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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

15.09.2019 um 10:06
@Doverex

Ich staune über dein mega-Gedächtnis! Respekt!
Ja, stimmt vor einem Jahr hatte ich ein ähnliches Erlebnis.

@sören42

Ich bin nur ein eifriger Gassi-Gänger :-D.


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Mord an Frauke Liebs

15.09.2019 um 13:21
Zitat von dimmthelightsdimmthelights schrieb:Ich staune über dein mega-Gedächtnis!
Trotzdem ist mein letztes gestrige Posting mehr in der Kategorie "unwichtig" einzuorden.
1000x mehr ist die Info wichtig - etwa von @Malinka -
, dass Radio Hochstift schon an Do. in den halbstündigen Nachrichten die SMS aus Nieheim erwähnten. Denn so kann man auch in Betracht ziehen, dass der Täter schon mit dem ersten Anruf auf diese Nachricht aus dem Radio reagiert hat. Vielleicht und möglicherweise, deshalb muss es ja nicht zwingend sein.

Aber zuverlässige infos, wie etwa die von @Malinka oben sind wirklich sehr viel wert, weil nur so hat man überhaupt die Chance, der Wahrheit die dahinter steht im Fall Frauke Liebs vielleicht näher rücken zu können.

Ich selbst bin der Überzeugung, dass solche Infos über die erste SMS gleich so total öffentlich rauszuhauen wohl nicht sehr gut war von der Polizei. Zeigt aber wieder auf, dass sie damals den Vermisstenfall eher nicht wirklich ernst nahmen. Denn wenn etwa - Beispiel - diese Info über die erste SMS aus Nieheim-Gegend polizeiintern geblieben wäre, wenigstens die erste Zeit/Tage, so könnte man mehr bestimmen darüber, ob der Täter mit dem ersten Anruf ablenken wollte oder der Grund ein völlig anderer wäre.


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Mord an Frauke Liebs

15.09.2019 um 17:26
Dann wären die telefonischen Kontakte ja am wahrscheinlichsten als Panikreaktion aufgrund der schnellen Herkunftsermittlung der SMS erklärbar, und Nieheim hätte zentrale Relevanz gehabt. So hatte es ja auch die OFA des LKA interpretiert, auf dieser Basis allerdings nichts gefunden.


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15.09.2019 um 18:30
Zitat von raydenrayden schrieb:Dann wären die telefonischen Kontakte ja am wahrscheinlichsten als Panikreaktion aufgrund der schnellen Herkunftsermittlung der SMS erklärbar, und Nieheim hätte zentrale Relevanz gehabt. So hatte es ja auch die OFA des LKA interpretiert, auf dieser Basis allerdings nichts gefunden.
Ich persönlich halte den Anruf am Donnerstag einfach als allgemeine Reaktion auf den offiziellen Aufruf an Frauke sich zu melden. Aufgrund der Tatsache, dass Paderborn nicht wortwörtlich genannt wird bei diesem Anruf, halte ich ihn auch nicht für einen Versuch von Nieheim abzulenken.

Wie viele schon erwähnt haben, muss ab dem Anruf klar gewesen sein, dass man ab jetzt nicht mehr einfach in Fraukes Provider Daten rum wühlen kann, was aber Voraussetzung wäre dafür, um zu erfahren woher der Anruf stammte, denn wie oben erwähnten nannte Frauke den Aufenthaltsort in diesem Anruf nicht.

Wenn man also schon ablenken wollte, und zwar auf Paderborn hin, hätte eine SMS mehr Sinn gehabt, denn die hätte man nachhalten können. Ausgehend von Gefahr im Verzug, da man ja nicht sicher hätte sein könnten, ob Frauke diese tatsächlich auch selbst verfasst hat, hätte man schauen können woher diese entsendet wurde und hätte dann PB Sennelager festgestellt.

So aber wusste keiner am Donnerstag woher der Anruf stammte und die Annahme, dass sich Frauke immer noch irgendwo in der Nieheimer Gegend befinden könnte, wäre somit auf keinen Fall vom Tisch.


