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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

24.09.2019 um 19:28
@ThoFra
Richtig, auf einen narzisstischen Täter tippe ich in diesem Fall auch
Diesen Persönlichkeiten geht es in der vermeintlichen "Liebe" um besitzen, macht und beherrschen.
Und auch genau diesen Persönlichkeiten (Krankhafte narzisstische Persönlichkeitsstorung), sind brillant darin ihre Mitmenschen zu manipulieren.
Und ich denke das der Täter Frauke genau so in seinen "Besitz" gebracht hat.
Er hat ihre Empathie geweckt, indem er ihr irgendeine Geschichte in dieser Nacht aufgetischt hat, die ihr Mitleid geweckt hat und sie bereitwillig noch ein wenig ihrer Zeit geschenkt hat.
Daher auch die SMS an Chris.
Wahrscheinlich hat er um Verschwiegenheit gebeten, weil ihm seine "verzweifelte Situation" peinlich war..... Ein Teil der Manipulation.


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Mord an Frauke Liebs

24.09.2019 um 19:38
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Er hat ihre Empathie geweckt, indem er ihr irgendeine Geschichte in dieser Nacht aufgetischt hat, die ihr Mitleid geweckt hat und sie bereitwillig noch ein wenig ihrer Zeit geschenkt hat.
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Wahrscheinlich hat er um Verschwiegenheit gebeten, weil ihm seine "verzweifelte Situation" peinlich war..... Ein Teil der Manipulation.
Genau so in etwa stelle ich mir das auch vor, wenn wir mal davon ausgehen, dass Frauke den Täter - zumindest flüchtig/'vom sehen' - kannte, wird sie auch nicht allzu argwöhnisch ihm gegenüber gewesen sein, bzw zunächst erstmal keinen Verdacht geschöpft haben.
Durch seine manipulativen Fähigkeiten wird de er Täter harmlos und evtl eher hilfsbedürftig auf Frauke gewirkt haben.
Sie wird ja als sehr hilfsbereit beschrieben, wenn der Täter ihr (glaubhaft) eine Notsituation vorgegaukelt hat, war sie sicherlich bereit, ihm zu 'helfen', auch eine evtl Bitte seinerseits, über seine 'verzweifelte Situation' zu schweigen muss bei Frauke zunächst keinen Verdacht erregt haben.


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Mord an Frauke Liebs

24.09.2019 um 20:59
@ThoFra
Ja, so denke ich auch.

Und auch im weiteren Verlauf wird die Tatsache das sie ihn "kannte" den Ablauf beeinflusst haben.
Niemand ahnt das der "nette junge von nebenan" einen irgendwann im Verlauf der Geschehnisse umbringen wird.
Er hat sie nicht gehen lassen..... Ja, auch eingesperrt.
Aber er wird ihr immer wieder glaubhaft versprochen haben das sie des abends nach Hause darf.
Ich denke auch das er ihr, um sein "Versprechen" glaubhafter zu machen, auch erlaubt hat zu telefonieren. Um Chris darüber zu informieren das sie nach Hause kommt.
Aber er hat sie unter Druck gesetzt ihm keine Details zu verraten.
Deshalb sagte Frauke auch oft "erkläre ich dir später".

Frauke ging meiner Meinung nach davon aus TATSÄCHLICH nach Hause zu kommen.

Bei einem Bekannten Täter, ist man leichtgläubiger, leichter zu manipulieren, naiver.
Man erkennt zwar die Situation, aber kann sich selbst nicht vorstellen das der gute Bekannte einem tatsächlich schaden wird und kann.


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Mord an Frauke Liebs

24.09.2019 um 22:22
@ThoFra

Wie auch immer der Täter es schaffte, FL in seine Gewalt zu bringen: Ich halte es nicht für bezweifelbar, dass FL von dem Täter festgehalten wurde.

@Tyson1511

Deine Theorie, FL sei eine Woche freiwillig bei einem Psychopathen geblieben und habe also auch die Telefonate freiwillig geführt, halte ich für vollkommen absurd und abwegig.

