euch wirklich als Experten. Du etwa nicht? Ihr schreibt zumindest so. Ihr konntet doch alles aufdecken. Punkt für Punkt das Urteil entkräften....Ich habe ja nur gefragt, wie es dann soweit kommen konnte - wenn selbst Ihr hier schon alle Fehler gefunden habt!

Manipulativ finde ich übrigens, den Bence mehrfach hier schon als Vorstadtbohemien zu präsentieren. Ob der Autor wohl weiß, was ein Bohemien ist und mir stellt sich die Frage, worin denn sein unkonventionelles Leben frei von gesellschaftlichen Zwängen bestand? Im Morden?

Auch will man hier klar bestimmen können, wie groß die Schlagkraft gewesen sein will, wie groß oder klein das Mordwerkzeug war - und es liest sich einfach besser, wenn man vom Geissfuss einen wiki-link dazupackt, statt nen normales Bild davon...Alles fachmännisch und expertensicher - wenn schon, denn schon?!

Aber mal im Ernst: Was macht dich so sicher, dass das Urteil im Ergebnis richtig ist? Gut, man kann alles glauben was man will, aber ob das Urteil richtig oder falsch ist, wissen wir nicht !!!

Ein Urteil ist doch kein Glaubensbekenntnis, dass man glauben kann oder nicht...
Um ein Urteil anzuzweifeln, bräuchte ich gewichtige Gründe und die sehe ich hier einfach nicht.

Was hier in die Waagschale geworfen wird, sind Haarspaltereien, die nicht -wie hier oft angekündigt wird- die gesamte Indizienkette zu Fall bringen, sondern nur an Kleinigkeiten kratzen und meistens aus dem Gesamtzusammenhang gerissen werden.
Aber das will ja hier niemand hören und es wird alles immer wieder von vorne diskutiert.
Gestern mal wieder die Studienbescheinigung, heute mal wieder die Vorurteilsnummer -ohne Beruf- usw. usw.

Der Sachverhalt hinsichtlich des angeblichen jahrelangen Hintergehens von Freunden und Familie hinsichtlich des Studiums wurde zumindest hier von scipper richtig gestellt.

@Interested

Meines Erachtens ist das Urteil im Prinzip richtig, denn ich nehme inzwischen an, dass Bence der Täter ist. Gewisse Zweifel habe ich nur daran, ob es Mord oder Totschlag im Affekt war. Ich kann mich aber irren. Denn ich bin kein Experte zur Berurteilung von Gerichtsurteilen oder schwierigen Rechtsfragen.

meermin schrieb:Der Sachverhalt hinsichtlich des angeblichen jahrelangen Hintergehens von Freunden und Familie hinsichtlich des Studiums wurde zumindest hier von scipper richtig gestellt.

Eigenartig, dass man das nicht von Freunden und Familie selbst jemals so gehört hat^^

@Scipper
Du verwirrst mich, blättere ich nur 1,2..Seiten zurück, sieht Deine Sichtweise komplett konträr aus.

@Scipper
Ich find's gut

@Interested

Ich habe mich inzwischen mehr in den Fall eingearbeitet und auch längere Zeit über das Urteil
nachgedacht. Daher habe ich mir inzwischen eine persönliche Meinung über den Fall gebildet.

@Scipper
Das steht Dir auch zu. Ich verstehe es dennoch nicht. Mal so, mal so....wieso änderst Du Deine Haltung alle paar Stunden?

@Interested

Ganz einfach: Im Urteil sind ein paar "Denkfehler" enthalten, aber das ändert nichts am Ergebnis. Ich bin aber der Meinung, dass der Bence zu hart bestraft wurde. Es war vielleicht nur Totschlag. Die Gründe, warum ich das annehme, habe ich bereits gestern oder vorgestern kurz hier umrissen.

PS: Ich schulde dir keine Rechenschaft, wie ich zu meiner jetzigen persönlichen Meinung kam. Aber ich sage es mal so: Der Unschuldsbeweis fehlt. Die Umstände sprechen zwar für Mord, aber aufgrund gewisser Zweifel in der Sache (in dubio pro reo) hätte ich ihn nur wegen Totschlages verurteilt !!!

Um einen Menschen für 25 Jahre ins Gefängnis zu schicken, würde mir der Mut fehlen, wenn ich selbst nicht 100 Prozent (absolut) sicher wäre, dass es Mord war. Es würde mich seelisch belasten und mir große Gewissensbisse verursachen, wenn ich einen Zweifel am Tathergang und Tatmotiv hätte !!!

@Scipper
Habe ich Rechenschaft verlangt? Ich habe Dich nur auf den Umstand hingewiesen, dass Du alle Stunden Deine Haltung änderst.

Häh? Die Umstände sprechen für MORD, Du aber hättest ihn nur für Totschlag verurteilt? Was soll das Gericht denn dann machen, wenn die Umstände für Mord sprechen?

Die Täterschaft mag feststehen aufgrund der Indizen, aber das Strafmaß ist Ermessensache, wenn man bedenkt, dass es sogar bei Totschlag sehr große Unterschiede im Strafmaß gibt. Mord, so denke ich, muss durch greifbare und messbare Beweise nachgewiesen sein, weil es dafür die Höchststrafe gibt, die sogar wirklich aus einer Gefängnisstrafe bis zum Lebensende des Täters bestehen kann !!!

