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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

03.08.2019 um 21:55
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Kann ich so nicht unbedingt bestätigen, ohne damit zu sagen dass du Unrecht hast.

Wie die Situation in D ist, weiß ich nicht. In Wien verwenden einige Wachdienste Funk im 2m Band.
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Glaube ich eben nicht. Man muss ja nur schauen welche IMEI zeitgleich in Nieheim eingeloggt war und ob eine von diesen dann (ggf. öfter) mit den anderen Standorten matcht. Selbst bei seinerzeit 4 Netzbetreibern werden die überschneidungen max im zweistelligen Bereich, ich denke sogar weniger als 10 Teilnehmer sein die dann zu überprüfen wären.
Bitte zu beachten, dass hier immer mehrere Zellen in Frage kommen. Selbst wenn der Täter und Frauke den selben Anbieter hatten, muss das nicht bedeuten, dass beide in die selben Zellen eingebucht waren. Und wie unsere Messungen ergeben haben, kommt es häufig vor, dass ein Mobiltelefon in eine schwache Zelle eingebucht ist, obwohl eine stärkere vorhanden wäre.
Auch die Entfernungen sind relativ zu betrachten. Im Bereich Bad Driburg gab es eine Einbuchung in eine 12 km entfernte Zelle, obwohl eine deutlich Nähere und stärkere Zelle vorhanden war.
Kann also bedeuten, dass Fraukes Handy in die Zelle Nieheim-Entrup eingebucht war und das Mobiltelefon des Täters in eine Zelle im Nachbarort. Das Selbe münzen wir jetzt auf Paderborn um.
Weiters wissen wir nicht, wann und wie oft der Täter zwischen Paderborn und Nieheim pendelte. Es gibt eben nur die kleinen Zeitfenster mit den Verbindungsdaten von Fraukes Mobiltelefon.
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Eine Zellenauswertung muss es theoretisch geben... anders hätte man Willie Höxter (mit seinen unzähligen Handys) vor 3 Jahren nicht als Tatverdächtigen ausschließen können. 2016 wird denke ich auch kein Anbieter mehr 10 Jahre alten Datensätze zur Verfügung stellen können.
Natürlich zeichnen Mobilfunkbetreiber Daten auf. Offiziell gibt es den CDR, der schon häufig erwähnt wurde. Reine Verbindungsdaten hingegen werden für interne Zwecke aufgezeichnet. Bei Magenta (ehemals T-Mobile) sollten das 6 Monate sein. An derartige Daten zu kommen ist natürlich an rechtliche Hürden gebunden.
Die Sache mit Wilfried (Höxter) ist mir bekannt. Die Grundlagen bzw. Details zur Aufzeichnung sind mir nicht bekannt. Folgendes wäre dazu interessant:

- Gab es damals schon einen Tatverdacht bzw. war die IMEI den Ermittlern zum Zeitpunkt der Ortung bekannt?

- Womöglich sendete Wilfried W. damals in den in Frage kommenden Bereichen SMS oder telefonierte, wodurch der Auswertung wieder CDRs zu Grunde liegen würden - gibt es da gesicherte Infos?


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Mord an Frauke Liebs

03.08.2019 um 23:27
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Die Kripo stellte die Ermittlungen ein, weil sie aufgrund der ersten Telefonate von einem freiwilligen Verschwinden FLs überzeugt war.
Über das Gespräch am Samstag sagte Herr Östermann:
"Wenn es bei der Polizei vielleicht noch den Verdacht gab, die Frauke werde festgehalten, dann wurde er durch diesen Anruf tagsüber weiter abgeschwächt." (aus: Stern-Artikel; Hervorhebung von mir)
Wie gesagt: Der nachfolgende Kontakt wieder aus dem Bereich Dören war in etwa 30 Stunden später, von Samstagmittag auf Sonntagabend. In dieser Zeit hätte die Polizei FLs Familie mitteilen müssen, dass sie die Ermittlungen einstellt, und es weiter zum Täter durchdringen müssen, sodass er auf Basis dieser Informationen wiederholt Dören ansteuerte. Und dann bin ich der Ansicht, dass der Kontakt zu ihrem Umfeld nicht so oberflächlich gewesen sein konnte, als dass er bei den Ermittlungen nicht auf dem Radar erschien, sich aber sehr zeitnah und am Wochenende für ihn wesentliche Informationen beschaffen konnte, wo eben auch die Frage ist, wann die Polizei innerhalb dieser 30 Stunden der Familie mitgeteilt hat, dass die Ermittlungen eingestellt werden.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Zu diesem Zeitpunkt also ging die Polizei bereits nicht mehr von einem Verbrechen aus. Das hätte sich aber sehr schnell ändern können.
Und wenn sich das sehr schnell ändern konnte, und der Täter darüber im Bilde war, muss er ja sehr nah an FLs Umfeld dran gewesen sein.
Der Sonntagabend-Kontakt war dann ja auch erst die Wiederholung, auf deren Basis man Benhauser Feld und Dören hätte überwachen können/sollen. Montag gab es dann aber keinen Kontakt, und da hätte er mE auch genauso gut testen können, ob die Luft im Industriegebiet rein ist, wie auch einen Tag später kurz vor dem Anruf, falls FL nicht weit weg festgehalten wurde (aber selbst bis Nieheim ist es nur eine halbe Stunde pro Strecke), denn es war ja auch der späteste Anruf.


