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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

16.09.2018 um 00:16
@birkensee
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:(Soweit ich weiß, wurde das Ermittlungsteam im Fall FL im Sommer 2007 aufgelöst.)
Die Kripo Bielefeld hat sich trotzdem weiterhin mit dem Fall beschäftigt und ihn nicht ausser acht gelassen.
Ist jetzt nicht so als hätte man seit Sommer 2007 keine Ermittlungen mehr geführt.

Und so sehr ich den Gedanken wegen der DNA Analyse teilen würde:
Hätte man damals DNA Spuren verwerten können die aber nicht ausreichend gewesen sind (aufgrund welchen Einflüssen auch immer), so wäre man sicherlich in den vielen Jahren selbst auf die Idee gekommen eine erneute Analyse durchzuführen.


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16.09.2018 um 00:33
Zitat von radimonradimon schrieb:Das wusste ich nicht, dass das Spiel so spät erst entschieden wurde. Aber vielleicht passierte genau in diesem Zeitfenster von Abpfiff bis Verlassen des Pubs etwas, was Frauke dazu bewogen hat, diese SMS noch im Pub mit Isabellas Akku zu schreiben und abzuspeichern. Ich denke daher so darüber nach, weil es mir einfach nicht eingehen will, dass eine zuverlässige Frauke, die müde, ohne Geld, ohne Schlüssel und ohne vollen Akku unterwegs war, noch irgendwo hinfährt, freiwillig, und dann zwei Stunden später freiwillig eine SMS verfasst, die nach einer SMS aus dem Pub klingt.
Aber Frauke, die müde ist und in 15 min daheim sein kann, soll sich bevor sie nach Hause geht nach Spielende noch hinsetzen und eine SMS schreiben, die ankündigt, dass sie später ankommt? Frauke hätte die SMS wohl kaum nach dem Spiel noch im Pub verfasst, wenn sie wirklich geplant hätte, unmittelbar danach nach Hause zu gehen. Ob sie den Text überhaupt noch im Pub verfasst haben kann, müsste die Polizei auch wissen. Denn wenn der Leihakku im Laufe der weiten Halbzeit zurückgegeben wurde, hatte sie schlichtweg nicht mehr die Möglichkeit dazu...

Und ein Täter, der Frauke dann ja vermutlich ab 23:15 hätte überwältigen, fesseln, knebeln und in ein Fahrzeug verbingen müssen, sie dann eine Dreiviertelstunde nach Nieheim-Entrup fuhr, dort ungesehen aus dem Fahrzeug in ein sicheres Versteck brachte, verhörte, um herauszubekommen, wie ihre weitere Abendplanung war, realisierte, wen er kontaktieren musste, um die längere Abwesenheit zu erklären, sich dann noch schnell in ihre SMS Liste einlas, um zielsicher ihren Schreibstil zu kopieren und sein Werk dann um 0:49 abschickte - das wäre ein würdiger Gegner für James Bond...

Ach ja, zwischendurch hat er schnell noch ein passendes Ladekabel organisiert und flugs den Akku aufgeladen. Macht man ja alles mit links, wenn man nebenbei noch eine frisch entführte Person unter Kontrolle halten muss. Leute, so was gibt es vielleicht im Film, aber doch nicht im wirklichen Leben!


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16.09.2018 um 00:36
@Kangaroo
Am Tatort wird jede Menge an potentiell relevantem Material aufgesammelt worden sein. Eine DNA-Analyse ist selbst bei geringfügigen Spuren außerordentlich aufwendig. Soweit ich weiß, werden solche neueren Untersuchungen keineswegs routinemäßig bei bisher unaufgeklärten Schwerverbrechen durchgeführt, sondern nur, wenn die Ermittlungen aktiv wieder aufgenommen werden.
Herr Östermann und seine Mitarbeiter reagierten zwar immer, wenn es neue Hinweise gab, aber die "aktive" Ermittlungsphase wurde nach meinem Wissen im Sommer 2007 eingestellt. D. h. ohne Anstöße von "außen" wurde nichts mehr unternommen, weil man keinen Ansatz für weitere Ermittlungen sah.