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Mord an Frauke Liebs

15.09.2019 um 18:50
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich persönlich halte den Anruf am Donnerstag einfach als allgemeine Reaktion auf den offiziellen Aufruf an Frauke sich zu melden. Aufgrund der Tatsache, dass Paderborn nicht wortwörtlich genannt wird bei diesem Anruf, halte ich ihn auch nicht für einen Versuch von Nieheim abzulenken.
Ich finde es aber in diesem Zusammenhang interessant, dass ja auch in der 1.SMS Nieheim nicht darin erwähnt wird und trotzdem hatte man schnell diese Ortung. Somit könnte der Täter auch damit gerechnet haben, wenn von PB angerufen wird, stellt man dies genauso schnell fest, diese Ortung? Daher blieb im ersten Anruf noch diese Erwähnung von PB aus. Als aber danach nix von Paderborn erwähnt wird, könnte es doch genau so sein, dass man auf die Idee kam, wie du eben geschrieben hast, eine SMS dann am Freitag zu senden, damit eben PB geortet UND auch als Aufenthaltsort erwähnt wird?

Denn wenn der Täter dachte, die orten das eh, wenn man von Pb aus telefoniert, dann gibt es aber danach keine Meldung über PB und Frauke dort wäre....darüber, sah er sich veranlaßt, PB dann zu erwähnen? Ein möglicher Gedankengang?

Und ich denke auch, die OFA ist sehr mit einer ersten freiwillligen SMS fix verbunden, ist hier diese Annahmen falsch, dass die erste SMS noch freiwillig war, kann man die OFA eh vergessen.


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15.09.2019 um 19:03
Zitat von DoverexDoverex schrieb:SMS dann am Freitag zu senden, damit eben PB geortet UND auch als Aufenthaltsort erwähnt wird?
Am Freitag wurde Paderborn in der SMS erwähnt und auch nochmal telefonisch (eingehender Anruf), am Samstag nochmal im ausgehenden Anruf von FLs Handy. Also da wollte jemand ganz sicher gehen: SMS, Anruf eingehend und Anruf ausgehend: Jeweils Erwähnung von Paderborn.

Was aber, wenn es aussehen sollte wie eine Ablenkung von Nieheim (und dem Täter in Wahrheit die Verortung in Nieheim sogar sehr gelegen kam)?


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Mord an Frauke Liebs

15.09.2019 um 19:05
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Denn wenn der Täter dachte, die orten das eh, wenn man von Pb aus telefoniert, dann gibt es aber danach keine Meldung über PB und Frauke dort wäre....darüber, sah er sich veranlaßt, PB dann zu erwähnen? Ein möglicher Gedankengang?
Ich finde es widersprüchlich davon aus zu gehen, dass durch die von Frauke selbst getätigten Anrufe der Polizei die Hände gebunden werden sollten, dann aber wiederum davon auszugehen, dass die Polizei, der ja die Hände gebunden wurden, trotzdem orten wird.
Man kann nicht beides haben. Dadurch, dass Frauke selbst anrief, hatte die Polizei keine rechtliche Grundlage mehr um auf Fraukes Provider Daten zu zugreifen. Sie hätte defacto weder Orten (was immer live und im jetzt passiert) noch nachhalten können woher der Anruf stammte.
Somit erübrigt sich die von dir oben genannte Überlegung im Bezug darauf, dass man Paderborn deshalb nannte, weil man nichts davon in der Zeitung gelesen hat.
Außerdem kann man ja nicht wissen ob nicht doch etwas nachgehalten wurde und einfach nicht in der Zeitung erwähnt worden ist.


