@meermin meermin schrieb:Die Frage stellt sich um so mehr als man keine sichere Faktenlage hatte, die die Täterschaft Bences bewies sondern nur eine Anzahl höchst unsicherer Indizien für dessen Täterschaft zu sprechen scheinen.
Ich seh das so: die dachten ja, sie hätten eine sichere Faktenlage. Wir wissen ja nun auch überhaupt nicht, was so alles in der Anklageschrift stand. Nicht alles davon, hat es auch bis zum Urteil geschafft. Von zwei Indizien ist mir bekannt, dass sie in der Hauptverhandlung "zerschossen" wurden:
- die angeblichen Blutspuren in B. T.s PKW und
- die angeblichen Blutspuren am Fahrradlenker.
Da die Zeitungsberichterstattung jetzt nun auch nicht lückenlos und für sich selbst auch gefiltert ist, wissen wir also gar nicht, was noch alles rausgefallen ist.
Ein wenig wirkt auf mich auch das Urteil wie die Diskussion hier im Forum: wie die Urteilsbefürworter klammert sich auch die Kammer an die verbleibenden Indizien und verteidigt diese um jeden Preis. Auch um den Preis, dass auf den Anspruch der Widerspruchsfreiheit verzichtet wird.
Sehr schön sehen kann man das am "Muttertagsbesuch". Der wird nur deswegen nicht vom Gericht akzeptiert, weil damit das Geldschein-Indiz und das "Zerwürfnis" geschwächt wird.
Von der Fall-Logik und vom kriminologischen Standpunkt aus gesehen, wäre aber ein Streit zwischen den beiden, der zeitlich näher zur Tat gelegen hätte, wesentlich plausibler.