Mordfall Charlotte Böhringer
20.11.2020 um 22:58falstaff schrieb:Man will sich nicht eingestehen, sich in einem Menschen getäuscht zu haben. Menschlich nachvollziehbar, vor allem wenn man viel investiert hat in eine solche Beziehung.Das ist ein guter Gedanke - ich würde ihn mal weiterspinnen und sagen, dass sich dieser Mensch, also BT, im Laufe der Zeit wo man ihn nicht mehr regelmäßig trifft, in der Vorstellung seiner Freunde immer mehr zu einem Heiligen und wahren Engel entwickelt.
Dadurch, dass er im Gefängnis sitzt und man ihn nur alle paar Monate mal für eine kurze Zeit besuchen kann, vergisst man vielleicht seine negativen Eigenschaften (die jeder Mensch hat!) weil es eine so besondere Situation ist und man diese schlechteren Eigenschaften ja nicht mehr erlebt.
Ich finde es schon bezeichnend, wie seine Freunde z. B. in der Dokumentation über den Prozess an der Berghütte erzählen, dass sie immer wenn sie dort zusammensind, eine Kerze anzünden, sozusagen als Stellvertreter für ihren lieben Freund Bence. Ich denke, da hat sich ein Idealbild aufgebaut, dass man nicht zerstören will und in das alles Negative partout nicht hineinpasst.
Einerseits will man sich nicht in einem Menschen getäuscht haben und andererseits entwickelt sich dieser Mensch immer mehr zu einem Idealbild, das natürlich auch immer weniger zu so einer schlimmen Tat passen will.