birkensee schrieb:Ich finde es außerordentlich naheliegend, dass FL nur sagte, was ihr vom Täter aufgetragen wurde. Eine Art Plaudern, in das Geburtstagsgrüße an eine fiktive Tante hätten einfließen können, fand nicht in Ansätzen statt
Die Tante wäre ja echt, nur die Geburtstagsgrüße wären fiktiv gewesen
;)Mir persönlich fällt in diesem Fall FL besonders auf, dass man immer nach Erklärungen suchen muss. Da steht nie die Einfachheit dahinter. Wie etwa, wenn ich zu einem Glas Wasser greife, ist die einfachste logische Erklärung der Frage nach dem WARUM -> weil ich Durst habe und mir danach ist, was zu trinken.
Bei Fraukes Fall muss man aber fast an allen Punkten eine Erklärung suchen gehen. Das ist recht seltsam.
Ok du glaubst (als Erklärung), Frauke durfte nur das sagen, was ihr vom Täter aufgetragen wurde. Andere glauben wieder, Frauke wusste (ahnte) etwa im letzten Gespräch, der Trottel wird sie nie mehr heim gehen lassen ("ich lebe noch"). Wenn dies stimmen würde, warum lässt sie da von einer Tante oder ähnliches nie was einfließen - als Hinweis? Oder hatte ihre Schwester nicht am Samstag davor (soviel ich davon hoffentlich richtig aufgeschnappt habe?) ihren Abschlußball? Warum auch hier von Frauke keinerlei Frage dazu, so als ob es Frauke nicht interessieren würde ob ihre Schwester überhaupt dort war? Wo Mama und Papa sind, durfte sie ja auch fragen.
Dazu kommt ja noch, wenn ich eh nur das reden darf was er mir vorgibt, winsle ich doch sicher nicht auf Knien den Täter untertänigst an: "Bitte bitte, lass mich telefonieren". Umso merkwürdig würde ich es betrachten, dass es zu diesen Telefonaten überhaupt gekommen ist.
Die Erklärung ist ja dabei, Frauke wollte diese Telefonate, bat den Täter darum und wenn sie sich tätermäßig wohlwollend verhält, erlaubte er ihr diese auch und nahm deshalb für sich dieses Risiko in kauf, mir ihr zusammen den Festhalteort zu verlassen. Selbst diese Sichtweise passt dann nicht mehr wirklich zusammen. Und dies ist nur ein Punkt von sehr sehr vielen Punkten.
Andere glaube wieder über das letzte Gespräch, der Täter hat da eigentlich Frauke recht viel durchgehen lassen. Eine mögliche Erklärung, er war mal abgelenkt (von irgendwas...?) und da passierte etwa das "Ja, nein nein". Aber wie dämlich wäre er denn da, er passt gerade in dem Moment nicht auf und lässt sich ablenken, wo Frauke gerade telefoniert? Das passt auch nicht wirklich zusammen. Hat er beim McDrive gerade eine Bestellung abgegeben, als Frauke telefonierte (überzogen ausgedrückt) darum war er abgelenkt?
Andere mögliche Erklärung wäre wiederum, der Täter hat Frauke gar nicht vorgegeben was sie sagen soll, ausser das Versprechen von Frauke bekommen, sie sagt nix was auf ihn hinweisen könnte, und in diesem Fall muss sich aber der Täter auf Fraukes Verhalten voll verlassen haben.
Aber aus dieser angedachten "Frauke-Position" heraus, stelle ich mir dann schon die Frage, wieso lässt sie nicht mal eben als Beispiel diese Tante XXXXX ins Gespräch mit einfließen? Und wie würde der Täter dazu kommen, dass er sich 100% auf Fraukes Verhalten verlassen kann?
Also auch in dieser Betrachtungsweise passt es nicht wirklich.
Dazu muss man nun unbediengt anmerken, dass Frauke über eine Woche freiwillig nicht nach Hause kommen würde, ist auch voller Widersprüche und in meinen Augen Blödsinn.
Das haben hier auch schon viele mMn. richtig angedacht, in diesem Fall hätte sie geschrieben: "Ich brauche mal ne Auszeit, muss mich finden....." in der Art. Sie war ja alt genug und hätte das volle Recht gehabt, sich diese Auszeit zu nehmen, ohne ihre Angehörogen und Liebsten damit zu verängstigen.