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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

05.08.2019 um 14:50
@birkensee
Weisst du warum es dann wochen gedauert hat bis die restlichen handy daten da waren? Ich meine wenn die ersten daten in weniger als 48 dtd durch einen richterlichen beschluss erhalten da waren , warum hat es bei den anderen so lange gedauert? Muss man sowas neu beantragen? Was hat sich geändert?

Dem täter war klar das die daten innerhalb von 48 std vorlagen... ! Aber war dem auch klar das ein lebenszeichen ausreicht, damit die sache neu bewertet werden muss?


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Mord an Frauke Liebs

05.08.2019 um 17:57
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Aber selbst wenn die Kripo auf diese sehr unwahrscheinliche Idee gekommen wäre: Wo hätten die Beamten denn nach den der Polizei zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Informationen herumfahren sollen?
Na also, sie hatten auch da noch keinerlei Ansatz, der wurde wenn überhaupt erst Sonntagabend geliefert. Und vorher war wohl kaum davon auszugehen, dass die Polizei Nieheim, Sennelager, Mönkeloh und Dören überwacht. Einzig der letzte Kontakt hätte auf Basis dieser Annahme dann die Möglichkeit geboten, nur war dazwischen ein Tag Pause, und auch der Kontakt selbst später als die anderen. Der Täter hätte also sowohl am Montag als auch kurz vor der Kontaktaufnahme die Möglichkeit gehabt, auszutesten, ob im Industriegebiet die Luft für ihn rein ist.
Aber sowohl diese Theorie, als auch die mit dem Kontakt zum FL-Umfeld werfen die Frage auf: Warum überhaupt dieser Aufwand? Warum fährt er nicht einfach woanders hin? PB hat auch noch mehr Industriegebiete, in denen er ebenso unverdächtig und ohne Vorbelastung Kontakt hätte aufnehmen können, und die paar Minuten mehr Fahrzeit können es doch nicht ausgemacht haben, zumal der rein zeitliche Aufwand für die beiden anderen Möglichkeiten höher gewesen sein dürfte, das Risiko sowieso? Der Polizei und allen hätte er nicht weniger auf der Nase herumgetanzt, wäre der letzte Anruf aus Talle oder Gewerbegebiet Elsen gekommen, nur um noch andere Industriegebiete zu nennen.
Vor diesem Hintergrund wäre noch das Logischste, dass Benhauser Feld der nächstgelegene Kontaktpunkt in PB vom Festhalteort aus war. Zudem sollte dann vielleicht auch "Ich bin in Paderborn" x3 diese suggerierte Freiwilligkeit stützen.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:In den Gesprächen jener, die FL sehr nahe standen, war doch sicher von den bisher ermittelten Standorten die Rede bzw. davon, dass manche noch überhaupt nicht ermittelt waren. Das waren doch keine Marginalien, sondern zentrale Anhaltspunkte auch für die Angehörigen und Freunde.
Was dann auch zum Täter zeitnah durchgedrungen sein soll, weil er sich ganz unverdächtig in dieser Zeit verhielt, den Kontakt zum FL-Umfeld intensiv pflegend, zugleich aber FL im Verlies gefangen hält, abends mit ihr umherfährt, gar noch Prüfungen in der Zeit schreibt, bzw. sich darauf vorbereitet, oder/und Vollzeit erwerbstätig war? Das ist alles viel zuviel in meinen Augen. Genau so könnte er nach dem Aufruf in der Zeitung, FL solle sich melden, was sie dann ja auch tat, davon ausgegangen sein, dass sich die Bemühungen der Polizei in Grenzen halten würden.


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05.08.2019 um 19:01
Zitat von raydenrayden schrieb:Was dann auch zum Täter zeitnah durchgedrungen sein soll, weil er sich ganz unverdächtig in dieser Zeit verhielt, den Kontakt zum FL-Umfeld intensiv pflegend, zugleich aber FL im Verlies gefangen hält, abends mit ihr umherfährt, gar noch Prüfungen in der Zeit schreibt, bzw. sich darauf vorbereitet, oder/und Vollzeit erwerbstätig war?
Der Kontakt kann auch nur über einen (völlig ahnungslosen) Dritten bestanden haben, also dahingehend, dass einer der Lerngruppen Teilnehmer (um das fiktive Beispiel von @birkensee nochmals zu bemühen) einen unverdächtigen Kontakt zum Täter unterhalten haben könnte. Und es war eben auch nur ein Beispiel (von vielen Möglichkeiten) über die grundsätzliche Art eines solchen unverdächtigen Kontakts. Man muss das fiktive Beispiel also schon etwas abstrahieren und sollte sich nicht konkret darauf festlegen.