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04.08.2019 um 00:04
@Kangaroo
Ok. Die gedanken kann ich nachvollziehen. Danke dir.


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04.08.2019 um 00:30
@Kangaroo
@redsherlock
@Mister-X

Ok.ich habe dann auch mal weitergelesen. ...
Zu der zeit war aber WM. Kann es sein das dann allgemein mehr security engagiert wird? Die Polizei kann das alleine nicht abdecken.
Das mit der Event security und dem Funk ist doch schon interessant. Ist ja egal in welchem Bereich man arbeitet ...aber theoretisch könnte jemand der so ein Funkgerät besitzt den polizeifunk anzapfen??

Wann hat deutschland gespielt?


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04.08.2019 um 00:37
Zitat von raydenrayden schrieb:Und wenn sich das sehr schnell ändern konnte, und der Täter darüber im Bilde war, muss er ja sehr nah an FLs Umfeld dran gewesen sein.
@rayden
Er hätte der Problematik einfach aus dem Weg gehen können, indem er neue Orte ansteuerte. Damit entfiele auch das Ausforschen der Örtlichkeit. Hat er aber nicht. Weil für ihn diese Örtlichkeit womöglich Vorteile bot. Z. B. weil er sie kannte, sie gut erreichbar war, er hier Räumlichkeiten im Zugriff hatte oder warum auch immer. Den wiederholten Besuchen stand aber auch ein gewichtiges Risiko gegenüber. Nämlich dass dies nicht unbemerkt blieb seitens der EB. Wäre der Täter, der 13 Jahre lang bis heute seine Identität erfolgreich verschleierte, dieses Risiko wohl eingegangen? Der letzte Anruf versuchte ja nicht mal mehr Freiwilligkeit FLs zu suggerieren. Und war die dritte Wiederholung an der Örtlichkeit. Hallo?! Da müsste er schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn er nicht gewusst hätte, dass die Suche eingestellt war und sich die EB zu dem Zeitpunkt nicht für die Inhalte der Gespräche interessierten.


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04.08.2019 um 01:10
@rayden
Ist das wirklich eine Info ,die der Täter nur aus ihrem näheren Verwandten/Bekanntenkreis haben muss? Also das in so einem Fall nicht mehr gross ermittelt wird , wenn die Vermisste volljährig ist und Lebenszeichen von sich gibt? Auch wenn sie nicht Zuhause auftaucht...ĺ
Keine 48 std nach ihrem Verschwinden meldet sie sich. Die Polizei gibt immer den Rat mind. 48 std zu warten., weil sie vorher nix machen . Gerade bei so jungen Leuten... Dann war noch WM.. usw. Und noch bevor 48 std um waren kam ihre erste Meldung.... die Angehörigen haben zwar nicht locker gelassen und nicht an ein frewilliges wegbleiben geglaubt.. .. aber welche Angehörigen tun das?? Eigentlich gab es für die Ermittler dann keinen Grnd mehr gross zu ermitteln. Die haben diese gespräche nie gehört. Nur erzählt bekommen. Und der inhalt lässt wie wir wissen viele Interpretationen zu ...


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04.08.2019 um 01:32
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Dem Täter war ansonsten offenbar sehr daran gelegen, seiner Festnahme zu entgehen.
Woran machst Du das fest? Die Telefonate mögen einen völlig anderen Sinn gehabt haben als die Verschleppung der Ermittlungen. Das Motiv für die Telefonate ist nach wie vor völlig offen. Sehr viel weniger hätte er sich in Gefahr gebracht, wenn er keine Telefonate zugelassen hätte, oder nur das erste.


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04.08.2019 um 02:16
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Die Telefonate mögen einen völlig anderen Sinn gehabt haben als die Verschleppung der Ermittlungen.
Auf jeden Fall achtete der Täter auf Folgendes:
1. Täglicher Kontakt (außer am Montag)
2. Ausgehende SMS
3. Ausgehende Anrufe
4. Annahme eines Anrufs (sogar daran hatte er gedacht)
5. Keine abgelesenen Texte (um zu zeigen dass sie lebt ->> keine Aufnahme)
durch FL

Alles Dinge, die eher geeignet sind, das Verschwinden FLs freiwillig erscheinen zu lassen (bei oberflächlicher Betrachtung) als ein einmaliger Anruf. MMn sollte eine Beruhigung erreicht werden (nach dem Motto, sie lebt) und darüber hinaus, dass die Angelegenheit aus dem Radar der EB geriet. Was ja zunächst auch gelang.