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16.09.2018 um 00:40
@birkensee
Wären DNA Spuren gesichert worden, hätte man dies Kommuniziert um den Druck auf den Täter zu erhöhen.
Warum auch nicht? Eine Grundsätzliche Fluchtgefahr ist bei so einem Fall, bei so einer Medienpräsenz sowieso permanent gegeben.

Bezweifel dass Herr Östermann nicht auf die Idee gekommen wäre solch eine Analyse durchzuführen wenn es eine Realistische Chance gäbe so auf den Täter zu kommen.
Da muss nicht erst das LKA kommen


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16.09.2018 um 00:43
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Aber Frauke, die müde ist und in 15 min daheim sein kann, soll sich bevor sie nach Hause geht nach Spielende noch hinsetzen und eine SMS schreiben, die ankündigt, dass sie später ankommt? Frauke hätte die SMS wohl kaum nach dem Spiel noch im Pub verfasst, wenn sie wirklich geplant hätte, unmittelbar danach nach Hause zu gehen.
FLs Nachhauseweg dauerte (zu Fuß) ca. 15 Minuten. Wenn Frauke nach dem Verlassen des Pubs eine kurze SMS an Chris verfasst hätte, um ihm mitzuteilen, dass sie gleich zu Hause sein würde - was, bitte, soll daran unrealistisch sein?


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16.09.2018 um 00:47
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:FLs Nachhauseweg dauerte (zu Fuß) ca. 15 Minuten. Wenn Frauke nach dem Verlassen des Pubs eine kurze SMS an Chris verfasst hätte, um ihm mitzuteilen, dass sie gleich zu Hause sein würde - was, bitte, soll daran unrealistisch sein?
Nach Verlassen des Pubs? Und den Strom um ihren Akku aufzuladen hatte sie dann deiner Meinung nach woher genau?


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Mord an Frauke Liebs

16.09.2018 um 01:03
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Wären DNA Spuren gesichert worden, hätte man dies Kommuniziert
Wir wissen nicht, wann die Ermittler des LKA sich mit dem Fall FL beschäftigen. Selbst wenn man heute DNA-Spuren feststellen könnte, muss das bisher noch nicht geschehen sein; das könnte auch in den nächsten Wochen und Monaten und vielleicht erst in 2 Jahren passieren.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Bezweifel dass Herr Östermann nicht auf die Idee gekommen wäre solch eine Analyse durchzuführen wenn es eine Realistische Chance gäbe so auf den Täter zu kommen
Es ist nicht so einfach, eine realistische Chance abzusehen. Man kann nicht mal so einfach ein paar Säcke ins Labor schicken und sagen: "Prüft mal, ob Ihr heute etwas findet." Das ist übrigens auch eine Budgetfrage. Bei der Einstellung (die keine offizielle Beendigung bedeutet) einer Ermittlung wird auch der personelle und finanzielle Spielraum verengt. Es muss erst einen neuen Ansatz und weiterführende Hinweise geben, um eine Ermittlung wieder "hochfahren" zu lassen - oder, wie im Fall des LKA, eine generelle Überprüfung von "Cold Cases".


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16.09.2018 um 01:06
@birkensee
Das ist doch Unsinn ..
2006 war nicht die Steinzeit und über deine finanzielle Exkursion will ich mich jetzt mal nicht äußern ..


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16.09.2018 um 01:09
@Kaietan
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Nach Verlassen des Pubs? Und den Strom um ihren Akku aufzuladen hatte sie dann deiner Meinung nach woher genau?
Du gehst zwar auf ein von mir entworfenes Szenario ein, lässt aber leider die Hälfte weg:
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:4. Da FLs Akku während ihrer Korrespondenz mit Nils (im Pub) leer wurde, lieh sie sich einen anderen. Wie hier im Threat mehrfach beschrieben, zeigte ein solcher "leerer" Akku aber öfters nach seinem Wiedereinsetzen noch eine Restkapazität an. Die könnte FL nach Verlassen des Pubs genutzt haben, um Chris ihre Rückkehr anzukündigen. (Das würde zu FL passen.)
Dieser Threat wäre sicher übersichtlicher, wenn man nicht ständig wiederholen müsste, was man 2 Seiten vorher geschrieben hat.


