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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

16.04.2022 um 13:17
Zitat von emzemz schrieb:Ich fasse zusammen: Es soll sieben Punkte geben, die für die Unschuld von BT sprechen, die aber umgedreht zu seinem Nachteil ausgelegt werden.
Meiner Meinung nach hat der Unterstützerkreis das Urteil nicht verstanden bzw. legt es bewusst falsch aus. Ich habe beim Lesen des Urteils die 14 Indizien als Sammlung von Aspekten verstanden, die a priori entweder eher belastend oder entlastend sind, und somit für die Urteilsfindung berücksichtigt werden müssen. Aus einer gesamtschaulichen Abwägung ergibt sich schließlich das Urteil. Das Gericht hat bei den vermeintlich entlastenden Indizien wie der Händigkeit oder dem Spur-Spur-Treffer ausgeführt, dass diese Indizien sehr wohl in Einklang zu bringen sind mit der Täterschaft des Angeklagten. (Z.B. finde ich die Erklärung, dass die Türe nach links aufging und er diese mit der linken Hand beim Überraschungsangriff offen halten musste, durchaus plausibel.) Daher auch die Formulierungen "Der Umstand, dass ... spricht nicht gegen den Angeklagten als Täter." in der Urteilsbegründung. Das ist in diesem Fall keine Beweislastumkehr, sondern eine kritische Überprüfung, ob die Täterschaft des Angeklagten, die sich aus den belastenden Indizien ergibt, durch vermeintlich entlastende Indizien erschüttert werden kann. Das Gericht ist zur Überzeugung gekommen, dass BT der Täter ist. Ich verstehe bei diesem Fall ehrlich gesagt nicht, wie man zu einer anderen Überzeugung kommen kann...


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Mordfall Charlotte Böhringer

17.04.2022 um 10:09
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Meiner Meinung nach hat der Unterstützerkreis das Urteil nicht verstanden bzw. legt es bewusst falsch aus.
Naja, soviel gibts da ja eigentlich nicht zum falsch verstehen.
Ich tippe eher auf letzteres.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Das Gericht ist zur Überzeugung gekommen, dass BT der Täter ist. Ich verstehe bei diesem Fall ehrlich gesagt nicht, wie man zu einer anderen Überzeugung kommen kann...
Mir ist das auch ein Rätsel, wie man konsequent so sehr die Realität verweigern kann.
Das zeigt für mich aber so auch grundsätzlich dieses ganze "Problem" im Leben von Bence.
Er befand/befindet sich in einem Umfeld, indem er irgendwie überhaupt nicht in Frage gestellt wird.
Egal was er da für Storys auftischt, das wird einfach geglaubt.
Ich finde das schon erschreckend.
Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass unter Umständen, diese Tat niemals stattgefunden hätte (Achtung dies ist keinerlei Schuldzuweisung), wenn BT mal schon Mitte 20 oder so von seinen Eltern und/oder Freunden und/oder Verlobten mal einen "Wake Up Call" verpasst bekommen hätte.

Wo man ihm klipp und klar sagt, dass er sein Leben in den Griff bekommen muss und wenn er sein Studium nicht packt oder keine Lust drauf hat, er sich um eine anderweitige Ausbildung kümmern muss.
Bence hat sein Umfeld verarscht (bzw. tut dies ja im Grunde bis zum heutigen Tage). Aber zum Tango gehören halt immer 2. Das Umfeld hat sich halt auch verarschen lassen.
Zitat von LaBaLiLaDyLaBaLiLaDy schrieb:Ich möchte behaupten, dass bei dem geneigten Hörer bzw. Zuschauer des Beitrags sich das Narrativ festhält, dass Herr Ude und Herr Petermann vollkommen unabhängig auf die sogenannten Fehler im Urteil gekommen sind.
Genau das dürfte die Absicht sein.
Ich frage mich sowieso, mit welchen Mitteln sich "zweifelhaft" finanziert.
"Wes Brot ich ess, dess´Lied ich sing".
Damit will ich niemanden etwas unterstellen.
Aber es ist schon wichtig, das zu verstehen.
In anderen Bereichen unterstellt man ja auch einen Zusammenhang.
-Wenn die "Tabakindustrie" eine Studie zur Schädlichkeit des Rauchens durchführt
-Wenn Ölkonzerne Studien zur Nachhaltigkeit von E-Autos vorlegen.
Für mich bleibt da einfach ein bitterer Beigeschmack.