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15.09.2019 um 19:09
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich gebe es auf und habe dem nichts hinzuzufügen. Glaube was du willst. Schreib mich bitte nicht mehr deshalb an.
Das einizge was ich wirklich glaube ist das du wieder irgendwas aufgeschnappt hast, was du aber wohl nicht soo ganz verstanden hast. Da wir aber mit Beispielen und auch ausführlich nicht weiterkommen, noch mal ganz, ganz, ganz einfach für Dich:
"Jede Funkzelle hat in Mobilfunknetzen wie GSM, UMTS und LTE eine Nummer, die als Cell Identity (CI) bezeichnet wird (siehe Abbildung 3.1). Der Netzbetreiber speichert die CI aller eingebuchten Teilnehmer in seinen internen Datenbanken, um bei einem ankommenden Ruf die Verbindung in die Zelle weiterzuleiten, in der sich der Teilnehmer befindet.
https://svs.informatik.uni-hamburg.de/publications/2016/2016-nsa-ua-gutachten-federrath.pdf

Das bedeutet egal ob das Handy etwas tut oder einfach nur irgendwo rum idle, der Netzbetreiber muss den aktuellen Standort der Funkzelle aller Teilnehmer kennen und speichert diesen eben auch immer...sonst nix Anruf, SMS oder was auch immer.
Es mag Dich überraschen aber das nette Fräulein vom Amt was die Vermittlung herstellt gibt es schon seit vielen, vielen Jahren nicht mehr ;)
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Täter wird wohl kaum mit eingeschaltetem Handy durch die Gegend gefahren sein. Allenfalls vielleicht noch bis Donnerstag.
Genau an dem Punkt wird es ja interessant...sofern es nicht von Anfang gezielt als Entführung geplant war und das Handy des Täters somit bereits vor der 1. SMS aus Nieheim ausgeschaltet war wirst Du ihn eben mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit darunter finden. Klar kann dann immer nóch sowas sein wie das er sein eigenes Handy den Tag zuhause vergessen hatte oder auch der Akku leer war aber das denke ich persönlich nicht.


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15.09.2019 um 19:15
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Das einizge was ich wirklich glaube ist das du wieder irgendwas aufgeschnappt hast, was du aber wohl nicht soo ganz verstanden hast. Da wir aber mit Beispielen und auch ausführlich nicht weiterkommen, noch mal ganz, ganz, ganz einfach für Dich:
"Jede Funkzelle hat in Mobilfunknetzen wie GSM, UMTS und LTE eine Nummer, die als Cell Identity (CI) bezeichnet wird (siehe Abbildung 3.1). Der Netzbetreiber speichert die CI aller eingebuchten Teilnehmer in seinen internen Datenbanken, um bei einem ankommenden Ruf die Verbindung in die Zelle weiterzuleiten, in der sich der Teilnehmer befindet.
https://svs.informatik.uni-hamburg.de/publications/2016/2016-nsa-ua-gutachten-federrath.pdf

Das bedeutet egal ob das Handy etwas tut oder einfach nur irgendwo rum idle, der Netzbetreiber muss den aktuellen Standort der Funkzelle aller Teilnehmer kennen und speichert diesen eben auch immer...sonst nix Anruf, SMS oder was auch immer.
Es mag Dich überraschen aber das nette Fräulein vom Amt was die Vermittlung herstellt gibt es schon seit vielen, vielen Jahren nicht mehr
Ich verstehe nicht wie das was du schreibst, dem widersprechen soll was ich geschrieben habe. Ich sehe auch, dass du dir einfach nur einen Teil des Textes genommen hast um ihn zu zitieren, ohne das funktionieren des ganzen Systems verstanden zu haben. Aber gerne darfst du weiter daran glauben, dass ich unrecht habe.


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15.09.2019 um 19:20
Der richterliche Beschluss, der die Herausgabe und "Herumwühlen" in Fraukes Providerdaten erlaubte, ging bis einschließlich Freitag 24:00:
Zitat von sören42sören42 schrieb am 22.08.2019:Etwas genauer wissen wir es aber schon:
Mutter Liebs: (...). Die Polizei wusste nicht einmal, woher die Anrufe stammten. Nur die Herkunft der ersten SMS war ermittelt worden. Es dauerte Tage, bis der Netzbetreiber weitere Informationen lieferte. Später musste ich erfahren, dass die Polizei die Daten nur für die ersten Anrufe bis Freitagnacht beantragt hatte. Auf die anderen warteten wir Wochen, weil der richterliche Beschluss fehlte.
(Stern crime)