Deine Theorie ist voller Widersprüche und offenbar setzt Du z. T. Widersprüche auch bewusst ein, um ihre Angreifbarkeit zu mindern.

Einerseits behauptest Du, FL sei freiwillig bei dem Täter geblieben, weil sie Mitleid mit ihm gehabt hätte und der Täter es eben geschafft hätte, sie zu manipulieren.
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Er hat ihre Empathie geweckt, indem er ihr irgendeine Geschichte in dieser Nacht aufgetischt hat, die ihr Mitleid geweckt hat und sie bereitwillig noch ein wenig ihrer Zeit geschenkt hat. Daher auch die SMS an Chris. Wahrscheinlich hat er um Verschwiegenheit gebeten, weil ihm seine "verzweifelte Situation" peinlich war..... Ein Teil der Manipulation.
Der Täter hat sie also "wahrscheinlich" nur "um Verschwiegenheit gebeten" (Hervorhebung von mir) und FL hat daraufhin bereitwillig ihre Familie und ihre Freunde in größte Angst versetzt und es auch ohne weiteres akzeptiert, dass die Polizei nach ihr suchte. Natürlich hat sie auch ihre Ausbildung nicht weiter interessiert - alles aus dem Verständnis heraus, dass es ihm peinlich war, dass es ihm nicht gut ging. Und obwohl er seine psychische Situation als verzweifelt empfand, kam sie natürlich eine Woche lang nicht auf die Idee, sich um professionelle Unterstützung zu bemühen.

Dann wieder behauptest Du:
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Er hat Frauke festgehalten, ja, aber eben nicht auf wirklich böser Art und Weise.
Das eine schließt das andere aus.
Wenn FL festgehalten wurde, dann gegen ihren Willen. Wie soll das auf eine nicht "wirklich böse Art und Weise" möglich gewesen sein?
Wenn FL gegen ihren Willen eingesperrt wurde, wurde damit Gewalt angewandt, physische oder psychische. Aber das soll nicht etwa nicht eine "böse Art und Weise" gewesen und von FL auch keineswegs so verstanden worden sein???
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Bei einem Bekannten Täter, ist man leichtgläubiger, leichter zu manipulieren, naiver.
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Man erkennt zwar die Situation, aber kann sich selbst nicht vorstellen das der gute Bekannte einem tatsächlich schaden wird und kann.
FL soll dann wieder erkannt haben, dass der Täter sie festhielt, aber gleichzeitig geglaubt haben, dass er ihr nicht schaden würde bzw. es als "guter Bekannter" gar nicht könnte?

Das sind alles Widersprüche, die ich nur als geradezu haarsträubend bezeichnen kann.

Es ist eine schlichte Frage der Logik: Fl kann nicht vom Täter festgehalten worden sein und gleichzeitig freiwillig bei ihm geblieben sein.


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 00:04
@birkensee
Beschäftige dich mal mit Persönlichkeitsstörungen..... Du wirst erstaunt sein WOZU diese Menschen fähig sind.
Und wie geschickt sie ihre "Opfer" manipulieren und beherrschen können.


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 01:16
@Tyson1511

Ich habe noch nie im geringsten bestritten, dass Psychopathen hochgradig manipulativ sein können, im Gegenteil. Aber darum geht es in meinem oben stehenden Beitrag überhaupt nicht.

Ich habe die fundamentalen Widersprüche Deiner Theorie kritisiert: FL kann nicht vom Täter festgehalten worden und gleichzeitig freiwillig (durch Manipulation des Täters) bei ihm geblieben sein.


