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Mordfall Charlotte Böhringer

28.934 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

22.09.2021 um 20:20
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:ie Ermittler beenden ihre Ermittlung an dieser Stelle, obwohl doch relativ einfach ermittelt werden könnte, wer aus dem (engeren) Bekanntenkreis des Mordopfers in den letzten 2 Tagen vor dem Mord bei dem selbigen gewesen sein muss und Verursacher der DNA Spur gewesen sein muss
Und wo wird das gesagt? Vielleicht haben sie ja auch alle Personen ermittelt, die DNA verglichen und, Trommelwirbel, festgestellt dass es keiner dieser Besucher war?


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.09.2021 um 20:25
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wird es jetzt klarer?
Zumindest im Hinblick darauf, was du meinst.
4. die Ermittler beenden ihre Ermittlung an dieser Stelle, obwohl doch relativ einfach ermittelt werden könnte, wer aus dem (engeren) Bekanntenkreis des Mordopfers in den letzten 2 Tagen vor dem Mord bei dem selbigen gewesen sein muss und Verursacher der DNA Spur gewesen sein muss
Das mit der Beendigung der Ermittlungen kann ich mir einfach nicht vorstellen und wenn ich einen Blick in die Urteilsbegründung werfe, da ist von 300 Personen die Rede, die überprüft wurden.
Die humanbiologische Sachverständige PD Dr. führte überzeugend aus, dass die vom Glas aus dem Geschirrspüler
Böhringer und die von der Kommode aus dem Wohnzimmer Böhringer sowie die von der Sechskantschraube von der Kiste
Herrmann gesicherten DNA-Muster ohne vernünftigen Zweifel von einer einzigen Person stammten, die mit keiner der in bei­den
Verfahren, also Herrmann und Böhringer, untersuchten Verglei chspersonen übereinstimme. Die Polizeibeamten
KHK'in B W b z w . KK m führten glaubhaft aus, dass aus dem Verfahren Herrmann von über 250 Personen bzw. aus dem
hiesigen Verfahren mit den von der erkennenden Kammer an­geordneten Vergleichsspurenentnahmen von fast 300 Personen
Vergleichsspuren vorlägen.
Quelle: https://www.radonmaster.de/werner-mazurek/hintergrundinformationen/dna-spur-boehringer.pdf


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.09.2021 um 22:44
@emz

So ist es. Man hat nun wirklich versucht, den Spurenverursacher zu ermitteln. Dies ist nicht gelungen. Das Gericht hat sehr überzeugend ausgeführt, dass allerdings nichts darauf hindeutet, dass der - unbekannte - Verursacher mit derm Mord an CB etwas zu tun hat. Ich kann all das, was das Gericht dazu geschrieben hat, hier nicht reinkopieren, das sprengt den Rahmen und füllt hier Seiten.

Es ist gerade nicht so, dass sich das Gericht nicht ausführlich mit dieser Spur befasst und den Werdegang der Schraube mit der DNA-Spur und die vielen Hände, durch die die Schraube gegangen ist, erwähnt hat. Es ist auch nicht zu beanstanden, dass das Gericht nach dem Ergebnis seiner Befassungen gemeint hat, dass die DNA-Spur keine tatrelevante Bedeutung hat.

Wer Interesse an dieser Spur hat, kann sich ja mal das Urteil im Fall Ursula Herrmann ansehen (dort im Wiki). Auch die dortige Strafkammer hat sich mit dieser Frage befasst und ist gleichfalls zu dem Ergebnis gekommen, dass die DNA an der Schraube für den Fall Herrmann keine Bedeutung hat.

Beide Strafkammern sind der Auffassung, dass es sich um eine Kontamination handelt. Das ist auch plausibel, denn DNA-Untersuchungen im Fall Herrmann fanden kurz nach und wohl auch noch während der Ermittlungen im Fall Böhringer statt, als nämlich im Fall Herrmann im Jahre 2007 gegen einen Verdächtigen ein Ermittlungsverfahren eröffnet worden war. Erst da wurden überhaupt erstmals die Schrauben an der Kiste auf DNA Spuren untersucht. 1981, als Ursula Herrmann tot in der Kiste gefunden worden war, waren DNA-Untersuchungen technisch noch gar nicht möglich. Die Spurensicherung im Fall CB fanden ungefähr zur gleichen Zeit statt wie die neuen Untersuchungen im Fall Herrmann. Es ist daher durchaus möglich, dass die fraglichen DNA-Spuren durch Kontamination bei Labor- und anderen Untersuchen zustandegekommen sind.