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Mordfall Charlotte Böhringer

17.04.2022 um 10:20
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ich frage mich sowieso, mit welchen Mitteln sich "zweifelhaft" finanziert.
Jedenfalls ist es schon interessant das sich unter den Unterstützern (Warum diese ihre Berufe angeben ist mir nicht klar) niemand mit dem Nachnamen TOTH befindet. Weder der Bruder noch die Eltern von BT gehören diesem Kreise an ???
Jedenfalls eine Studienrätin Namens "Frauke Pirnat" gehört dazu.....


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17.04.2022 um 10:42
Zitat von KölnerKölner schrieb:Jedenfalls ist es schon interessant das sich unter den Unterstützern (Warum diese ihre Berufe angeben ist mir nicht klar) niemand mit dem Nachnamen TOTH befindet. Weder der Bruder noch die Eltern von BT gehören diesem Kreise an ???
Ich glaube, dass es für die Außendarstellung wichtiger ist, wenn fremde Menschen mit einem Job an die Unschuld von BT glaubt. (Daher auch die Angabe vom Job.) Dass die Kernfamilie zu ihm hält, ist naheliegender als dass irgendein fremder Mensch an seine Unschuld glaubt.
Zitat von KölnerKölner schrieb:Jedenfalls eine Studienrätin Namens "Frauke Pirnat" gehört dazu.....
Interessant. Die habe ich lange Zeit nicht auf der Liste gefunden. Ich hatte ehrlich gesagt fast gedacht, dass sie mittlerweile von der Täterschaft von BT ausgeht. Sie muss sich doch schon fragen, warum BT 1000 Euro von ihrem Konto abgehoben hat, um einen Diebstahl aus den Parkautomaten auszugleichen...

Ich frage mich auch, was es mit BT macht, dass seine Verlobte offenbar seinen besten Freund geheiratet hat. BT muss schon viele Demütigungen im Leben einstecken (auch wenn er diese überwiegend selbst verschuldet hat).
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass unter Umständen, diese Tat niemals stattgefunden hätte (Achtung dies ist keinerlei Schuldzuweisung), wenn BT mal schon Mitte 20 oder so von seinen Eltern und/oder Freunden und/oder Verlobten mal einen "Wake Up Call" verpasst bekommen hätte.
Das ist gut möglich. Die Lage muss sich ja unglaublich zugespitzt haben, dass er nur noch diese einen Möglichkeit gesehen hat. Das Problem war wohl vor allem sein Ego und seine schauspielerischen Fähigkeiten. Wenn ich meinen Kumpel von der Uni nach einer Staatsexamensklausur abholen müsste und er mir was von einem Fehler in der Klausur erzählt, hätte ich wohl keine Zweifel, dass er tatsächlich angetreten ist.


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17.04.2022 um 10:47
Zitat von KölnerKölner schrieb:Jedenfalls ist es schon interessant das sich unter den Unterstützern (Warum diese ihre Berufe angeben ist mir nicht klar) niemand mit dem Nachnamen TOTH befindet. Weder der Bruder noch die Eltern von BT gehören diesem Kreise an ???
Jedenfalls eine Studienrätin Namens "Frauke Pirnat" gehört dazu.....
naja, mit der Angabe der Berufe soll wahrscheinlich wieder ein Stück weit mehr die "Seriosität" des ganzen Anliegens verdeutlicht werden.
Ich persönlich bin aber auch der Meinung, dass dies nichts zur Sache tut.

Für mich kommt in der ganzen Diskussion und vor allem seitens der Unterstützer, immer ein Punkt viel zu kurz.
Und zwar:
Wie wäre es eigentlich mit BT weitergegangen, wenn die Tante nicht getötet worden wäre?
Damit meine ich jetzt nicht mal primär das Aufliegen der Studienlüge.