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 07:07
Zitat von sören42sören42 schrieb am 19.09.2019:Evtl. sollte die (wahre) Standort Angabe die Glaubwürdigkeit insgesamt untermauern und Freiwilligkeit suggerieren. Bei "gelogenem" Standort wären die EB eher misstrauisch geworden bzw. der Täter sah es evtl. so.
Das könnte gut zutreffen wegen der getätigten wahren Standortangabe von PB als Hintergedanke, damit dadurch die Glaubwürdigkeit untermauert wird. Denn für Lügner ist es schon immer ein probates und bewährtes Mittel gewesen, die Lüge mit Wahrheit aufzufüllen und gut zu vermischen, somit wird es umso schwieriger, Lüge und Wahrheit auseinanderhalten und unterscheiden zu können. Unterstellt man dem Täter eine stark ausgeprägte manipulative Ader, so wird er sehr wohl in seine Lügen eine Wahrheit mit einzubauen versuchen. Diese getätigten wahren Standortangabe würde mMn. genau dazu passen, dass er Frauke deshalb dazu anhielt ihren Standort mehrmals mitzuteilen, um ein Gemisch von Wahrheit und Lüge aufzubereiten.

Ich glaube aber auch, wenn er zu 100% gewusst hätte, dass diese Standortdaten eh einmal ermittelt werden von der Polizei und heraus kommen, hätte er Frauke niemals sagen lassen, dass sie sich in PB befindet. Ich denke der Täter weiß heute ganz genau, dass dies ein Fehler von ihm war. Denn auch die Ermittler werden sich intensiv gefragt haben, warum lässt ein Entführer seinem Opfer die wahren Standortdaten durchgeben? Sowas gibt es bei einer Entführung eigentlich niemals.
Oder man müssste alternativ andenken, zu dem Zeitpunkt war Frauke noch gar nicht entführt? Da Frauke aber schon im Pub den/das Drang/Verlangen nach Hause zu gehen hatte, kann ich mir schwer vorstellen, dass sie freiwillige tagelang diesen Drang nicht nachkommen würde. Völlig unabhängig, was wer da manipulativ auf Frauke einwirken wollte. Das wer Frauke so manipulieren konnte "auf die Schnelle", sie dadurch auf ALLES in ihrem Leben was bei ihr zählt und wichtig ist einfach vergisst, schon eher ein absurder und recht unwahrscheinlicher Gedanke.

Und das Mörder gleichzeitig sehr oft auch Lügner sind ist auch eine Tatsache. Mord und Lüge arbeiten da Hand in Hand und ergänzen sich meist. Der Mörder lügt, damit seine verächtliche Mordtat nicht erkannt wird und somit er nicht als Täter dasteht.

Mein Fazit also daraus: Nur weil die Standortdaten stimmen sollte man niemals glauben und annehmen, dass der Rest genauso der Wahrheit entspricht. Weil dann wäre man der Manipulation des Täters schon auf den Leim gegangen - also auf seine Manipulation herein gefallen.


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 07:09
@birkensee
Doch, das geht zeitweise sehr wohl.

Wenn wir beispielsweise von einem, IHR BEKANNTEN Täter mit stark narzisstischer Persönlichkeitsstörung ausgehen, oder soziopathisch.
Das einsteigen in sein ( angenommen) Auto ist schon freiwillig geschehen. Da sie ihn kannte.
Er hat sie (womöglich) dazu bewogen freiwillig noch etwas Zeit mit ihm zu verbringen.
Daher auch die, von ihren Angehörigen, glaubhafte SMS an Chris.
So, nis dahin sehe ich eine freiwillige Handlung.

Natürlich geschah die restliche Woche dann GEGEN ihren Willen. Und Frauke wird dies auch so empfunden haben.

Aber um den weiteren Verlauf zu verstehen, müsstest du ein kleines bisschen Basiswissen über dieses taterprofil haben......

Angenommen er fesselt sie, sperrt sie ein und kommt erst des Abends zu ihr zurück. Das alles ist gegen ihren Willen.... Natürlich.
Wenn er dann aber wieder da ist, redet er auf sie ein. Entschuldigt sich, verspricht ihr gleich gehen zu können, lasst sie sogar ihre baldige Rückkehr ankündigen.
Und da Frauke ihn ka KENNT..... Glaubt sie ihm punktuell.