Also:
Die erste SMS -> 2 Tage später in der Zeitung
Do./Fr. Anrufe -> "Tage" später
Sa/So/Di Anrufe -> "Wochen" später



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15.09.2019 um 19:26
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich sehe auch, dass du dir einfach nur einen Teil des Textes genommen hast um ihn zu zitieren, ohne das funktionieren des ganzen Systems verstanden zu haben. Aber gerne darfst du weiter daran glauben, dass ich unrecht habe.
Es ging ja um den Teil wo Du der Meinung bist das man lediglich die LA der eingebuchten Teilnehmer hat sofern das Handy rum liegt und nichts tut. Also keine entsprechden Daten zu der Zelle in der es sich aktuell befindet...das ist eben grundsätzlich falsch.
Aha, dann erkläre doch mal wie das gesamte System funktioniert


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15.09.2019 um 19:34
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Dadurch, dass Frauke selbst anrief, hatte die Polizei keine rechtliche Grundlage mehr um auf Fraukes Provider Daten zu zugreifen.
Das stimmt natürlich!
Der Schwachpunkt darin ist nur, dass Frauke gerade bei der Person anrief, mit der sie zwingend noch am Tag ihres Verschwindens zusammen getroffen wäre. Zum Zeitpunkt am Donnerstag konnte noch kein Polizist der Welt wissen, ob der Mitbewohner irgendwas mit ihrem Verschwinden zu tun hatte oder nicht. Darum sagte ja auch Chris später, er hatte Glück dass die Schwester von Frauke beim letzten Telefonat dabei war.

Ich denke also du hättest mit deiner Ansicht eh voll recht, wenn Frauke am Do. mit ihrer Mutter oder Vater telefoniert hätte, dass man dann sicher nicht mehr auf Fraukes Provider Daten zugegriffen hätte. Aber ein Täter, der sie anrufen lässt gerade bei der Person, mit der sie 15 Minuten nach dem Pub zusammen getroffen wäre, ich denke mir, gerade wie sich die Situation damals stellte, ist dies dann kein wahrer Grund für sowas, alles einzustellen.

Ich stelle mir schon vor, dass der Täter damit rechnete, wenn von PB angerufen wird, dass dies schnell und rasch festgestellt wird - genauso wie bei der SMS aus Nieheim geschehen. Dann blieb aber diese Meldung aus, dass Frauke aus PB angerufen hat. So könnte er auf die Idee gekommen sein, am Freitag darauf PB EXTRA in der SMS zu erwähnen? Und vielleicht dachte er Freitag wirklich, jede Ortung hat die Polizei eingestellt, vielleicht schon nach der Ortung Nieheim, weil dann über den Donnerstaganruf - woher der genau kam - nix gemeldet wurde.


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15.09.2019 um 19:45
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Ich stelle mir schon vor, dass der Täter damit rechnete, wenn von PB angerufen wird, dass dies schnell und rasch festgestellt wird - genauso wie bei der SMS aus Nieheim geschehen. Dann blieb aber diese Meldung aus, dass Frauke aus PB angerufen hat. So könnte er auf die Idee gekommen sein, am Freitag darauf PB EXTRA in der SMS zu erwähnen?
Sehr plausibel. Am Freitag und Samstag dann auf allen 'Kanälen' (Anruf ein- und ausgehend und SMS) die Paderborn-Erwähnung. Und jeweils Standort Paderborn.

Die Frage ist, um von Nieheim abzulenken oder um den Blick der EB in Richtung Nieheim zu lenken?


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Mord an Frauke Liebs

15.09.2019 um 20:02
Zitat von sören42sören42 schrieb:Die Frage ist, um von Nieheim abzulenken oder um den Blick der EB in Richtung Nieheim zu lenken?
Kann man schwer sagen, denke aber, dem Täter müsste es wichtig gewesen sein, dass man erfährt, dass Frauke sich in Paderborn aufhält. Hat vielleicht mit Nieheim überhaupt nichts zu tun, weder abzulenken noch nach Nieheim den Blick zu werfen.

