@maudlin maudlin schrieb:Er hat, wie hier schon mehrfach gesagt wurde, sein Scheitern ja nicht nur verschwiegen, auch das könnte hier sicher jeder nachvollziehen. Nein, er hat da noch richtig was draufgepackt (1. Staatsexamen, guter Job, Promotion in Aussicht). Und spätestens jetzt ist Vorsicht geboten, was die Rückschlüsse mit dem eigenen Erleben angeht, was hier ja schon häufiger geschehen ist.
Und das BT eben von diesem Mechanismus sich in Lügen zu flüchten, statt sich mit der Realität auseinanderzusetzten, gerne Gerbauch macht, sieht man bei der 'Intrige', und wenn man da noch zweifelt, spätesten bei der Geschichte mit den 'Misshandlungen' im Verhör, wo ja sogar sein Freund gegen ihn aussagen musste. Und ich wiederhole mich nochmal, dass hat nichts mit dem Nicht-Studium und evtl. Vorurteilen zu tun.
Nun, diese Art, sich selbst in einem guten Licht darzustellen ist aber weiter verbreitet als man gemeinhin glaubt. Bis hin zu Menschen, die ein komplettes Doppelleben inklusive zweier Familien führen.
Für die Existenz des "Intrigenplots" gibt es m. E. durch die Aussage von RA H. einen indirekten Hinweis; dieser hat noch in seiner polizeilichen Vernehmung entsprechend ausgesagt.
Zu den Misshandlungen im Verhör: es gibt von B. T. unabhängig zwei Zeugenaussagen vor Gericht(!), die ebenfalls angaben, nicht korrekt behandelt worden zu sein. Das bestätigt die Angaben von B. T. nicht, aber mein Eindruck ist schon, dass die Beamten B. T. viel früher als Beschuldigten hätten belehren müssen - ganz unabhängig davon, wie sie sich jetzt verhalten haben oder auch nicht.
maudlin schrieb:Sich einen BT auszumalen, der bestimmt mit der Tante geredet hat und sie hat Ihm dann großzügig verziehen, widerspricht nun mal allen Hinweisen und Zeugenaussagen. Es wäre sicher eine schöne Geschichte, aber die lässt sich hier nicht mit der Realität zur Deckung bringen. Es gibt nur die eine unklare Aussage des Steuerberaters, die nicht mal eindeutig auslegbar ist. Demgegenüber stehen 6 Zeugenaussagen, die belegen wie wichtig der Tante das Studium ist, sowie die Aussage des GeFü R., der sich noch nach dem Stand des Studiums erkundigen sollte.
Und dies entspricht einfach nicht den Fakten des Falles; die Aussage des Steuerberaters war sehr eindeutig und er hat hierzu auch klare Worte gefunden. Die Kammer hat dies nur sehr durchschaubar in ihre Richtung umgedeutet, weil hierduch der ganze Plot "Angst ums Erbe" gekippt wird.
Die Aussage des GeFü R.s, sich Anfang Mai nach dem Stand der Ausbildung zu erkundigen, ist völlig plausibel mit dem geänderten Status von B. T., der ja nicht mehr als Student geführt werden konnte, erklärbar.
maudlin schrieb: In den wichtigen Fragen wurde aber (so sehe ich es jedenfalls) allem nachgegangen.
Nun ja; Spuren, die nicht in den Tatablauf passen, wurden kurzerhand für nicht tatrelevant erklärt; auch eine Möglichkeit. Zeitungsberichten zufolge, wurde bestimmten Spuren erst auf Druck der Verteidigung nachgegangen. Eine vollständige Untersuchung des Bureaus auf DNS-Spuren von B. T. erfolgte überhaupt erst im Auftrag der Verteidigung.
maudlin schrieb:Bei den bisher angebotenen Teilalternativen macht es z. B. keinen Sinn, dass der Täter am nächsten Tag wiederkommt, um die Zeitungen mitzunehmen.
Das ist ja auch keinesfalls erwiesen, dass B. T. die Zeitungen mitgenommen hat. Geh lieber mal davon aus, dass dieses Indiz - und ich zitiere jetzt RA Brießmann - "frei erfunden" ist.
maudlin schrieb:Es würde dann Sinn machen, wenn der gesamte Tatablauf incl. Nachtatverhalten mit einem Alternativtäter in Deckung zu bringen wären. Aber eine solche Alternative wurde bisher nicht angeboten.
Aber das wäre doch ggf. überhaupt kein Problem. Nur den Namen, den können wir Dir natürlich leider nicht anbieten.