Malinka schrieb:Ich verstehe deine Überlegungen im Bezug auf den Donnerstag Abruf überhaupt nicht. Es ist Fakt, dass zu keinem Zeitpunkt von Fraukes Kontakten „geortet“ wurde.
Und es ist Fakt, dass der Donnerstag Anruf nicht nachgehalten wurde. Das wissen wir ja eindeutig.
Ok erstmals ein liebes Danke
@Malinka , weil du es ja versuchst, meine Überlegungen zu verstehen. Und yis, auch hier hast du zweifelsfrei völlig recht, dass es zu keinem Zeitpunkt bei Fraukes Kontakten ein "geortet werden" gab.
"Das wissen wir ja eindeutig" stimmt eben haargenau, wir müssen sich aber auch an diesem Punkt vielleicht die Frage stellen, was wusste der Täter damals darüber? Also mehr in die Rolle des Täters schlüpfen, was konnte der wohl Wissen und wo tappte er genauso im Dunkeln - etwa was die Polizei da genau nun tut.
Nach der schnellen Nieheimortung könnte sich für ihn die Situation so dargestellt haben, dass er glaubte/dachte, wenn er aus der Gegend PB dann telefonieren lässt, wird dies
genauso schnell festgestellt werden, von wo aus der Anruf kommt, wie es aus Nieheim passierte. Warum ich dies denke, sind doch die so kurzen Telefonate ein mögliches Zeichen dafür. Oder sagen wir so, ich seh darin schon ein
verdächtiges Muster. Dazu ein Beispiel was ich da als
Muster meine:
Wenn jetzt wer mehrere Banküberfälle hintereinander macht, also jedesmal schnell rein in die Bank, darin sekundenschnell das Geld einsacken und innerhalb von ca. 30 Sekunden wieder schnell raus, dann zeigt dies ein Muster auf, da will wer so schnell wie möglich wieder aus der Bank nach dem Überfall raus sein. Und so macht er es immer, wenn er einen Bankraub begeht. Er dürfte sich deshalb so beeilen, weil er nicht will, dass Polizei ihn erwischt, darum bleibt er nie länger als diese 30 Sekunden in der Bank.
Urplötzlich aber ändert er dieses Muster, er macht einen Banküberfall der aufeinmal mind. 5 Minuten dauert, er hat keinerlei Eile mehr, raubt jetzt nicht nur die Kasse schnell aus, sondern nimmt sich die Zeit, etwa auch all die Brieftaschen und Wertgegenstände der Kunden einzukassieren. Hier muss doch was passiert sein, dass er sein Muster änderte? Vielleicht weil er INFO bekam, dass weit und breit bei diesem Banküberfall keine Polizei kommen wird; keine Gefahr droht?
Und genauso sehe ich es bei den Anrufen im Fall Frauke. Er achtete sehr darauf, dass diese Anrufe schnell etwa auch nach 30 Sek. vorüber sind. Ich sehe darin den möglichen Grund, dass er sich
überhaupt nicht sicher war, ob sie nicht doch Fraukes Handy schnell orten bei den Anrufen und dann ein Polizeiauto aus der Nähe um die Ecke kommt. Würde also bedeuten, er wusste noch bis zum Anruf am Sonntag nicht genau, was die Polizei wirklich unternimmt.
Und wie beim Bankräuber beim Überfall als Beispiel oben, wo er auf einmal sein Muster verlässt und sich in der Bank die Zeit nimmt, ist es doch auch bei Frauke gleich, auch hier verlässt der Täter das vorige Muster der schnellen Anrufe. Hat auch er Info bekommen (zwischen Sonntag und Dienstag) , dass keinerlei Ortung passieren wird, wenn Frauke anruft? Er keinerlei Angst mehr haben muss, dass ein Polizeiwagen um die Ecke kommen wird wegen einer Ortung?
Und wie der Bankräuber, der sich nun Zeit läßt bei seinem Überfall so auch in unserem Fall, auf einmal geht das Telegespräch über viele Minuten?
Hier wäre mein Ansatz, dass der Täter am
Montag oder
Dienstag vor dem letzten langen Anruf eine für ihn
zuverlässige Info bekommen hat, dass die Polizei nix tut. Zuverlässig in dem Sinne, dass diese Info nicht über 17 Ecken zu ihm kam, sondern eine Info worauf er sich
verlassen konnte, dass sie auch tatsächlich stimmt. Und diese Info wäre der Grund dafür, warum er das vorige Muster der kurzen Anrufe verlassen hat.
Ich gehe also von der Annahme aus, der Täter wusste bis Sonntag selbst
nicht genau, ob Polizei den Standort der Anrufe ermitteln wird. Was er aber wohl doch wusste ist, dass der Standort Nieheim schnell ermittelt wurde. Das er dann dachte, dies wird dann beim Donnerstaganruf genauso passieren, ist in meinen Augen recht naheliegend. Dann gab es aber keine Meldung,
woher sich Frauke meldete. Darum baute er in den nächsten Kontakten eben PB als Fraukes Aufenthaltsort ein.
Malinka schrieb:Entweder hat der Täter mit den Kontaktaufnahmen versucht der Polizei die Hände zu binden, oder nicht. Beides gleichzeitig geht nicht.
Ja genau, auch dass hast du zu 100% völlig richtig erkannt und da kann ich mich nur deiner gut durchdachten Überlegung anschließen. Ich persönlich sehe keinen Versuch des Täters, der Polizei die Hände binden zu wollen. Sondern sehe im Vordergrund den Versuch stehen des Täters, die Aufmerksamkeit eher in Richtung WG und PB zu lenken.
Was BEIDES (
"komme heim" UND
"bin in Paderborn" ) danach keinerlei Rolle mehr spielte für ihn, als er die Info bekam, dass die Polizei eh nix tut - dies ist mein Ansatz/Überlegung darüber.
Ist doch auffällig und recht merkwürdig, BEIDES tritt fast gleichzeitig auf, und BEIDES verschwindet dann wieder, spielt im letzten Gespräch überhaupt keinerlei Rolle mehr.
Zusammenfassend würde ich also gerne darauf hinweisen, dass am
Montag oder
Dienstag vor dem letzten Anruf der Täter irgendwie zu mehr genaueren Infos über die Polizeiarbeit bekam. Genau diese 2 Tage befinde ich als besonders wichtig, weil sich sein Muster der Anrufe geändert hat. Hier müsste man ansetzten, ob es womöglich einen direkteren Kontakt des Täters zum engeren Kreis (zur Familie/Freunden oder zur Polizei) kam, dass er eine Info erfuhr, die er bis Sonntag Abend etwa vorher nicht hatte?