Mordfall Charlotte Böhringer
30.05.2024 um 20:31Frage an alle, die BT für schuldig halten: Warum hat er dann keinen Deal mit der Staatsanwaltschaft gemacht und wegen Totschlags nur die halbe Zeit hinter Gittern verbracht?
InspMorand schrieb:Warum hat er dann keinen Deal mit der Staatsanwaltschaft gemacht und wegen Totschlags nur die halbe Zeit hinter Gittern verbracht?Was für eine seltsame Frage.
InspMorand schrieb:Frage an alle, die BT für schuldig halten: Warum hat er dann keinen Deal mit der Staatsanwaltschaft gemacht und wegen Totschlags nur die halbe Zeit hinter Gittern verbracht?Einen solchen Deal hat es nie gegeben.
InspMorand schrieb:Frage an alle, die BT für schuldig halten: Warum hat er dann keinen Deal mit der Staatsanwaltschaft gemacht und wegen Totschlags nur die halbe Zeit hinter Gittern verbracht?Das ist ja nun die einfachste Frage von allen: weil es so ein Angebot nie gegeben hat.
Lanza schrieb:Weil er sich verpokert hat und nicht den Spatz in der Hand, sondern die Taube auf dem Dach (Freispruch) wollteSorry, aber da ist ja nun einfach nur Quatsch.
cododerdritte schrieb:Tatsächlich haben er und sein Anwalt doch bis zur Minute der Urteilsverkündung mit einem Freispruch gerechnet - wieso ist mir allerdings schleierhaft,das stimmt nicht.
emz schrieb:Einen solchen Deal hat es nie gegeben.Bis zu einem gewissen Grad gibt es das ja schon in Deutschland. Meistens beschränkt es sich auf Rechtsgespräche in der Hauptverhandlung mit dem Gericht, aber es kann durchaus sein, dass der Staatsanwalt wenn du frisch festgenommen bist zu dir kommt und dir gewisse Zusagen verspricht, wenn er sich Aufklärung erhofft, meistens hängen aber dann andere Leute mit drin. Aber gewisse Sachen liegen ja schon in der Macht der STA auch wenn sie kein Urteil zusichern können.
Wir sind nicht in USA
emz schrieb am 28.02.2023: "Ich bin natürlich von der Täterschaft des Angeklagten überzeugt. Hätte sich der Angeklagte anders eingelassen, wäre ich vielleicht zu einer anderen Überzeugung gelangt. Hätte er sich eingelassen, wäre ich vielleicht zu einem anderen Strafmaß gelangt, unter Umständen zu einer anderen Tat, selbst wenn es danach ein Tötungsdelikt gewesen wäre."Wobei natürlich letztendlich fünf Richter entscheiden, wie das Urteil aussieht.
Wichtig dabei sind die Wörter vielleicht und unter Umständen.
emz schrieb am 28.02.2023:Ich bin natürlich von der Täterschaft des Angeklagten überzeugt. Hätte sich der Angeklagte anders eingelassen, wäre ich vielleicht zu einer anderen Überzeugung gelangt. Hätte er sich eingelassen, wäre ich vielleicht zu einem anderen Strafmaß gelangt, unter Umständen zu einer anderen Tat, selbst wenn es danach ein Tötungsdelikt gewesen wäre."Wobei ich die Ausdrucksweise tatsächlich immer schon etwas seltsam fand. Fast schon ein bisschen „gemein“ gegenüber BT. Denn selbst wenn er reumütig Aufklärung geleistet hätte, es ist offensichtlich, dass CB nicht durch einen Faustschlag oder Ungeschick gestorben ist. Also Körperverletzung und Fahrlässige Tötung wären schon mal raus gewesen. Und selbst Totschlag wäre doch bei der Spurenlage schwierig. Also so ungeschickt fand ich sein Leugnen auch nicht. Aber es wäre natürlich anständig gewesen zu gestehen bzw. sich auf eine Andere Art und Weise zu verteidigen.
fassbinder1925 schrieb:Wobei ich die Ausdrucksweise tatsächlich immer schon etwas seltsam fand.Dabei ist es eigentlich eine prozessuale Binsenweisheit. Hypothetisch hätte eine andere Beweislage zu einem anderen Urteil führen können. "Vielleicht" und "unter Umständen" sind hier die wichtigen Worte.
cododerdritte schrieb:weil es so ein Angebot nie gegeben hat.Zumindest kein rechtlich Relevantes oder gar Bindendes. Aber entsprechende Gespräche über das Thema halte ich für normal.
