Mord an Frauke Liebs

Hier noch mal die (ungefähre) Position der WG auf
der Karte. Ich finde man kann klar sehen, dass die
Zellen im Süden von PB nicht die Reichweite bis zur
Borchener Straße 56 hatten. Gleichwohl @Mister-X
anmerkte in seinen Ausführungen, dass die Grenzen
der Senderichtung keine klar gezogenen Linien sein
würden.
Lediglich der Donnerstag und der Samstag Kontakt
deckten das Gebiet vor der Borchener Straße ab so,
das ein Anruf mit direktem Sichtkontakt
zur WG bestehen konnte.

Vielleicht kann @Mister-X ausführen ob ich richtig liege.

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Kangaroo schrieb:Ich bin mir nicht 100 prozent sicher aber die Aussage mit dem Höxteraner und den Handydaten kam doch meines Wissens von Wilfrieds Strafverteidiger und nicht von der Polizei oder?
Würde dem nicht so viel Bedeutung beimessen.

naja, so super super ungewöhnlich ist es nicht, wenn beide in einer region leben und W recht mobil war... ich würde mittlerweile davon ausgehen, dass es keinen zusammenhang gibt.

Jane_Marple schrieb:Wer konnte an dem Abend dienstlich die Route Paderorn - Nieheim (und weiter) gehabt haben um die Zeit?

jemand, der etwas "abfahren" muss? irgendwas kontrollieren muss? ein puffbesitzer? ein kneipenbesitzer? ein discothekenbesitzer? nicht, dass er mit FL dann gemeinsam losgefahren ist, um seine geschäfte zu erledigen aber zumindest, dass ihm die strecken sehr geläufig waren und er wusste, wie viel verkehr auf den straßen ist zu diesen uhrzeiten und so.

@tisch
Meine Überlegung ist ein wachdienst. Häufig betreuen sie ja mehrere Firmen, was zu den Industriegebieten passen würde. Nicht selten werden hierfür Firmenwagen in kastenwagenformat genutzt.

Wachdienste haben Zeitpläne und müssen sich regelmäßig bei der Zentrale melden.
Die Fahrzeuge sind nicht selten mit GPS ausgestattet und man ist auch nicht permanent im Fahrzeug.

Nicht wenige Firmen nutzen zusätzlich Kameras auf den Firmengelände.

Dazu werden Fahrtenbücher geführt. Jeder Kilometer eingetragen.

Bin selber in Paderborn und Umgebung im Sicherheitsdienst tätig.
Halte einen Wachmann für unwahrscheinlich.

Zu dem 3-maligem Mama fallen mir einige Möglichkeiten ein:
1. ein rein emotinaler Ausruf wegen ihrer hoffnungslosen Lage
2. geografische Unterbringung in Mutters Nähe
3. Hat die Mutter gerade in diesem Moment vorbei fahren sehen. Frage: Waren eigentlich Vater und Mutter mit zwei Fahrzeugen bei Chris und fuhren auch getrennte Wege? Dann wäre es interessant, welchen Weg genau?
4.Thematische Nähe zur Mutter. Entführer wollte sich an der Mutter rächen. (War es so, wie in XY ungelöst zu sehen, dass die Mutter & Chris gemeinsam im Pub waren, um den Schlüssel zu holen? So könnte der Entführer erst hier festgestellt haben, dass FL die Tochter dieser Frau ist. Vielleicht hat er sich sogar bei ihr nochmal erkundigt.
5. Meint sie mit Mama überhaupt ihre eigene Mutter? Oder ist sie in der Wohnung der Mutter des Entführers untergebracht, da diese aktuell z. B. in Urlaub ist.

@ Mrs. Colombo

Punkt 4 lässt sich vielleicht noch dadurch ergänzen das der Täter aus dem Umfeld der Mutter kommt, beruflich oder privat, sich aber ausschließlich für Frauke interessierte. Also ohne Rachegedanken bezüglich der Mutter.

Mrs.Columbo schrieb:5. Meint sie mit Mama überhaupt ihre eigene Mutter?

Hatte ich auch schon überlegt.

