Mordfall Charlotte Böhringer

Interested schrieb:Wenn man also einen GF vertreten soll, dann wäre wirklich wichtig, entsprechende Büroschlüssel zur Verfügung zu haben - da die GF nicht da waren, wäre der nächst logische Schritt gewesen, die Tante um den Schlüssel zu bitten. Daher unerklärlich, warum er erst nach Augsburg fährt, stundenlang weg ist, dann nach Hause fährt, stundenlang weg ist, bis er vom Bruder, der um 16h die Schicht übernimmt, angerufen zu werden, dass die Tante noch immer nicht erschienen ist.

Es sei denn die Absprache war einfach, dass er nur vor Ort sein und nur ein wenig "nach dem rechten sehen" soll. Werden die Zigaretten eben am anderen Tag bestellt, na und?

Ich glaube man darf sich da auch von außen nicht in die "narzisstische Blase" ziehen lassen, die da aufgebaut wird. Der "Geschäftsführerposter", worum geht es denn da eigentlich? Da hat doch jeder Filialleiter vom Edeka-Markt um die Ecke mehr Verantwortung.

meermin

Ach echt, nur einen Tag vorher will er 1000 Euro für das Rad bekommen haben. So schnell so viel Undankbarkeit?

Und wieso überhaupt, soll die Tante ihm den Schlüssel bringen. Bringt Dein Chef, sofern Du einen hast Dir die Arbeit oder holst Du Dir die Arbeit ab?

@aberdeen
Mag sein....aber für 3500 Euro, so hoch war der Posten doch dotiert, da denke ich schon, sollte man seinen Job ernst nehmen - und nicht einfach nen Tag Urlaub nehmen.

Von Dir stammte doch auch der Ausspruch, als es um den angeblichen Besuch vorher ging...dem Sonntag - am Montag hätte er noch 'blau machen' wollen...

Paßt doch alles nicht zusammen.

Aber:

so einfach ist das mit der Händigkeit-Vortäuschen aus meiner Sicht auch wieder nicht. Bei unwillkürlichen oder spontanen Handlungen würde, gerade unter Stress, in jedem Fall mit der dominanten Hand ausgeführt werden.

Zu einem Mord mit so viel Kalkül, dass die Händigkeit als Täuschung eingeführt wird, passt dann m. E. der restlichen Ablauf,

schwachsinniges Durchsuchen des Büros
nichts stehlen
Fahrt nach Augsburg usw. usf.

überhaupt nicht.

Nö, die Händigkeit sehe ich als geringstes Problem - jeder von uns kann Dinge mit Rechts und mit Links machen...

Die ersten Schläge mit Rechts um sie bewußtlos zu schlagen reichen doch, dann kann man in der Wohnung ruhig die echte Hand nehmen und wieder wechseln...Wo ist das Problem?

Interested schrieb:Mag sein....aber für 3500 Euro, so hoch war der Posten doch dotiert, da denke ich schon, sollte man seinen Job ernst nehmen - und nicht einfach nen Tag Urlaub nehmen.

Von Dir stammte doch auch der Ausspruch, als es um den angeblichen Besuch vorher ging...dem Sonntag - am Montag hätte er noch 'blau machen' wollen...

Aber die 3500 Euro hat er ja nun eben gerade nicht gekriegt, oder? Das ist aber auch so ein Hüsteln wert; steht im Urteil ja wortwörtlich "hochdotiert". Das ist doch Unsinn. Das ist kein "hochdotierter" Posten und das muss der Kammer auch bewußt sein. So etwas schreiben die doch dann nicht ohne Grund.

Und er hat doch am Montag blau gemacht. Deswegen war er ja nicht vor Ort und konnte gar nicht wissen, dass seine Tante allein war. Das ist aus meiner Sicht aber die Grundvoraussetzung für den Mord und ein sehr entlastendes Indiz.

