Mordfall Charlotte Böhringer

@Fairie
Um keinen Revisionsgrund zu liefern^^

@Interested

Alles gut! Ich verfolge hier keine "hehren" Ziele - nur Unterhaltung, Spaß am Diskutieren und "True Crime".

@aberdeen
Ok. Also Du bist von Bences Unschuld überzeugt?

Du siehst hauptsächlich den Knackpunkt im Urteil?

@Interested
Ich hoffe, dass Bences Familie und seine Freunde einen weiteren Fachmann hinzuziehen werden.

Meiner Ansicht nach gibt es gute Gründe für eine Wiederaufnahme . Selbst die Laien hier erkennen, dass mit dem Urteil den Indizien auf denen es beruht etwas nicht stimmt.

Die Voreingenommenheit des Gerichtes drängt sich einem spätestens beim zweiten Lesen des Urteils förmlich auf.

Das Urteil wurde auf Indizien begründet die teilweise nur angenommen und nicht sicher verifiziert werden konnten. Aussagen von Zeugen wurden derart ausgelegt und interpretiert , dass sie in das Konstrukt des Gerichtes passten. Denkbar und möglich wären auch andere Auslegungen, die aber dann nicht ins Gesamtbild gepasst hätten. Und das konstruierte Gesamtbild der Indizien bildet nun mal die Grundlage des Urteils.

An dieser Stelle ist das Urteil angreifbar. Fernerliegend drückt nur eine Wahrscheinlichkeit aus, mehr nicht.

@meermin
Dir und mir wäre sehr geholfen, wenn Du Dich nicht so geschwollen ausdrücken würdest ;)

Gäbe es eine Angriffsfläche....Meinst Du nicht, man hätte B. nicht 7 (S I E B E N) Jahre unnötig sitzen lassen?

@Interested

Interested schrieb:Gäbe es eine Angriffsfläche....Meinst Du nicht, man hätte B. nicht 7 (S I E B E N) Jahre unnötig sitzen lassen?

Normalerweise würde ich Dir zustimmen. Aber der Fall Mollath hat leider gerade gezeigt, dass so etwas in Bayern leider möglich ist obwohl von Seiten des Verurteilten und seiner Anwälte alles Erdenkliche unternommen wurde.

Mollath wäre sicher noch immer nicht frei, wenn die Bank nicht interne Ermittlungen angestellt hätte. Die Polizei wäre denen nicht drauf gekommen weil kein Interesse bestand der Sache nachzugehen.

@meermin
Mollath - ohne den Fall hier vertiefen zu wollen, weil er nicht hierher gehört....wurde in die Psychatrie eingewiesen und nicht verurteilt im eigentlichen Sinne!

@Interested

Gerne noch einmal: ich bin mir sehr sicher, dass das Urteil Kokolores ist. Ich weiß natürlich nicht, wie es wirklich war, aber da bin ich mir recht sicher: so war es nicht.

Ob B. T. unschuldig ist? Da bin ich mir nicht ganz so sicher, aber nach der ausführlicheren Beschäftigung mit dem Fall und der Diskussion hier im Forum, geht meine Tendenz mittlerweile deutlicher in Richtung "unschuldig im Sinne der Anklage". Was auch nicht unbedingt heißt, dass B. T. ein "toller Kerl" ist, der alles richtig gemacht hat.

@Interested
Meiner Ansicht nach wurden sowohl bei Mollath als auch bei Bence Fehlurteile gesprochen und stur und aus falscher Loyalität mit den Berufskollegen durchgezogen auch von denen, die mit der Überprüfung beauftragt waren.

Mollath hart darüber bei Beckmann geredet. Es wurden Gutachten einfach abgeschrieben.

@aberdeen
Das Gericht weist doch nur eine Möglichkeit auf, wie es sich zugetragen haben könnte....sie behaupten doch gar nicht, dass es genauso gewesen ist. Die zusammengetragenen Indizien weisen eine Richtung auf, die Bence zum Täter macht. Ob er nun im Clownskostüm vor der Tür gestanden hat oder im String...ist mehr oder minder irrelvant...

@meermin
Diese Meinung steht Dir zu.

@Interested
Ob in Monteurskluft oder im Arbeitskittel, das ist egal, aber wichtig ist, ob der Täter überhaupt vor der Türe gelauert hat und ob es überhaupt Bence war.

Es gibt weder für die eine noch für die andere Behauptung Beweise. Lediglich ein Handschuhabdruck am Spion einer frei zugänglichen Tür stützt diese Behauptung des Gerichtes.

@meermin
Mit oder ohne Bence DNA?

Habe ich etwas verpasst? Wurden aussen an der Tür DNA Spurern von Bence gefunden , die die Theorie des Auflauerns somit stützen?

Wurden Blutspuren in seinem Auto gefunden?

Hat ihn jemand vor der Tür stehen sehen oder mindestens auf dem Weg Richtung Parkgarage?

