Mordfall Charlotte Böhringer

Kölner schrieb:Meine Kernfrage lautet: Was hätte sich angeblich nach einem bestandenen Jurastudium von BT geändert ? - wäre womöglich MT der Leidtragende gewesen wenn BT das Studium bestanden hätte ?

Vor allem halte ich ein BWL Studium für nützlicher als ein Jura Studium, wenn es um die Führung der Garage geht.

Shemima schrieb:Vor allem halte ich ein BWL Studium für nützlicher als ein Jura Studium, wenn es um die Führung der Garage geht.

Oder unter Aufsicht Automaten leeren. So was will gelernt sein!

Nach der Logik einer CB müsste bald jeder Dritte Jura studieren. Für alle Fälle!

Soviel ich weiß, hat auch MT sich das BWL Studium nicht ausgesucht, sondern es wurde ihm von CB aufgenötigt als Bedingung für eine Erbschaft. Er hat meines Wissens nach nach dem Tod der Tante, das Studium auch nicht mehr abgeschlossen. Insofern waren beide Brüder in der Situation sich den Bedingungen der Tante unterordnen zu müssen, um zu Erben. Wobei BT als älterer und mit dem Jurastudium für die Tante wohl einen höheren Stellenwert hatte und wie es scheint sind beide Brüder auch völlig unterschiedlich vom Charakter. So oder so war das Ziel immer, das Geld innerhalb der Familie zu behalten und das ist ja nun gelungen, wenn auch nicht nach den Plänen der Tante, sondern auf Umwegen.

@Aberacadabera

Letztlich hat sie ihre Vorgabe für den Studiengang des älteren Neffen mit dem Tod bezahlt.
Es stimmt auch, meines Wissens, dass auch MT das Studium vorgegeben bekommen hat und letztlich nicht abschloss. Die Parkgarage in der Baaderstr gibt es dennoch immer noch.

Testament von Oskar Böhringer.

Irgendwo hatte ich es gelesen, zumindest in Auszügen, aber ich weiß nicht mehr wo und finde es nirgends mehr.
Erinnerlich ist mir lediglich ein Passus, dass die Parkgarage erst veräußert werden dürfe, wenn beide Neffen ihr Studium abgeschlossen hätten.

Kann da eventuell jemand weiterhelfen?

Im Urteil steht, dass CB in den 70ern aus Ungarn hierher kam. Wie war das damals eigentlich möglich? Es gab ja noch den Ostblock und ausreisen ging da nicht so einfach?

@kittyka

Ungarn kann man nicht mit der DDR vergleichen. Dort war man etwas offener. Dort gab es ja auch Westprodukte wie Coca-Cola.

Die Wende begann ja, wenn man so will, in Ungarn mit dem Abriss der Grenzzäune zu Österreich.

SomertonMan schrieb:Ungarn kann man nicht mit der DDR vergleichen. Dort war man etwas offener. Dort gab es ja auch Westprodukte wie Coca-Cola.

Die Wende begann ja, wenn man so will, in Ungarn mit dem Abriss der Grenzzäune zu Österreich.

Aber viel gemacht hat sie vor der Heirat mit Böhringer offenbar nicht?
Aus der Beschreibung aus dem Urteil ist weder von einem abgeschlossenen Beruf noch von sonst was die Rede.
Daraus schließe ich mal, dass sie vielleicht auch nicht höher kam, als zb Aushilfe irgendwo gearbeitet zu haben.

Ich denke dieses Gefühl, nie selbst was auf die Reihe bekommen zu haben, wenn man mal von der Hochzeit mit O.B. absieht, führte im Laufe des Lebens dazu, dass sie zu einer herrischen, launischen und unzufriedenen Person wurde, um eben diesen Makel zu überspielen und Autorität auszustrahlen.

@kittyka

Gut, das wäre Spekulatius. Aber wenn irgendwer mittelschichtiges irgendwen viel älteres Reiches heiratet, dann hat man so seine Meinung darüber. Ich übrigens auch.

SomertonMan schrieb:Gut, das wäre Spekulatius. Aber wenn irgendwer mittelschichtiges irgendwen viel älteres Reiches heiratet, dann hat man so seine Meinung darüber. Ich übrigens auch.

O B . war in der Tat 30 Jahre älter als seine Frau.