Jedenfalls deutet nichts darauf hin, dass zwischen den Fällen Böhringer und Herrmann ein tatrelevantet Zusammenhang in Bezug auf den unbekannten DNA-Spurenverursacher besteht.


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22.09.2021 um 22:48
Folgende These (verzeiht, wenn sie hier schon mal oder öfter fiel):
CB war nachts durchaus in der Kneipenszene der Münchener Innenstadt unterwegs - das ist soweit bekannt und belegt. Sie hat dort, und jetzt die These, aus Einsamkeit und Lebenshungrigkeit verschiedene Männerbekanntschaften gemacht, die sich von von der Polizei nicht nachvollziehen ließen bzw. es wurden keine Ermittlungen angestellt. Einer dieser Männer hat sie an Tatabend besucht - daher auch die Verschleierung von CB gegenüber der Diplomatin bezüglich des Besuchs, der gleich käme (sie sagte eben nicht, dass der Neffe gleich käme, obwohl sie Bence sonst immer erwähnt hätte). Der unbekannte Besucher, eine Affäre, ein nameloses Gesicht aus dem Dunkel der Großstadtnächte, war der Mörder, aus welchen Gründen auch immer, Geld, Eifersucht. Und der Spursetzer der DNA, gleichzeitig nie gefundener Tatbeteiligter oder Alleinausführer des Mordfalls Ursula Hermann. Alter 2006: ca. 50-60 Jahre.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.09.2021 um 22:55
@Mitleser1
Und diese Affäre hat dann am nächsten Tag noch schön die Zeitungen reingeholt, nachdem er die ganze Nacht in der Wohnung von CB verbracht hatte, damit jeder denkt CB würde noch leben. Dann hat diese Affäre auch noch eine Stadtteilausgabe einer Zeitung in BTs Wohnung geschmuggelt, um ihn verdächtig zu machen. Ja, das ergibt wirklich Sinn...

* Achtung, diese Antwort ist ironisch gemeint*


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23.09.2021 um 07:32
Zitat von LaBaLiLaDyLaBaLiLaDy schrieb:Genau darauf wollte ich ja eine Antwort. Ist die Uhrzeit 18:45 schon einmal in diesem Fall aufgetaucht (z.B.im Urteil) oder ist die Aussage von Frau Friedrichsen das erste Mal, dass diese Uhrzeit auftaucht ?
Ich höre das auch zum ersten Mal und gehe davon aus, dass Frau Friedrichsen entweder falsch informiert ist (unwahrscheinlich) oder es sich um einen Versprecher handelt und sie nicht 18.45 Uhr, sondern 18.15 Uhr gemeint hat.
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Und "Ich habe diese Wahnsinnstat nicht begangen." ist nun mal nicht dasselbe wie "Ich habe meine Tante nicht erschlagen."
Verstehe ich nicht. Beides sagt doch letztendlich aus, dass er nicht der Täter ist. Eh müßig, das Geschwurbel jetzt analysieren zu wollen. Ich deute es wie @emz, zumal Bence doch für seine eher komplizierte Ausdrucksweise bekannt ist.


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23.09.2021 um 10:18
Zitat von emzemz schrieb:Das mit der Beendigung der Ermittlungen kann ich mir einfach nicht vorstellen und wenn ich einen Blick in die Urteilsbegründung werfe, da ist von 300 Personen die Rede, die überprüft wurden.
Die 300 waren mir nicht geläufig!
Danke für den Input, habe es gerade nachgelesen. War mir nicht mehr geläufig. Das ist natürlich nochmal was anderes, gebe ich zu.
Also, ich korrigiere: die Fremd-DNA Spur wurde ausführlich überprüft, es wurden 300 Vergleichspersonen auf ihre DNA hin mit negativem Ergebnis überprüft. Der Spurenverursacher konnte demnach nicht ermittelt werden.

Die Schlussfolgerung des Gerichts, die Spur sei kontaminiert, finde ich allerdings inkonsequent. Entweder ist sie kontaminiert, dann braucht es keine 300 Vergleichsproben, oder sie ist es nicht. Dann bedeutet es aber in der Konsequenz auch, man lässt wissentlich eine Spur, die in einem anderen Mordfall Relevanz haben könnte, sausen. Oder kam man nach 300 Vergleichsproben einfach zu dem Schluss, die DNA müsse kontaminiert sein?