Verwechsel das nicht damit das du verstehen willst das Frauke komplett freiwillig bei ihm geblieben ist.
Nein.
Aber die Tatsache das sie ihn womöglich ganz gut kannte...... Lässt die volle Bandbreite dieser Persönlichkeiten auch erst wirken.
Diese Menschen mit dem Krankheitsbild laufen nicht hochbrutal durch die Gegend.
Sie schauspielern gekonnt zwischen Wahnsinn und äußert glaubhafte, emotionalen, vermeintlich ehrlichen auftreten.
Man ist immer wieder geneigt ihnen zu glauben.

Natürlich hat Frauke dies nicht bis kurz vor ihrem Tod getan.

Ihre Stimme klang immer müder, betäubt, sie hat versucht Signale in den Gesprächen zu setzen mit der Zeit..... Natürlich, weil sie spätestens am zweiten Tag schon geahnt hat, das der "liebe Kerl von nebenan" hier was abzieht was ihr gefährlich werden könnte.
Aber trotzdem hat sie die ersten Tage immer wieder "gehofft und geglaubt" das er seine Worte wahr werden lässt, das sie gehen kann.


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 09:03
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Deine Theorie, FL sei eine Woche freiwillig bei einem Psychopathen geblieben und habe also auch die Telefonate freiwillig geführt, halte ich für vollkommen absurd und abwegig.
Dieser Theorie spricht alleine schon entgegen das Frauke sich bei ihrer Arbeitsstelle nicht abmeldete.
Helferkomplex hin oder her, Frauke hätte wenn sie freiwillig weg wäre nicht ihre berufliche Zukunft aufs Spiel gesetzt. Ich bezweifle stark dass ein Arbeitgeber Verständnis hätte wenn die Mitarbeiterin nach 1 Woche wiederkommt und sagt sie war weg weil sie Jemanden in nem psychischen Ausnahmezustand helfen musste.

Ich denke in einem Krankenpflegerinnen Studium lernt man welche Kompetenzen man hat, wo man handeln darf und was dem Horizont überschreitet.
Frauke war keine Ärztin.

Der Täter fuhr mit Frauke durch die Gegend um zu Telefonieren. Was hätte dagegen gesprochen dass Frauke einen Brief an ihren Arbeitgeber verschickt wenn sie tatsächlich freiwillig weg war?
Oder das sie dort Anruft wenn sie doch die "Freiheit" hatte mit Chris und dem Bruder zu telefonieren?

Weil dies eben NICHT passiert ist, gehe ich davon aus dass der Täter nicht wusste ob Frauke arbeitet und wo sie es tut.

Dass der Arbeitgeber so in dunkeln stehen gelassen wird, passt nicht zu einem freiwilligen Verschwinden.
Es passt streng genommen auch nicht zu einem unfreiwilligen Verschwinden da es durchaus Sinn gemacht hätte, eine Meldung beim Arbeitgeber zu machen um ein freiwillig verschwinden deutlicher zu suggerieren.
Da dies nicht gemacht wurde gehe ich stark davon aus, dass der Täter eben nichts von ihrem Arbeitsort wusste.
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Aber um den weiteren Verlauf zu verstehen, müsstest du ein kleines bisschen Basiswissen über dieses taterprofil haben......
Beeindruckend wie viel Profiler und Kriminalistikexperten sich zu Allmystery verirren ..
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Wenn er dann aber wieder da ist, redet er auf sie ein. Entschuldigt sich, verspricht ihr gleich gehen zu können, lasst sie sogar ihre baldige Rückkehr ankündigen.
Eine Frau die den Tag über festgehalten und gefesselt wird, ist besänftigt weil sie den Täter in irgendeiner weise kennt und dieser sich entschuldigt?
Das glaubst du doch nicht im ernst oder?

Allein wenn der Täter nur 8-9 Stunden weg ist. Weisst du was das für ein Opfer bedeutet?
Sie kann zu der Zeit nicht auf Toilette, muss sich ggf. einnässen oder provisorisch ihre Notdurft verrichten, und das soll sie alles mit ner Entschuldigung "vergessen" haben?
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Ihre Stimme klang immer müder, betäubt,
Nicht ungewöhnlich wenn man unfreiwillig festgehalten wird.
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:sie hat versucht Signale in den Gesprächen zu setzen mit der Zeit
Spekulativ.