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16.09.2018 um 01:15
@Kangaroo
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:2006 war nicht die Steinzeit und über deine finanzielle Exkursion will ich mich jetzt mal nicht äußern
Gerade im Bereich der Genanalyse gab es in den letzten 10 Jahren eine rasante Weiterentwicklung. Und Behörden können nicht unbeschränkt Kosten verursachen, sondern müssen sich dafür rechtfertigen.


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16.09.2018 um 01:17
@birkensee
Es geht hier um einen Mordfall.
Tu bitte nicht so als ob wir uns hier über nen geklauten Kaugummi unterhalten .. Wenn eine Chance besteht den Täter zu überführen oder Hinweise auf jenen Menschen zu finden, würde man das Geld investieren.
Das ist sicherlich kein Business Case in dem man streng Haushalten muss ..


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16.09.2018 um 01:23
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:4. Da FLs Akku während ihrer Korrespondenz mit Nils (im Pub) leer wurde, lieh sie sich einen anderen. Wie hier im Threat mehrfach beschrieben, zeigte ein solcher "leerer" Akku aber öfters nach seinem Wiedereinsetzen noch eine Restkapazität an. Die könnte FL nach Verlassen des Pubs genutzt haben, um Chris ihre Rückkehr anzukündigen. (Das würde zu FL passen.)
OK, du hälst es also für wahrscheinlich
(1) dass dieser Akku noch ein Restkapazität hatte
(2) dass Frauke, obwohl sie davon ausgehen musste, dass der Akku leer war und obwohl sie ja wohl müde war und schnell nach Hause wollte, das Handy noch mal anschaltete
(3) dass sie tatsächlich noch versuchte, Chris zu kontaktieren, obwohl sie ja in ein paar Minuten daheim sein konnte (Handy hochfahren dauerte damals, Nachricht schreiben ebenfalls...)
(4) dass der Akku noch so viel Ladung hatte, dass sie ihre Nachricht schreiben konnte
(5) dass er aber genau so wenig Ladung hatte, dass die Nachricht nicht verschickt wurde

Da muss aber schon einiges an Zufällen passiert sein, damit das genau so passieren konnte. Zusätzlich muss der Entführer auch noch ein Meister seines Fachs gewesen sein, weil er unter großem Druck und Zeitdruck sein Opfer souverän und blitzeschnell fixierte und mundtot machte, ca. 40 km durch die Nacht fuhr, das Opfer am Zielort "umpackte", sein Opfer verhörte, dann das passende Ladekabel besorgte, das Handy auflud, die SMS Datein durchstöberte, die ungesendete Nachricht fand, evtl. umschrieb und absendete.

Und all das in geschätzen 90 Minuten. Krasse Leistung!

In einem Film, in dem die Handlung verdichtet werden muss, passiert all das vielleicht "zufällig" exakt so, dass es gerade auf die Sekunde hinhaut - aber im echten Leben?


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16.09.2018 um 01:54
@Kangaroo
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Wenn eine Chance besteht den Täter zu überführen oder Hinweise auf jenen Menschen zu finden, würde man das Geld investieren.
Wenn vor dem Wort "Chance" das Adjektiv "realistische" stehen würde, könnte ich Dir uneingeschränkt zustimmen. (Wobei "realistisch" natürlich unterschiedlich definiert werden kann.)

Ich zweifle in keiner Weise an Herrn Östermanns Entschlossenheit, den Fall FL aufzuklären. Aber nach Einstellung der Ermittlungen war er einfach auf weiterführende Hinweise angewiesen.