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23.09.2021 um 10:33
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Die Schlussfolgerung des Gerichts, die Spur sei kontaminiert, finde ich allerdings inkonsequent. Entweder ist sie kontaminiert, dann braucht es keine 300 Vergleichsproben, oder sie ist es nicht. Dann bedeutet es aber in der Konsequenz auch, man lässt wissentlich eine Spur, die in einem anderen Mordfall Relevanz haben könnte, sausen. Oder kam man nach 300 Vergleichsproben einfach zu dem Schluss, die DNA müsse kontaminiert sein?
Der Werdegang dieser Ermittlungen steht nicht im Urteil und muss auch nicht da stehen, da gehört nur das Ergebnis hin. Ich denke, dass das mit den Ermittlungen so lief: Man musste überhaupt mal einen Personenkreis haben, der in Frage kam und konnte nicht wild durch die Gegend DNA von irgendwelchen Leuten nehmen.

Da war zunächst mal der Personenkreis gewesen, von dem man wusste, dass er in der Wohnung gewesen sein könnte. Ergebnis negativ. Dann kam irgendwann die Nachricht von derselben Spur an der Herrmann-Schraube, die man gefunden hatte. Und da kam dann, was naheliegend ist, die Vermutung auf, es könne sich in irgendeiner Weise um eine Kontamination handeln. Also wurden Vergleichs-DNA-Proben von allen genommen, die sowohl im Fall Böhringer als auch im Fall Herrmann mit den Ermittlungen, Untersuchungen, Transporten, Lagerungen, Asservierungen etc. befasst gewesen sein könnten. Ergebnis auch da negativ.

Es ist damit natürlich nicht erwiesen, dass eine Kontamination wirklich vorliegt. Es liegt aber nahe. Vor allem gibt es bis heute keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass die Spur bzw. ihr Verursacher irgend etwas mit dem Mord an CB - oder dem Tode von Ursula Herrmann - zu tun haben könnte.


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23.09.2021 um 10:38
@Andante
Danke, macht so sehr viel Sinn. Also man ist sozusagen von innen nach aussen vorgegangen, hat den Kreis immer weiter gezogen, bis man nach den 300 Vergleichsfällen im Fall CB schließlich sogar die 250 Vergleichsproben des UH Falles geprüft hat. Und dann hat man, die durchaus ja zulässiger These aufgestellt, dass die DNA an der Schraube aus dem Fall UH nicht aus dem Jahr 1981 (dem Tatjahr) stammt, sondern später entstanden sein könne und damit KEINE Tatrelevanz für den Fal UH hat. Für den Fall CB kann man die Tatrelevanz nahezu ebenso ausschliessen bzw. ergibt sich der Ausschluss aus den anderen, verfügbaren Spuren am Tatort.
So macht das sehr viel Sinn und ist sehr logisch. Also, kann man die Fremd-DNA Spur abhaken. Danke für die Ausführu @Andante


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23.09.2021 um 10:49
Ja, im Urteil ist beispielsweise nachzulesen, dass man von jedem Glas an der Spülmaschine DNA genommen hat und diese auch jeweils einer bestimmten namentlich genannten Person zuordnen konnte, neben CB auch einigen ihrer Freundinnen. Da ist man schon gründlich vorgegangen, hat Spuren genommen und versucht, den Spurenverursacher jeweils festzustellen. Lediglich bei dem einen Glas und der Kommode konnte man die Person nicht ermitteln.

Was aber eben sehr überzeugend für eine Kontamination sprach, war eben die Geschichte der Schraube und durch wie viele Hände sie gegangen ist, dass ein Sachverständiger ausführte, wie empfindlich DNA-Spuren sind, dass die DNA nur an einer einzigen der insgesamt 16 Herrmann-Schrauben gefunden worden war etc. Du solltest es wirklich selber nachlesen und dazu natürlich auch das, was dazu im Herrmann-Urteil, es ist sehr interessant.