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 10:34
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Völlig unabhängig, was wer da manipulativ auf Frauke einwirken wollte. Das wer Frauke so manipulieren konnte "auf die Schnelle", sie dadurch auf ALLES in ihrem Leben was bei ihr zählt und wichtig ist einfach vergisst, schon eher ein absurder und recht unwahrscheinlicher Gedanke.
Sehe ich genauso wie Du, denke, dass Frauke lediglich zunächst 'freiwillig' bzw durch geschickte Manipulation des Täters in dessen Auto gestiegen ist, entweder durch Vorspielung einer Notsituation oder eben - ganz simpel - weil sie den Täter 'kannte' und dieser ihr angeboten hat, sie nach Hause zu fahren.
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Natürlich geschah die restliche Woche dann GEGEN ihren Willen. Und Frauke wird dies auch so empfunden haben.
Definitiv, ich denke, darüber kann kein ernsthafter Zweifel bestehen.
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Natürlich, weil sie spätestens am zweiten Tag schon geahnt hat, das der "liebe Kerl von nebenan" hier was abzieht was ihr gefährlich werden könnte.
Aber trotzdem hat sie die ersten Tage immer wieder "gehofft und geglaubt" das er seine Worte wahr werden lässt, das sie gehen kann.
Halte ich so für denkbar, umso mehr Zeit sich Frauke jedoch 'in der Gewalt' des Täters befand, umso weniger wird sie - unabhängig davon, wie geschickt der Täter evtl manipuliert hat - ernsthaft daran geglaubt haben können, dass er sie tatsächlich wieder gehen lässt.
Allerspätestens beim letzten Telefonat (mit Chris und ihrer Schwester) wird sie sich sicher gewesen sein, dass sie nicht wieder nach Hause kommen wird ('...das geht nicht, ich lebe noch...').
Anfangs wird sich Frauke evtl so sehr an die Hoffnung auf einen 'guten Ausgang' der Entführung geklammert haben, dass sie phasenweise selbst daran glaubte, sie dies als Motivation zum 'durchhalten' brauchte.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Weil dies eben NICHT passiert ist, gehe ich davon aus dass der Täter nicht wusste ob Frauke arbeitet und wo sie es tut.
Oder aber der Täter hatte andere Gründe, sie z B nicht beim Arbeitgeber anrufen zu lassen.
Wenn er z B selbst dort arbeitete, könnte er einfach zu viel Angst gehabt haben, dass Frauke eine Art 'versteckten Hinweis' eimbaut, der - mehr oder weniger klar/deutlich - in seine Richtung deutet.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Allein wenn der Täter nur 8-9 Stunden weg ist. Weisst du was das für ein Opfer bedeutet?
Sie kann zu der Zeit nicht auf Toilette, muss sich ggf. einnässen oder provisorisch ihre Notdurft verrichten, und das soll sie alles mit ner Entschuldigung "vergessen" haben?
Naja, Frauke muss ja nicht zwingend gefesselt gewesen sein.
Wenn man sich mal z B ein sehr abgelegenes Gehöft, Scheune o Ä als Festhalteort vorstellt, dann wäre es auch denkbar, dass sie dort die Möglichkeit hatte, eine Toilette evtl sogar mit Waschbecken/ Dusche zu benutzen.


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 11:52
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wenn er z B selbst dort arbeitete, könnte er einfach zu viel Angst gehabt haben, dass Frauke eine Art 'versteckten Hinweis' eimbaut, der - mehr oder weniger klar/deutlich - in seine Richtung deutet.
In einem Brief? Wie das?