Zu der Kostenproblematik beim Einsatz von DNA-Analysen in Altfällen gibt es einen sehr interessanten Artikel der Süddeutschen Zeitung v. 4.9.2017 (https://www.sueddeutsche.de/bayern/kriminalistik-wie-morde-nach-langer-zeit-noch-aufgeklaert-werden-koennen-1.3734179),

aus dem ich folgendes zitiere:

"Seit 2001 arbeitet das bayerische Landeskriminalamt (LKA) mit dieser Mikrospurenmethode. Laut Wolfgang Voll, Leiter der Abteilung DNA-Analytik, wurden seither nur 20 Altfälle mit neuer Technik analysiert. Die Arbeit ist teuer und zeitintensiv."

"Letztlich ist die Fortführung solcher Ermittlungen in Altfällen immer auch eine Kostenfrage. Alleine für die DNA-Untersuchungen fallen schnell Beträge von 100 000 Euro und mehr an, sagt Wolfgang Voll. In erster Linie, weil es länger dauert, Spuren zu finden."


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Mord an Frauke Liebs

16.09.2018 um 02:08
@birkensee
Ich hoffe dir ist klar dass diese Zahl sich auf Bayern bezieht denn das LKA ist wie der Name schon sagt das Landeskriminalamt und nicht das Bundeskriminalamt.
20 Altfälle in einem Bundesland find ich nicht gerade wenig.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Wenn vor dem Wort "Chance" das Adjektiv "realistische" stehen würde, könnte ich Dir uneingeschränkt zustimmen. (Wobei "realistisch" natürlich unterschiedlich definiert werden kann.)
Und das LKA hat etwa eine Glaskugel und kann da genauere Angaben machen ob eine realistische Chance besteht oder nicht? Wohl kaum..


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Mord an Frauke Liebs

16.09.2018 um 02:45
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Ich hoffe dir ist klar dass diese Zahl sich auf Bayern bezieht denn das LKA ist wie der Name schon sagt das Landeskriminalamt und nicht das Bundeskriminalamt.
Auch Düsseldorf ist "nur" ein LKA (von Nordrhein-Westfalen).
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:20 Altfälle in einem Bundesland find ich nicht gerade wenig.
Bezogen auf Altfälle aus mehreren Jahrzehnten und einen Untersuchungszeitraum von 16 Jahren finde ich das tatsächlich nicht viel. Und immerhin sprach auch der Leiter der DNA-Analytik des bayerischen LKA von "nur" 20 Altfällen.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Und das LKA hat etwa eine Glaskugel und kann da genauere Angaben machen ob eine realistische Chance besteht oder nicht?
Deren Job in der neu eingerichteten (und neuartigen) Cold-Cases-Abteilung ist es, in den Altfällen neu zu ermitteln. Das sind andere Voraussetzungen als die, die Herr Östermann in den letzten 10 Jahren hatte.


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Mord an Frauke Liebs

16.09.2018 um 02:47
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Deren Job in der neu eingerichteten (und neuartigen) Cold-Cases-Abteilung ist es, in den Altfällen neu zu ermitteln. Das sind andere Voraussetzungen als die, die Herr Östermann in den letzten 10 Jahren hatte.
Bist du Herr Östermann´s Sekretär oder warum meinst du zu Wissen was für Vorraussetzungen und Mittel er hat oder hatte?


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Mord an Frauke Liebs

16.09.2018 um 03:32
Nochmals: Ich bin überzeugt, dass Herr Östermann mit sehr großem Engagement und ebenso großer Sorgfalt ermittelt hat - wofür auch das Vertrauen der Angehörigen in ihn spricht. 2016 sagte Frau Liebs in einem Interview mit der Neuen Westfäischen: "Ich bin aber sicher, dass mit Ralf Östermann, der damals den Fall Frauke geleitet hat, und der auch diese Kommission [zum Fall Höxter] begleitet, jemand da ist, der ein Auge darauf hat, ob es Hinweise gibt, die zur Klärung des Falls meiner Tochter beitragen können." https://www.nw.de/nachrichten/regionale_politik/20829689_Ich-halte-eine-Aufklaerung-fuer-moeglich.html
Aber wenn eine Ermittlung eingestellt ist, braucht man eben neue (und weiterführende) Hinweise, um diese Ermittlungen wiederaufnehmen zu können.