Jedenfalls sprach nichts, aber auch gar nichts dafür, dass die Spur an der Herrmann-Schraube schon 1981, also zur Tatzeit im Fall Herrmann, dorthin gekommen sein muss und die Zeiten unbeschadet überdauert hat bis zu den Untersuchungen 2007. Vielmehr deutete alles darauf hin, dass die Spur erst in jüngster Zeit an die Schraube gekommen sein musste, eben im Labor oder bei einer sonstigen Untersuchung.


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23.09.2021 um 10:59
Zitat von AndanteAndante schrieb:Was aber eben sehr überzeugend für eine Kontamination sprach, war eben die Geschichte der Schraube
Ich finde die Doppelspur ist ein faszinierendes Rätsel, aber selbst wenn dieselbe Person die Schraube und das Weinglas in der Hand gehalten hätte, wäre das noch kein Hinweis auf einen vom Sachverhalt des Urteils abweichenden Tatverlauf. Man hätte den Toth auch bei Identifikation der Person wohl trotzdem verurteilen müssen.

Seltsam finde ich allerdings weniger, dass man die DNS-Spur an der Schraube nicht mehr identifizieren hat können - nach so vielen Jahren - sondern vielmehr, dass man nicht mehr nachvollziehen konnte, welche Person die DNS-Spur an das Weinglas gebracht haben könnte, denn der Ablauf lag ja viel weniger weit in der Vergangenheit. Es kann sich ja dabei nur um einen Polizeibeamten oder um eine Persönlichkeit aus dem Ermittlungsapparat, Labor o.ä. handeln und dieser Personenkreis dürfte doch überschaubar sein?


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Mordfall Charlotte Böhringer

23.09.2021 um 11:06
Zitat von TsurukawaTsurukawa schrieb:Es kann sich ja dabei nur um einen Polizeibeamten oder um eine Persönlichkeit aus dem Ermittlungsapparat, Labor o.ä. handeln und dieser Personenkreis dürfte doch überschaubar sein?
Ja, das liegt nahe, da ja auch die Schraube zu dieser Zeit irgendwie und irgendwo in Polizeigewahrsam war. Ich habe natürlich keine Ahnung, von wem aus diesen Kreisen man damals Vergleichs-DNA nahm.

Andererseits lautete die Aufgabe für das Gericht ja nun auch nicht, auf Biegen und Brechen herauszufinden, von welcher Person die DNA-Spur stammte. Die Aufgabe lautete, herauszufinden, ob Bedenikt Toth die ihm von der Anklage vorgeworfene Tat begangen hat. Und da spielte die DNA-Spur halt keine tragende Rolle in dem Sinne, dass sie begründete Zweifel des Gerichts an der Schuld Toths verursacht hätte.


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23.09.2021 um 12:47
@Mitleser
Sehr gut, dass niemand auf deinen geposteten Unsinn eingeht.

Ich finde es unmöglich, was der Frau C.B. bereits alles angedichtet wurde und immer wieder der geheimnisvolle - mordende - Liebhaber.

Gibt es eigentlich in der Justiz- Vergangenheit, einen ähnlichen Urteilsspruch, der derart intensiv und quasi durch alle Instanzen hinweg

bestätigt wurde?

Was mich an diesem Fall besonders abstösst, dass selbst nach dem Mord, C.B. weiterhin für den missratenen Neffen

finanziell aufkommen muss.


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23.09.2021 um 16:24
Zitat von TsurukawaTsurukawa schrieb:Seltsam finde ich allerdings weniger, dass man die DNS-Spur an der Schraube nicht mehr identifizieren hat können - nach so vielen Jahren - sondern vielmehr, dass man nicht mehr nachvollziehen konnte, welche Person die DNS-Spur an das Weinglas gebracht haben könnte, denn der Ablauf lag ja viel weniger weit in der Vergangenheit. Es kann sich ja dabei nur um einen Polizeibeamten oder um eine Persönlichkeit aus dem Ermittlungsapparat, Labor o.ä. handeln und dieser Personenkreis dürfte doch überschaubar sein?
Weil die Taten zeitlich soweit auseinander lagen, spricht viel für eine Kontamination, die auch von an der Ermittlung unbeteiligten Personen herrühren kann (siehe Phantom von Heilbronn).

Zudem war die Sicherung und Auswertung von DNA-Spuren im Jahr 2006 oftmals mangelhaft, weil viele Fehlerquellen damals nicht bekannt waren. Dies änderte sich dann ab 2009 (Phantom von Heilbronn).