Sagen wir mal BT hätte seinem Umfeld gebeichtet, dass Studium nicht gepackt zu haben.
Sein Umfeld hätte dies positiv aufgenommen und BT hätte, außer einem leichten Gesichtsverlust, nicht viel "Schaden" erlitten.
So und nun?
31 Jahre alt.
Nichts vorzuweisen, außer ein Abi.

a) CB lässt ihn weiter im Parkhaus arbeiten.
Warum soll sie einen ungelernten Kerl, die Stelle des Geschäftsführers (Neffe hin oder her) anvertrauen?
Also weiterhin nur der Hilfsjob, dann allerdings in Vollzeit.
Wirklich große Sprünge machst du da trotzdem nicht.
Das "rettende" Erbe ist noch in ganz weiter Ferne, falls er es denn dann irgendwann überhaupt bekommen hätte.
Da hätten noch Jahrzehnte vergehen können.
CB wäre ja heute auch "erst" 75 Jahre alt.

b) BT sucht sich außerhalb des Parkhauses anderweitig einen Job.
Dann ebenfalls eher im unteren Lohnniveau und ohne jedes Prestige.
Irgendwelche tatsächlichen Karrierechancen? Eher Fehlanzeige.
Das "rettende" Erbe? (Siehe oben)

Was ich damit sagen möchte, auch eine "Offenbarung" von BT hätte seine Probleme nicht lösen können.
Von daher entlastet ihn auch seine Behauptung nicht, dass die Tante davon gewusst haben soll.
Er wäre dennoch keinen Schritt weiter gewesen.
Ok er hätte die "Last" von seinen Schultern runter gehabt, sein Umfeld belügen zu müssen.
Aber deswegen hätte er ja auch keinen Cent mehr in der Tasche gehabt.
Zumal BT ja auch in einem Alter war damals, indem man konkrete Pläne schmiedet bezüglich Heirat, Kinder etc.
Da will man vielleicht langsam eine Immobilie (Haus oder Wohnung) "kaufen" usw.
Da kommt man mit einem Hilfsarbeiter Gehalt nicht weit, vor allem gerade dann nicht, wenn man sich vielleicht noch zusätzlich in einem Umfeld bewegt in dem die Freunde gerade Karrieretechnisch komplett durchstarten (bester Freund war ja bereits Anwalt).
BT hätte im Prinzip niemals aus eigener Kraft sich selbst und seiner Verlobten, einen gehobenen Lifestyle ermöglichen können.
Der Zug war im Prinzip abgefahren.
All diese "Probleme" wäre BT von gleich auf jetzt los gewesen, wenn er "endlich" dieses Erbe gehabt hätte.

Selbst wenn man komplett das Thema seiner "Lebenslüge" ignorieren würde, dann würde am Ende immer noch die Habgier stehen bleiben.
Dies dürfte eines der ältesten Motive der Menschheitsgeschichte sein, weshalb sich Menschen gegenseitig töten.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ich frage mich auch, was es mit BT macht, dass seine Verlobte offenbar seinen besten Freund geheiratet hat. BT muss schon viele Demütigungen im Leben einstecken (auch wenn er diese überwiegend selbst verschuldet hat).
Ich wüsste nicht, welche außergewöhnlichen Demütigungen das sein sollen, ehrlich gesagt.
BT hat ja bis zum Mord, eigentlich wie die Made im Speck gelebt.

Dass die ehemalige Verlobte irgendwann ihr Leben weiter leben muss, ist völlig legitim.
Die Suppe hat sich BT selbst eingebrockt.
Und mit wem die ehemalige Verlobte nun ihr Glück gefunden hat, das ist im Grunde ja eigentlich egal.
Wäre ich BT, dann würde ich mich für die beiden freuen.
So wüsste ich wenigstens, dass sie in guten Händen ist.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Vielleicht freut sich BT ja für die beiden, kann ja durchaus sein.
Keine Ahnung.


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26.04.2022 um 05:59
Scheinbar wurde die Story von Bence auch in einem Buch verarbeitet.
Bzw. basiert das Buch auf der Story von Bence.

https://www.badische-zeitung.de/ein-tornado-fuer-das-ganze-umfeld--211454931.html
Einen nüchternen Kontrapunkt setzt der Autor durch Einblendungen aus dem Standardwerk "Einführung in das Kriminalstrafrecht für die Strafrechtspraxis". Der sechste Freund hingegen kommt in einer einzigen Textpassage durch einen ironischen Kunstgriff selbst zu Wort. Hier sticht seine Abneigung gegen den reichen Onkel hervor, der seine überlegene Rolle als einziges erfolgreiches Familienmitglied jahrelang auf abstoßende Weise ausgelebt hatte: "Wir spielen die anderen und werden von den anderen gespielt", ist das Fazit des Neffen.
Quelle: https://www.badische-zeitung.de/ein-tornado-fuer-das-ganze-umfeld--211454931.html
"Ist die Wahrheit wirklich so wichtig, wenn einem die Freundschaft am Herzen liegt? Kann man auch mit den dunklen Seiten des anderen leben?" Poschenrieder fasste es in ein schönes Bild: "Eine Freundschaft ist kein Uhrwerk, das ununterbrochen läuft. Man muss sie pflegen, putzen, aufziehen, neu justieren. Das ist viel Arbeit"
Quelle: https://www.badische-zeitung.de/ein-tornado-fuer-das-ganze-umfeld--211454931.html

Vielleicht ist das interessant für Leute, die an diesem Fall interessiert sind.