Ein intensiver Vor-Ort-Kontakt war dazu nicht mal nötig. Und wahrscheinlich musste noch nicht mal danach gefragt werden - der, wie sich im Nachhinein zeigte, berechtigte Ärger von Familie und Freunden FLs über die Einstellung der Ermittlungen schleuderte ihm förmlich entgegen! Der Stern crime Artikel ist diesbezüglich sehr aufschlussreich.
Zitat von raydenrayden schrieb:Genau so könnte er nach dem Aufruf in der Zeitung, FL solle sich melden, was sie dann ja auch tat, davon ausgegangen sein, dass sich die Bemühungen der Polizei in Grenzen halten würden.
Dessen konnte er sich nicht sicher sein. Denn offenbar wurde ja schon nach der ersten Nacht ihres Verschwindens ein richterlicher Beschluss erwirkt, der die Funkzellen Ermittlung der SMS am nächsten Tag durch den Provider zur Folge hatte, und bis Redaktionsschluss an diesem Tag (für die Ausgabe vom 23.06.) stand das Ergebnis fest. Wie sollte er wissen, ob der richterliche Beschluss nicht "bis auf weiteres" galt oder zumindest einen längeren Zeitraum abdeckte?


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05.08.2019 um 19:43
Zitat von Mister-XMister-X schrieb:Die Messungen von Nieheim (durchgeführt von @rayden) liegen vor! Jedenfalls ist die Funkzelle 57199 aktiv.
Primär versorgt diese Zelle gesamt Nieheim. Umliegend schätze ich den Versorgungsbereich auf max. 2 - 4 km von Nieheim ausgehend.
Die EB kamen demgegenüber zu einer anderen Einschätzung:
Der Ermittler: Der Funkmast in Nieheim steht sehr hoch, die Zelle reicht deswegen 15 Kilometer weit.
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html


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05.08.2019 um 20:47
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Ermittler: Der Funkmast in Nieheim steht sehr hoch, die Zelle reicht deswegen 15 Kilometer weit.
Wurde von meiner auch nicht dementiert.

Bei Messungen im Bereich Eggekamm kam es auch zu einer Einbuchung in eine ca. 12 km entfernte Zelle - das ist aber definitiv die Ausnahme. Sowas kommt vor, wenn man in sehr schlecht versorgtem Gebiet ist und nur diese eine Zelle verfügbar ist.
Bei derartigen Entfernungen sollte Sichtkontakt oder besser eine freie Fresnelzone zwischen Teilnehmer und Zelle gegeben sein.

Die Fresnelzone ist ein zwischen Sender und Empfänger gedachtes Lichtraumprofil, dessen Durchmesser abhängig vom Abstand (Zelle - Teilnehmer) und der Frequenz ist. Innerhalb der Fresnelzone erfolgt die HF-Energieübertragung. Was bedeutet das nun?
Bei größeren Entfernungen ist es von erheblichem Vorteil, wenn Zelle und Teilnehmer erhöht stehen und das Gebiet dazwischen höhenmäßig abfällt. Steht man auf einer Erhöhung, sind solche Verbindungen möglich, innerorts ist das sehr unwahrscheinlich bzw. ausgeschlossen.
Die Fresnelzone kommt dann zu tragen, wenn die Leistungsreserven des Übertragungskanals aufgrund der Entfernung schon am Limit sind!


Fresnelzone


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05.08.2019 um 22:12
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Mister-X schrieb:

- Gab es damals schon einen Tatverdacht bzw. war die IMEI den Ermittlern zum Zeitpunkt der Ortung bekannt?