Auffällig ist im Fall von CB, dass zu den zahlreichen DNA-Sequenzen, die das Gericht BT zugerechnet hat, keine Parallelspuren von BT (Haare, Fingerabdrücke, Hautschuppen, Fußspuren) gesichert wurden. Dies würde man heute als Warnsignal ansehen. Denn es ist unwahrscheinlich, so viele DNA-Spuren zu setzen, ohne Parallelspuren zu hinterlassen. Eine Häufung von DNA-Spuren ohne Parallelspuren ist ein starkes Indiz für unerkannte Spurübertragungen oder Kontaminationen. Dies hier noch verstärkt durch den nicht aufgeklärten Spur-Spur-Treffer.


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Mordfall Charlotte Böhringer

23.09.2021 um 16:26
Zitat von NegusNegus schrieb:würde man heute als Warnsignal ansehen.
Am Tatort wird er schon gewesen sein. Daran besteht kein Zweifel, meiner Meinung nach.


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23.09.2021 um 16:32
Zitat von A.BoleynA.Boleyn schrieb:Gibt es eigentlich in der Justiz- Vergangenheit, einen ähnlichen Urteilsspruch, der derart intensiv und quasi durch alle Instanzen hinweg

bestätigt wurde?
Das Urteil wurde nicht nochmal bestätigt. Es wurde nicht mal zur Revision zugelassen.
Die Versuche, Wiederaufnahmeverfahren in die Wege zu leiten, waren ebenfalls vergeblich.

Für ähnlich viel Aufsehen sorgt der Doppelmord Babenhausen. Auch hier ist die Revision gescheitert.
Und mit den Wiederaufnahmeverfahren wird es anscheinend auch nichts.
Zitat von A.BoleynA.Boleyn schrieb:Was mich an diesem Fall besonders abstösst, dass selbst nach dem Mord, C.B. weiterhin für den missratenen Neffen

finanziell aufkommen muss.
Das hat unbestritten ein G'schmäckle, aber letztendlich ist es Mate, der seinen Bruder unterstützt. Hätte sich Bence nicht auf das Versäumnisurteil eingelassen, würde sich Mate finanziell nicht so gut stellen. Da wird vielleicht auch Dankbarkeit eine Rolle spielen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

23.09.2021 um 16:42
Zitat von NegusNegus schrieb:Auffällig ist im Fall von CB, dass zu den zahlreichen DNA-Sequenzen, die das Gericht BT zugerechnet hat, keine Parallelspuren von BT (Haare, Fingerabdrücke, Hautschuppen, Fußspuren) gesichert wurden. Dies würde man heute als Warnsignal ansehen.
Ich habe zwar keine Ahnung, worum es sich bei Prallelspuren handelt, möchte allerdings darauf hinweisen, dass an den Testamenten Fingerabdrücke von BT gefunden wurden.


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Mordfall Charlotte Böhringer

23.09.2021 um 19:11
Hier ist immer wieder die Rede von BTs Entlassung. Wann er rauskommt, in welch Wohnung er zieht, von welchem Geld er lebt, ob er dann alles "richtig" gemacht hat... Nur sagten Miegel und Pollux im Video, dass man bei lebenslänglich und dann auch noch besonderer Schwere nur entlassen werden kann, wenn man gesteht UND Reue zeigt. Nach dieser Logik würde er in Haft sterben und es gäbe auch gar nicht die Möglichkeit, mit einer Unschuldslegende als "Unschuldiger" wieder ein freies, integriertes Leben zu führen. Was ist denn nun richtig? Kann er unter diesem Umständen entlassen werden, oder nicht?


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Mordfall Charlotte Böhringer

23.09.2021 um 19:38
@sdk

Natürlich wird er rauskommen, auch wenn er nicht gesteht ;) Das verlangt schon das Grundgesetz.

Bei Schwere der Schuld könnte das, wenn er sich anständig führt, so ungefähr bei 23 Jahren liegen.
Seit 2006 sitzt er, also könnte er in 8 Jahren rauskommen, da wäre er dann 52 Jahre alt, aber das ist nur eine Schätzung.


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Mordfall Charlotte Böhringer

23.09.2021 um 20:34
Zitat von emzemz schrieb:Das verlangt schon das Grundgesetz.
Wirklich? Wo steht denn das im Grundgesetz? ;-)


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