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27.04.2022 um 08:48
@MisterEko
Habe schon von dem Buch gehört. Mich würde mal interessieren, ob diese Gedanken bzw. Entwicklungen im Freundeskreis auf tatsächlichen Interviews mit den Betroffenen basieren. Eine interessante Bearbeitung des Falles aus der Perspektive ist es aufjedenfall. Vielleicht kauf ich mir das Buch sogar.


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27.04.2022 um 16:13
Hab mir jetzt noch einmal diesen "tollen" Indizienring angeschaut.

Unfassbar welche hanebüchenen Argumente da aufgeführt werden.
Da wird sich ja beinahe bei jedem Indiz ein völlig zusammenhangloses Gegenargument aus den Fingern gesaugt wieso er es nicht gewesen sein kann.

Mein Favorit ist ja "Warum sollte er dem Opfer die 2000€ stehlen wenn er doch ohnehin Millionärserbe geworden wäre?"
Sorry das ist ja nicht einmal im klitzkleinsten Ansatz irgendein Pro-Argument für den Inhaftierten.

Einfach nur verzweifelte Versuche dem Himmel die Farbe Grün geben zu wollen weil jemand anders sagt der Himmel ist Blau


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28.04.2022 um 05:28
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Mein Favorit ist ja "Warum sollte er dem Opfer die 2000€ stehlen wenn er doch ohnehin Millionärserbe geworden wäre?"
Sorry das ist ja nicht einmal im klitzkleinsten Ansatz irgendein Pro-Argument für den Inhaftierten.
ja das geht so in die Richtung "mmhh warum sollte ich mir den Hintern eigentlich abputzen, wenn ich ohnehin danach duschen will?".

Man tut ja quasi so, als hätte BT unmittelbar indem Moment als die Tante keinen Puls mehr hatte, ein Millionenerbe überwiesen bekommen.
Ich habe keinerlei Erfahrung wie lange so etwas in der Praxis dauern kann.
Aber ich denke schon, dass man hier mindestens mit Tagen, aber wohl eher mit ein paar Wochen rechnen muss.

Ich finde sowieso das andersherum ein Schuh daraus wird.
2000€ sind 2000€.
Warum sollte die jemand liegen lassen, wenn er die Möglichkeit hat die "einfach so" mitzunehmen.
Vor allem wenn man sowieso der Meinung ist, das dieses Geld einem im Prinzip schon gehört.

Auch lustig das die Unterstützer nicht mal erkennen das diese Argumentation eigentlich wieder ein Eigentor ist.
Die Frage lautet nämlich eigentlich nicht "Warum soll der künftige Millionärserbe, 2000€ klauen" sondern "Wie kommt man darauf, dass das Millionenerbe für sich alleine, nicht schon ein gewaltiges Motiv für die Tat ist?".
Selbst wenn man die Lebenslüge mal ignoriert, hatte Bence zig Millionen "Gründe" seine Tante zu ermorden.

Ich habe von den Unterstützern auch noch keinerlei Erklärung für das "Timing" der Tat gehört.
Ist schon erstaunlich, das die Tat für Bence zum "nötigsten" Zeitpunkt geschehen ist.
Seine Lebenslüge hat sich zugespitzt.
In naher Zukunft wäre seine Lüge aufgeflogen.
Aber nicht nur das.
Die Tat geschieht genau dann, als Bence mit einer Erkältung alleine zuhause gewesen sein will.
Obwohl er sowohl am Vortag (Muttertag) so fit war, um angeblich die Tante zu besuchen und am Folgetag so fit war das Fahrrad zu waschen, nach Augsburg zu bummeln, Nachmittags arbeiten zu gehen etc.
Absurd.


