@ZippundZapp Ein Nachtrag zu meiner Frage bzw. zu Deinem Beitrag.
ZippundZapp schrieb:An deinen Ausführungen erkennt man, dass du nicht ansatzweise verstehen kannst, wie weit die Manipulation derart kranker Menschen gehen kann.
Jemanden zu fesseln und einzusperren, ist kein Akt der Manipulation.
Es gibt allerdings z. B. Frauen, die sich von ihren Männern schlagen, erniedrigen und einsperren lassen, und dennoch dieses Verhalten in ihrem Bekanntenkreis verharmlosen oder sogar leugnen, z. B. gegenüber der Polizei. Die sich also jeder möglichen Hilfe verweigern, weil sie Angst haben, diesen Mann zu verlieren. (Von einem Bedrohungshintergrund spreche ich hier nicht, weil sonst ihr Versuch, ihren Mann zu schützen, nicht freiwillig wäre.)
Solche Frauen befinden sich aber in einem
extremen - in der Regel emotionalen - Abhängigkeitsverhältnis.
Dass FL zu dem Täter in einem solchen Verhältnis stand, kann aber ausgeschlossen werden, weil es dann irgendwelche Hinweise auf den Täter gegeben haben müsste.
Hältst Du es wirklich für möglich, dass der Täter, der nach
@Tyson1511 für FL nur
Tyson1511 schrieb:"nette junge von nebenan"
war, FL zwar fesselte und einsperrte, sie ihn aber dennoch schützen wollte?
FL sollte jeden Abend
freiwillig bei ihm geblieben sein, nachdem sie tagsüber immer gefesselt und eingesperrt war?
Dann hätte nach meinem Wissensstand nicht nur der Täter, sondern auch FL eine schwere Persönlichkeitsstörung gehabt - und das wird hier hoffentlich niemand behaupten wollen.
ZippundZapp schrieb:wie weit die Manipulation derart kranker Menschen gehen kann.
Ich bestreite überhaupt nicht die außerordentliche Manipulationsfähigkeit von Psychopathen (und ich bin übrigens durchaus der Meinung, dass der Täter psychopathisch war und FL zu manipulieren versuchte).
Aber ich bestreite, dass es - wie von
@Tyson1511 behauptet - dem Täter möglich gewesen wäre, FL tagsüber zu fesseln und einzusperren, und sie dennoch jeden Abend dazu zu bringen,
freiwillig bei ihm zu bleiben und ihn in den Telefonaten
freiwillig zu schützen. Das halte ich in der Tat für unfassbar absurd.
Wir sprechen hier nicht davon, dass FL
als Entführungsopfer gehofft und auch zeitweise geglaubt haben kann, vom Täter freigelassen zu werden. (Das halte ich für sehr wahrscheinlich.)
FL müsste auch keineswegs Gegenwehr geleistet oder einen Fluchtversuch unternommen haben, um als Entführungsopfer bezeichnet zu werden.
Ihre Freiwilligkeit endete definitiv in dem Moment, in dem sie erkannte, dass sie den Täter nicht mehr aus eigenem Entschluss verlassen konnte. Wodurch dieser Zwang erreicht wurde, ist hier eine nachrangige Frage. Entscheidend ist der
Zwang, der von diesem Moment an ihr Verhalten bestimmte.
Ich gehe durchaus davon aus, dass sie den Täter nicht zu provozieren versuchte und auch bemüht war, eine Gesprächsbasis herzustellen, um ihrerseits den Täter zu ihren Gunsten beeinflussen zu können. Aber in einer solchen Situation war sie nicht freiwillig, und anzunehmen, sie hätte eine solche Situation
freiwillig fortgesetzt, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte, sie zu beenden, halte ich, nochmals, für unfassbar absurd und auch ungeheuerlich gegenüber FL.