SomertonMan schrieb:Aber wenn irgendwer mittelschichtiges irgendwen viel älteres Reiches heirate

Aber war der OB nicht auch so eine Art Selfmademan? Also nicht gerade eine Familie, die zum "alten Geldadel" gehörte, sondern eher "neureich" (nicht abwertend gemein!)? Dann wäre zumindest der gesellschaftliche Abstand nicht so krass gewesen.

kittyka schrieb:Ich denke dieses Gefühl, nie selbst was auf die Reihe bekommen zu haben, wenn man mal von der Hochzeit mit O.B. absieht, führte im Laufe des Lebens dazu, dass sie zu einer herrischen, launischen und unzufriedenen Person wurde, um eben diesen Makel zu überspielen und Autorität auszustrahlen.

Das könnte natürlich sein, aber ich würde auch davon ausgehen, dass sie eigentlich mit der Situation überfordert war: Sie hatte weder die fachliche Kompetenz, noch das, sagen wir mal, persönliche Format um die Rolle der Chefin auszufüllen. Also fühlte sie sich unsicher, war misstrauisch, was sie dann wiederum durch besonders herrisches und autoritäres Auftreten überspielen und kompensieren wollte. Daher auch die wechselhaften Entscheidungen: Heute wird man rausgeschmissen, morgen ist man wieder der Liebling.

brigittsche schrieb:Das könnte natürlich sein, aber ich würde auch davon ausgehen, dass sie eigentlich mit der Situation überfordert war: Sie hatte weder die fachliche Kompetenz, noch das, sagen wir mal, persönliche Format um die Rolle der Chefin auszufüllen. Also fühlte sie sich unsicher, war misstrauisch, was sie dann wiederum durch besonders herrisches und autoritäres Auftreten überspielen und kompensieren wollte. Daher auch die wechselhaften Entscheidungen: Heute wird man rausgeschmissen, morgen ist man wieder der Liebling.

Teilweise wurde sie ja auch tatsächlich beschissen. Ihr Neffe entwendete in drei dokumentierten Fällen tatsächlich Geld im vierstelligen Bereich. Das sind nur die bestätigten Diebstähle. Ich gehe davon aus, dass BT auch schon davor öfter mal Einnahmen für sich abzwackte und es nur niemandem auffiel.

https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/fall-boehringer-mordwohnung-wird-party-lokal-art-763230

Dieser Artikel erschien vor einem Jahr.

Dort heißt es:

Eröffnung ist im Mai geplant

Des Friedens – und des Feierns. Raabe: "Es wird kein reines Tanzlokal, sondern ein Mix aus Restaurant, Bar, Lounge. Der Blick über die Stadt ist gigantisch. Wir sind schon fleißig am Renovieren. Ich hoffe, im Mai eröffnen zu können."

Nun gut, welcher Mai gemeint ist, da hat man sich nicht festgelegt.

emz schrieb am 14.09.2022:Das Problem war halt nur, dass er nur einen Karriereweg für sich sah, und das war Geschäftsführer in der Parkgarage.
Er hatte offensichtlich keinen Plan mehr, den er hätte verfolgen wollen, nachdem das Thema Theater gefloppt war.

Also musst du eine EndLösung her. CB musste abtreten. BT wollte übernehmen.
Er sah dass die Zeit für ihn reif war.

Also ich hab das Urteil gelesen. Für mich ist es schon sehr deutlich dass er es war. Das ist sein Verhalten. Seine Vergangenheit. Seine Lügen. Keinen Ausweg mehr gesehen. Gewalt angewendet um an sein Erbe zu kommen. Es ging nur um ihn. Er steht im Mittelpunkt. Letztlich an extremen Narzisst

emz schrieb:Nun gut, welcher Mai gemeint ist, da hat man sich nicht festgelegt.

Ich habe absolut keine Hinweise im Internet gefunden, dass es dort nun ein Lokal geben würde, auch bei Google Maps scheint (noch) nichts eingezeichnet zu sein. Als ich letztens zufällig am Isarparkhaus vorbeigegangen bin, habe ich kurz überlegt, ob ich einfach mal gucken soll. War mir dann aber doch bisschen zu unangenehm... und wer weiß, vielleicht wäre dann in der Zeitung gestanden: "Verdächtige Person geht zur Böhringer-Wohnung und verschwindet wieder. Ist der Täter wieder zurückgekehrt, um die letzten 30 cL aus der Weinflasche zu trinken? Die Rechtsanwälte von BT wittern Grundlage für ein neues Wiederaufnahmeverfahren." ;)

Aber mal im Ernst: Vielleicht haben Freunde, Bekannte, Verwandte nach dem oben verlinkten Zeitungsartikel vom letzten Jahr MT und seiner Familie verdeutlicht, dass so ein Lokal etwas pietätlos erscheint.

kegelschnitt schrieb:Aber mal im Ernst: Vielleicht haben Freunde, Bekannte, Verwandte nach dem oben verlinkten Zeitungsartikel vom letzten Jahr MT und seiner Familie verdeutlicht, dass so ein Lokal etwas pietätlos erscheint.

