Mordfall Charlotte Böhringer

meermin schrieb:Ich gehe mittlerweile davonaus, dass der Täter sich bei Frau Böhringer in der Wohnung aufgehalten hat, bereits vor der Tat und das es dann beim gemeinsamen Verlassen der Wohnung zum Mord kam.

Das Durchwühlen des Büros könnte passiert sein als Frau Böhringer sich fertig machte um zum Stammtisch zu gehen und noch einmal im Bad war.

So oder so ähnlich hatte ich mir das mit B.T. vorgestellt.
Leider gibt es dabei (für mich) ein paar Probleme:
Ich ging davon aus, dass ein späteres betreten des Büro (nach dem Mord) nicht mehr stattgefunden hat.
Dann ist es allerdings sehr merkwürdig, dass die Schubladen rausgerissen waren und der Inhalt verteilt auf dem Boden lag. Würde jemand das Büro durchsuchen während Ch.B. im Bad ist, dann wäre es doch besser dies eher unauffällig zu tun.
Zu dem muss er die flüchtenden Ch.B. überholt haben um von der Ausgangstür her den Mord einzuleiten!?

@d.b.cooper

Für mich deutet das auch eher entweder auf ein überhastetes Vorgehen unter Zeitdruck und/oder auf einen Versuch hin, einen Raubmord vorzutäuschen. Im Zusammenhang mit dem Mord und der Tatsache dass offen zugängliche Wertsachen zurückgelassen wurden würde ich sogar von einem missglückten Versuch einen Raubmord vorzutäuschen ausgehen.

@KonradTönz1
Für mich bleibt dann aber immer noch das Problem, dass keine weiteren Blutspuren gefunden wurden die mit Schuhen verteilt wurden.
Es sind mit Sicherheit auch viele kleine Bluttropfen auf dem Boden gewesen.
Und die Ermittler sind, zumindest in der Wohnung, auf Knien rumgerutscht um nach Fußspuren zu suchen. Kann natürlich sein, dass die im Flur nicht so genau gesucht haben - was ich mir allerdings nicht vorstellen kann.
Aber den Punkt hatten wir hier ja auch öfters.
Ich versuchte mir nur zu erklären warum da nix gefunden wurde. Und ein Täter der schon in der Wohnung war würde das gut erklären.

@d.b.cooper

Ja das ist natürlich richtig. Man muss aber davon ausgehen, dass beide Ereignisse - also Durchwühlen des Büros und der Mord in einem direkten Zusammenhang stehen. Da wir bereits festgestellt haben, dass das Durchwühlen des Büros in der Form keinen Sinn macht wenn Frau Böhringer noch am Leben gewesen wäre, hat das ziemlich sicher nach ihrer Ermordung stattgefunden. In diesem Falle müsste der Mörder - egal ob das nun Bence war oder nicht - es eben fertig gebracht haben keine Spuren zu hinterlassen. Das entlastet Bence aber nicht - es sei denn die BI könnte einen Alternativtäter mit Flügeln präsentieren.

Es ist halt auch echt auffällig, dass überall an den markantesten Stellen alles übersäht von Bences DNA Spuren ist, jedoch nicht von denen seines Bruders, der sich laut eigenen Angaben wohl ähnlich häufig in dem Penthouse aufhielt.

@tropalander
wurde denn überhaupt danach gesucht?

@d.b.cooper

Ganz am Anfang dürfte der Bruder nicht weniger verdächtig gewesen sein als Bence. Insofern ist davon auszugehen, dass nicht ausschließlich nach Spuren von Bence gesucht wurde. Andernfalls wären das nämlich tatsächlich schwerwiegende Ermittlungsfehler gewesen, die den Prozess zum platzen gebracht hätten. Wenn der Verteidiger die Aufdeckung derartiger Schwächen versäumt hätte, hätte es spätestens bei der Revision auffallen müssen.

Also: Direkt weiß ich es nicht. Aber aus dem Prozessablauf lässt sich klar schließen, dass nicht ausschließlich nach Bence-Spuren gesucht wurde.

Er war ja spätestens nach 3 Tagen der Favorit.
Und die restliche Wäsche hat man ja auch erst viel später nach B.T.-DNA untersucht.

Ja, leider ist so ein Urteil kein Protokoll der Verhandlung.

@d.b.cooper

Hallo? Bei einem 50/50 Testament sollte das doch eigentlich obligatorisch sein gleichermaßen zu ermitteln. Es wurden ja auch andere DNA-Spuren an der Kommode und dem Glas entdeckt, nur habe ich noch nichts gehört was Spuren des Bruders angeht, deshalb fragte ich mich das ja eben...

Nun, die Spuren werden ja gesichert.
Dann werden sie verglichen.
Und da ist die Frage mit was wurden die Spuren verglichen.

Außerdem werden nicht relevante Spuren im Urteil nicht erwähnt.
Soll heißen: Wenn man vom Bruder Spuren gefunden hat, dann war das ein normaler Umstand.