Der letzte Anruf passt nicht in diese Reihe, das ist auch klar. Evtl. geriet es hier außer Kontrolle, bin mir da aber nicht sicher, was damit bezweckt werden sollte.


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04.08.2019 um 03:38
@rayden
Zitat von raydenrayden schrieb:Der nachfolgende Kontakt wieder aus dem Bereich Dören war in etwa 30 Stunden später, von Samstagmittag auf Sonntagabend. In dieser Zeit hätte die Polizei FLs Familie mitteilen müssen, dass sie die Ermittlungen einstellt
Ich gehe davon aus, dass Chris und FLs Angehörige sofort mit der Reaktion der Kripo konfrontiert wurden, als sie sie über die Anrufe informierten.
Schon der erste Anruf wird die Zweifel der Kripo an einem Verbrechen erheblich bestärkt haben, und der zweite dann erst recht.
Wäre es anders gewesen, hätte die Kripo doch für den Fall eines weiteren Anrufs irgendeine Vorsorge getroffen oder Chris irgendwelche Instruktionen gegeben.
Der Kripo reichten die Anrufe als Lebenszeichen, während die Angehörigen sie überhaupt nicht beruhigend fanden. Hier müssen sich doch bereits sehr früh deutliche Differenzen zwischen Kripo und der Familie gezeigt haben.

Über das Gespräch am Samstag sagte Herr Östermann:
"Wenn es bei der Polizei vielleicht noch den Verdacht gab, die Frauke werde festgehalten, dann wurde er durch diesen Anruf tagsüber weiter abgeschwächt." (aus: Stern-Artikel; Hervorhebung von mir)

D.h. für die Kripo war bereits vor dem dritten Anruf der Verdacht weitestgehend erledigt (und das ist sehr vorsichtig formuliert) und bei einer solchen Einschätzung war sie sicher nicht zu weiteren aktiven Maßnahmen bereit. Und das wird die Familie bereits vor dem 3. Anruf erfahren haben, und in geradezu brutaler Klarheit nach dem 3. Anruf.

Es ist doch nicht anzunehmen, dass Chris und FLs Eltern sich mit der Benachrichtigung der Kripo Zeit gelassen haben. Ebenso kann man davon ausgehen, dass sie sich mit der Kripo über die Einschätzung der Anrufe sofort unterhalten haben. Es gab für sie doch nichts Wichtigeres als die Bereitschaft der Kripo, ihre Sorgen und ihre Einwände ernst zu nehmen.

"Mutter Liebs: Die Polizei sagte mir: "Was wollen Sie denn? Sie hat doch angerufen, sie lebt, und damit ist das für uns keine Aufgabe mehr." Ich war außer mir. Mich hat das Ganze erst recht alarmiert." (Stern-Artikel)

Das ist doch schon eine sehr gereizte Reaktion der Polizei. Offenbar ging der Kripo das Verhalten der Mutter bereits auf die Nerven, weil sie sich einfach nicht damit abfinden wollte, dass die Polizei nichts mehr unternahm.
Daher ist es sehr naheliegend, dass zum Zeitpunkt dieses Gesprächs die Ermittlungen bereits eingestellt waren. Jedenfalls Spätestens ab Samstag muss Chris und FLs Angehörigen klar gewesen sein, dass für die Kripo die Sache abgeschlossen war.

Hätte sich an dieser Beurteilung der Kripo irgendetwas geändert, hätte Chris das sofort erfahren, weil dann die Telefonate der wichtigste Ansatzpunkt für Ermittlungen gewesen wären.

Ich halte es für äußerst wahrscheinlich, dass Chris nach diesen aufwühlenden und belastenden Ereignissen das Bedürfnis hatte, mit den ihm am nächsten stehenden Menschen darüber zu sprechen.
Dabei ging es eben nicht nur um FLs beunruhigende Anrufe, sondern auch um die ablehnende und verständnislose Haltung der Polizei, die ihn und FLs Angehörige verzweifelter Hilflosigkeit überließ. Sie hätten in dieser Situation dringend polizeilicher Unterstützung bedurft, und ihre Ohnmacht muss ihre Sorge um FL noch unerträglicher gemacht haben.
Zitat von raydenrayden schrieb:Und dann bin ich der Ansicht, dass der Kontakt zu ihrem Umfeld nicht so oberflächlich gewesen sein konnte, als dass er bei den Ermittlungen nicht auf dem Radar erschien, sich aber sehr zeitnah und am Wochenende für ihn wesentliche Informationen beschaffen konnte
Ich hatte zuerst vermutet, dass der Täter in den Tagen der Entführung Kontakt zu Chris hatte. Der Täter muss aber einen regelmäßigen und völlig unverdächtigen Zugang zu Informationen gehabt haben - da stimme ich Dir zu.
Deshalb halte ich es inzwischen für wahrscheinlicher, dass er zwar Chris kannte (aber keineswegs mit ihm befreundet war) und die Kontaktperson des Täters in den Tagen der Entführung eine Person war, die Chris sehr stand.
Mit dieser Person hätte der Täter keineswegs befreundet sein müssen. Es hätte eine eher oberflächliche (also nicht freundschaftliche) Beziehung gereicht, wenn es Umstände gegeben hätte, die ihm ein regelmäßiges und unverdächtiges Zusammentreffen mit dieser Person in dieser Zeit erlaubt hätten.