Vielleicht liegt der Grund darin, dass er wollte, dass sich die Famillie in Paderborn aufhält, ihr Blick und Aufmerksamkeit Richtung WG und PB gerichtet wird, denn man darf ja nicht vergessen, dass gleichzeitig diese "Komme heim" von Frauke gesagt wurde. Dies bedeutet ja, dass man für ihre Heimkunft die WG im Blickpunkt fest hält. Das man dies glaubt und hofft, zum Zeitpunkt als Frauke verschwunden war, müsste dem Täter dann sehr wichtig erschienen sein. Aber ich denke, nur zu dem Zeitpunkt, nicht mehr danach. Daher glaube ich eher an keine Ablenkung von Nieheim, sondern von einem anderen Ort, der eher nach Norden gehen würde - etwa Richtung HERFORD.


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Mord an Frauke Liebs

15.09.2019 um 20:11
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Vielleicht liegt der Grund darin, dass er wollte, dass sich die Famillie in Paderborn aufhält, ihr Blick und Aufmerksamkeit Richtung WG und PB gerichtet wird, denn man darf ja nicht vergessen, dass gleichzeitig diese "Komme heim" von Frauke gesagt wurde. Dies bedeutet ja, dass man für ihre Heimkunft die WG im Blickpunkt fest hält. Das man dies glaubt und hofft, zum Zeitpunkt als Frauke verschwunden war, müsste dem Täter dann sehr wichtig erschienen sein. Aber ich denke, nur zu dem Zeitpunkt, nicht mehr danach. Daher glaube ich eher an keine Ablenkung von Nieheim, sondern von einem anderen Ort, der eher nach Norden gehen würde - etwa Richtung HERFORD.
Denkbar wäre auch, dass er dachte, die Polizei hätte so eine Art Checkliste:
- Paderborn wird als Standort behauptet -> Überprüfung ergibt: Ja, es stimmt.
- SMS wird verschickt.
- Anruf getätigt und auch angenommen.
=> Alles klar, sie ist freiwillig weg und nicht weit weg (in der Stadt).
=> Aussagen sind glaubwürdig, es stimmt was behauptet wird (vielleicht auch, um die Rückkehr Ankündigung auch glaubwürdig erscheinen zu lassen).
=> FL ist nicht in Gefahr.

Also dass er es so erscheinen lassen wollte.


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15.09.2019 um 22:53
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Dadurch, dass Frauke selbst anrief, hatte die Polizei keine rechtliche Grundlage mehr um auf Fraukes Provider Daten zu zugreifen.
Das stimmt nicht. Diese Darstellung ist in mehrerer Hinsicht falsch.

Die Polizei war vollkommen frei in ihrer Bewertung der Anrufe. Die Anrufe als freiwillig einzustufen, war eine fatale Fehleinschätzung der Paderborner Kripo und nichts weniger als "alternativlos".

Es gab ernsthafte Anzeichen für eine Entführung, aber auch die Möglichkeit für eine oberflächlichere Betrachtung: FL lebte, sie hatte erklärt, es ginge ihr gut und sie käme bald nach Hause. Im Gegensatz zu FLs Angehörigen entschied sich die Kripo leider für die zweite Version - die wohl unbestreitbar als Fehler gelten kann.

Hätte die Kripo das, was für eine Entführung, sprach, ernst genommen und diese Auffassung der Staatsanwaltschaft mitgeteilt, hätten Staatsanwaltschaft und Richter mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit "Gefahr im Verzug" konstatiert und es hätten die Funkzellendaten nicht nur innerhalb weniger Stunden zur Verfügung gestanden, sondern es wäre auch die rechtliche Voraussetzung für eine Ortung gegeben gewesen.

Aber obwohl die Kripo die ersten beiden Anrufe bereits als Entwarnung verstand, wurde noch die Herausgabe der Funkzellendaten für diese Anrufe beantragt und genehmigt. Da aber für die Kripo zu diesem Zeitpunkt (der ersten beiden Anrufe) der Verdacht auf ein Verbrechen sehr erheblich abgeschwächt wurde, bestand für sie überhaupt kein Anlass mehr zur Eile.