In einem Artikel über die neue "Cold-Cases"-Abteilung des LKA in Düsseldorf heißt es:

"Bei der Kripo kommt der Vorstoß des LKA gut an. Oliver Huth, stellvertretender Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, die Mordermittler in den Polizeibehörden seien völlig überlastet mit aktuellen Vorgängen und müssten sich zum Teil gar mit gefährlichen Körperverletzungen befassen. „Da bleibt den Kollegen keine Zeit, sich mit alten Fällen zu befassen“, so Huth. Auf den Tischen türmten sich jeden Tag neue Akten. „Da fragt keiner: »So, was machen wir denn heute mal?«“, sagt der Gewerkschafter." (Zitiert aus: https://www.ksta.de/politik/cold-cases-nrw-baut-datenbank-fuer-ungeklaerte-mordfaelle-auf-29721632)

Diese "Cold-Cases"- Abteilung in Düsseldorf besteht aus Spezialisten unterschiedlicher Richtungen und ihre Aufgabe ist es, sich nur auf solche Altfälle zu konzentrieren. Das bedeutet keine Abwertung der Leistung ihrer Bielefelder Kollegen. Im Gegenteil: Gerade durch die gründliche Arbeit ihrer Vorgänger hat sie eine hervorragende Ausgangsposition für neue Ermittlungen im Fall FL.


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16.09.2018 um 04:33
@Kaietan
Zitat von KaietanKaietan schrieb:(3) dass sie tatsächlich noch versuchte, Chris zu kontaktieren, obwohl sie ja in ein paar Minuten daheim sein konnte (Handy hochfahren dauerte damals, Nachricht schreiben ebenfalls...)
Ihr Nachhauseweg dauerte 15 Minuten und es war schon gegen 23 h. Chris wartete auf sie und wusste nicht, wann sie nach Hause kommt. Da halte ich es für völlig normal und im Fall von FL, die wahnsinnig gern und sehr oft simste, sogar für sehr wahrscheinlich, dass sie Chris informieren wollte. Für Chris, der sich auf eine Prüfung vorbereitete, wäre diese Nachricht, bald ins Bett gehen zu können, sicher angenehm gewesen.
Mir begegnen ziemlich oft Fußgänger, denen es offenbar keine Mühe macht, sich während des Gehens mit ihrem Handy zu beschäftigen. Und FL hatte um diese Zeit sicher nicht gerade viel Gegenverkehr auf dem Bürgersteig. Eine versierte Tipperin war sie sicher auch.
Zitat von KaietanKaietan schrieb:dass der Akku noch so viel Ladung hatte, dass sie ihre Nachricht schreiben konnte
Ich hatte eben bereits auf die Möglichkeit einer Restkapazität des Akkus verwiesen, von der hier mehrfach sachlich überzeugend die Rede war.
Zitat von KaietanKaietan schrieb: dass er aber genau so wenig Ladung hatte, dass die Nachricht nicht verschickt wurde
Dazu hatte ich mich ebenfalls in meinem Beitrag, auf den Du Dich beziehst, klar geäußert:
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Als sie dann von dem Täter angesprochen wurde, könnte sie den Text gespeichert haben (eine Sache von 2 Sekunden), um ihn danach zu beenden. Dazu hatte sie dann aber keine Gelegenheit oder keinen Grund mehr (weil sie "nach Hause" gefahren wurde und gleich dort sein würde, es außerdem unhöflich gegenüber dem Fahrer gewesen wäre, während des Gesprächs zu tippen).
Warum immer wieder diese Entstellungen, die ständig zu Korrekturen (und damit Wiederholungen) zwingen?
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Zusätzlich muss der Entführer auch noch ein Meister seines Fachs gewesen sein, weil er unter großem Druck und Zeitdruck sein Opfer souverän und blitzeschnell fixierte und mundtot machte
Das, glaube ich, erfordern die meisten erfolgreichen Entführungen. Ich sehe keinen Anlass, hier eine für einen Entführer ungewöhnliche Leistung zu sehen.
Zitat von KaietanKaietan schrieb:ca. 40 km durch die Nacht fuhr
Es wurde hier schon oft und auch auf den letzten Seiten erwähnt, dass man den Bereich des Sendemastes Nieheim-Entrup bereits nach ca. 20 km (etwa bei Altenbeken) erreichen konnte.
Zitat von KaietanKaietan schrieb:das Opfer am Zielort "umpackte", sein Opfer verhörte, dann das passende Ladekabel besorgte, das Handy auflud, die SMS Datein durchstöberte, die ungesendete Nachricht fand, evtl. umschrieb und absendete.
Wenn FL freiwillig zu ihm ins Auto stieg (weil sie glaubte, nach Hause gefahren zu werden), hätte der Täter die relevanten Informationen in der Zeit bis zu ihrer Überwältigung erhalten können.
Hätte der Täter sie noch auf der Straße überwältigt, wäre eine Beschäftigung mit ihrem Handy durchaus naheliegend gewesen, sobald sie im Versteck eintrafen.
Ich gehe davon aus, dass FL im Bereich Altenbeken/Bad Driburg festgehalten wurde und der Täter sich nach FLs Unterbringung nicht mehr als ungefähr 10 km von diesem Versteck entfernte, um die SMS abzusenden.
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Und all das in geschätzen 90 Minuten. Krasse Leistung!In einem Film, in dem die Handlung verdichtet werden muss, passiert all das vielleicht "zufällig" exakt so, dass es gerade auf die Sekunde hinhaut - aber im echten Leben?
Ich weiß nicht, welche Berechnungen Deiner Schlussfolgerung zugrunde liegen, aber nach meinen spricht nichts gegen eine solche Annahme. Zumal ich vermute, dem Täter lag bei diesen Handlungen nichts an einem gemütlichen Tempo.