@Interested

Interested schrieb:Häh? Die Umstände sprechen für MORD, Du aber hättest ihn nur für Totschlag verurteilt? Was soll das Gericht denn dann machen, wenn die Umstände für Mord sprechen.

Ich bin kein Richter und daher sage ich es mal so: Bei mir wäre er mit 15 Jahren Haft weggekommen. Denn der Faktenbeweis, dass es geplanter Mord war, fehlt. Meines Erachtens war es nur Totschlag im Affekt. Ich bin der Meinung, dass man im Zweifelsfalle zu Gunsten des Angeklagten entscheiden sollte. Er muss jetzt vielleicht 25 Jahre oder noch länger einsitzen, weil es "Mord" war, wobei bei Mord eine lebenslängliche Haftstrafe vorgesehen ist, wenn man das Gesetz insoweit ganz wörtlich nimmt.

@Scipper
Wer sich Handschuhe überzieht, der hat die Chose auch schon mal durchdacht. Somit ist es geplant! Du redest immer vom Zweifelsfall....Das Gericht hatte scheinbar keine Zweifel. Der Staatsanwalt gibt ein Strafmaß vor, das Gericht KANN aber MUSS dem nicht folgen. Hier scheint es aber sehr überzeugt gewesen zu sein.

@Scipper

Dann diskutieren wir hier aber über Grundsätze der (deutschen) Rechtsprechung.

HS wurde in Koblenz (nota bene: NICHT Bayern) wegen Mordes verurteilt. Ebenfalls keine Spuren von ihr am Tatort, ebenfalls nur Indizien. Im Urteil hieß es, dass die Indizien möglicherweise nicht ausgereicht hätten. Ausschlaggebend war ein Motorradfahrer, der ihr Auto (nicht explizit sie) im Umkreis von Koblenz gesehen haben will, zufällig die Nummer aufgeschrieben hat und ca. ein Jahr später zufällig von einem Aufruf erfahren hat. Natürlich wusste er nicht mehr genau, an welchem Tag genau er das Auto gesehen hat. User wie @DerGreif oder @Verbum_peto (juristisch bewandert) haben im Vorfeld gesagt, dass sie den Zeugen für nicht glaubwürdig genug halten bzw. generell die Indizien zu dünn seien.

Und am Ende stand eine Verurteilung wegen Mordes mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld.

Und jetzt?

Interested schrieb:Wer sich Handschuhe überzieht, der hat die Chose auch schon mal durchdacht.

Dass das Überziehen von Handschuhen Nachdenken erfordet und dann das Draufdräschen nicht mehr impulsiv ist, habe ich gestern schon eingeworfen. Aber keiner hat mich lieb und beachtet mich :,(

@hallo-ho
lieb hab und beacht :D Wieder gut?

Diese Einwürfe werden NIE beachtet, nimm es nicht persönlich. Du kannst ganz fundiert schreiben- und eine kleine Nebensächlichkeit, die dann vom eigentlichen post komplett weglenkt, wird gerne genommen um eben nicht drauf einzugehen.

Darum werden hier auch immer völlig irrelevante Fragen gestellt, auf die man später noch Bezug nehmen will - der kommt aber selten und meistens erst 20 Seiten später, wenn niemand mehr weiß, worum es ging. Ist ne spezielle Taktik hier. Die, die ggf. Deiner Meinung sind, die lesen das schon!

@Interested
Danke für die liebe Antwort, war eh nur Spaß :)

Damit wollte ich nur sagen, dass ich es genau so sehe wie du.

Erstens ist es gar nicht klar, ob der Täter von Anfang an Handschuhe trug und zweitens bedeutet ein Tragen von Handschuhen noch lange nicht, dass es Bence gewesen sein muss, der diese trug.

@meermin
Also doch ein Doppelgänger.

@hallo-ho

hallo-ho schrieb:Und am Ende stand eine Verurteilung wegen Mordes mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld.

Das Gericht hat in diesem Fall die Höchststrafe verhängt, es fehlte nur noch, dass man auch noch zusätzlich eine anschließende Sicherungsverwahrung angeordnet hätte, um dem Ganzen auch noch die Krone aufzusetzen. Man hat ihn aufgrund von Indizien verurteilt, aber diese Indzien sind sehr umstritten oder bestehen zum Teil auch nur aus theoretischen Überlegungen. Außerdem fehlt ein Geständnis des Täters. Kurzum: Der Faktenbeweis fehlt. Der Bence bestreitet die Tat und sagt, dass er unschuldig ist. Falls das stimmt, läuft der wahre Täter frei herum und der Bence sitzt unschuldig seit Jahren in Haft.

@Scipper
Denkst du, HS hat ein Geständnis abgelegt? Ihre letzten (und praktisch einzigen Worte) vor Gericht waren: Ich war's nicht.

Die Indizien wurden im entsprechenden Thread genauso heiß diskutiert. Das Spektrum reichte von "das reicht, um die Familienmutter einzubuchten" bis hin zu "das kann nur auf Freispruch rauskommen".
Die Richter hatten keinen Zweifel und haben die Mutter und Ehefrau eingebuchtet. Das Gleiche in grün wie hier.

Also nochmal: Führen wir eine Grundsatzdiskussion?!

@Scipper
Yo, da ist er wieder....der Widerspruch. Lies Deinen post von 18:20h

Ich habe Probleme, Dir zu folgen!

@Interested
Das ist das nächste...