Und in diesem Fall ist es völlig plausibel, dass der Kripo die Funkzellendaten für die ersten beiden Anrufe (am späten Donnertag- und Freitagabend) erst nach dem Wochenende vorlagen und sie für die Funkzellendaten der späteren Anrufe keinerlei Bedarf mehr sah.

Das aber lag allein an der Fehleinschätzung der Paderborner Kripo und nicht etwa an fehlenden rechtlichen Möglichkeiten.


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16.09.2019 um 06:48
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Ich denke also du hättest mit deiner Ansicht eh voll recht, wenn Frauke am Do. mit ihrer Mutter oder Vater telefoniert hätte, dass man dann sicher nicht mehr auf Fraukes Provider Daten zugegriffen hätte. Aber ein Täter, der sie anrufen lässt gerade bei der Person, mit der sie 15 Minuten nach dem Pub zusammen getroffen wäre, ich denke mir, gerade wie sich die Situation damals stellte, ist dies dann kein wahrer Grund für sowas, alles einzustellen.
Ich verstehe deine Überlegungen im Bezug auf den Donnerstag Abruf überhaupt nicht. Es ist Fakt, dass zu keinem Zeitpunkt von Fraukes Kontakten „geortet“ wurde.
Und es ist Fakt, dass der Donnerstag Anruf nicht nachgehalten wurde. Das wissen wir ja eindeutig. Es war also mehr als genug Grund das ganze einzustellen.

Entweder hat der Täter mit den Kontaktaufnahmen versucht der Polizei die Hände zu binden, oder nicht. Beides gleichzeitig geht nicht. Und niemand bei der Polizei war am Donnerstag dazu berechtigt Fraukes Anruf zu verfolgen, nach dem sie selbst, in Persona, angerufen hatte. Egal wen sie zu diesem Zeitpunkt anrief. Entweder ist das dem Täter von Anfang an klar, oder nicht.
Wie ich schon schrieb, hätte der Täter bereits am Donnerstag eine SMS schreiben können. Das wäre für ihn am sichersten gewesen im Bezug auf alle von dir genannten Punkte.

Und für mich zählt Sennelager genau genommen nicht zur eigentlichen Stadt Paderborn, auch wenn es Paderborn Sennelager heißt. Dafür liegt Sennelager zu weit außerhalb der Stadt selbst.
Wenn überhaupt hätte Frauke also aus Sennelager angerufen und nicht aus PB, hätte sie also im Anruf behauptet in PB zu sein, dann würde das meiner Meinung nach nicht der Wahrheit entsprechen. Was weitere Fragen aufwerfen würde, hätte man den Anruf nachgehalten, wie: wie ist Frauke dahin gekommen, was treibt sie da und warum ist sie dort und nicht in PB unterwegs, wie sie behauptet.


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Mord an Frauke Liebs

16.09.2019 um 11:59
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der richterliche Beschluss, der die Herausgabe und "Herumwühlen" in Fraukes Providerdaten erlaubte, ging bis einschließlich Freitag 24:00:
Das ist spekulativ. Es sei denn ich lasse gerade einen Zeitungsartikel außer Acht welcher dies widerlegt.
Da steht nichts von bis Freitag 24 Uhr.

Gemeint sein kann auch der Zeitraum Freitag 0:00 Uhr bis 6:00 Uhr oder so in dem Rahmen.
Es handelt sich bei deiner zitierten Aussage um eine direkte Aussage.

Umgangssprachlich ist für manche Menschen beispielsweise 2 Uhr "Nachts".
Für manche 2 Uhr Morgens.

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Hinsichtlich Sennelager sehe ich das im Prinzip wie Malinka.
Als "Paderborner" sehe ich Sennelager als was "eigenes".

Abseits der Medien finde ich, ist Paderborn-Sennelager jetzt auch nichts Alltags gebräuchliches.
Sennelager ist eben Sennelager.

Ähnlich die Thematik Hövelhof Dreihausen. Hövelhof hat meiner Meinung mit der Örtlichkeit 0 zutun.