- Womöglich sendete Wilfried W. damals in den in Frage kommenden Bereichen SMS oder telefonierte, wodurch der Auswertung wieder CDRs zu Grunde liegen würden - gibt es da gesicherte Infos?

Gut möglich das man ihn 2006 schon als Tatverdächtigen geführt und überprüft hat. Er war ja damals schon bekannt dafür das er mit Frauen im Kofferraum durch die Gegend fährt. Meine Einschätzung ist aber (auch aufgrund der Zeitspanne) das man die 2016 sichergestellten Handys/IMEI's usw. mit den Daten aus dem Fall von FL aus 2006 vorgenommen hat.
Also die Zellauswertung gab es demnach schon bei FL 2006. Nur auf die CDR sich zu verlassen wäre auch meiner Meinung ein bisschen fahrlässig.

"Die Polizei hat Listen mit tausenden von Handys, die damals an den genannten Sendemasten eingebucht waren. Doch bisher wurde keines der mehr als zehn Handys, die im »Horror-Haus« gefunden wurden, auf diesen Listen entdeckt." 

https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Themenarchiv/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/2414966-Frauen-Wir-waren-keine-Opfer-Verbindung-zum-Fall-Liebs-Die-zwei-Seiten-des-Wilfried-W

Man müsste also nur eine Excel Tabelle mit 7 Spalten (je Standorte eine Spalte) erstellen und anschließend in der letzten Spalte auf identische Inhalte prüfen. Am besten vorher auf mit Beispielen auf Funktion prüfen aber dazu gibt's auch tausende youtube videos.


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05.08.2019 um 22:16
@Mister-X
Zitat von Mister-XMister-X schrieb:Bei derartigen Entfernungen sollte Sichtkontakt oder besser eine freie Fresnelzone zwischen Teilnehmer und Zelle gegeben sein.
Hatte es auch nicht so gemeint, dass ich das in Frage stelle, wollte es nur verstehen...Hm, ich habe nicht alles verstanden, allerdings vielleicht schon, dass diese Elipse, an deren Enden Sender (Handy) und Empfänger (Funkzelle) stehen, Fresnelzone genannt wird und je ungestörter durch Hindernisse dieser elipsenförmige Bereich ist, desto besser der Empfang und die Reichweite. Wäre Sichtkontakt bzw. eine freie Fresnelzone bei einem besonders hohen Sendemast zwischen Teilnehmer und Zelle wahrscheinlicher als bei normaler Höhe? Oder ist der Verweis auf den besonders hohen Sendemast und der dadurch erzielten Reichweite (nach Ansicht der EB 15km) eher abwegig? Oder was für ein Vorteil wird sonst durch die besondere Höhe erzielt? Oder ist die Höhe einfach den geographischen Gegebenheiten geschuldet, überhaupt eine vernünftige Fresnelzone "hinzugekommen"?


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05.08.2019 um 22:17
Zitat von orenoaorenoa schrieb:"Die Polizei hat Listen mit tausenden von Handys, die damals an den genannten Sendemasten eingebucht waren. Doch bisher wurde keines der mehr als zehn Handys, die im »Horror-Haus« gefunden wurden, auf diesen Listen entdeckt." 
Das ist interessant!


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05.08.2019 um 22:25
Zitat von Mister-XMister-X schrieb:Das ist interessant!
Mit Blick auf Nieheim-Entrup ist das aber wohl eher abwegig, denn...
Beide lebten von 2003 bis 2010/11 in der Gemeinde Schlangen im Kreis Lippe und zogen anschließend nach Höxter-Bosseborn.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kriminalfall_Höxter