Interested schrieb:Nö, die Händigkeit sehe ich als geringstes Problem - jeder von uns kann Dinge mit Rechts und mit Links machen...

Die ersten Schläge mit Rechts um sie bewußtlos zu schlagen reichen doch, dann kann man in der Wohnung ruhig die echte Hand nehmen und wieder wechseln...Wo ist das Problem?

Dabei nicht. Erst im weiteren Verlauf kann das problematisch werden.

@Interested

Interested schrieb:Bringt Dein Chef, sofern Du einen hast Dir die Arbeit oder holst Du Dir die Arbeit ab?

Es geht um den Schlüssel , und natürlich muss der Chef dafür sorgen, dass die Angestellten Zugriff auf die Schlüssel haben die sie im Dienst benötigen.

Ich kann als Chef doch nicht erwarten, dass ein Angestelter sich den Schlüssel, den er im Betrieb zur Erledigung seiner Aufgaben braucht zu Hause in meiner Privatwohnung abholt.

Wir leben ja nicht mehr im Feudalzeitalter,

3500 und 1000 Euro sind schon ein krasser Unterschied...

Die 3500 habe ich auch nur angebracht, weil Du den Edeka-Mann mit ins Spiel gebracht hast. Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass der GF sicher Dinge machen muss, die ein Tankwart z.B. nicht muss - also hätte er den Tag schon ernster nehmen müssen. Besonders, wenn ihr euer Argument des Muttertagsbesuches aufrecht erhalten möchtet.

Doch, das kann der Chef ganz sicher sogar erwarten. Das ist ja der Punkt. Die echten GF verfügen über diese Schlüssel.

Die Tante war sozusagen im Haus....Da kann man schon mal schnell hoch und sich den Schlüssel holen...

Du hast ja Ansichten?!

Können, aber nicht müssen. Wissen wir denn, was da sonst so üblich war?

Wenn Ch. B. über ihren neuen stellv. Gefü schwärmt, "der bringt den Lagen auf Vordermann" ......

Nenene, vermag nicht zu überzeugen. So etwas funktioniert nur, wenn man jemanden belasten will; ansonsten erklären sich solche Dinge durch den ganz normalen Alltagswahnsinn.

@Interested

Interested schrieb:Die Tante war sozusagen im Haus....Da kann man schon mal schnell hoch und sich den Schlüssel holen...

Das ging eben nicht. Aber soweit ich weiss hat er versucht sie anzurufen und ihr auf die Mailbox gesprochen.

@meermin

meermin schrieb:Das ging eben nicht

Warum ging das nicht?

Hatte er Rücken? Funktionierten die Aufzüge nicht?

Anrufen und auf die mailbox sprechen - ganz schön verdächtig. Bloß nicht hochgehen^^

@Interested

Als er in der Garage ankam lag bereits die Meldung der Putzfrau vor , wenn ich mich richtig erinnere, die angab nicht hereingelassen worden zu sein und dass die Zeitungen aber hereingeholt worden wären..
Es gab also keinen Grund zu grosser Sorge und Bence wird wie die anderen erst einmal abgewartet haben.
Das dürfte auch hinsichtlich des Schlüssels gegolten haben. Irgendwie war er an diesem Tag auch noch nicht wirklich im Dienst. Er sollte nur mal nach dem Rechten schauen. Es gab also vielleicht keine klar definierten Aufgaben für ihn an diesem Tag. Das könnte sein Verhalten erklären.

@meermin
Was für'n bullshit! Der ist hoch zu seinem Auto im 4. Parkdeck um nach Augsburg zu fahren...bei der Gelegenheit konnte er noch nicht mal klingeln?

Jetzt war er noch nicht mal im Dienst?

Die besagte Zigarettenbestellung?

Bist Du 'Erfinderin' - besonders wenn um hirnrissige Ausreden für Bence geht?

Ich überlege gerade ob er eventuell gedacht haben könnte Frau Böhringer würde sich in Augsburg aufhalten?