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28.04.2022 um 08:20
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Die Tat geschieht genau dann, als Bence mit einer Erkältung alleine zuhause gewesen sein will.
Wird ja auch argumentiert dass er es ja nicht gewesen sein kann weil niemand würde ausgerechnet wenn er krank ist einen Mord begehen.

Wie du schon geschrieben hast, kann er offenbar nicht so kränklich gewesen sein wenn er vor und nach der Tat offenbar ganz normale Tätigkeiten verrichten konnte.

Ich warte ja nur noch auf das Argument "Aber er hat seine Tante doch geliebt". Dann wäre wirklich alles ausgeschöpft.


Hat man diese "Argumente" eigentlich vor Gericht auch vorgebracht? Dann würde mich nämlich nicht wundern wenn man innerhalb von 4 Tagen den abgelehnten Revisionsantrag zurückgeschmissen bekommt. Da lacht sich ja jeder Richter in die Hose.


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28.04.2022 um 08:26
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Wie du schon geschrieben hast, kann er offenbar nicht so kränklich gewesen sein wenn er vor und nach der Tat offenbar ganz normale Tätigkeiten verrichten konnte.
und genau dadurch hat sich BT selbst entlarvt.
Natürlich konnte er am nächsten Tag nicht weiter einen auf krank machen.

Er musste ja (meine Vermutung) auf der Augsburgfahrt die Tatwaffe und vielleicht seine Tatkleidung entsorgen.
Außerdem musste er sicherstellen, selbst als Auffindungszeuge zu agieren.
Hierbei wurde dann die leblose Tante schön vor einem Zeugen angefasst.
Hinterher wollte er dann seine Spuren, genau damit erklären.
Absolut perfide.
Jeder einigermaßen normaldenkende Mensch, wäre ja alleine schon um das Krankheitsnarrativ glaubhaft rüber zu bringen, noch 1-2 Tage länger "krank" im Bett gelegen.
BT hatte diese Option aber scheinbar nicht.
Jedem hier ist im Grunde klar wieso.


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28.04.2022 um 08:52
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Ich warte ja nur noch auf das Argument "Aber er hat seine Tante doch geliebt". Dann wäre wirklich alles ausgeschöpft.
Dieses Argument gab es auch schon. Sogar von ihm selbst:

Beitrag von muscaria (Seite 1.160)


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28.04.2022 um 13:37
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Dieses Argument gab es auch schon. Sogar von ihm selbst:
Und weil er sie so sehr geliebt hat, ist ihm in der ersten Vernehmung(oder wars vor Gericht?) nichts besseres eingefallen als seine geliebte Tante gleich mal ordentlich zu verunglimpfen und ihr sogar potenzielle Straftaten andichten zu wollen.


Für mich übrigens auch ein absolutes Indiz.
Täter lassen ihr Opfer ja gerne in einem schlechten Licht dastehen, zum einen um natürlich irgendwie bei Anderen Verständnis erwecken zu wollen, und zum anderen natürlich auch um sich selbst auch irgendwie zu legitimieren.


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28.04.2022 um 22:30
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Und weil er sie so sehr geliebt hat, ist ihm in der ersten Vernehmung(oder wars vor Gericht?)
Es war in der Vernehmung (vor der Beschuldigtenbelehrung). Vor Gericht hat er sich nicht zur Sache eingelassen (bis auf ein paar unverschämte Bemerkungen gegen Gericht und vereinzelt gegen Zeugen).


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29.04.2022 um 06:03
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Für mich übrigens auch ein absolutes Indiz.
Täter lassen ihr Opfer ja gerne in einem schlechten Licht dastehen, zum einen um natürlich irgendwie bei Anderen Verständnis erwecken zu wollen, und zum anderen natürlich auch um sich selbst auch irgendwie zu legitimieren.
Das finde ich auch auffällig.
Obwohl die Toth-Brüder, auf der einen Seite die "Lieblingsneffen" gewesen sein sollen, lassen Sie und auch das erweiterte Umfeld, irgendwie kein gutes Haar an CB.

Finde ich irgendwie auch sehr seltsam.
Die sind ja der Meinung das BT unschuldig ist.
Das heißt, aus denen ihrer Sicht, ist dieses schreckliche Verbrechen an CB bis heute nicht aufgeklärt.
Alleine diese Tatsache verbietet es, meiner Meinung nach, schon negativ über CB zu sprechen.
Ihre angeblich so negativen Charaktereigenschaften tun doch im Prinzip rein gar nichts zur Sache.