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05.08.2019 um 22:36
Zitat von Mister-XMister-X schrieb:Sowas kommt vor, wenn man in sehr schlecht versorgtem Gebiet ist und nur diese eine Zelle verfügbar ist.
Bei derartigen Entfernungen sollte Sichtkontakt oder besser eine freie Fresnelzone zwischen Teilnehmer und Zelle gegeben sein.
Kann 2006 die Versorgungslage noch eine andere gewesen sein? Der Funkmast steht ja auf dem Lattberg, und der Eggekamm ist die höchste Erhebung der Gegend. Insofern wäre es 2006 eventuell möglich/wahrscheinlicher gewesen? Direkte Luftlinie bestand jedenfalls, mit Ausnahme von ein paar Baumreihen auf dem Eggekamm, die mit dem Gefälle dann auch weniger wurden.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Kontakt kann auch nur über einen (völlig ahnungslosen) Dritten bestanden haben, also dahingehend, dass einer der Lerngruppen Teilnehmer (um das fiktive Beispiel von @birkensee nochmals zu bemühen) einen unverdächtigen Kontakt zum Täter unterhalten haben könnte. Und es war eben auch nur ein Beispiel (von vielen Möglichkeiten) über die grundsätzliche Art eines solchen unverdächtigen Kontakts. Man muss das fiktive Beispiel also schon etwas abstrahieren und sollte sich nicht konkret darauf festlegen.
Letztendlich bleibt, dass er sehr nah drangewesen sein muss an mindestens einer Person aus dem direkten Umfeld, und die ihn dann zeitnah mit den für ihn wichtigsten Infos versorgt hat, während er FL irgendwo gefangen hielt, und ansonsten seiner Arbeit oder seiner Prüfungsvorbereitung nachging. Das ist für mich unrealistisch, auch für ihn wird allein die Entführung und Gefangenschaft FLs Belastung genug gewesen sein, für so abgebrüht halte ich ihn dann doch nicht.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ein intensiver Vor-Ort-Kontakt war dazu nicht mal nötig. Und wahrscheinlich musste noch nicht mal danach gefragt werden - der, wie sich im Nachhinein zeigte, berechtigte Ärger von Familie und Freunden FLs über die Einstellung der Ermittlungen schleuderte ihm förmlich entgegen! Der Stern crime Artikel ist diesbezüglich sehr aufschlussreich.
Ja, jetzt wurden ihm die Infos sogar automatisch zugetragen, zudem war er weit genug entfernt, um außen vor zu bleiben, ein wahrhafter Glückspilz in jeder Richtung.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Dessen konnte er sich nicht sicher sein. Denn offenbar wurde ja schon nach der ersten Nacht ihres Verschwindens ein richterlicher Beschluss erwirkt, der die Funkzellen Ermittlung der SMS am nächsten Tag durch den Provider zur Folge hatte, und bis Redaktionsschluss an diesem Tag (für die Ausgabe vom 23.06.) stand das Ergebnis fest. Wie sollte er wissen, ob der richterliche Beschluss nicht "bis auf weiteres" galt oder zumindest einen längeren Zeitraum abdeckte?
Er wusste es nicht. Zeitnahe Funkzellenauswertung ist doch ein noch weit geringerer Aufwand, als ganze Industriegebiete zu observieren. Nicht umsonst wechselte er ja auch erst mal ständig den Standort, und erst Sonntag gab es die Wiederholung. Wobei auch das eher fragwürdig ist, denn soweit ich mich entsinne, gab es den vorherigen Kontakt aus Dören, und den nun aus dem Benhauser Feld (oder es war umgekehrt). Die Polizei hätte also danach 2 Km² Gebiet überwachen müssen, und das auch mindestens zwei Tage, da ja am Folgetag Pause war. Für mich unrealistisch, und wie gesagt, ich kann mich nicht entsinnen, dass überhaupt jemals so ein Aufwand betrieben worden wäre.


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05.08.2019 um 22:37
Zitat von sören42sören42 schrieb:Mit Blick auf Nieheim-Entrup ist das aber wohl eher abwegig, denn...

Beide lebten von 2003 bis 2010/11 in der Gemeinde Schlangen im Kreis Lippe und zogen anschließend nach Höxter-Bosseborn.
Ist doch egal wo Du wohnst. Nehmen wir mal an Du wohnst in München und fährst nach Hamburg zum G20 um dort Steine zu schmeissen.
Wird nun dein Handy dabei in Hamburg geortet tritt dann halt 2 oder 3 Monate später das SEK München bei Dir zuhause die Tür ein.


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Mord an Frauke Liebs

05.08.2019 um 22:46
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Sören42 schrieb:
Mit Blick auf Nieheim-Entrup ist das aber wohl eher abwegig, denn...

