Mord an Frauke Liebs

Aufmischer schrieb:Also sie ist in etwas rein geraten, was relativ normal angefangen hat. Und dann aus dem Ruder gelaufen ist…

Ähnlich sehe ich das auch. Es war meiner Meinung nach für
Frauke erst mal keine außergewöhnliche Situation in eigentlichen Sinne.
Sonst wäre Frauke nicht mit gegangen mit ihrer Begleitung.

Wie sieht denn das Umfeld eine jungen Krankenschwester aus? Das sind Krankenschwestern,Auszubildende,Vorgesetzte Ärzte und Patienten. Daher schätze ich dass sie sich mit jemandem aus diesem Umfeld getroffen hat.

@Kangaroo

Wenn der Täter genau über solche Dinge wie Voraussetzungen bezügl. richerlicher Beschlüsse zwecks Handydaten für die Polizei Bescheid wusste, sich mit der Reichweite von Funkmasten in der Region auskannte und wir mal unterstellen, dass das kein pures Glück war, was der Täter hatte...könnte er evtl beruflich oder als schon etwas tiefgründigeres Hobby mit Telekommunikation etc zu tun gehabt haben. Vorausgesetzt das WAR alles geplant und nicht nur Dummenglück

Ich stelle mir die Frage warum sie mitgegangen ist mit dem Täter. Das mitgehen scheint zumindest freiwillig geschehen sein. Aber warum ?

@Aufmischer
Wir wissen nicht, ob sie freiwillig mitging

@abberline
Möglicherweise auch Internet Recherche gepaart mit Krimis / Dokus im Fernsehen ..
Das dumme ist heutzutage das die Polizei doch fast Tutorial´s über Dokus herausgibt was Täter schlaues getan haben aber welche Fehler sie begangen haben ..
Da lernt man doch quasi die nächste Generation schon an.

Er muss ja gar nicht gewusst haben das Anruf annehmen dazu führt dass kein Richterlicher Beschluss mehr erwirkt werden kann .. Er wusste aber das es dazu führt das die Polizei noch weniger eine Handhabe hat.
Der Täter arbeitete seit Donnerstag den 22. permanent daran die Ermittlungsarbeiten der Polizei zu ersticken oder auf Sparflamme zu halten .. Das die Polizei bei Erwachsenen Personen nur bedingt handeln kann, konnte der Täter wohl durch einfaches Googeln erfahren. Das halte ich jetzt nicht für unfassbares Fachwissen.

Das mit den Funkmasten sehe ich auch eher nüchtern entgegen ..
Es wird vermutet dass der Täter auf die Ortung in Nieheim reagiert hat.
Ich zweifel das an denn EGAL was der Täter im nachhinein getan hat. Nieheim stand Ganz oben auf der Liste und das wird auch so bleiben. Das heißt völlig egal was passiert, wenn die Polizisten über die Tat sprechen wird Nieheim immer zuerst genannt.
Das der Täter so Blöd ist diesen Umstand ausmerzen zu können wenn er Tagelang dann woanders anruft .. Sorry, da bin ich absolut nicht bei euch wenn ihr das so seht.

Ich bin mir fast Sicher das weder Nieheim, noch Hövelhof Dreihausen oder ein anderer der ausgesuchten Orte etwas anderes als Ablenkung waren.
Der Täter schien sich von Tag zu Tag sicherer zu fühlen denn statt sich von Ort des Geschehens zu verlagern konzentriert er sich auf das Umfeld ..

Erst fährt er mit dem Opfer nach Nieheim was ne weite Strecke ist.
Dann fährt er mit dem Opfer nach Hövelhof Dreihausen was auch ne eher weitere Strecke ist.
Dann fährt er auf die Dören, circa 5-6km von Frauke´s Zuhause entfernt
Dann fährt er nach Mönkeloh circa 4-5km von Fraukes Zuhause entfernt.
Dann fährt er nach Benhauser Feld, circa 5-6km von Fraukes Zuhause entfernt

Zwischen Berliner Ring, Dören und Benhauser Feld liegt nicht Wirklich viel Entfernung.
Dem Täter war das offenbar scheiß egal ..

Wo besteht bitte da die Ablenkung? Es macht keinen Sinn 3 Orte die nahe zu am selben Fleck liegen aufzusuchen .. Besonders nicht wenn man sich fürchten muss dass die Polizei die Daten doch fixer bekommt und diese in dem Gebiet patroullieren.

Der Täter fühlte sich sehr sicher ..

