maudlin schrieb:MT hätte von der Kasse weggehen müssen und dann genau zu dem Zeitpunkt oben sein müssen als die Tante gerade ging. Dann hätte er auch noch Tatwerkzeug und Handschuhe irgendwo verstecken müssen und sich möglicherweise auch noch etwas saubermachen.
MT und jeder der vor Ort war, hätte aber den unschätzbaren Vorteil gehabt, über die interne Telefonanlage ohne Nachweismöglichkeiten mit Ch. B. zu telefonieren. Das Ch. B. direkt beim Öffnen der Tür angegriffen worden ist, ist ja keinesfalls erwiesen, sondern nur angenommen.
Was Tatwerkzeug und Handschuhe und Verstecke angeht, wurde ja vielfach darauf hingewiesen, dass dies auf dem 4. Parkdeck ganz leicht möglich war.
Zum Saubermachen stellt die Kammer fest, dass es keinesfalls sicher war, dass hier hoher Reinigungsbedarf bestand. Falls doch gelten hier alle Möglichkeiten, die auch für B. T. in Betracht gezogen worden sind.
Hier hätte auch das Hauptproblem von B. T. nicht bestanden; es hätte nämlich keine Unsicherheit darüber gegeben, ob Ch. B. alleine war oder nicht. Jemand der ohnehin schon in der Parkgarage war, hätte dies nämlich gewußt.
Fazit: Das funktioniert sogar viel besser mit den Indizien.
maudlin schrieb:Meistens wollen die ja niemanden umbringen, da hätten die doch besser gewartet bis CB weg ist.
Und weder ein Raubmörder noch ein Junkie kommt am nächsten Tag wieder und klaut auch noch die Zeitungen.
Vielleicht war aber genau das das Problem: der Täter rechnete möglicherweise mit einer leeren Wohnung.
Bei alternativen Tatszenarien muss man die Annahmen des Urteils natürlich verwerfen. Dass Ch. B. "ausgehfertig" war, ist bereits eine Annahme, die nicht bewiesen ist. Die kann genau so gut gerade gekommen sein. Der Täter war bereits oben. Ch. B. überrascht ihn, er greift sie an, Ch. B. will fliehen. Es kommt so einer Rangelei im Flur, Ch. B. wird in den Flur zurück gestoßen, dabei fallen die ersten Schläge und schließlich wird sie umgebracht. Der Täter flieht aus der Wohnung.
Dieses Szenario hat auch den unschätzbaren Vorteil, dass der Täter nicht mehr an der Leiche und dem ganzen Blut vorbei muss. Das wäre nach der Auffindesituation aus meiner Situation nämlich schlicht und ergreifend unmöglich gewesen.
Was fehlt in der Wohnung kann niemand mehr mit Sicherheit sagen.