Beide lebten von 2003 bis 2010/11 in der Gemeinde Schlangen im Kreis Lippe und zogen anschließend nach Höxter-Bosseborn.
Ist doch egal wo Du wohnst. Nehmen wir mal an Du wohnst in München und fährst nach Hamburg zum G20 um dort Steine zu schmeissen
OK. So gesehen wäre es möglich. Die Opfer von Wilfried wurden allerdings schwer misshandelt, Knochenbrüche usw. Leiche verbrannt und im Ort verstreut. Demgegenüber hier bekleidet und ohne feststellbare Knochenbrüche im Wald abgelegt. Ich glaube es nicht, dass der Zusammenhang besteht und die zitierte Auswertung spricht ja ebenfalls dagegen.


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05.08.2019 um 22:52
Zitat von raydenrayden schrieb:Letztendlich bleibt, dass er sehr nah drangewesen sein muss an mindestens einer Person aus dem direkten Umfeld, und die ihn dann zeitnah mit den für ihn wichtigsten Infos versorgt hat,
Unwissentlich, wohl gemerkt, die Person wird das bis heute nicht ahnen, dass sie den Täter direkt oder indirekt informierte. Das ist glaube ich ganz wichtig, dass wir das ganz deutlich machen.


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05.08.2019 um 22:57
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ich glaube es nicht, dass der Zusammenhang besteht und die zitierte Auswertung spricht ja ebenfalls dagegen.
Von der reinen Vorgehensweise meinst Du. mmmhhh, naja...da bin ich mir ehrlich gesagt auch unschlüssig. Der Täter scheint zwar auch nicht die hellste Kerze gewesen zu sein aber den Willie (allein) traue ich das eigentlich auch wieder nicht so richtig zu. Theoretisch könnte er seinerzeit aber auch noch ein 12. Handy gehabt haben was er danach entsorgte.


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05.08.2019 um 23:02
Zitat von sören42sören42 schrieb:Unwissentlich, wohl gemerkt, die Person wird das bis heute nicht ahnen, dass sie den Täter direkt oder indirekt informierte. Das ist glaube ich ganz wichtig, dass wir das ganz deutlich machen.
Also wenn man von ausgeht das Chris und Karen in dem Zeitraum nicht vor Ort in PB waren und die Eltern sowie Niels wahrscheinlich auch keinen wirklichen Kontakt zum Freundeskreis hatten blieb dann nur als wahrscheinlichste Option Isabella+Krankenpflegerschule als möglich Infoquelle.


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05.08.2019 um 23:03
@Mister-X
@rayden

Und wieder vielen Dank! Die Berechnungen liefern hochinteressamte Informationen. Jetzt ist klar, weshalb sich die Kripo so auf Nieheim konzentrierte.

@rayden
Zitat von raydenrayden schrieb:Einzig der letzte Kontakt hätte auf Basis dieser Annahme dann die Möglichkeit geboten,
Und das hätte gereicht.
Zitat von raydenrayden schrieb:nur war dazwischen ein Tag Pause, und auch der Kontakt selbst später als die anderen.
Donnerstag, 22. Juni 2006, 22.25 Uhr