Und du ziehst nun in Erwägung, dass eine derartige Kritik bei der Familie auf fruchtbaren Boden gefallen sein könnte? Sicher, man sollte immer ans Gute im Menschen glauben, mir fällt es aber doch sehr schwer. Vielleicht hat auch der Gastronom, der dieses Objekt betreiben wollte, erkannt, dass die Münchner Schickeria nicht dekadent genug ist, sich an diesem makabren Ort ungetrübten Vergnügungen hinzugeben. Wie auch immer, die Idee scheint gestorben zu sein.

"Zweifelhaft", den neuen Unterstützerkreis, scheint jetzt das gleiche Schicksal zu ereilen, wie seinerzeit "Probence". Die anfänglich große Welle verläuft im Sande. Vielleicht ist ja mancher ganz froh, dass dieses doch eher peinliche Unterfangen dem Vergessen anheim fällt. Zugpferd Amelie Fried hat sich ganz schnell rausgenommen und ob Ude am liebsten nicht auch seinen Namen schamhaft getilgt sehen würde, jedoch aufgrund familiärer Bindungen nicht raus kommt, er als Jurist hätte es gar nicht erst so weit kommen lassen dürfen. Im Moment scheinen die Initiatoren von zweifelhaft.de jedenfall kein Interesse mehr daran zu haben, die Site weiter zu pflegen.

Noch aber sitzt BT, und es würde mich sehr verwundern, würde man nicht schon längst am nächsten medialen Aufschrei stricken. Und so wird man bis zu seiner Entlassung sicher nicht müde werden, seine Unschuld zu beteuern, damit er nach seiner Entlassung in ein unbeschwertes Leben starten kann und ihn die Münchner Gesellschaft liebevolll aufnimmt.

Ich glaube nicht, dass da irgendeine Art Kritik oder ethische Bedenken eine Rolle spielen.. dass da noch nichts eröffnet wurde, hat eher einen wirtschaftlichen Hintergrund. Erst Corona, jetzt Energiekrise…

Das Penthouse ist schließlich bereits Eventlocation für Parties gewesen.. da hat es auch niemanden interessiert ob das ganze pietätlos ist.

Generell macht es auch keinen Sinn, so eine große schöne Fläche wie das Böhringer Apartment vor sich hin gammeln zu lassen. Es gibt genügend Orte / Lokale etc wo schonmal jemand gestorben ist, die wurden auch danach weiterbetrieben…. also ich könnte MT keinen Vorwurf machen, etwas vernünftiges aus der Location zu machen.

DonnieBrasco1 schrieb:Es gibt genügend Orte / Lokale etc wo schonmal jemand gestorben ist

In der Wohnung ist nicht einfach jemand sanft entschlafen. Der Neffe hat ein Blutbad angerichtet und einen brutalen Mord begangen. Das sollten wir nicht relativieren.

Irgendwo habe ich gelesen, dass die Wohnung sogar schon für irgendwelche Festivitäten gebucht worden ist. Aber ich finde den Beitrag nicht mehr.

Man muss die Wohnung nicht vergammeln lassen. Man kann sie vermieten, an jemanden, der mit den Geschehnissen kein Problem hat, und die Miete spenden. Leerstand ist Blödsinn. Eine Bar oder was auch immer finde ich persönlich total daneben und pietätlos. Aber ich bin vielleicht einfach zu altmodisch. Das könnte sein.

DonnieBrasco1 schrieb:Das Penthouse ist schließlich bereits Eventlocation für Parties gewesen.. da hat es auch niemanden interessiert ob das ganze pietätlos ist.

Diese Einschätzung hast du woher? Sollte das außer im Allmy noch nie jemand für pietätlos gehalten haben?

DonnieBrasco1 schrieb:Generell macht es auch keinen Sinn, so eine große schöne Fläche wie das Böhringer Apartment vor sich hin gammeln zu lassen.

Es machte zumindest 15 Jahre lang Sinn und nun scheint es erneut Sinn zu machen. An Corona wird's wohl kaum liegen, jetzt, wo sogar das Oktoberfest wieder stattfindet.

Scarbi schrieb:Leerstand ist Blödsinn.

Nicht unbedingt, wenn man nicht auf Einnahmen aus diesem Obejekt angewiesen ist. So bleibt MT alleiniger Herrscher im Parkhaus, es laufen keine Ströme von Partygängern durchs Haus und er kann pünktlich um 2.30 Uhr zusperren. Wäre eine Überlegung ;)