Das denk ich auch, der oder die Täter fühlten sich wahrscheinlich sicher, denn jemand in Panik und der überfordert ist, kurvt nicht so mit seinem Opfer über die Dörfer. Frauke selbst sagte ja mal, sie sei in Paderborn, da fiele ein Fahrer, der jeden Abend mit seinem Wohnmobil wegfährt nicht so auf, wie auf nem Dorf. Auf dem Dorf kennt man sich und die Polizei wird dort alle mit Lieferwagen, Wohnmobil etc überprüft haben. Bedenklich find ich, dass die Polizei, erwachsene Frau hin oder her, erstmal langsam macht, obwohl die Situation schon mehr als merkwürdig ist und die Familie täglich darauf hinweist, dass die Anrufe nicht normal sind und sie wie vom Erdboden verschluckt ist.

Das kommt noch dazu ..
Frauke sagte mehrfach sie sei in Paderborn .. Und das war Sie ja tatsächlich wie wir heute Wissen ..

Wo ist da die Ablenkung von Nieheim?
Sicher sagt man damit "Hey, sucht nicht in Nieheim". Aber man sagt gleichzeitig "Hey, sucht in Paderborn".

Und das ist Gefährlich wenn man doch Wirklich mit dem Opfer dort verkehrt .. Zwar nur eine gewisse Zeit aber da immer Abends angerufen wurde ist das doch schon sehr sehr heiß mit dem Opfer Abends durch Paderborn zu fahren ..

Das spricht für mich eine eindeutige Sprache das der Täter sich seiner selbst sehr sicher war und sich überlegen fühlte bzw. dies unter Beweis stellen wollte. Es macht anders sonst keinen Sinn in meinen Augen.

Vor allem wusste der Täter ja nicht, was die Polizei hinter seinem Rücken wirklich unternimmt und da kurvt der doch normal nicht mit grosser Karre jeden Abend, wenn die Geschäfte zu sind, noch wirklich durch eben jene Stadt, die das Opfer am Telefon mehrfach nennen soll. Und das fast jeden Abend. Ein Auto mit getönten Scheiben wär auch denkbar. Aber woher die Sicherheit, dass er weder am Telefon, noch bei der Rumfahrerei über Tage, erwischt wird? Und wenn jemand SO den Kick sucht, hätte er nochmal eine Aktion mit Kick probiert

Was soll die ganze rumfahrerei, also was ist das Ziel, was die Absicht und das Motiv? Sie hätte sich aus Tätersicht „verplappern“ können a la es ist der gelbe Sprinter, oder da ist ein Mann und eine Frau. Macht oder kann sie aber nicht.
Trotzdem, hochrisiko.
Mir fehlt in dem Fall der Ansatz, die Basis. Der rote Faden. Sieht nach wenigen Puzzelteilen aus von einem Grosspuzzel.

@Kangaroo
Wenn die Orte der Telefonate immer näher an Fraukes Zuhause heranrückten, stellen sich Fragen...wusste er, wo sie genau wohnt und war ihm das wichtig? Fuhr er jeden Tag weiter weg vom Festhalteort, oder verlor er die Lust und ihm reichten kurze Strecken, weil nie was passierte. Wohnte er vielleicht sogar im gleichen Viertel wie Frauke? Oder ganz in die andere Richtung?

@abberline
Wenn Frauke einen Personalausweis dabei hatte wusste der Täter aufjedenfall wo sie wohnt denn wenn man sich ummeldet wurde ja die neue Adresse mit einem Aufkleber auf den Personalausweis geklebt.

Ich denke, derjenige hat die Fahrten nicht als Risiko gesehen, weil er stets der Meinung war, dass FL freiwillig bei ihm ist und das auch so kommunizieren würde, würde man sie anhalten - zumindest bis kurz vor Schluss.

Minderella schrieb:Mord an Frauke Liebs
heute um 14:42
Ich denke, derjenige hat die Fahrten nicht als Risiko gesehen, weil er stets der Meinung war, dass FL freiwillig bei ihm ist und das auch so kommunizieren würde, würde man sie anhalten - zumindest bis kurz vor Schluss.

In meiner Überlegung blieb Frauke aus einem bestimmten
Grund immer wieder bei ihrer Begleitung. Ich kann mir nicht vorstellen,
dass Frauke bedroht wurde so einen Blödsinn am Telefon zu erzählen.

@Malinka
Den Grund würd ich aber gern mal wissen, damit man unbedroht nicht nach Hause kommt, solche Sätze wie im letzten Telefonat sagt, die Familie in solche Angst bringt und teilweise wie unter ko Tropfen redet....und danach ist sie tot. Wenn die Telefonate nicht unter Druck stattfanden, weiss ich aber auch nicht weiter.