Freitag, 23. Juni 2006, 23.04 Uhr

Samstag, 24. Juni 2006, 14.23 Uhr

Sonntag, 25. Juni 2006, 22.28 Uhr

Dienstag (letzter Anruf): 23.24 Uhr

Vom Samstag abgesehen, war der Zeitpunkt des letzten Gesprächs durchaus nicht ungewöhnlich. Und ich glaube auch nicht, dass der eine Tag ohne einen Anruf zum Abbruch der Überwachungsmaßnahmen geführt hätte.
(Und ich glaube übrigens auch nicht, dass man die Überwachung nur auf das Gewerbegebiet Dören beschränkt, sondern auf alle Industrie- bzw. Gewerbegebiete in PB mit gutem Anschluss an die B64 ausgedehnt hätte. Außerdem vermute ich laienhaft, dass man Kameras eingesetzt hätte. Aber Dören wäre wohl ein Schwerpunkt gewesen.)
Zitat von raydenrayden schrieb:Der Täter hätte also sowohl am Montag als auch kurz vor der Kontaktaufnahme die Möglichkeit gehabt, auszutesten, ob im Industriegebiet die Luft für ihn rein ist.
Wie hätte er das denn testen können? Die Polizei hätte doch bestimmt keine als solche erkennbaren Polizeiwagen eingesetzt. Und Kontrollen hätten sicher erst nach Beginn des Anrufs stattgefunden.
Zitat von raydenrayden schrieb:Warum überhaupt dieser Aufwand?
Ich glaube, dem Täter war daran gelegen, sich über die gesamte Entwicklung zu informieren. Als er von der Einstellung der Ermittlungen erfuhr, hat er sich nach meiner Vermutung den für ihn besten Standort (Dören) ausgesucht.

Wären die Ermittlungen fortgesetzt worden, hätte ihm aufgrund einer Ortung auch ein anderer Standort gefährlich werden können. Solche Informationen waren für ihn doch elementar wichtig und schon einigen Aufwand wert.
Ich glaube, bei einer Fortführung und Intensivierung der Ermittlungen hätte sich der Täter keine anderen Standorte ausgesucht, sondern einfach keine weiteren Gespräche mehr führen lassen.


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05.08.2019 um 23:19
@orenoa
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Also wenn man von ausgeht das Chris und Karen in dem Zeitraum nicht vor Ort in PB
Weißt Du, wann Chris nach PB zurückkehrte?
Zitat von orenoaorenoa schrieb:blieb dann nur als wahrscheinlichste Option Isabella+Krankenpflegerschule als möglich Infoquelle.
Ich halte es für sehr schwierig, den Kreis der ahnungslosen und völlig unschuldigen "Informanten wider Willen" einzugrenzen. Wir wissen einfach nicht, welche Personen schnell und umfassend informiert wurden und deshalb als "Kontaktpersonen" für den Täter in Frage kamen.


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05.08.2019 um 23:56
@Gogo84
Zitat von Gogo84Gogo84 schrieb:Weisst du warum es dann wochen gedauert hat bis die restlichen handy daten da waren? Ich meine wenn die ersten daten in weniger als 48 dtd durch einen richterlichen beschluss erhalten da waren , warum hat es bei den anderen so lange gedauert?
Ein Richter fasst einen solchen Beschluss nur, wenn die Notwendigkeit nachgewiesen ist, also ein hinreichender Verdacht begründet wird. Nach den beiden ersten Telefonaten war die Polizei aber der Überzeugung, dass FL freiwillig verschwunden war. Gründe für die Herausgabe der Handydaten der späteren Telefonate konnte die Polizei aber nicht nennen, wenn sie selber keine sah.

Ich halte Frau Liebs Formulierung, man habe wochenlang auf den richterlichen Beschluss warten müssen, für etwas missverständlich. Ich nehme an, das hat so lange gedauert, weil die Kripo erst, nachdem FL sich wochenlang nicht mehr meldete, weiteren Klärungsbedarf sah.


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06.08.2019 um 00:08
@orenoa
Zitat von orenoaorenoa schrieb:Der Täter scheint zwar auch nicht die hellste Kerze gewesen zu sein
Ich glaube überhaupt nicht, dass der Täter hochintelligent sein muss, aber für dumm halte ich ihn auch nicht.
Uns mag zwar vieles unverständlich sein, aber für den Täter hatten seine Handlungen vermutlich einen Sinn. Und unterm Strich: Er ist bis heute der Polizei entkommen. Das spricht für mich nicht dafür, dass der Täter unterbelichtet ist.