Klingt absurd, aber kannte Frau Böhringer Herren die in Augsburg wohnten? Und hätte Bence davon wissen können, so das die Fahrt Richtung Augsburg vielleicht doch dazu diente den Schlüssel zu holen oder irgendwie etwas in dieser Richtung.

Und es ihm aber letztendlich zu peinlich oder unsicher war und er die Aktion abbrach.

@meermin

G R A T U L A T I O N !!!

That's the missing link!

File closed

Kannst Du auch gerne mit Klosett übersetzen :D

@Interested
Wieso, wäre doch möglich?

Ist nur eine Überlegung. Kannte Frau Böhringer einen Herren aus Augsburg bei dem Bence sie hätte vermuten können?

Wenn nicht, dann kann man das gerne gleich wieder vergessen.

@aberdeen schrieb:

aberdeen schrieb:Es sei denn die Absprache war einfach, dass er nur vor Ort sein und nur ein wenig "nach dem rechten sehen" soll. Werden die Zigaretten eben am anderen Tag bestellt, na und?

Frau Böhringer soll aber sehr akribisch gewesen sein, was die Führung der Parkgarage anging.

Aggie schrieb:Frau Böhringer soll aber sehr akribisch gewesen sein, was die Führung der Parkgarage anging.

Frau Böhringer soll aber vor allem morgens aufgetaucht sein, ein bißchen die Welle und die Angestellten "rund" gemacht haben und dann wieder abgerauscht sein. Nannte sich "happy-hour" in Anspielung auf die bereits morgens feststellbare Alkoholfahne. Insgesamt von der Betriebsführung keine Ahnung. Der wäre die fehlende Zigarettenbestellung wahrscheinlich noch nicht einmal aufgefallen.

Aber die eindeutig abstruseste Story zu diesem Fall ist doch eigentlich folgendes:

Der Mörder wartet - gut sichtbar - vor der Tür um sein Opfer zu erschlagen, plant alles genau durch, inklusive Vortäuschung der falschen Händigkeit und weiß dann noch nicht einmal, ob sein Opfer auch alleine ist?? Never ever!

Gute Nacht companeros!

@Aggie

Die Analogie trifft nicht zu: denn im Gegensatz zum Edeka-Filialleiter agierte B. Toth als Geschäftsführer in der Parkgarage Böhringer als zukünftiger Erbe des Böhringer-Vermögens.

....right - und das ganz ohne Ausbildung. Chapeau! Fraglich ist, ob B.T. da nicht einer "Narzissmus-Blase" anheim gefallen sein könnte....

Ja, aber deswegen sind

sind

a) 3500 noch immer nicht hoch dotiert und
b) bleibt der "Gefü" in der Parkgarage etwa auf dem Niveau zwischen Kiosk und Edeka-Filiale und
c) das ist B. T. ganz sicher.

Jetzt aber endgültig Gute Nacht!

@aberdeen

Wäre es aus rein psychologischer Sicht zur Betrachtung dieses Sachverhalts nicht sinnvoller, sich in die mögliche Erfahrungs- und Erlebenswelt des Betreffenden zu versetzen, statt die eigenen Wertmaßstäbe an diesen Fall anzulegen?

@traces

Im Augenblick versetze ich mich eher in die Erfahrungs- und Erlebenswelt der Richter. Und hier ist es spannend zu überlegen, warum die Kammer - ohne Not, denn sie haben ja das Millionenerbe als Motiv in der Hinterhand - mit dem "hochdotierten Posten" einen Popanz glauben aufbauen zu müssen.

B. T. selbst über die Parkgarage: "Wir sind ein Bauchladen" ... mit Geschäftsführer und stellvertretenden Geschäftsführer. Wahrscheinlich gab es da auch den Vice-Carsupervising-Assistant (Tankwart) ...

aberdeen schrieb:Vice-Carsupervising-Assistant

haha, sehr gut :)