Als Beispiel hatte ich einen Kommilitonen dieser Chris sehr nahestehenden Person genannt. Das Semester ging zu Ende: Vielleicht gehörte der Täter zusammen mit dieser Person zu einer kleinen Arbeitsgruppe, die sich gemeinsam auf eine Klausur oder Prüfungen vorbereitete.
Das könnte tägliche Kontakte/Begegnungen erklären. Der Täter hätte überhaupt nicht durch verräterische Neugier auffallen müssen, wenn FLs Verschwinden ein ganz selbstverständliches Thema in dieser Runde war. Aber das ist nur eine Möglichkeit unter zahllosen anderen.

Wie hätte der völlig unauffällige Kommilitone eines Freundes/ einer Freundin von Chris auf dem Radar der Kripo auftauchen sollen?
Es ist nach meiner Auffassung völlig absurd anzunehmen, die Kripo habe ohne jeden weiteren Anhaltspunkt sämtliche Bekannten (u. a. alle Kommilitonen) aller Freunde und Freundinnen von Chris überprüft.
Absurd nicht nur, weil schon die Ermittlung aller Bekannten aller Freunde von Chris eine Herkulesaufgabe gewesen wäre. Sondern vor allem, weil solche Personen, wenn sie nicht zufällig mit FL befreundet gewesen wären, überhaupt nicht in das Raster der Kripo passten.

Aufgrund der als freiwillig eingeschätzten 1. SMS ging die Kripo doch davon aus, dass der Täter eine FL näherstehende Person sein müsse, weil anders eine freiwillige Fahrt in die Nieheimer Gegend - mitten in der Nacht et. - nicht erklärt werden konnte.

Ein Kommilitone eines Freundes von Chris, ohne Verbindung zu FL, erfüllte diese (nach damaliger Ansicht der Kripo) entscheidende Voraussetzung nicht.


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Mord an Frauke Liebs

04.08.2019 um 03:38
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:Ist ja egal in welchem Bereich man arbeitet ...aber theoretisch könnte jemand der so ein Funkgerät besitzt den polizeifunk anzapfen??
Das ist so nicht möglich. Jeder Dienst (BOS, Sicherheitsdienst usw.) hat seine Frequenzen zugeteilt und arbeitet dort auf seinen Kanälen.
Dabei stellt je ein Kanal eine feste Frequenz dar. Somit wissen die einzelnen Dienste i.d.R. nicht mal, auf welcher Frequenz sie gerade sind, ausgenommen jene, die auch mit der Technik zu tun hatten.

Beispiel (Österreich): Sicherheitsdienste haben ihre Kanäle im Frequenzbereich Betriebsfunk von 146 bis etwa 150 MHz.
Einzelne Frequenzen, auf denen gefunkt wird, müssen von der zuständigen Stelle genehmigt werden - derartige Genehmigungen kosten Geld und sind zeitlich begrenzt (müssen verlängert werden). Es gelten strenge Anforderungen an die Funkgeräte (diese dürfen eben nur auf der genehmigten Frequenz senden UND EMPFANGEN). Außerdem müssen genehmigte Funkgeräte weitere Anforderungen hinsichtlich Sendeleistung und vor allem der Störfestigkeit (z.B. Oberwellen) aufweisen. Alleine die CE-Kennzeichnung genügt hier nicht!

BOS Dienste arbeiteten zwischen 165 und 175 MHz und hatten dort ihre Kanäle. In Österreich konnten nicht mal Polizei, Feuerwehr und Rettung sich gegenseitig hören! Heute soll mit dem Tetra Digitalfunk zumindest theoretisch die Möglichkeit bestehen - genutzt wird es offenbar kaum bis gar nicht.

Funkamateure, welche im 2m Band (144 - 146 MHz) arbeiten, haben manchmal Geräte, die einen erweiterten Empfangsbereich (136 - 174 MHz) haben! Derartige Geräte gibt es schon lange frei zu erwerben. In den 90er Jahren musste dazu noch eine gültige Lizenz vorgelegt werden. Durch kleine Modifikationen war es sogar möglich, die Geräte sende-tauglich zu machen.


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Mord an Frauke Liebs

04.08.2019 um 04:14
Diese ganze Polizeifunkdiskussion hier ist komplett irrelevant für unseren Fall. Zwar gab es in der guten, alten, vordigitalen Zeit die Möglichkeit ohne grössere Probleme den Funk (in Deutschland sowohl auf 4m (hauptsächlich) als auch auf 2m Band) abzuhören, entsprechende Geräte konnte man sehr leicht entweder manipulieren (ganz einfache Radios) oder im Ausland kaufen (scanner, z.B. in Holland leicht zu erwerben). Nur, das hätte einem Täter hier so gut wie nichts genützt.