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06.08.2019 um 00:18
Zitat von sören42sören42 schrieb:Unwissentlich, wohl gemerkt, die Person wird das bis heute nicht ahnen, dass sie den Täter direkt oder indirekt informierte.
Und die Kripo wird doch auch explizit nach solchen Kontakten gefragt und gefahndet haben, die sind doch nun auch nicht dämlich, gerade wenn sie zu der Einschätzung gelangt wären, dass der Täter sehr nah hätte dran gewesen sein müssen.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Jetzt ist klar, weshalb sich die Kripo so auf Nieheim konzentrierte.
Naja, er kann immer noch aus allen Richtungen dorthin gefahren sein, und letztlich beträgt die Fahrzeit vom Pub aus zwischen 36 und 42 Minuten, also war noch über eine Stunde Zeit, um FL zu kidnappen, und auch, um sie ins vorbereitete Versteck zu bringen bspw.. Wäre die SMS bei der Vorbeifahrt oder mit Nieheim als Ziel verfasst worden, was ist also in der Stunde dazwischen geschehen?
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Und das hätte gereicht.
Wenn bis dahin von überall woanders telefoniert worden ist? Und letztlich, wie gesagt, auch da einmal Benhauser Feld, einmal Dören. Man kann nicht die ganze Stadt überwachen.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Vom Samstag abgesehen, war der Zeitpunkt des letzten Gesprächs durchaus nicht ungewöhnlich. Und ich glaube auch nicht, dass der eine Tag ohne einen Anruf zum Abbruch der Überwachungsmaßnahmen geführt hätte.
(Und ich glaube übrigens auch nicht, dass man die Überwachung nur auf das Gewerbegebiet Dören beschränkt, sondern auf alle Industrie- bzw. Gewerbegebiete in PB mit gutem Anschluss an die B64 ausgedehnt hätte. Außerdem vermute ich laienhaft, dass man Kameras eingesetzt hätte. Aber Dören wäre wohl ein Schwerpunkt gewesen.)
Es war aber der späteste Kontakt mit Ausnahme der ersten SMS.
Dass man alle Industriegebiete überwacht hätte, halte ich für ausgeschlossen, gab es sowas überhaupt mal bis dahin? Und davon hätte er dann obendrein nichts mitbekommen dürfen, hätte er im Vorfeld eine Kontrollfahrt gemacht. Ein sehr umfangreiches Unterfangen. Eventuell beendete er es ja auch, weil ihm die Luft zu heiß wurde aufgrund seiner Unkenntnis der Ermittlungseinstellungen?
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Wie hätte er das denn testen können? Die Polizei hätte doch bestimmt keine als solche erkennbaren Polizeiwagen eingesetzt. Und Kontrollen hätten sicher erst nach Beginn des Anrufs stattgefunden.
Wenn er einmal alles abfährt, und keinerlei verdächtige Fahrzeuge bemerkt, wäre das doch ausreichend gewesen, letztlich hätte es an jeder Ausfahrt aus dem Industriegebiet einer Sperre bedurft, und davon hätte dann vorher nichts zu sehen sein dürfen. Ein sehr komplexes Unterfangen, und dessen Unterbleiben konnte doch schon allein durch die regelmäßigen Telefonate sichergestellt werden, dass er sich da nochmal unbedingt aus dem nächsten Umfeld von FL Infos hätte beschaffen müssen, sehe ich nicht. In den Zeitungen war es nur noch eine Randnotiz nach den ersten Telefonaten, die Plakate wurden abgehängt.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ich glaube, dem Täter war daran gelegen, sich über die gesamte Entwicklung zu informieren. Als er von der Einstellung der Ermittlungen erfuhr, hat er sich nach meiner Vermutung den für ihn besten Standort (Dören) ausgesucht.

Wären die Ermittlungen fortgesetzt worden, hätte ihm aufgrund einer Ortung auch ein anderer Standort gefährlich werden können. Solche Informationen waren für ihn doch elementar wichtig und schon einigen Aufwand wert.
Ich glaube, bei einer Fortführung und Intensivierung der Ermittlungen hätte sich der Täter keine anderen Standorte ausgesucht, sondern einfach keine weiteren Gespräche mehr führen lassen.
Und weil die Infos so zuverlässig waren, fährt er immer wieder denselben Standort an? Ein anderer Standort wäre jedenfalls weit sicherer gewesen, denn da war nicht zu erwarten, dass die Polizei dort schon auf ihn wartet dieser Theorie nach. Jedenfalls ein geringerer Aufwand, als derart engen Kontakt zum FL-Umfeld zu halten, es sei denn, es ist ihm tatsächlich alles automatisch zugetragen worden.


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