@all

aber so einfach kann man ja auch von Gott und der Welt keine DNS-Tests nehmen - ohne Tatverdacht. Ob das bei M. T. passiert ist, wissen wir nicht.

Es gab jedenfalls eine Zeugin, die ausgesagt hat, Ch. B. habe von BEIDEN Neffen endgültig die Nase vollgehabt und Ch. B. habe gesagt, die bekämen von ihr nichts mehr, eher würde sie ihr Vermögen dem Zoo vermachen. Stand im Münchener Merkur ....


Davon abgesehen:

Was ist, wenn Ch. B. gar nicht fortgehen wollte, sondern nach Hause gekommen ist? In diesem Szenario wäre der Täter oben und Ch. B unten gewesen.

Das Ch. B. die Wohnung zu ihrem Stammtisch verlassen wollte, ist ja keineswegs bewiesen.

@tropalander

Interessant fand ich hierzu folgendes:

M. T. war zur vermuteten Tatzeit in der Parkgarage an der Kasse; das Gericht stelt hierzu aber nur fest, dass keine Hinweise darauf vorliegen, dass M. T. in dieser Zeit, seinen Arbeitsplatz vorzeitig verlassen hätte ????????

aberdeen schrieb:Was ist, wenn Ch. B. gar nicht fortgehen wollte, sondern nach Hause gekommen ist? In diesem Szenario wäre der Täter oben und Ch. B unten gewesen.

Dann wäre ein Schlüssel von Nöten ....

Edit: Ist natürlich jetzt schwierig da etwas zu sagen ohne all zu konkret zu werden

Einen Schlüssel hatte Bence ja in seinem Portemonnaie am 16. als er ins Parkhaus kam. Fragt sich nur seit wann.

@aberdeen Das ist ja krass. Und wie sind diese nichtvohandenen Hinweise bgründet?

tropalander schrieb:Das ist ja krass. Und wie sind diese nichtvohandenen Hinweise bgründet?.

Das Frag ich mich auch grad. Hier soll doch mal wieder ein Fass aufgemacht werden, dass es noch nicht mal gibt.

Gab es eigentlich keine einzige Videokamera in dem gesamten Komplex?

@KonradTönz1
Ein Fass mehr oder weniger....was solls ?
Seit Heute werden ja auch Männer in Augsburg gesucht die Kontakt zu Frau B, hatten. Immerhin traut man Bence schon zu bei der Geschichte mit dem Anwaltsfreund gelogen zu haben.

@d.b.cooper
Bei den 3.500 gehe ich vom Netto aus. Bences Hilfsarbeiterlohn von 1000 bezog sich auch aufs Netto.

@avatar455
Ja, da hast du wohl recht.
Die Tagessätze werden auch nach dem Nettoeinkommen berechnet.
Ist wohl einfacher nur von dem Auszugehen was tatsächlich zur Verfügung steht.

aberdeen schrieb:M. T. war zur vermuteten Tatzeit in der Parkgarage an der Kasse; das Gericht stelt hierzu aber nur fest, dass keine Hinweise darauf vorliegen, dass M. T. in dieser Zeit, seinen Arbeitsplatz vorzeitig verlassen hätte ????????

also im Prinzip kein Alibi... Ich kann mir zwar den MT überhaubt nicht als Täter vorstellen weil er so ruhig ist und wohl nicht so emotional. komisch finde ich aber, dass er ausgerechnet um 19.10 Uhr(mögliche Tatzeit) CB anruft und das protokolliert. Ist das Protokollieren üblich gewesen dort und warum eigentlich? Es wäre doch einfacher, wenn man die Telefonanlage so einstellt, dass man die internen Gerspräche zurück verfolgen kann.

Es dürfte alle paar Minuten ein Tankstellenkunde an der Kasse bezahlt haben, das lässt sich doch feststellen. Hier wird es ja immer grotesker.

Ich muss zugeben dass ich soeben - wie üblich auf der Toilette - einen Artikel im aktuellen Spiegel gelesen habe, der der Kritik am BGH als Revisionsinstanz neuen Auftrieb geben dürfte. Wie ich finde, zurecht...

Wenn M.T. der Täter sein sollte, werden wir das nach dem gescheiterten Wiederaufnahmeverfahren erfahren. Ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen, dass B.T. dieses Opfer auf sich nehmen würde.

tropalander schrieb:Gab es eigentlich keine einzige Videokamera in dem gesamten Komplex?

Das haben wir uns auch schon gefragt.
Zumindest scheint es keine relevanten zu geben. Die wären wohl erwähnt worden.

@KonradTönz1
gib doch bitte mal ein paar Stichworte zu dem bgh-Artikel.

d.b.cooper schrieb:gib doch bitte mal ein paar Stichworte zu dem bgh-Artikel.

Also ein neuer Richter am BGH hat wohl untersucht, wie Urteile dort zustandekommen und dabei festgestellt, dass es vom Glück der Angeklagten abhängt welcher Richter die Fälle dem Richtergremium vorträgt, da sich die anderen Richter mangels eigenen Aktenstudiums bei ihrer Entscheidung rein auf den Vortrag stützen.