Die Vorstellung, was "auf dem Polizeifunk" zu hören ist, ist einfach ganz falsch. Da unterhält sich kein Ermittler mal mit seinem Kollegen über die Ermittlungsergebnisse in einem Vermisstenfall, und das noch weniger regelmässig. Polizeifunk in der vordigitalen Zeit diente fast ausschliesslich dazu, Einsatzkräfte durch die Einsatzzentrale zu aktuellen Einsätzen zu beordern, der Rückmeldung der eingesetzten Kräfte an die Zentrale und manchmal auch an ihre Dienststellen und der Abfrage verdächtiger Personen und Gegenstände mit dem Fahndungsregister (z.B. HEPOLIS, INPOL, usw. )

In relativ seltenen Fällen wurden hochaktuelle Fahndungen, besonders sogenannte "Ringfahndungen" von der Einsatzzentrale an die gerade diensthabenden Beamten unterwegs per Funk durchgegeben. Ringfahndungen wurden auch per Funk wieder aufgelöst. Aber das war es dann auch. Normale Fahndungen, z.B. in Vermisstenfällen wurden bei der Einsatzbesprechung am Dienstbeginn auf der Wache den Beamten mitgeteilt, die gingen nicht über Funk heraus. Und eine Erledigung der Fahndung wurde manchmal auf dem gleichen Weg mitgeteilt, manchmal auch gar nicht.

Ich kenne das alles noch aus der guten alten Zeit als wir noch nicht einmal Handies hatten und der Funk die einzige direkte Verbindung zur Wache bzw. Zentrale war. Aber selbst damals wurde brisanter Inhalt, der übermittelt werden sollte, nicht über Funk besprochen, da alle wussten, dass dieser abgehört wird. Es wurde dann einfach nur mitgeteilt, man möge bitte mal "über Draht" die Dienststelle anrufen - dann hielt man an der nächsten Telefonzelle, die es damals noch gab, und besprach alles telefonisch. Mit der Verbreitung von Handies nahm die Kommunikation im Funkverkehr dann stetig weiter ab.

So, was also hätte unser Täter davon gehabt, den "Polizeifunk" abzuhören: ausser dass er eventuell mitbekommen hätte, ob gerade ein Einsatz in seinem bevorzugten Telefongebiet läuft, ein Verkehrsunfall, ein Einbruchsalarm etc. und er daher mit der Anwesenheit von Polizei rechnen könnte, hätte er aus dem Abhören keinerlei nützliche Kenntnisse erlangen können. Garantiert keine Details zu den Ermittlungen im Fall Frauke.


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04.08.2019 um 04:45
@Gogo84
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:Also das in so einem Fall nicht mehr gross ermittelt wird , wenn die Vermisste volljährig ist und Lebenszeichen von sich gibt?
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:Die Polizei gibt immer den Rat mind. 48 std zu warten., weil sie vorher nix machen . Gerade bei so jungen Leuten... Dann war noch WM.. usw. Und noch bevor 48 std um waren kam ihre erste Meldung....
Es war deshalb um so bemerkenswerter (und für den Täter um so beunruhigender), dass der Polizei in weniger als 48 Stunden nach FLs Verlassen des Pubs bereits der Absendeort der 1. SMS vorlag (was der Täter bereits am Freitag der Presse entnehmen konnte).
Für die Herausgabe dieser Daten musste die Kripo eine richterliche Anordnung beantragt und erhalten haben. Und das, obwohl FL volljährig war und es keine Anzeichen einer Gewalttat gab.

Was hätte den Täter zu dem Glauben veranlassen sollen, die Kripo würde diese Ermittlungen nun einfach einstellen?

FL hatte sich am Donnerstagabend gemeldet, das stimmt.

FL, von allen als äußerst zuverlässig und verantwortungsbewusst beurteilt, meldete sich das erste Mal 48 Stunden nach ihrem Verschwinden. In der Zwischenzeit war sie, entgegen ihrer Gewohnheit, nicht über ihr Handy erreichbar gewesen.
Sie sagte zwei Sätze und legte dann sofort auf, ohne irgendeine Reaktion von Chris zuzulassen. Chris sagte über dieses Gespräch:

"Das war wie ein Text, den sie langsam und monoton vorgetragen hat. Total benommen, wie auf Drogen, gar nicht sie selbst." (Stern-Artikel)

Glaubst Du wirklich, der Täter konnte nach diesem Gespräch sicher sein, FLs Angehörige und die Polizei von FLs freiwilligem Verschwinden überzeugt zu haben?
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:Und der inhalt lässt wie wir wissen viele Interpretationen zu ...
Nach meinem Wissen hat die Kripo, als klar wurde, dass ein Verbrechen vorliegt (also nach dem Leichenfund), nie bezweifelt, dass FL diese Gespräche als Entführungsopfer führte. Was ich absolut nicht verwunderlich finde, da nach meiner Ansicht diese Gespräche klar zeigen, dass FL sich nicht frei äußern konnte.
Dass die Paderborner Kripo damals die Gespräche anders beurteilte, lag nur daran, dass ihr der bloße Beweis, dass FL noch lebte, vollkommen reichte und sie deshalb keine Veranlassung sah, sich mit ihrem Inhalt näher zu beschäftigen.
Diese Reaktion war für den Täter aber in keiner Weise vorauszusehen. Es war eine schwere Fehleinschätzung der Paderborner Kripo, die zu verteidigen selbst Herrn Östermann bei aller gebotenen kollegialen Loyalität schwerfiel.