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 21:35
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wenn er z B selbst dort arbeitete, könnte er einfach zu viel Angst gehabt haben, dass Frauke eine Art 'versteckten Hinweis' eimbaut, der - mehr oder weniger klar/deutlich - in seine Richtung deutet.
Ja. Es ist nachvollziehbar, dass wenn er dort arbeitete, er jeden Kontakt dorthin z. B. telefonisch durch Frauke, indem sie dort Bescheid gab, vermied. Der Umkehrschluss, dass weil er dort nicht Bescheid geben ließ, er vmtl. dort arbeitete, ist dagegen nicht zulässig. Genauso ist verstellbar, dass dies in dieser Situation hinter dem Ziel FLs zu überleben, zurücktrat, also keine Priorität hatte.


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 21:49
@Tyson1511

Es geht nicht um das, was Du Dir als "Täterprofil" vorstellst, sondern um das in Deiner Theorie FL unterstellte Verhalten.

Der Täter mag durchaus eine Persönlichkeitsstörung gehabt haben, aber FL hatte keine.
Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:Angenommen er fesselt sie, sperrt sie ein und kommt erst des Abends zu ihr zurück. Das alles ist gegen ihren Willen.... Natürlich. Wenn er dann aber wieder da ist, redet er auf sie ein. Entschuldigt sich, verspricht ihr gleich gehen zu können, lasst sie sogar ihre baldige Rückkehr ankündigen. Und da Frauke ihn ka KENNT..... Glaubt sie ihm punktuell.
Nach Deiner Darstellung wäre FL also tagsüber gefesselt und eingesperrt worden, aber da der Täter sich dann abends immer entschuldigte, wäre sie bereit gewesen, die Telefonate freiwillig zu führen. Am nächsten Tag dann wieder Fesselung und Einsperrung, und nach der Entschuldigung am Abend wieder Freiwilligkeit.

Sie hätte also freiwillig ihren Angehörigen und ihren Freunden diese Angst und Verzweiflung zugemutet, hätte freiwillig eine Woche in ihre Schule unentschuldigt gefehlt und es auch hingenommen, dass die Polizei nach ihr suchte - und das alles, weil ihr der Täter nicht unbekannt war und sie ihm deshalb lieber Unannehmlichkeiten ersparen wollte.
Und das, obwohl ihr klar gewesen sein müsste, dass bei "Wahnsinn" (den der Täter nach Deiner Darstellung schauspielerte) diese Unannehmlichkeit in einer dringend benötigten ärztlichen Behandlung bestanden hätte.
Und das, wohlbemerkt, alles, obwohl er sie jeden Tag fesselte und einsperrte.

Ein solches Verhalten FL zu unterstellen, kann ich nur für unfassbar absurd und auch ungeheuerlich gegenüber FL halten.


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 22:19
@birkensee
An deinen Ausführungen erkennt man, dass du nicht ansatzweise verstehen kannst, wie weit die Manipulation derart kranker Menschen gehen kann. Es gibt sogar viele Therapeuten, die einen großen Bogen um diese Menschen machen, weil die Gefahr zu groß ist selbst in diese Schleife zu gelangen - und dabei ist es unerheblich ob weiblich oder männlich. Deine Interpretation über die „Freiwilligkeit“ ist mühsam - so wie du es anklagst, wurde es nicht behauptet.


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 22:32
@ZippundZapp
Zitat von ZippundZappZippundZapp schrieb:so wie du es anklagst, wurde es nicht behauptet.
Wo habe ich nach Deiner Ansicht etwas Falsches behauptet?


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Mord an Frauke Liebs

25.09.2019 um 23:42
@ZippundZapp
habe bisher diese Diskussion weitgehend von außen verfolgt und möchte doch hier ausdrücklich zustimmen. Ich habe genau das aus dem Munde eines Therapeuten und Psychologen in anderem Zusammenhang gehört: "Das (die narzisstisch gestörten Persönlichkeiten) sind die Leute, mit denen selbst in der Klinik niemand arbeiten möchte."
man kann genau diese Manipulationen letzlich in den Anrufen von Frauke nachvollziehen.


