emz schrieb:Es ist immer noch keine juristische Entscheidung bezüglich des letzten Wiederaufnahmeantrags getroffen worden.
das ändert nichts.
Der wievielte "Wiederaufnahmeantrag" ist das denn mittlerweile?
Und ich garantiere dir, wenn dieser voraussichtlich scheitert, dann kommt der nächste Antrag.
Beantragen kann man vieles, solang man das nötige Kleingeld dazu hat.
Das ändert aber nichts daran, dass der Fall schon lange juristisch "ausgenudelt" ist.
Ich mach es mal an einem anderen Beispiel deutlich.
Die Tatsache, dass eine Beziehung vorbei ist, wird nicht dadurch negiert, dass einer von beiden, weiterhin permanent Kontakt zum Ex sucht.
Was mir auch noch auffällt.
Ein großer Unterschied zu der "Unterstützung" z.B. im Falle Babenhausen ist, dass im Falle BT der Verurteilte nicht im Geringsten auf einen Unterstützerkreis angewiesen ist.
In Babenhausen dürften auch ganz praktische Gründe eine Rolle spielen, weshalb man einen aktiven Unterstützerkreis benötigt.
Dies ist bei BT nicht der Fall.
Finanzielle Mittel sind der Familie von BT selbst ausreichend vorhanden.
Die emotionale bzw. moralische Unterstützung, die unter Umständen in einer langen Haft, existenziell wichtig war, und sei es nur durch Briefe und Beistandsbekundungen, ist nun, in Freiheit, eigentlich gar nicht so relevant und wird vielleicht auch irgendwann ein Stück lästig.
Wir dürfen auch folgendes nicht vergessen.
BT ist wahrscheinlich nun wieder halbwegs "selbstständig" und "eigenverantwortlich" in seinem Leben unterwegs.
Von Kindesbeinen an war er (ob nun selbstverschuldet oder nicht) unter der "Fuchtel" seiner Tante und hat es nicht geschafft sich zu eman(n)zipieren.
Danach gings 17 Jahre in den Knast, in dem erst recht keinerlei selbstbestimmtes Leben möglich ist.
Da entscheiden andere Leute über die trivialsten Aspekte deiner Existenz.
Da konnte er nicht mal entscheiden, wie oft er in der Woche duschen geht, wann er aufsteht oder wann er Besuche empfangen darf.
Wahrscheinlich erlebt er aktuell eine (relative) Freiheit, die er bislang (zumindest in den letzten 17 Jahren) nicht kannte.
Auch wenn er natürlich stark vom Bruder abhängig ist.
Will man da, dass dann irgendwelche "Unterstützter" als Sprachrohr für einen fungieren usw?
Was ja wieder ein Stück weit Kontrolle ist, die man abgeben muss.
Will man da weiterhin, anderen Menschen, das Narrativ überlassen?
Ganz schwierig.