Was mich irritiert ist, dass Frauke auf die Frage "Wo bist du?"
auch "Kann ich nicht sagen." antworten können.
Das wäre doch eher von Frauke in diesem Gespräch zu erwaten
gewesen. Aber statt dessen beantworte sie diese Frage direkt
und so, dass die Antwort keinen Sinn macht.
Da Frauke Fragen vorher logisch beantwortet gehe ich davon
aus, dass Frauke die Frage auch hier verstanden hat.
Deshalb glaube ich nicht, dass Frauke hier einfach nur irgendwas
antwortete. Es wird schon zur Situation und zur Frage gepasst
haben.

@Malinka
Ich habe mir im crime gerade noch einmal genau dieses Telefonat durchgelesen.
Die Frage "Wo bist du" wurde darin zweimal gestellt.
Einmal am Anfang, wo sie sagt, "kann ich nicht sagen". Und dann nochmal in der Mitte des Gespräches. Da antwortet sie dann mirakelhaft 3x mit Mama.
Also irgendwas ist in den 2-3 Minuten passiert, dass sie eine andere Antwort gibt.
Hätte sie für diesen Anruf schon auf diese Frage von Chris gewartet und sich diese Antwortvariante überlegt, hätte sie bereits bei der ersten Frage nach dem Aufenthaltsort mit Mama antworten können.
Tendiere also zu meinem Punkt 3, oben. Sie hat die Mutter oder das Auto gesehen. Das wäre vom zeitlichen Ablauf okay. Ungefähr eine halbe Stunde nachdem die Eltern von Chris fortgefahren waren.

Ich empfinde das 3x Mama immer noch als Ausdruck der Verzweiflung und der Angst.
Wüssten wir, wie genau Frauke das "Mama" intoniert hat, dann könnten wir es eventuell besser deuten. Aber selbst Chris oder Karen, die es gehört haben, wussten es nicht einzuordnen.

@radimon
Denke so wird es auch gewesen sein.

Ob Frauke Antworten gegeben hat, die der Täter nicht einordnen konnte? Tut man dies, wenn man bedroht wird?

Möglich aber keiner konnt es einordnen. Klingt mehr nach verzweiflung.
Mama kann ein Zeichen von Sehnsucht sein.

Insbesondere wenn der Täter explizit nicht wollte dass Frauke mit der Mutter spricht.

Zum einen wissen wir nicht, ob wir nicht bewusst nur Auszüge aus dem Gespräch kennen, zum anderen sind reine Sehnsucht, Angst und Verzweiflung in der Situation mehr als verständlich. Es könnten zwar versteckte Hinweise genannt worden sein, aber man kann so viel interpretieren...ich denke weiterhin, dass die Chance auf Ergreifung des oder der Täter/in dadurch am grössten ist, wo er sich gezeigt haben muss...Kontakt am Tatabend, evtl vorher, dann beim Ablegen der Leiche über Spuren, die auf ein Auto schliessen lassen, über die Telefonortung samt Einkreisung, durch Zeugen, denen ungewöhnliches auffiel, während der Tat oder vorher...so Sachen...

Nachdem man in den letzten Jahren offenbar unter die "offensichtlichen" Annahme, der Täter müsse (wegen der Telefonate) mit Frauke umhergefahren sein, keine Fortschritte erzielt hat, finde ich die neuen Erkenntnisse, die @Mister-X vor ein paar Tagen dargelegt hat, bemerkenswert. Nämlich die Möglichkeit, dass die Telefonate *alle* von *einem* Ort, und zwar im Süd-Osten von Paderborn, stattgefunden haben könnten.

Es wäre schön, wenn @Mister-X dies nochmal bestätigen bzw. präzisieren könnte. Jedenfalls lese ich es in den obigen Beiträgen so.

Wenn diese Möglichkeit wirklich realistisch ist, dann sollte man sich m. E. gedanklich auch mal voll darauf einlassen. Vielleicht kommt man damit weiter als bisher.

Kangaroo schrieb:Möglich aber keiner konnt es einordnen. Klingt mehr nach verzweiflung.Mama kann ein Zeichen von Sehnsucht sein.Insbesondere wenn der Täter explizit nicht wollte dass Frauke mit der Mutter spricht.

Vielleicht war es auch einfach nur eine Verzweiflungsantwort, weil sie wusste, sie kann nicht wieder sagen, dass sie es nicht weiß. Das würde unglaubwürdig klingen und gegen eine Freiwilligkeit sprechen. Wenn der Täter mit einer Waffe neben ihr saß, war es eventuell die bittere Angst und sie antwortete "Mama", weil ihr nichts besseres einfiel. Und egal an was es lag, Chris und Karen waren sich ja aber nun sicher, dass Frauke nicht "mehr ganz sie selbst war".