Falls doch, dann belastet das ja BT noch mehr.
Weil er dann ja offensichtlich so sehr "unter" ihr leider leiden musste.
Strategisch finde ich das eher ungeschickt.
Eigentlich hätte man zu jeder Zeit in höchsten Tönen von der Tante sprechen müssen und zu jederzeit glasklar in den Vordergrund stellen müssen, dass die Aufklärung dieser Tat mindestens die gleiche Priorität hat, wie der "Justizskandal" um BT.
Dies war und ist allerdings nicht der Fall.
Eigentlich müsste die Aufklärung der Tat noch einen viel höheren Stellenwert haben, als BT.
Weil damit nämlich gleich 2 Fliegen mit einer Klappe erschlagen werden.
-Man findet den wahren Täter
-BT wird vollumfänglich entlastet, da man ja den wahren Täter präsentieren kann.

Ich halte alle Protagonisten in diesem Fall für schlau genug das zu wissen.
Tief drinnen, wird man schon wissen, das im Prinzip der Richtige verurteilt worden ist.


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29.04.2022 um 06:43
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Finde ich irgendwie auch sehr seltsam.
Die sind ja der Meinung das BT unschuldig ist.
Das heißt, aus denen ihrer Sicht, ist dieses schreckliche Verbrechen an CB bis heute nicht aufgeklärt.
Ich stimme dir da voll zu. Nachdem vor Jahren mal 250000 € für Hinweise auf den Täter ausgesetzt wurden, ist dahingehend nichts mehr passiert. Sämtliche Medienkampagnen und Offensiven zielen auf das Bence-ist unschuldig-Narrativ.
Wenn ein geliebtes Familienmitglied von mir so grausam umkommen würde und der Fall nicht aufgeklärt werden würde, würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass das Verbrechen aufgeklärt wird. Das scheint hier tatsächlich in den Hintergrund gerückt zu sein, bzw. garnicht wichtig zu sein.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ich halte alle Protagonisten in diesem Fall für schlau genug das zu wissen.
Tief drinnen, wird man schon wissen, das im Prinzip der Richtige verurteilt worden ist.
Ja, das denke ich. Sie spüren das ist was nicht sein darf...Aber ich denke, sie können nicht zu lassen sich das ins Bewußtsein zu holen. Ich denke nicht, dass die Familie wider besseren Wissens so vehement für BT kämpft. Der Kopf will es glauben und glaubt es wahrscheinlich auch. Aber zu akzeptieren, dass der geliebte Bruder und Sohn ein Mörder ist, darf nicht ins Bewusstsein kommen, weil sie sonst wahrscheinlich daran zerbrechen können. Deswegen bleibt es in den Tiefen des Unterbewusstseins und nagt dort vor sich hin.


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29.04.2022 um 06:58
Zitat von LaBaLiLaDyLaBaLiLaDy schrieb:Wenn ein geliebtes Familienmitglied von mir so grausam umkommen würde und der Fall nicht aufgeklärt werden würde, würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass das Verbrechen aufgeklärt wird.
"Wenn ein geliebtes Familienmitglied so grausam umkommt und ein anderes geliebtes Familienmitglied dafür völlig unschuldig fälschlicherweise Lebenslang mit besonderer Schuldschwere in den Knast wandert."
Dann tue ich ALLES um dieses Verbrechen aufzuklären.
Angefangen damit das ich diese DNA Spur aufkläre.
Hier stehen, im Gegensatz zu vielen anderen Fällen, sehr große finanzielle Mittel zur Verfügung.
Anstatt das man diese Mittel in die Tataufklärung steckt, werden Filmchen gedreht, Lieder gesungen und Unschuldskampagnen aufgebaut.
Alles nicht zielführend und für mich mehr als zweifelHAFT :)

Wie man sieht, hat dieses ganze Theater BT nämlich bisher rein gar nichts gebracht.
Er kommt deswegen nicht einen einzigen Tag früher raus.

Die Ironie ist, das BT eventuell schon längst wieder draußen sein könnte, hätte er eine andere Taktik gewählt.
Eingeständnis der Tat.
Reue für das was er getan hat.
Durch sein Verhalten im Nachgang hat er (zur Recht) eine sehr harte Strafe bekommen.