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04.08.2019 um 05:15
@redsherlock
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Sehr viel weniger hätte er sich in Gefahr gebracht, wenn er keine Telefonate zugelassen hätte, oder nur das erste.
Das kommt auf die Voraussetzung an, unter der man die Gespräche betrachtet.

Wenn der Täter von der Einstellung der Ermittlungen wusste, bedeuteten die letzten Gespräche für ihn überhaupt keine größere Gefahr als das erste.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Dem Täter war ansonsten offenbar sehr daran gelegen, seiner Festnahme zu entgehen.
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Woran machst Du das fest? Die Telefonate mögen einen völlig anderen Sinn gehabt haben als die Verschleppung der Ermittlungen
Dass die Telefonate "einen völlig anderen Sinn gehabt haben als die Verschleppung der Ermittlungen", halte ich durchaus für möglich. Das letzte Telefonat diente einer solchen "Verschleppung der Ermittlungen" jedenfalls nicht.

Von welchen Motiven für die Telefonate man auch immer ausgehen mag: Ich sehe nicht den geringsten Hinweis darauf, dass es dem Täter gleichgültig gewesen wäre, gefasst zu werden.
Im Gegenteil: Ein Dreivierteljahr ermittelte die Bielefelder Kripo mit großem Aufwand und allem Engagement, ohne eine Spur finden zu können, die zum Täter führt. Und das, obwohl es reichlich Gelegenheit für den Täter gab, solche Spuren zu hinterlassen.
Ich glaube durchaus, dass der Täter auch Glück hatte, aber diese Art von "Spurenlosigkeit" lässt sich nach meiner Überzeugung mit Glück allein nicht erklären.

Nach meiner Ansicht hat der Täter einiges an Überlegung investiert, um der Kripo zu entkommen. Was ich nur allzu verständlich finde: Wäre er überführt worden, wäre sein Leben - vollständig und endgültig - ruiniert gewesen.

Hätte der Täter nicht von der Einstellung der Ermittlungen gewusst, wäre seine Standortwahl für die letzten beiden Telefonate ein absolut wahnwitziger Leichtsinn gewesen - was sich von seinem sonstigen Verhalten ganz und gar nicht behaupten lässt.


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Mord an Frauke Liebs

04.08.2019 um 14:36
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ich sehe nicht den geringsten Hinweis darauf, dass es dem Täter gleichgültig gewesen wäre, gefasst zu werden.
Das ist doch aber eigentlich ziemlich selbstverständlich. Kein Täter möchte gefasst werden.

Aber nochmal: er hätte es mit dem ersten Anruf gut sein lassen können. Wäre er mit Frauke einfach im Versteck geblieben (wo auch immer das war), dann wäre doch die Gefahr, dass die Polizei ihn findet, ziemlich gering; die Anrufe selbst sind viel riskanter. Es sei denn, das Versteck ist ansich ziemlich unsicher bzw. "naheliegend". (Letzteres könnte natürlich ein Motiv für weitere Anrufe gewesen sein; aber, wie schon gesagt, nicht für den letzten Anruf.)


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Mord an Frauke Liebs

04.08.2019 um 18:42
Zitat von Mister-XMister-X schrieb:Selbst wenn der Täter und Frauke den selben Anbieter hatten, muss das nicht bedeuten, dass beide in die selben Zellen eingebucht waren.
Da Täter und Opfer wohl einen eher geringen Abstand (ich schätze mal nicht weniger als 2m) zueinander hatte, die Auslastung zum Zeitpunkt der Gespräche auch eher gering und vermutlich keine Bewegung stattfand ist das in dem Fall wohl eher unwahrscheinlich.
Zu 100% ausschließen kann man es natürlich.
Zitat von Mister-XMister-X schrieb:- Gab es damals schon einen Tatverdacht bzw. war die IMEI den Ermittlern zum Zeitpunkt der Ortung bekannt?

- Womöglich sendete Wilfried W. damals in den in Frage kommenden Bereichen SMS oder telefonierte, wodurch der Auswertung wieder CDRs zu Grunde liegen würden - gibt es da gesicherte Infos?
Gut möglich das man ihn 2006 schon als Tatverdächtigen geführt und überprüft hat. Er war ja damals schon bekannt dafür das er mit Frauen im Kofferraum durch die Gegend fährt. Meine Einschätzung ist aber (auch aufgrund der Zeitspanne) das man die 2016 sichergestellten Handys/IMEI's usw. mit den Daten aus dem Fall von FL aus 2006 vorgenommen hat.


