@birkenseeEinzelne Punkte zu zerpflücken ist löblich. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es, wenn man die Gesamtheit der Zufälle betrachtet, einfach äusserst unwahrscheinlich ist, dass es so abgelaufen wäre. Auch die zeitlichen Abläufe, die dann in der SMS um 00:49 kulminiert sein sollen, halte ich so für insgesamt unrealistisch.
So schreibst du z.B. Frauke hätte die SMS abgespeichert. Aber warum hätte sie sie nicht absenden sollen? Sie war ja offensichtlich fertig geschrieben, superflink an den Tasten und du hattest ihren Antrieb zur SMS so dargestellt, dass sie Chris zeitnah zu erreichen wollte. Abspeichern um mit jemandem zu quatschen passt da aber nicht ins Bild! Müde sein und schnell nach Hause wollen übrigens auch nicht wirklich! Nebenbei bemerkt passt müde sein und schnell nach Hause wollen auch nicht zu Äusserungen, die Frauke selbst noch um kurz vor 23 Uhr tätigte. Denn da bot sie Niels nach dessen Aussage an, noch für ihn zu kochen, nachdem sie ihn vorher versuchte auch zum Pubbesuch zu überreden...
Ausserdem loggte sich Fraukes Handy am Abend nach dem Spiel erst wieder in den 40 Km von Paderborn entfernte Sendemasten ein, so wie
@Doverex es ganz richtig bemerkt. Hatte das Handy dann in "deinem Ansatz" zufällig in genau dem Moment , in dem Frauke es anschaltete und zu tippen begann einen defekt. Noch mehr misteriöse Zufälle?
Du schreibst zum Thema Informationsbeschaffung durch den Entführer:
Wenn FL freiwillig zu ihm ins Auto stieg (weil sie glaubte, nach Hause gefahren zu werden), hätte der Täter die relevanten Informationen in der Zeit bis zu ihrer Überwältigung erhalten können.
Direkt am Pub wird er sie nicht abgefangen haben, denn das hätten ja andere Heimgänger, die nach dem Spiel aufbrachen, mitbekommen können. Nehmen wir an, sie war schon einige 100 m unterwegs. Dann musste er nur noch 1 Km fahren. Das dauert mit dem Auto bei einem Schnitt von 30-40 km/h zwischen 1 bis 2 Minuten! Und in der kurzen Zeit soll der Täter Frauke dann so detailliert ausgequetscht haben. Wahnsinn! Ein Verhörspezialist ist er auch noch?
Hätte der Täter sie noch auf der Straße überwältigt, wäre eine Beschäftigung mit ihrem Handy durchaus naheliegend gewesen, sobald sie im Versteck eintrafen.
Zweite Möglichkeit: Überwältigung auf der Strasse. Gehen wir diesen Gedankenansatz mal schrittweise durch. Unser abgebrühter Mr. X schnappt sich also Frauke auf offener Straße, fesselt sie, knebelt sie, durchsucht sie und nimmt ihr Handy an sich. Dann fährt er los. Nicht auffallen, ist da ja dann wohl die Devise. Der Entführer schafft das, indem er sich unterwegs und während der Fahrt "mit ihrem Handy beschäftigt"? Dabei fährt er ca. 40 Km im Dunkeln auf einer durchaus kurvigen Landstrasse? Und krasserweise hat der unglaubliche Handyakku nun plötzlich noch so viel Restkapazität, dass der nebenbei auch noch auf die Fahrbahn konzentrierte und äusserst kaltblütige Entführer minutenlang durch die diversen Menues steuern, SMS studieren kann etc. Wieder ein wirklich unglaublicher Zufall...
Sehen wir den Tatsachen ins Auge. Die lauten laut Niels so:
Meine Spätschicht ging bis 22.15 Uhr. Danach bin ich mit meinem Arbeitskollegen Billard spielen gefahren. Und währenddessen simste ich mit Frauke. Sie schrieb, sie würde mit Isabella für mich kochen.
Frauke hatte also noch etwas vor an dem Abend. Sie hat in den Minuten vor 23 Uhr versucht, Niels noch in den Pub zu "locken" und als der nicht wollte, hat sie ihm sogar noch angeboten, etwas für ihn zu kochen. Klingt nicht nach jemanden, der müde ist und schnell nach Hause will! Man sollte ernsthaft die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass die ja offenbar noch unternehmenslustige Frauke noch eine andere Möglichkeit gefunden hat, den Abend ausklingen zu lassen. Und zwar ohne Isabella, denn der gegenüber gab sie nur Minuten später vor, müde zu sein.