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25.09.2019 um 23:46
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ja. Es ist nachvollziehbar, dass wenn er dort arbeitete, er jeden Kontakt dorthin z. B. telefonisch durch Frauke, indem sie dort Bescheid gab, vermied. Der Umkehrschluss, dass weil er dort nicht Bescheid geben ließ, er vmtl. dort arbeitete, ist dagegen nicht zulässig. Genauso ist verstellbar, dass dies in dieser Situation hinter dem Ziel FLs zu überleben, zurücktrat, also keine Priorität hatte.
Was haltet Ihr von der These, dass er sehr wohl in der Klinik selbr arbeitete und Frauke vortäuschte, dass er sie selber dort entschuldigt, so dass sie nicht meinte, es tun zu müssen?


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Mord an Frauke Liebs

26.09.2019 um 00:50
@ZippundZapp

Ein Nachtrag zu meiner Frage bzw. zu Deinem Beitrag.
Zitat von ZippundZappZippundZapp schrieb:An deinen Ausführungen erkennt man, dass du nicht ansatzweise verstehen kannst, wie weit die Manipulation derart kranker Menschen gehen kann.
Jemanden zu fesseln und einzusperren, ist kein Akt der Manipulation.

Es gibt allerdings z. B. Frauen, die sich von ihren Männern schlagen, erniedrigen und einsperren lassen, und dennoch dieses Verhalten in ihrem Bekanntenkreis verharmlosen oder sogar leugnen, z. B. gegenüber der Polizei. Die sich also jeder möglichen Hilfe verweigern, weil sie Angst haben, diesen Mann zu verlieren. (Von einem Bedrohungshintergrund spreche ich hier nicht, weil sonst ihr Versuch, ihren Mann zu schützen, nicht freiwillig wäre.)

Solche Frauen befinden sich aber in einem extremen - in der Regel emotionalen - Abhängigkeitsverhältnis.
Dass FL zu dem Täter in einem solchen Verhältnis stand, kann aber ausgeschlossen werden, weil es dann irgendwelche Hinweise auf den Täter gegeben haben müsste.

Hältst Du es wirklich für möglich, dass der Täter, der nach @Tyson1511 für FL nur

Zitat von Tyson1511Tyson1511 schrieb:"nette junge von nebenan"
war, FL zwar fesselte und einsperrte, sie ihn aber dennoch schützen wollte?

FL sollte jeden Abend freiwillig bei ihm geblieben sein, nachdem sie tagsüber immer gefesselt und eingesperrt war?
Dann hätte nach meinem Wissensstand nicht nur der Täter, sondern auch FL eine schwere Persönlichkeitsstörung gehabt - und das wird hier hoffentlich niemand behaupten wollen.
Zitat von ZippundZappZippundZapp schrieb:wie weit die Manipulation derart kranker Menschen gehen kann.
Ich bestreite überhaupt nicht die außerordentliche Manipulationsfähigkeit von Psychopathen (und ich bin übrigens durchaus der Meinung, dass der Täter psychopathisch war und FL zu manipulieren versuchte).
Aber ich bestreite, dass es - wie von @Tyson1511 behauptet - dem Täter möglich gewesen wäre, FL tagsüber zu fesseln und einzusperren, und sie dennoch jeden Abend dazu zu bringen, freiwillig bei ihm zu bleiben und ihn in den Telefonaten freiwillig zu schützen. Das halte ich in der Tat für unfassbar absurd.

Wir sprechen hier nicht davon, dass FL als Entführungsopfer gehofft und auch zeitweise geglaubt haben kann, vom Täter freigelassen zu werden. (Das halte ich für sehr wahrscheinlich.)
FL müsste auch keineswegs Gegenwehr geleistet oder einen Fluchtversuch unternommen haben, um als Entführungsopfer bezeichnet zu werden.

Ihre Freiwilligkeit endete definitiv in dem Moment, in dem sie erkannte, dass sie den Täter nicht mehr aus eigenem Entschluss verlassen konnte.
Wodurch dieser Zwang erreicht wurde, ist hier eine nachrangige Frage. Entscheidend ist der Zwang, der von diesem Moment an ihr Verhalten bestimmte.