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Mord an Frauke Liebs

04.08.2019 um 18:47
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Als Beispiel hatte ich einen Kommilitonen dieser Chris sehr nahestehenden Person genannt. Das Semester ging zu Ende: Vielleicht gehörte der Täter zusammen mit dieser Person zu einer kleinen Arbeitsgruppe, die sich gemeinsam auf eine Klausur oder Prüfungen vorbereitete.
Das könnte tägliche Kontakte/Begegnungen erklären.
Nur befand sich dieser zudem Zeitpunkt nicht in PB. Daher denke ich war der Informationsfluss für einen dritten eher schlecht.

lt. dem Stern Artikel:
Am Donnerstag nach ihrem Verschwinden war ich bei meinem Vater. Ich saß gerade unten auf der Treppe vorm Hauseingang...

Nach seinen Angaben ist er wohl immer Donnerstags übers Wochenende nach Hause zu seiner neuen Freundin gefahren.
Da kann ich mir wieder schlecht vorstellen wie ein entfernter Kontakt darüber an Infos gekommen sein soll...er wird nach den Anruf dann vielleicht die Eltern, Schwester informiert haben. Diese könnte dann natürlich die Infos "breitgetreten" haben...aber das kann ich mir auch nur schlecht vorstellen.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ich sehe nicht den geringsten Hinweis darauf, dass es dem Täter gleichgültig gewesen wäre, gefasst zu werden.
Gleichgültig wird es ihm auch nicht gewesen sein aber @traces hat das hier schonmal beschrieben.
Zitat von tracestraces schrieb am 07.07.2019:es war dem Täter maximal wichtig, das Opfer bei sich zu behalten Zwei Aspekte kristallisieren sich als wiederkehrend heraus:Dass der Täter ein sehr unsicherer Mensch ist, der auf Unsicherheit mit Überforderung und Kompensationsstrategien reagiert, die ihm Kontrolle ermöglichen und seine Unsicherheit in dem Moment einen so extremen Raum einnimmt, dass er sogar in Kauf nimmt, mit dem Opfer gesehen werden zu können, indem er mit ihr rumkurvt. Das ist ein bekanntes Verhalten von Menschen mit pathologischer Ausprägung von Unsicherheit und Angst, die alle Bemühungen auf das ausrichten, was sie vermeiden wollen, aber dabei auf genau das, was sie vermeiden wollen, hinarbeiten. Er will nicht mit ihr entdeckt werden, kurvt dafür aber mehrmals mit ihr hin und her und lässt sie sogar Verbindung mit ihren Angehörigen aufnehmen, was sein Entdeckungsrisiko steigen lässt.
Daraus resultiert meiner Meinung auch für den Täter das Risiko zu senken in dem er in der nähe seines Versteck/Homebase bleibt und nicht in entferntere womöglich unbekanntere Gegenden fährt die er nicht wirklich kennt.


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Mord an Frauke Liebs

04.08.2019 um 20:20
@birkensee
Ich weiss das doch alles.... ich meinte das auch anders... zu der zeit gab es schon einen leichten dIsput zwischen den Eltern und der polizei.. ich brauch das auch nicht mehr zitieren. Du kennst die aussage von Frau Liebs sicher dazu. Hinzukommt das die Familie einen Privatdetektiv engagiert hat...ich denke nicht umsonst . Sie wollten alles mögliche tun. natürlich war es nicht fraukes art aber das weiss die polizei nicht... besser: es war niemand dabei von denen als sie angerufen hat... und wenn die angehörigen ERZÄHLT haben was sie am telefon gesagt hat dann lässt das nun mal viel an interpretation zu. Dann hört sich das alles so schlimm an... sie sagt das sie bald nach hause kommt... das es ihr gut geht.. das sie nicht verletzt ist und keine angst hat... auch wenn die angehörigen überzeugt waren das das nicht normal ist, hat es trotzdem bisschen arbeit gebraucht um auch die ermittler zu bewegen. Einfach so kann man bzw darf man auch nicht nach jemanden suchen.
Klar ist auch das ihre daten nach 48 beantragt wurden. Aber der täter musste wie man sieht das spielchen einfach weiterführen... die taktik ändern und sie auch mal tagsüber anrufen lassen... bzw sie auch mal einen anruf annehmen lassen ... und das hat die ganze situation wie oben im bericht steht abgemlidert... ja nur für die ermittler... ganz sicher nicht für die angehörigen... und wenn er das als taktik benutzt hat, dann weil er wusste das sie klappen wird... woher er das wusste ist die grosse frage!! Weiss er das weil er was mit den angehörigen / bekannten zu tun hatte oder hat der einen polizisten als freund der ihm sagen kann aus erfahrung , das in so einem fall nicht wirklich gesucht wird/ werden kann...