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Mord an Frauke Liebs

16.09.2018 um 07:20
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Ihr Nachhauseweg dauerte 15 Minuten und es war schon gegen 23 h. Chris wartete auf sie und wusste nicht, wann sie nach Hause kommt. Da halte ich es für völlig normal und im Fall von FL, die wahnsinnig gern und sehr oft simste, sogar für sehr wahrscheinlich, dass sie Chris informieren wollte. Für Chris, der sich auf eine Prüfung vorbereitete, wäre diese Nachricht, bald ins Bett gehen zu können, sicher angenehm gewesen.
Sorry, wie soll dies möglich sein,
wenn man festgestellt hat, Fraukes Handy hat sich nach dem sie den Pub verlassen hatte erstmals dann wieder in Nieheim beim versenden der SMS ( 0.49 Uhr ) eingeloggt?
In dem Moment, wo Frauke beim Heimgang etwa probiert hätte, ob noch Restakku da gewesen wäre, und ja ihr Handy hätte noch welchen gehabt, so hätte sich eben dieses Handy sofort bei einem Sendemast in PB eingeloggt. Auch ohne das man eine SMS absendet.

Ich finde den Gedankengang "Frauke schreibt SMS beim Heimgehen an Chris und statt absenden - speichert sie die SMS nur ab" - eh eigentlich voll absurd und total unrealistisch - doch es geht gar nicht, weil Fraukes Handy nach dem Pub in PB am 20.06. nicht mehr aufgedreht wurde, dies hätte man festgestellt.

Also kann man diese (für mich) absurde Vorstellung eh getrost in die Mülltonne kippen.

Auch widersprichst du dir da selbst @birkensee
einerseits ist Frauke eine "versierte Tipperin", die dann eine so kurze SMS abspeichern sollte?
Wozu, frage ich mich da?


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Mord an Frauke Liebs

16.09.2018 um 07:59
@birkensee
Einzelne Punkte zu zerpflücken ist löblich. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es, wenn man die Gesamtheit der Zufälle betrachtet, einfach äusserst unwahrscheinlich ist, dass es so abgelaufen wäre. Auch die zeitlichen Abläufe, die dann in der SMS um 00:49 kulminiert sein sollen, halte ich so für insgesamt unrealistisch.