Ich gehe durchaus davon aus, dass sie den Täter nicht zu provozieren versuchte und auch bemüht war, eine Gesprächsbasis herzustellen, um ihrerseits den Täter zu ihren Gunsten beeinflussen zu können. Aber in einer solchen Situation war sie nicht freiwillig, und anzunehmen, sie hätte eine solche Situation freiwillig fortgesetzt, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte, sie zu beenden, halte ich, nochmals, für unfassbar absurd und auch ungeheuerlich gegenüber FL.


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Mord an Frauke Liebs

26.09.2019 um 05:56
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ihre Freiwilligkeit endete definitiv in dem Moment, in dem sie erkannte, dass sie den Täter nicht mehr aus eigenem Entschluss verlassen konnte.
Ich denke, Dein Standpunkt wird durch diesen Satz klar nachvollziehbar und er wurde zuvor ggf. missverstanden. Eigentlich kann ja niemand ernsthaft annehmen, dass Frauke spätestens nach ein paar Stunden in der Gewalt des Täters noch angenommen haben könnte, die Situation selbst jederzeit beenden und heimkehren zu können. Denn erst dann wäre sie mMn tatsächlich freiwillig bei dem Täter geblieben.

Mir ist auch klar und bekannt, welch drastische Auswirkungen Manipulation auf ein Opfer haben kann. Doch man darf auch das zur Verfügung stehende Zeitfenster dabei nicht übersehen. Frauke mußte schon am Morgen nach ihrem Verschwinden wieder arbeiten. Dies bedeutet, sie hätte sich am Morgen (also nur ein paar Stunden nach ihrem Verschwinden) bei ihrem Abeitgeber/Ausbilder abmelden müssen, um keine Abmahnung/Kündigung zu riskieren. Zudem hätte die -möglicherweise noch freiwillig geschriebene- erste SMS an Chris (komme später...) am Morgen auch nicht mehr gegriffen. Ich persönlich glaube nicht, dass eine so weit gehende Manipulation (freiwilliges Hinnehmen von sehr ernsten beruflichen und auch auch privaten Konsequenzen) binnen so kurzer Zeit möglich war. Insofern pflichte ich Dir bei, dass hier von Freiwilligkeit mMn keine Rede sein kann. Manipulation hin oder her...
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ich gehe durchaus davon aus, dass sie den Täter nicht zu provozieren versuchte und auch bemüht war, eine Gesprächsbasis herzustellen, um ihrerseits den Täter zu ihren Gunsten beeinflussen zu können.
Das denke ich auch. Sie hatte möglicherweise tatsächlich die Hoffnung, lebend aus der Situation herauszukommen. Und vlt. wurde sie auch durch Manipulation zu bestimmten Handlungen gebracht oder von Fluchtversuchen/Hinweisen etc. abgehalten. Aber auch diese Hoffnung war kurz vor ihrem Ableben dann geschwunden. Das bereits genannte Zitat (...das geht nicht, ich lebe noch....) deute ich da auch als starken Hinweis. Evtl. war dem Täter auch ab diesem Moment klar, dass sein Spiel nicht so mehr weitergeführt werden kann und er beendete die Entführung durch den Mord. Aber das ist natürlich alles Spekulation.


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Mord an Frauke Liebs

26.09.2019 um 08:36
Ich finde es schwierig eine Einschätzung über das Verhältnis zwischen Frauke und den Entführer aufzustellen was aber nicht bedeuten soll dass ich gegen Überlegungen dbzgl. bin.

Es hängt einfach davon ab was in der ersten Nacht passiert ist.
Wenn Frauke entführt wurde wegen eines sexuellen Motivs, egal ob der Täter nun Fremd oder Bekannt war, und der Täter dies in die Tat umsetze, dann brauch man sich über das Verhältnis zwischen den beiden keine Gedanken machen.
Also hinsichtlich Gesprächsbasis.

Ob ein sexueller Hintergrund in diesem Vorfall vorliegt wissen wir allerdings nicht.
Deshalb ist es schwierig über das Verhältnis und Gesprächsbasen zu sinnieren, aber dies ist ein "schweres" Detail.


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