Origines schrieb:Aber entsprechende Gespräche über das Thema halte ich für normal.PS: Erst recht, wenn der Verdächtige einen Verteidiger an seiner Seite hat, der a) rät zu schweigen und b) mit Polizei und StA erörtert, wie die objektive Beweislage ist und welche Auswirkungen ein entsprechendes Geständnis auf die Anklage haben könnte.
Origines schrieb:Bence hat im Prozess gepokert und verloren. Das scheint er sich nicht zu verzeihen.Das war doch nicht erst im Prozess, dass er meinte, hoch pokern zu müssen. Wie war das denn, als BT als Zeuge bei der Polizei saß und großspurig den Anwalt wegschickte? Könnte mir gut vorstellen, dass er sich das nicht verziehen hat, denn sein Plaudern hat ihm am Schluss die Festnahme eingebracht.
Im Dezember 2022 übergaben Mitglieder des Remmo-Clans den Großteil des aus dem Grünen Gewölbe gestohlenen Sachsenschatzes über ihre Anwälte an die Polizei Sachsen. Der Übergabe waren umfassende Verhandlungen mit den Anwälten der Angeklagten vorausgegangen. Im Januar 2023 erklärten sich die Angeklagten Rabieh Remmo sowie Wissam und Bashir Remmo bereit, ein umfassendes und überprüfbares Geständnis abzulegen. Im Gegenzug boten die Richter den genannten Angeklagten eine auf fünf bis sechs ¾ Jahre begrenzte Freiheitsstrafe an. Wikipedia: Dresdner Juwelendiebstahl |
Mauser schrieb am 27.04.2023: |
Benedikt Toth:Seit 13 Jahren sitzt Benedikt Toth bereits hinter Gittern. Seit Mitte 2006 ist er in Haft, seit 2008 und nach 93 Verhandlungstagen zu lebenslanger Haft verurteilt mit besonderer Schwere der Schuld. Doch tatsächlich könnte er längst ein freier Mann sein – hätte er nicht gesagt: Ich bin unschuldig sondern ja ich habe getötet! Benedikt Toth:Na wie würdet ihr euch entschieden? Im Parkhausmord hätte es auf jeden Fall geheißen das der inzwischen 44 jährige wieder auf freien Fuß wäre und niemals für dreizehn plus X Jahre im Gefängnis sitzen würde. Benedikt Toth:Und auch sein Anwalt Peter Witting erinnert sich: Peter Witting:Der Parkhausmord Teil 4: Der unsichtbare Radler zur Rush-Hour https://mordsgschichtn-gong963.podigee.io/4-teil-4 |
Im Verfahren gab es ein Angebot an Toth. Bei einem Geständnis käme eine Verurteilung wegen Totschlags in Betracht. Dann wäre er heute schon in Freiheit. Er hat abgelehnt!Peter Witting:Ab Zeitindex 42.01 Minute https://www.youtube.com/watch?v=dORDETQRqVA |
Staatsanwalt Martin KronesterAb Zeitindex 11.11 Minute https://www.youtube.com/watch?v=pe-oZwaJXZ8 |
Origines schrieb:Bence hat im Prozess gepokert und verlorenEr hatte halt höchstens ein numerisches Päarchen auf der Hand. Damit kann man zwar in die nächste Runde gehen, aber steigt dann eher doch aus.
Mauser schrieb:Und im Fall Toth hat es definitiv ein entsprechendes Angebot gegeben, zumindest von Seiten der Polizei, dafür gibt es zahlreiche Belege:Vielleicht habe ich was überlesen, aber was für ein Beleg gibt es genau, dass es so ein Angebot, noch dazu in dem Wortlaut gab?
Mauser schrieb:als Beispiel sei dazu nur mal auf den Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe verwiesen:Dein Vergleich geht völlig daneben. Es ging zuoberst darum, die Juwelen zurückzubekommen, wofür man den Angeklagten einen Strafrabatt angeboten hat, ansonsten wären die wohl für immer verschwunden geblieben, was man unbedingt verhindern musste.
Im Dezember 2022 übergaben Mitglieder des Remmo-Clans den Großteil des aus dem Grünen Gewölbe gestohlenen Sachsenschatzes über ihre Anwälte an die Polizei Sachsen. Der Übergabe waren umfassende Verhandlungen mit den Anwälten der Angeklagten vorausgegangen. Im Januar 2023 erklärten sich die Angeklagten ... bereit, ein umfassendes und überprüfbares Geständnis abzulegen. Im Gegenzug boten die Richter den genannten Angeklagten eine auf fünf bis sechs ¾ Jahre begrenzte Freiheitsstrafe an.
Wikipedia: Dresdner Juwelendiebstahl