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29.04.2022 um 07:44
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Die Ironie ist, das BT eventuell schon längst wieder draußen sein könnte, hätte er eine andere Taktik gewählt.
Ja, das steht ja außer Frage. Bei gewissen Einlassungen und aufrichtiger Reue hätte er zumindest die besondere Schwere der Schuld bestimmt abwenden können. Wenn nicht sogar, wie wir ja vielfach diskutiert haben, je nach Tatablauf vielleicht nen Totschlag draus machen können. Aber er hat auf alles oder nichts gesetzt...
Mir geht auch manchmal dieser Zivilprozess wegen der Erbunwürdigkeit durch den Kopf. BT und seine Familie stellen ja immer heraus, dass damit nur das Erbe nicht an den Staat fallen sollte. Aber mit einem Geständnis wäre das ja auch nicht passiert. Weil rechtlich war das ja so, dass MT seinen Bruder auf Erbunwürdigkeit verklagt hat. Mit dieser Feststellung hat er ja bewirkt, dass der Staat BTs Erbanteil nicht einfach einziehen kann, sondern dieser wieder zur Erbmasse zählt und entsprechend den testamentarischen Erben zukommt. Ein Geständnis von BT hätte das selbe bewirkt. Aber BT hätte damit wenigstens seiner Familie und seinen Freunden diesen ganzen Medienzirkus erspart. Das hätte, meiner Meinung nach, noch für etwas Anstand in seinem Charakter gesprochen.


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29.04.2022 um 08:44
Zitat von LaBaLiLaDyLaBaLiLaDy schrieb:Wenn nicht sogar, wie wir ja vielfach diskutiert haben, je nach Tatablauf vielleicht nen Totschlag draus machen können.
Das halte ich persönlich für unwahrscheinlich. Zum Beispiel gibt es die Fingerabdrücke an den Umschlägen des Testaments und an dem Dokument selbst. Er war als Millionenerbe vorgesehen, allerdings war das an ein abgeschlossenes Jurastudium geknüpft und seine Lebenslüge stand kurz vor dem Auffliegen. Er hat nach der Tat über 2.000 Euro von der Tante geraubt. Das Mordmerkmal der Habgier ist m.E. jedenfalls nicht so leicht vom Tisch. Dass er Geld gestohlen hat, hätte man theoretisch auch als Mordmerkmal "Ermöglichung einer Straftat" auslegen können. Ich vermute mal, dass man davon abgesehen hat, weil das nicht das primäre Motiv für die Ermordung war. Außerdem, meine ich, hat man doch Abdrücke gefunden, die auf Handschuhspuren hindeuten. Das spricht für eine vorbereitete Tat. Die Tat fand außerdem in der Diele stattgefunden und wohl am Eingang begonnen. Die Tat fand in einem Zeitfenster statt, wo die Tante dabei war, zum Stammtisch aufzubrechen. Das spricht in der Zusammenschau für Heimtücke.

Ich wüsste nicht, wie BT angesichts dieser Indizien glaubhaft eine Totschlag-Geschichte hätte darstellen können.

Im Moshammer-Prozess war Götzl ebenfalls der Vorsitzende Richter und Kronester der Sitzungsvertreter für die Staatsanwaltschaft. Der Angeklagte hatte damals die Tötung eingeräumt und diese als Totschlag in Folge eines Streits dargestellt. Damit ist er weder bei der Staatsanwaltschaft noch beim Schwurgericht, noch beim BGH durchgedrungen. Ich will damit nur sagen: Es ist eine Legende, dass man mit einer geständigen Einlassung regelmäßig für Totschlag statt für Mord verurteilt wird. Diese Legende wird von der BT-Fraktion nur aufrecht erhalten, um seine angebliche Unschuld noch glaubhafter erscheinen zu lassen. ("Wäre er der Mörder, dann hätte er doch natürlich den Totschlag angenommen")


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29.04.2022 um 08:49
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Es ist eine Legende, dass man mit einer geständigen Einlassung regelmäßig für Totschlag statt für Mord verurteilt wird.
Sehe ich nicht so.
Selbst der Staatsanwalt räumt ja ein, dass er zu einer andere Tat gekommen wäre, hätte sich BT anders eingelassen.

Gut, am Ende spricht dann immer noch der Richter das "letzte Wort", aber ganz so aus der Luft gegriffen ist das eigentlich nicht.
Ist zumindest meine Meinung.


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