Kerinya schrieb:Sehen wir den Fall doch einmal aus einem anderen Aspekt, mMn ging es gar nicht um das Erbe/Geld sondern vielmehr um die Verhältnisse innerhalb der Familie T. es war vielleicht Bences Psyche die mit der „Diktatur“ von Frau B. ausging.
Dann wäre das Tatmotiv ein anderes und die Beweise wären anders auszulegen.
Wahrscheinlich war es ein Bündel an Motiven, aber tragend für diese Tat war offenbar, dass BT seine Lüge nicht mehr lange fortsetzen konnte. Hätte er vorgespiegelt, auch das 2. Staatsexamen abgelegt zu haben, dann hätte niemand mehr verstanden, warum er überhaupt einen Aushilfsjob in der Parkgarage hat. Denn er hätte dann als Anwalt viel Geld verdienen können. Er hat ja schon vor dem Mord behauptet, dass er einen lukrativen Job in der Finanzberatung hätte, sowie auch ein Angebot für eine Promotion. Deswegen ist es m.E. auch der Zeitpunkt für den Mord kein reiner Zufall. Mit dem Tod seiner Tante wollte er gleich mehrere Probleme lösen:
- Geschäftsführung der Parkgarage übernehmen und damit ein gutes Einkommen haben
- Er hätte seine Lügen niemandem offenbaren müssen; insbesondere hätte es jeder verstanden, dass er das 2. Examen nicht antreten würde
- Als Millionenerbe wäre er schwer reich gewesen
- Unabhängigkeit von der Tante
Man darf nicht vergessen, dass es bei seinen Lügen und Taten sehr wohl um Geld ging:
- Er hat mindestens dreimal Geld aus dem Parkautomat geklauten.
- Als das aufgeflogen ist, hat er 1000 Euro vom Konto seiner Ex-Verlobten abgeräumt, um damit das gestohlene Geld zurückzuzahlen.
- Er hat nicht nur seiner Tante 24-mal brutal auf den Schädel geschlagen, sondern danach noch mindestens vier 500-Euro-Scheine gestohlen.
- Er hat offenbar noch schnell die Testamente angeschaut, um sicherzustellen, dass er nicht enterbt wurde.
Für mich gibt es keine Zweifel an der Version aus dem Urteil.