Mich würde wirklich sehr interessieren wie das Gericht t argumentiert hätte, wenn Bence Rechtshänder gewesen wäre.

@meermin
Mit Auflauern ist gemeint, er stand vor der Tür und hat sofort zugeschlagen, als die Tür geöffnet wurde - das macht die Heimtücke aus.

Keine Ahnung. Ich frage ja Dich nach der DNA...

Genauso....man kann es scheinbar doch erkennen^^

@Interested

Interested schrieb:Das Gericht weist doch nur eine Möglichkeit auf, wie es sich zugetragen haben könnte....sie behaupten doch gar nicht, dass es genauso gewesen ist. Die zusammengetragenen Indizien weisen eine Richtung auf, die Bence zum Täter macht.

Soweit ich weiß, sind die Gerichte in Deutschland zur Wahrheitsfindung (und Gerechtigkeit) verpflichtet. Da reicht es nicht, einfach eine mehr oder weniger fundierte Story zu erfinden, wie es gewesen sein könnte. Rechtsstaatlichkeit verlangt da aus meiner Sicht schon deutlich mehr, wenn man jemanden lebenslang wegsperren möchte.

Interested schrieb: Ob er nun im Clownskostüm vor der Tür gestanden hat oder im String...ist mehr oder minder irrelvant...

Da hätte sie sich wenigstens tot lachen können :-) ... Uih. Nein. Böse.

Zum Thema Fehlurteile allgemein:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-78689615.html

Sehr schön in diesem Zusammenhang auch die "Kannibalen-Story" ...

aberdeen schrieb:Da hätte sie sich wenigstens tot lachen können :-) ... Uih. Nein. Böse.

Wir nähern uns an :)

Es handelt sich um einen Indizienprozess - die Gesamtschau....Bence.....schuldig.....

@meermin

meermin schrieb:Mich würde wirklich sehr interessieren wie das Gericht t argumentiert hätte, wenn Bence Rechtshänder gewesen wäre.

Auch wenn es dafür wieder "Haue" gibt: aber m. E. haben die sich mit der Sache so ins Abseits manövriert, die hätten alles "hingedreht"; hätte ein Sachverständiger festgestellt, dass B. T. wegen Myasthenia Gravis gar nicht genug Kraft hätte aufbringen können, hätte die Kammer eben festgestellt, dass er das Mordwerkzeug mit dem Mund geführt hätte. *Sarkasmusoff*

@Interested
Wenn an der Aussentür DNA von Bence gefunden worden wäre hätte man das sicher nicht unerwähnt gelassen.

Also wird es nur der Handschuhabdruck aussen am Spion gewesen sein und der kann jederzeit dort hingekommen sein. Es sei denn, die gute Putzfrau könnte sich genau erinnern am Morgen vor der Tat die Tür abgewaschen zu haben.

Es ist natürlich möglich, dass der Täter vor der Tür gewartet hat, aber wieso muss das Bence gewesen sein?

Und woher nimmt man die Gewissheit, dass die Tür mit der Hand aufgehalten wurde?

Die ersten Spuren in der Wohnung beginnen ab 1:70 m hinter der Tür.

Man hat sich einfach etwas zusammenspekuliert. So sieht es doch aus.

@aberdeen
Das schweizer Team hat doch nun selbst das Eigentor geschossen oder? Für? 7 Tausend Euro?

Nur die letzen Schläge konnten als mit sicher Rechts geführt wertet werden....

@meermin
Die ersten Blutspritzer...die ersten Schläge verspritzen kein Blut. Daher konnte man auch sicher sagen, dass sie ausgehbereit war und die Tür öffnete und wieder in die Wohnung gedrängt wurde mit nem Hammer oder so.

Die Putzfrau war gar nicht täglich dort^^

@Interested

Interested schrieb:Es handelt sich um einen Indizienprozess

Indizienprozeß heißt ja nicht automatisch, dass es schrubbelig werden muss? Bei dem von Dir öfters mal zitierten Pastor Geyer fand ich die Indizien + Motiv ganz überzeugend ... obwohl auch hier ein für die Verurteilung sehr zentrales Gutachten (das mit den Ameisen) später sehr kritisiert worden ist ...

Doch nicht eher "Hexenprozeß"?

@aberdeen

aberdeen schrieb:Doch nicht eher "Hexenprozeß"?

Da spricht erneut wieder die Gesamtschau eine andere Sprache...like it or not.

@Interested

Interested schrieb:Das schweizer Team hat doch nun selbst das Eigentor geschossen oder? Für? 7 Tausend Euro?

Nur die letzen Schläge konnten als mit sicher Rechts geführt wertet werden....

Ich will es mal so sagen: in einem anderen Kontext, hätte das für einen Freispruch wahrscheinlich gereicht.

@aberdeen
Da bin ich mir nicht sicher. Es ist aber nunmal dieser Kontext, mit dem Ergebnis - sowohl der Schweizer, als auch des Staatsanwalts.