@Kangaroo
Das mit dem Perso ist möglich, auffällig ist das immer näher rankommen ja doch. Absicht aus genau dem Grund oder andersrum, immer grösserer Radius vom Festhalteort.

Kann mir nicht vorstellen dass Frauke freiwillig weg war und dann zu ihren Angehörigen sagt "Ich komme heute nach Hause" wenn sie es dann doch nicht tut.
Frauke muss sich bewusst darüber gewesen das ihre Familie die Hölle durchlebt. Kann mir kein Szenario im Kopf bilden was wichtig genug wäre der Familie dem trotzdem auszusetzen.

Vorallem wusste Frauke laut ihren eigenen Angaben ja dass die Polizei nach ihr sucht .. Und das soll ihr egal gewesen sein?

Wo läge das Problem für Frauke zu sagen "Ich bin bei einem Freund der meine Hilfe brauch, fragt bitte nicht weiter. Vertraut mir".
WARUM sollte sie das nicht sagen können wenn sie freiwillig weg war?

@abberline
Vermute das war einfach Macht Demonstration.

F.L. Hatte Angst.
Vielleicht sogar um jemand anderen, dass es vorrangig gar nicht erstmal um sie ging. Und dann hat er sich das Blatt gewendet. Und sie wusste zu viel.

@Aufmischer
Dann wäre die Frage um wen und warum? Es ist sonst niemand verschwunden oder hat später was in der Richtung gesagt. Die wahrscheinlichste Variante für mich ist die einfachste...sie hatte Angst um sich und das schon am ersten Abend. Kam bei der Überprüfung der Wohnmobile, Lieferwagen etc nichts an Hinweisen raus? Sowas wird für gewöhnlich sehr aufwendig betrieben. Nicht nur im kleinen Umkreis, selbst heute noch könnte man Vorbesitzer etc rausfinden und fragen

Kangaroo schrieb:Vorallem wusste Frauke laut ihren eigenen Angaben ja dass die Polizei nach ihr sucht .. Und das soll ihr egal gewesen sein?

Nein, ich meine damit nicht, dass es egal war.
Das was da ablief hatte mehr Gewicht. Es war akuter, aktueller und
stand über der Sorge und Angst der Liebsten.

Ich will noch mal drauf hin weisen, dass ich nicht sagen will, dass Frauke
fröhlich frei unterwegs war und telefonierte wie und wann sie wollte.

Viel mehr will ich sagen, dass das klassische, klischeehafte hier nicht passt.
Egal wie man versucht alles hinein zu stopfen.
Meiner Meinung nach muss etwas gewichtiges, krasses oder akutes passiert sein,
vorher, oder erst währenddessen. Und das hat dazu geführt, dass Frauke weg blieb
und mit ihrer Begleitung unterwegs war.

Einen brutalen Serienkiller sehe ich hier nicht. Auch keinen Psychopathen. Aber mit
sicher kann ich das natürlich nicht sagen. Jeder hat sein eigenes Gefühl zu dem Fall.
Aber ich glaube das jeder mit seiner Aufmerksamkeit interessante Überlegungen
und Zusammenhänge erhaschen kann, die einem anderen sonst entgehen.

Aufmischer schrieb:F.L. Hatte Angst.
Vielleicht sogar um jemand anderen, dass es vorrangig gar nicht erstmal um sie ging. Und dann hat er sich das Blatt gewendet. Und sie wusste zu viel.

Das halte ich auch für eine interessante Überlegung.
Irgendetwas muss da gewesen sein mit so viel Gewicht, dass Frauke nichts über ihre Begleitung
verraten hat. Ob es nur pure Angst war, weiß ich nicht. Aber das alles wird mehr als einer
sinnleeren Entführung gedient haben.

Genau das halt ich anhand des ganzen Falles für unwahrscheinlich. Und viel Sinn würd ich nicht reininterpretieren. Entweder es war geplant und ein Psychospiel...gezielt oder als Zufallsopfer. Oder der Täter war überfordert. Aber dass Frauke und ihre Familie grosse Angst hatten, steht für mich außer Frage. Aus Tätersicht KÖNNTE das so gewesen sein, dass er so Panik hatte, dass es um Selbstschutz ging, aber dafür ist mir das alles zu kontrolliert und zu lange. Ein überforderter Täter hätte unkontrollierter gehandelt
Was...und da seh ich eher deinen Ansatz...möglich ist, ist dass sie ihn kannte...oder sie kannte. Aber auch da bekäme man als Entführungsopfer nach paar Tagen Panik