suburbia schrieb:Die Anrufe kann ich mir nur so erklären: der Täter war sich 100% sicher, dass er dabei nicht erwischt werden würde, sonst wäre er das Risiko nicht eingegangen.
Das sehe ich auch so, diese
100% Sicherheit. Und diese Sicherheit erreicht der Täter
nicht mit einer Waffe im Anschlag als (Be)Drohung und schon gar nicht, wenn man dem Opfer irgendwie das Bewusstsein stark einschränkt oder fast betäubt und in so einem Zustand telefonieren lässt.
Der Täter muss mMn. also i-eine Erkenntnis oder ein Wissen in sich getragen haben, dass Frauke ihn zu
100% nicht & niemals verraten wird? Woran und wieso er diese Sicherheit überhaupt vielleicht erlangen konnte, ist schon wieder eine völlig andere Frage und total schwer zu beantworten.
Aber ich denke so, wenn der Täter eine 100% Sicherheit in sich getragen hatte, Frauke wird am Tele/SMS gar nichts verraten was für ihn selbst gefährlich werden könnte, dann fällt natürlich gleichzeitig weg, dass der Täter irgendein hohes Risiko mit den ganzen Telefonaten/SMS überhaupt eingegangen ist/wäre? Man kann hier eben zu dem naheliegenden Schluß kommen, dass dann der Täter mit den Telefonaten/SMS gar kein hohes Risiko eingegangen ist/wäre?
Somit würde die Theorie/Ansicht, der Täter hatte eine hohe Risikobereitschaft in sich getragen, dann eher daneben liegen? Ich würde so einen Punkt/Überlegung nicht völlig aussen vor lassen.
Ich glaube diese Frage ist sehr wichtig und bedeutend, ob der Täter tatsächlich - wie es für uns hier den Anschein hat - ein sehr risikobereiter Mensch ist/war oder nicht? Denn als vordergründige Sichtweise schaut es ja allemal danach aus. Und er würde diese seine Risikobereitschaft ja nochmal um xxx...% erhöhen, wenn er sein Opfer etwa unter Drogeneinfluß/Schlafentzug... telefonieren lässt. Hat er aber in sich die Sicherheit und Gewissheit, dass Frauke gar nichts (über ihn) verraten wird, wären für ihn die Telefonate/SMS ja gar kein Risiko. Für mich ist also diese Frage keineswegs eindeutig geklärt, was der Täter darin ist/wäre? Ist ein Charakterzug des Täters seine hohe Risikobereitschaft oder nicht?
Solaar schrieb:Es gibt Fälle, in denen die "Erklärung" für das Verhalten der Beteiligten sich im Nachhinein in einen mehr oder weniger schlüssigen Gesamtrahmen einfügen lässt. Allein, bei diesem Fall gewinne ich nach Jahren der intensiven Betrachtung mehr und mehr das Gefühl, dass das nicht so sein wird.
Ich denke diesen "schlüssigen Gesamtrahmen" wird es auch im Fall Frauke Liebs geben!
Angefangen mit: "Warum verschwand Frauke in der letzten Stunde des 20.Juni spurlos bei ihrem Nachhausegang in PB" bis hin zu "Warum ließ der Täter so oft Frauke telefonieren?". Alles wird seinen Grund haben, für alles wird eine plausible und sehr logische Erklärung dahinter stecken...UND ich bin mir sicher, die Cold-Case wird auch was finden und aufdecken. Eben weil die Zeit verwischt nicht nur Spuren,
sondern erschließt auch neue Spuren. Und hierin liegt die große Chance des CCTeam, diesen Fall auch aufklären zu können.
Es gibt keine bessere Nachricht der ganzen letzten Jahre über diese Mord-Akte, als eben die Nachricht, dass sich ein Cold-Case-Team diesen Fall zur Brust nehmen wird. Jetzt braucht man nur noch Geduld!
Es geht mir keineswegs etwa um Enthusiasmus dabei, sondern vielmehr um die Förderung der Hoffnung für eine möglichen Aufklärung. Ich kann mich nur wiederholen, denn ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Fall von Frauke Liebs auch aufgeklärt wird.