Hallo zusammen!

Die erste Berechnung wurde ohne Einbeziehung aller Abstrahlwinkel erstellt.

Weitere Berechnungen, wo auch Abstrahlwinkel, Höhe der Funkmasten, etc. einbezogen wurden, liefern leider abweichende Ergebnisse.
Zumindest 2 - 3 Anrufe könnten durchaus von selben Standort erfolgt sein.
Die Berechnungen ließen sich unter Umständen noch weiter verfeinern - so könnte man jene Straßen, von denen ein Verbindung möglich war, genauer verifizieren.
Optimal wäre es, das Ganze vor Ort zusätzlich zu prüfen.

Mister-X

radimon schrieb:Ich empfinde das 3x Mama immer noch als Ausdruck der Verzweiflung und der Angst.
Wüssten wir, wie genau Frauke das "Mama" intoniert hat, dann könnten wir es eventuell besser deuten. Aber selbst Chris oder Karen, die es gehört haben, wussten es nicht einzuordnen.

Ich denke, dass dieses Telefonat sehr viel Interpretationsspielraum bietet. Zum Täter wird es meiner Einschätzung nach nicht führen, da es zu viele Möglichkeiten gibt und nichts Konkretes greifbar ist.
Womöglich wird es den einfachsten Grund haben: Verzweiflung.

Mister-X

@howdoyoudo
Da hast du absolut recht.

@Mister-X
Ich würd dir gern helfen, komme ja aus PB aber ich bin ein absoluter Technik Fail. Das würde also nichts bringen. :-D

radimon schrieb:Ich empfinde das 3x Mama immer noch als Ausdruck der Verzweiflung und der Angst.

Fl sagt an keiner anderen Stelle "Mama". Nur auf die Frage, wo sie sei - und auch als Chris diese Frage noch 2 x wiederholt, gibt sie dieselbe Antwort.

Malinka schrieb am 26.07.2018:Da Frauke Fragen vorher logisch beantwortet gehe ich davon aus, dass Frauke die Frage auch hier verstanden hat. Deshalb glaube ich nicht, dass Frauke hier einfach nur irgendwas antwortete. Es wird schon zur Situation und zur Frage gepasst haben.

howdoyoudo schrieb:Ob Frauke Antworten gegeben hat, die der Täter nicht einordnen konnte? Tut man dies, wenn man bedroht wird?

Es war FLs letztes Gespräch und sie ist auch mit anderen Äußerungen weiter gegangen. Ich nehme an, sie hatte keine Illusionen mehr, vom Täter freigelassen zu werden, und konnte nur noch hoffen, dass die Polizei sie rechtzeitig findet. Meiner Meinung nach wollte sie gerade angesichts ihrer hoffnungslosen Lage Hinweise geben, aber ohne den Täter zu provozieren.
Wenn sie mit ihrer Antwort einen geographischen Bezug zwischen dem Ort, an dem sie festgehalten wurde, und ihrer Mutter herstellen wollte, ist Bad Driburg und Umgebung recht wahrscheinlich (weil ihre Mutter - und nur sie - dort wohnte und arbeitete). Das spricht dann aber auch dafür, dass der Täter (zumindest zu diesem Zeitpunkt) ihre Antwort nicht als Hinweis auf ihn verstehen konnte und er also nicht zu FLs engerem Kreis gehörte, wo vermutlich jeder wusste, dass ihre Mutter Gymnasialdirektorin in Bad Driburg ist. Kennt man diesen Hintergrund nicht, ließ sich FLs Antwort als Ausdruck von seelischer Erschöpfung bzw. Verzweiflung verstehen - das war jedenfalls nach meiner Vermutung FLs Hoffnung. Es ist aber durchaus möglich, dass der Täter es merkwürdig fand und dann nachforschte.

Ich denke eher, dass sie in einem Kastenwagen, oder zumindest abgetrenntem Kofferraum transportiert wurde, und sie nie wusste, wo sie war. Für mich auch eher Verzweiflung, oder die Erkenntnis, dass es ihre letzten Worte sein werden.