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Mord an Frauke Liebs

16.09.2019 um 12:08
Zitat von sören42sören42 schrieb:Was aber, wenn es aussehen sollte wie eine Ablenkung von Nieheim (und dem Täter in Wahrheit die Verortung in Nieheim sogar sehr gelegen kam)?
Würde dann wieder auf die Theorie mit dem 'kriminalistischen Superhirn' hindeuten, also auf einen Täter, der alles sorgfältig - bis in's kleinste Detail - vorrausgeplant hat.
Würde diese Annahme nicht auch wieder implizieren, dass der Täter recht genaue Kenntnisse über das Vorgehen der Polizei/ Ermittlungsbehörden in einem solchen Fall gehabt haben müsste?
Wobei es einen vergleichbaren Fall - zumindest was die Kontaktaufnahme des Opfers per SMS/ Anfufe mit den Angehörigen anbetrifft - vorher so ja noch nicht gegeben hat.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Als "Paderborner" sehe ich Sennelager als was "eigenes".
Frauke wohnte doch noch nicht allzu lange in Paderborn, als sie 'verschwand'/entführt wurde.
Vll war ihr das einfach nicht bekannt, dass Sennelager von Einheimischen nicht wirklich zu Paderborn hinzugerechnet wird, sondern als 'etwas eigenes' betrachtet wurde/ wird.
Halte ich für recht wahrscheinlich.


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16.09.2019 um 12:42
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Ich verstehe deine Überlegungen im Bezug auf den Donnerstag Abruf überhaupt nicht. Es ist Fakt, dass zu keinem Zeitpunkt von Fraukes Kontakten „geortet“ wurde.
Und es ist Fakt, dass der Donnerstag Anruf nicht nachgehalten wurde. Das wissen wir ja eindeutig.
Ok erstmals ein liebes Danke @Malinka , weil du es ja versuchst, meine Überlegungen zu verstehen. Und yis, auch hier hast du zweifelsfrei völlig recht, dass es zu keinem Zeitpunkt bei Fraukes Kontakten ein "geortet werden" gab.

"Das wissen wir ja eindeutig" stimmt eben haargenau, wir müssen sich aber auch an diesem Punkt vielleicht die Frage stellen, was wusste der Täter damals darüber? Also mehr in die Rolle des Täters schlüpfen, was konnte der wohl Wissen und wo tappte er genauso im Dunkeln - etwa was die Polizei da genau nun tut.

Nach der schnellen Nieheimortung könnte sich für ihn die Situation so dargestellt haben, dass er glaubte/dachte, wenn er aus der Gegend PB dann telefonieren lässt, wird dies genauso schnell festgestellt werden, von wo aus der Anruf kommt, wie es aus Nieheim passierte. Warum ich dies denke, sind doch die so kurzen Telefonate ein mögliches Zeichen dafür. Oder sagen wir so, ich seh darin schon ein verdächtiges Muster. Dazu ein Beispiel was ich da als Muster meine:

Wenn jetzt wer mehrere Banküberfälle hintereinander macht, also jedesmal schnell rein in die Bank, darin sekundenschnell das Geld einsacken und innerhalb von ca. 30 Sekunden wieder schnell raus, dann zeigt dies ein Muster auf, da will wer so schnell wie möglich wieder aus der Bank nach dem Überfall raus sein. Und so macht er es immer, wenn er einen Bankraub begeht. Er dürfte sich deshalb so beeilen, weil er nicht will, dass Polizei ihn erwischt, darum bleibt er nie länger als diese 30 Sekunden in der Bank.

Urplötzlich aber ändert er dieses Muster, er macht einen Banküberfall der aufeinmal mind. 5 Minuten dauert, er hat keinerlei Eile mehr, raubt jetzt nicht nur die Kasse schnell aus, sondern nimmt sich die Zeit, etwa auch all die Brieftaschen und Wertgegenstände der Kunden einzukassieren. Hier muss doch was passiert sein, dass er sein Muster änderte? Vielleicht weil er INFO bekam, dass weit und breit bei diesem Banküberfall keine Polizei kommen wird; keine Gefahr droht?