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Mord an Frauke Liebs

04.08.2019 um 21:39
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:Klar ist auch das ihre daten nach 48 beantragt wurden.
Die Funkzellen Auswertung ("Nieheim") lag nach weniger als 48 h nach ihrem Verschwinden auf dem Tisch, genauer: Sogar in der Tageszeitung (s. Recherche von @JaneDoe-01 und @Kangaroo von letzter Woche im Stadtarchiv) konnte der Täter es vorfinden, darauf reagierte er.

Danach wechselte er die Örtlichkeit, jeden Tag ein anderer Ort. Ab Sonntag dann die Ortswiederholung, dann am Dienstag wieder. Wenn er keine andere Info hatte, musste er damit rechnen, dass die anderen Funkzellen genauso schnell, wenn nicht schneller, enttarnt wurden wie beim ersten Mal. Zwischen dem Gespräch am Sonntag und dem am Dienstag liegen 48 h. Also eine ganz heiße Kiste für ihn, es zu riskieren.. wenn er nicht informiert war, dass es nicht mehr verfolgt wurde zu dem Zeitpunkt.
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:einen polizisten als freund
Sicher ist das nicht völlig ausgeschlossen, wenn auch nicht eben wahrscheinlich, eine Spekulation. Aber das Naheliegende, dass es aus dem Umfeld FL um einige Ecken (@birkensee hatte dazu ein Beispiel gegeben, wirklich nur ein Beispiel, das Umfeld FLs ist ja durchaus größer) diese Info bei Täter durchgesickert ist, will man nicht wahrhaben. Dabei ist dies sogar dokumentiert, dass zumindest die Möglichkeit dazu durchaus bestand - und das ist eben keine Spekulation:
Freundin Isabella: Die Polizei sagte uns, dass Frauke vielleicht Lust auf eine Auszeit hatte. So ein Quatsch, so war sie nicht. Wir haben uns total über die Polizei geärgert. Die hätten intensiver ermitteln müssen.
Der Ermittler: Sie meldete sich regelmäßig. Da sagten die Kollegen zu Recht: Verdammt noch mal, kann ja jeder selbst entscheiden, was er wo macht.
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html


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Mord an Frauke Liebs

04.08.2019 um 22:35
@orenoa
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Nur befand sich dieser zudem Zeitpunkt nicht in PB. Daher denke ich war der Informationsfluss für einen dritten eher schlecht.
Ich nehme an, dass Chris nach diesem Anruf nach PB zurückgekehrt ist, um bei der Kripo eine Zeugenaussage zu machen, aber das weiß ich natürlich nicht. Ich will mich ohnehin nicht auf das Umfeld von Chris festlegen. Wir wissen einfach nicht, welche Personen damals intensiv in die Gespräche und Beratungen von Fls Angehörigen und Freunden eingebunden waren.

Für mich steht nur fest, dass der Täter von der Einstellung der Ermittlungen wusste.

Traces ging, soweit ich mich erinnere, von einem überforderten Täter aus, der die Telefonate aus Angst vor seiner Entdeckung führen ließ (und in einer Variation von self-fulfilling Prophecy genau die Gefahr heraufbeschwor, der er entgehen wollte). Anzeichen dafür kann ich aber nicht erkennen. Und das letzte Gespräch belegt für mich das genaue Gegenteil.


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Mord an Frauke Liebs

04.08.2019 um 23:11
Zitat von sören42sören42 schrieb:Er hätte der Problematik einfach aus dem Weg gehen können, indem er neue Orte ansteuerte. Damit entfiele auch das Ausforschen der Örtlichkeit. Hat er aber nicht. Weil für ihn diese Örtlichkeit womöglich Vorteile bot. Z. B. weil er sie kannte, sie gut erreichbar war, er hier Räumlichkeiten im Zugriff hatte oder warum auch immer. Den wiederholten Besuchen stand aber auch ein gewichtiges Risiko gegenüber. Nämlich dass dies nicht unbemerkt blieb seitens der EB. Wäre der Täter, der 13 Jahre lang bis heute seine Identität erfolgreich verschleierte, dieses Risiko wohl eingegangen? Der letzte Anruf versuchte ja nicht mal mehr Freiwilligkeit FLs zu suggerieren. Und war die dritte Wiederholung an der Örtlichkeit. Hallo?! Da müsste er schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn er nicht gewusst hätte, dass die Suche eingestellt war und sich die EB zu dem Zeitpunkt nicht für die Inhalte der Gespräche interessierten.
Dass die Örtlichkeit Vorteile für ihn bot, schnelles Erreichen und/oder er kannte sich aus, denke ich auch. Ansonsten würde man doch, selbst wenn man von der Einstellung der Ermittlungen wüsste, trotzdem nicht immer die gleiche Örtlichkeit ansteuern rein aus Vorsichtsgründen, getan hat er es dennoch. Und eventuell wurde es ihm ab dem dritten Mal auch zu heiß, sodass er alles beendete, und es auch vorher klar FL kommuniziert hat.


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