Mordfall Charlotte Böhringer
26.08.2013 um 00:25Was meinst Du mit "Repräsentativ"? Die Stichproben waren jetzt schon groß genug, dass man mit den Ergebnissen etwas anfangen kann ...
aberdeen schrieb:Ja, und auch hier kann man über die Auswirkungen von Götzls Beteiligung am NSU-Verfahren auf das WA-Verfahren von B. T. spekulieren.Ggfls will man erst einmal das Ende des NSU-Prozesses abwarten... War mein erster Gedanke, als ich las, Götzl sei auch der NSU-Richter. Jetzt die Wiederaufnahme zulassen, dürfte fast unmöglich sein, ohne dass dies das NSU-verfahren beschädigte.
@muscaria schrieb:In der Mediathek ist dieser Beitrag noch zu finden und es handelt sich hier um den exakten Wortlaut des Vaters. Ich habe mir die Sendung angeschaut, weil ich dieser 'Meldung als Beamter' Geschichte nachgehen wollte.
Bences Vater war am 26.04.13 zu Gast im SWR-Nachtcafé. Dort sagte er:
Der Richter wusste, dass mein Sohn der Tante bekanntgegeben hat: "Ich mache mit dem Studium jetzt Pause, bitte melde mich nicht als Student, sondern als Beamter an." Das hat der Steuerberater auch so ausgesagt.
jahrelange Studienlüge, wie vom Gericht behauptet - widerlegt.Tante wusste nichts vom totalen Versagen (Zwangsexmatrikulation) - nicht widerlegt
Tante wusste gar nichts, wie vom Gericht behauptet - widerlegt.
maudlin schrieb:Tante wusste nichts vom totalen Versagen (Zwangsexmatrikulation) - nicht widerlegtKorrekt. Es ist allerdings auch nicht belegt. Also: In zwei zentralen Punkten sind Annahmen des Gerichts zurückzuweisen, eine weitere Hilfshypothese, die die Grundannahme irgendwie doch noch retten könnte (wissenschaftsgeschichtlich ein typisches Verhalten, um falsche Hypothesen doch noch irgendwie zu "retten") ist nicht belegt...also...
pfiffi schrieb:Selbst in dieser scheinbar belastenden Aussage (die nichts Wert ist, weil er mal hü, mal hott ausgesagt hat) gibt er immerhin zu: Die Tante wusste...Stimmt - wischi-waschi -
Das ist mir alles zu wischi-waschi. Mal so, mal so.
maudlin schrieb:Da kann auch der erste Studienabbruch mit gemeint sein, man kannte sich ja schon länger.das ist nun das Einführen von ad hoc Hypothesen a la "Äther-Rettung" in Reinkultur.
maudlin schrieb:Zeugenaussagen mit denen man nichts anfangen kann, kann man also genau so gut ignorieren.Ignorieren nicht, aber wie deute ich Zeugen, die mal x, mal y behaupten?
KonradTönz1 schrieb:Jedenfalls lässt die Aussage des Vaters die Aussage des Steuerberaters noch isolierter erscheinen.Genau.
KonradTönz1 schrieb:Die Wertung der Aussage des Steuerberaters durch das Gericht geht angesichts der Übermacht der Aspekte die der Aussage entgegenstehen vollkommen in Ordnung.Schopenhauers Eristik läßt grüßen.
KonradTönz1 schrieb:Die Bescheinigungsverfechter müssten doch hier aufschreien: Wie kann Bence sich als Beamter führen lassen, wenn er dafür keine entsprechende Bescheinigung vorlegen kann?Korrekt. Und? Was folgt daraus? Doch wohl allemal: Es war ein einziges Kuddelmuddel. Sie wusste, sie wusste so halb, so irgendwie. In welchem Umfang sie wusste, ist unklar. Dass sie irgend etwas wusste, ist indessen klar. Ggfls ist der Umfang ihres Wissens auch gar nicht mehr aufzuklären. Sich dann hier aber einfach die für den Angeklagten ungünstigste Variante rauspicken, unter zuhilfenahme objektiv unwahrer Annahmen ("jahrelange" Studienlüge) - das geht nicht.
KonradTönz1 schrieb:Die Sorge vor dem Auffliegen der Lüge und den damit verbundenen Konsequenzen dürfte demnach vor dem 2. Staatsexamen akut gewesen sein.versteh ich nicht. Er hat, Deinen Überlegungen zufolge, zumindest die Pause doch eingestanden. Wieso sollte jetzt das zweite Staatsexamen akut sein?
pfiffi schrieb:versteh ich nicht. Er hat, Deinen Überlegungen zufolge, zumindest die Pause doch eingestanden. Wieso sollte jetzt das zweite Staatsexamen akut sein?"Die Pause eingestanden" ist schon mal in sich falsch. Es gab keine Pause einzugestehen, weil es keine Pause gab. Die Behauptung einer Pause ist bereits Teil der Studienlüge.
KonradTönz1 schrieb:"Die Pause eingestanden" ist schon mal in sich falsch. Es gab keine Pause einzugestehen, weil es keine Pause gab. Die Behauptung einer Pause ist bereits Teil der Studienlüge.psychologisch gedeutet ist das so nicht richtig. Wenn BT immerhin eine Pause eingeräumt hat, wäre er auf der road to truth gewesen. Ggfls (ich kenne, wie gesagt, die Studienordnung derzeit nicht, wer weiß näheres?) war es sogar wahr, weil er sich wieder hätte immatrikulieren und den Abschluß machen können. Dann wäre "ich mache jetzt ne Pause" sozusagen eine kühne Ausdeutung, aber nicht völlig falsch.
KonradTönz1 schrieb:Das Grundproblem, nämlich das früher oder später fällige Auffliegen der Studienlüge, bliebe dann aber dennoch bestehen.darauf können wir uns einigen. Es bedeutet - im scharfen Widerspruch zum Urteil!!! -, dass im Mai 2006 für BT eben kein akuter Handlungsbedarf bestand.
meermin schrieb:Daher vermute ich, dass das vom Vater Erzählte die Version ist, die Bence seinen Eltern erzählt hat. Das reale Gespräch im Betrieb über seinen beruflichen Status muss anders ausgesehen haben, zumindest wenn der Steuerberater beteiligt war und es um dessen Belange hinsichtlich der Lohnunterlagen ging.NEIN!