Und genauso sehe ich es bei den Anrufen im Fall Frauke. Er achtete sehr darauf, dass diese Anrufe schnell etwa auch nach 30 Sek. vorüber sind. Ich sehe darin den möglichen Grund, dass er sich überhaupt nicht sicher war, ob sie nicht doch Fraukes Handy schnell orten bei den Anrufen und dann ein Polizeiauto aus der Nähe um die Ecke kommt. Würde also bedeuten, er wusste noch bis zum Anruf am Sonntag nicht genau, was die Polizei wirklich unternimmt.

Und wie beim Bankräuber beim Überfall als Beispiel oben, wo er auf einmal sein Muster verlässt und sich in der Bank die Zeit nimmt, ist es doch auch bei Frauke gleich, auch hier verlässt der Täter das vorige Muster der schnellen Anrufe. Hat auch er Info bekommen (zwischen Sonntag und Dienstag) , dass keinerlei Ortung passieren wird, wenn Frauke anruft? Er keinerlei Angst mehr haben muss, dass ein Polizeiwagen um die Ecke kommen wird wegen einer Ortung?

Und wie der Bankräuber, der sich nun Zeit läßt bei seinem Überfall so auch in unserem Fall, auf einmal geht das Telegespräch über viele Minuten?

Hier wäre mein Ansatz, dass der Täter am Montag oder Dienstag vor dem letzten langen Anruf eine für ihn zuverlässige Info bekommen hat, dass die Polizei nix tut. Zuverlässig in dem Sinne, dass diese Info nicht über 17 Ecken zu ihm kam, sondern eine Info worauf er sich verlassen konnte, dass sie auch tatsächlich stimmt. Und diese Info wäre der Grund dafür, warum er das vorige Muster der kurzen Anrufe verlassen hat.

Ich gehe also von der Annahme aus, der Täter wusste bis Sonntag selbst nicht genau, ob Polizei den Standort der Anrufe ermitteln wird. Was er aber wohl doch wusste ist, dass der Standort Nieheim schnell ermittelt wurde. Das er dann dachte, dies wird dann beim Donnerstaganruf genauso passieren, ist in meinen Augen recht naheliegend. Dann gab es aber keine Meldung, woher sich Frauke meldete. Darum baute er in den nächsten Kontakten eben PB als Fraukes Aufenthaltsort ein.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Entweder hat der Täter mit den Kontaktaufnahmen versucht der Polizei die Hände zu binden, oder nicht. Beides gleichzeitig geht nicht.
Ja genau, auch dass hast du zu 100% völlig richtig erkannt und da kann ich mich nur deiner gut durchdachten Überlegung anschließen. Ich persönlich sehe keinen Versuch des Täters, der Polizei die Hände binden zu wollen. Sondern sehe im Vordergrund den Versuch stehen des Täters, die Aufmerksamkeit eher in Richtung WG und PB zu lenken.
Was BEIDES ( "komme heim" UND "bin in Paderborn" ) danach keinerlei Rolle mehr spielte für ihn, als er die Info bekam, dass die Polizei eh nix tut - dies ist mein Ansatz/Überlegung darüber.
Ist doch auffällig und recht merkwürdig, BEIDES tritt fast gleichzeitig auf, und BEIDES verschwindet dann wieder, spielt im letzten Gespräch überhaupt keinerlei Rolle mehr.

Zusammenfassend würde ich also gerne darauf hinweisen, dass am Montag oder Dienstag vor dem letzten Anruf der Täter irgendwie zu mehr genaueren Infos über die Polizeiarbeit bekam. Genau diese 2 Tage befinde ich als besonders wichtig, weil sich sein Muster der Anrufe geändert hat. Hier müsste man ansetzten, ob es womöglich einen direkteren Kontakt des Täters zum engeren Kreis (zur Familie/Freunden oder zur Polizei) kam, dass er eine Info erfuhr, die er bis Sonntag Abend etwa vorher nicht hatte?


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