So schreibst du z.B. Frauke hätte die SMS abgespeichert. Aber warum hätte sie sie nicht absenden sollen? Sie war ja offensichtlich fertig geschrieben, superflink an den Tasten und du hattest ihren Antrieb zur SMS so dargestellt, dass sie Chris zeitnah zu erreichen wollte. Abspeichern um mit jemandem zu quatschen passt da aber nicht ins Bild! Müde sein und schnell nach Hause wollen übrigens auch nicht wirklich! Nebenbei bemerkt passt müde sein und schnell nach Hause wollen auch nicht zu Äusserungen, die Frauke selbst noch um kurz vor 23 Uhr tätigte. Denn da bot sie Niels nach dessen Aussage an, noch für ihn zu kochen, nachdem sie ihn vorher versuchte auch zum Pubbesuch zu überreden...

Ausserdem loggte sich Fraukes Handy am Abend nach dem Spiel erst wieder in den 40 Km von Paderborn entfernte Sendemasten ein, so wie @Doverex es ganz richtig bemerkt. Hatte das Handy dann in "deinem Ansatz" zufällig in genau dem Moment , in dem Frauke es anschaltete und zu tippen begann einen defekt. Noch mehr misteriöse Zufälle?

Du schreibst zum Thema Informationsbeschaffung durch den Entführer:
Wenn FL freiwillig zu ihm ins Auto stieg (weil sie glaubte, nach Hause gefahren zu werden), hätte der Täter die relevanten Informationen in der Zeit bis zu ihrer Überwältigung erhalten können.
Direkt am Pub wird er sie nicht abgefangen haben, denn das hätten ja andere Heimgänger, die nach dem Spiel aufbrachen, mitbekommen können. Nehmen wir an, sie war schon einige 100 m unterwegs. Dann musste er nur noch 1 Km fahren. Das dauert mit dem Auto bei einem Schnitt von 30-40 km/h zwischen 1 bis 2 Minuten! Und in der kurzen Zeit soll der Täter Frauke dann so detailliert ausgequetscht haben. Wahnsinn! Ein Verhörspezialist ist er auch noch?
Hätte der Täter sie noch auf der Straße überwältigt, wäre eine Beschäftigung mit ihrem Handy durchaus naheliegend gewesen, sobald sie im Versteck eintrafen.
Zweite Möglichkeit: Überwältigung auf der Strasse. Gehen wir diesen Gedankenansatz mal schrittweise durch. Unser abgebrühter Mr. X schnappt sich also Frauke auf offener Straße, fesselt sie, knebelt sie, durchsucht sie und nimmt ihr Handy an sich. Dann fährt er los. Nicht auffallen, ist da ja dann wohl die Devise. Der Entführer schafft das, indem er sich unterwegs und während der Fahrt "mit ihrem Handy beschäftigt"? Dabei fährt er ca. 40 Km im Dunkeln auf einer durchaus kurvigen Landstrasse? Und krasserweise hat der unglaubliche Handyakku nun plötzlich noch so viel Restkapazität, dass der nebenbei auch noch auf die Fahrbahn konzentrierte und äusserst kaltblütige Entführer minutenlang durch die diversen Menues steuern, SMS studieren kann etc. Wieder ein wirklich unglaublicher Zufall...

Sehen wir den Tatsachen ins Auge. Die lauten laut Niels so:
Meine Spätschicht ging bis 22.15 Uhr. Danach bin ich mit meinem Arbeitskollegen Billard spielen gefahren. Und währenddessen simste ich mit Frauke. Sie schrieb, sie würde mit Isabella für mich kochen.
Frauke hatte also noch etwas vor an dem Abend. Sie hat in den Minuten vor 23 Uhr versucht, Niels noch in den Pub zu "locken" und als der nicht wollte, hat sie ihm sogar noch angeboten, etwas für ihn zu kochen. Klingt nicht nach jemanden, der müde ist und schnell nach Hause will! Man sollte ernsthaft die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass die ja offenbar noch unternehmenslustige Frauke noch eine andere Möglichkeit gefunden hat, den Abend ausklingen zu lassen. Und zwar ohne Isabella, denn der gegenüber gab sie nur Minuten später vor, müde zu sein.


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