Cassandra71 schrieb:Letztendlich kommt es auf das Tatmotiv an, und wenn die Heimtücke weggefallen wäre (wegen Streit), stünde immer noch die Habgier im Raum, die den Totschlag dann doch wieder zum Mord machen würde.
Aber vielleicht hätte er sich so wenigstens die Schwere der Schuld ersparen können.
Sta Kronester meinte in einem Interview, wie ich schon mehrfach zitierte:
"Ich bin natürlich von der Täterschaft des Angeklagten überzeugt. Hätte sich der Angeklagte anders eingelassen, wäre ich vielleicht zu einer anderen Überzeugung gelangt. Hätte er sich eingelassen, wäre ich vielleicht zu einem anderen Strafmaß gelangt, unter Umständen zu einer anderen Tat, selbst wenn es danach ein Tötungsdelikt gewesen wäre."
Aberacadabera schrieb:Soviel ich weiss existierten ja mehrere Testamente mit unterschiedlichen Daten. Offiziell hinterlegt beim Notar war ja keines. Wirklich vorbildlich hat CB das nicht gehandhabt mit den Testamenten. Entweder war ihr das nicht bewusst oder es war ihr egal oder sie hat die verschiedenen Testamente gezielt genutzt um Druck auszuüben. Von einer Millionärin hätte ich allerdings durchaus erwartet, dass der Nachlass sauber und irdnungsgemäss geregelt ist und es keine handschriftlichen Testamente in unterschiedlichen Versionen frei zugänglich herum stehen.
Sie hat es also nicht vorbildlich gehandhabt und du hättest anderes erwartet. Du ziehst in Erwägung, sie habe so gehandelt, um Druck auszuüben. Muss man das derart negativ sehen? Wäre es denn nicht eigentlich viel logischer anzunehmen, dass es immer noch zu früh war, eine endgültige Entscheidung zu treffen und bis zur Übergabe jeweils angepasste Vorkehrungen zu treffen? Was man auch nicht vergessen darf, umsonst arbeitet so ein Notar jetzt auch nicht.
kittyka schrieb:Charlotte Böhringer war eine Frau, die mit der Führung des Parkhauses und dem Leben allgemein überfordert war und es so ausgleichen wollte, in dem sie sich in das Leben anderer reinhing und es bestimmen wollte.
Zusätzlich zu ihrer Launenhaftigkeit unter der alle in ihrem Umfeld zu leiden hatten.
Auch ich möchte nachfragen, wie kommt es zu der Annahme, sie sei mit dem Leben allgemein überfordert gewesen? Woran hätte man das erkennen sollen?
Aberacadabera schrieb:Die Brüder wurden schon zu Kronprinzen bestimmt, als der Mann von CB noch lebte.
Natürlich lebte da Oskar Böhringer noch. Die Idee, seine gesamten Immobilien den Neffen seiner Frau zu vermachen, stammte schließlich von ihm, wie man im Urteil nachlesen kann, und dass er sie bereits auf diese Aufgabe hinführte.
... Die Brüder werden von klein auf an getrimmt worden sein im Interesse der Familie. und letztlich sind ja beide gescheitert, der eine am Jurastudium, der andere an BWL, der eine sitzt im Knast, der andere hatte Glück im Unglück, das Ziel, das Geld innerhalb der Familie zu bewahren wurde aber in jedem Fall erreicht.
Bei Mate von einem Scheitern zu sprechen, erscheint mir doch etwas albern. Zunächst mal gab es für ihn keine Bedingung fürs Erben, ein Studium abgeschlossen zu haben und egal, ob das mit dem abgebrochenen Studium nun stimmt, er hatte mit dem Prozess gegen seinen Bruder und mit der Vermögensverwaltung genug Aufgaben zu bewältigen.
Heribert schrieb:Auch von der Tante war das nicht clever gemacht. Natürlich waren die beiden wie zwei Dackel. Die hübsch und brav ihr hinterher gedackelt sind. Immer schön gerechnet. Und gebellt wenn sie es wollte. Und das ganze Leben diesen Druck, vielleicht doch nicht das Erbe zu erhalten. Oder dass vielleicht nichts mehr da ist. Keine Ahnung. Aber das ist schon ein enormer Druck der hier aufgebaut worden ist. Nicht gesund. Der Druck war so groß dass sogar ein Mord geschehen ist. Wahnsinn. Ich kann verstehen dass er total sauer war. Sein ganzes Leben hat er auf seiner Tante ausgerichtet. Nur die Ansprüche von ihr an ihn waren einfach zu hoch. Der Dackel konnte nicht mehr.
Mein Mitleid mit BT hält sich da aber ganz arg in Grenzen. So ist das nun mal im Leben, da wird gerne mal Druck ausgeübt, wenn es um eine Berufsausbildung geht. Fürs Theater fehlte ihm offensichtlich die Begabung, zu Jura hatte er keine Lust, da stellt sich schon mal die Frage, hatte er noch ein weiteres Ziel, als irgendwann zu erben?