@Malinka In einem anderen Fall aus Trier hat sich der leitende Kommissar einmal so geäußert, dass er sich frage, ob er dem Täter bereits gegenüber gesessen habe. Daraus wurde in dem anderen Thread, dann ein er sei sicher, dass... Vielleicht ist das der Ursprung dieser Behauptung, weil die Fälle verwechselt wurden. Schlussfolgerungen, dass der Täter deshalb aus einem bestimmten Umfeld stammen muss, kann man aber nicht ziehen, so lange nicht ein Ermittlungsbeamter genau das sagt.
tisch schrieb am 01.04.2018:es ist aber eine relativ stimmige erklärung, wieso die stimmung von freiwillig in unfreiwillig kippte.
ich glaube, mittlerweile gibt es nur noch eine recht kleine gruppe an usern, die noch davon ausgehen, dass FL von einem ihr unbekannten täter entführt und unfreiwillig mitgenommen wurde. stattdessen sind sich eigentlich fast alle relativ einig, dass es eine verbindung zwischen FL und dem täter gab (über die intensität lässt sich diskutieren) und dass FL zunächst freiwillig mit ihm fuhr bzw. aus freien stücken ins auto stieg.
es unterscheiden sich meinung bzgl. der einzelheiten: inwiefern waren täter und opfer sich bekannt? wann hört freiwillig auf und wann fängt zwang an? gab es ein zufälliges treffen oder eine vorherige verabredung?
Ich bin mir mit niemandem darüber relativ einig, dass es eine Verbindung zwischen Frauke und dem Täter gab. Ich halte es auch für möglich, dass sie den Täter überhaupt nicht oder nur flüchtig kannte und er so unwichtig war, dass sie ihn niemandem gegenüber erwähnte.
Wozzeck schrieb am 01.04.2018:Ich glaube, es ist nicht unbedingt notwendig, von einer sexuellen motivierten Straftat auszugehen. Es gibt hierfür gar keine Indizien, außer die Erfahrung, dass Entführung und Tötung junger Frauen statistisch gehäuft mit sexuellen Straftaten in Verbindung stehen.
Selbstverständlich muss man von einer sexuellen Motivation ausgehen, von was denn sonst? Selbst wenn der Täter angeblich sein tolles Bike hätte vorführen wollen, warum hätte er es denn tun sollen, wenn er kein sexuelles Interesse an Frauke hatte?
Malinka schrieb am 03.04.2018:Bei einem der Frauke bekannten Täter wäre sie meiner Meinung nach höher
motiviert gewesen mit zu gehen als wenn es ein der Frauke weniger bekannter Täter gewesen wäre.
Dabei ist für mich der Punkt des zusammentreffen sehr wichtig. War es sehr früh nach
dem Pub? Oder eben doch irgendwo in der Nähe der WG?
Das Wahrscheinlichste für mich ist, dass Frauke angeboten wurde, sie nach Hause zu fahren und die Fahrt dann eben an einen anderen Ort ging. Vielleicht ist sie sogar zu vollkommen Fremden ins Auto gestiegen. Es war die Zeit des Sommermärchens, da waren die Deutschen aus dem Häuschen. Sie könnte auch in ein Auto gezerrt worden sein.
Malinka schrieb am 03.04.2018:Wie schon oft von anderen Usern angesprochen, muss die erste SMS gar nicht vom ihrer
Begleitung erzählen. Chris bekam die wichtigste Information. Er sollte anscheinend bis zu diesem
Moment nichts wissen. Aber auch später, geht man von einem ihr bekannten Täter aus, hat Frauke
ihre Begleitung nicht erwähnt.
Weil sie damit ihr Leben riskiert hätte oder weil sie ihn nicht kannte.
Malinka schrieb am 03.04.2018:Ich fragte schon mal: womit hat man auf Frauke so massiv Druck gemacht?
Ich kann mir Waffen die zum Einsatz kamen nur unwahrscheinlich vorstellen.
Das kann ich mir sehr gut vorstellen, ein Messer reicht doch.
Malinka schrieb am 03.04.2018:Ich fragte schon mal: womit hat man auf Frauke so massiv Druck gemacht?
Ich kann mir Waffen die zum Einsatz kamen nur unwahrscheinlich vorstellen.
Das würde für mich für einen Täter mit aggressivem Potential sprechen.
Die Art der Leichenablage und die nicht vorhandenen Spuren von Gewalteinwirkungen
an der Leiche selbst sprechen für mich dagegen.
Nach der langen Liegezeit wären viele Verletzungen nicht mehr festzustellen gewesen.
Wozzeck schrieb am 03.04.2018:Es ist natürlich denkbar, dass der Täter Fs Leichnam nach der Tat wusch und ihre Kleidung reinigte, damit beides keinerlei Spuren von ihm tragen würde. Ich persönlich glaube allerdings nicht daran. Wieso hätter er sie dann überhaupt wieder ankleiden sollen?
Weil es ein bisschen auffällig gewesen wäre, mit einer nackten Frau an die Orte der Telefonate zu fahren?
Malinka schrieb am 04.04.2018:Und genau darauf will ich ja auch hinaus, wie du schon schreibst, der Täter wird auch etwas anderes
nutzen können um Druck zu machen und ich kann mir in diesem Falle einen gefährlichen Gegenstand nicht vorstellen.
Ich denke eher der Täter hat Frauke emotional erpresst. Etwas hatte man in der Hand, das dazu führte, dass Frauke
das mitmachte. Denn ich betone noch mal: ich glaube, dass Frauke am Freitag, Samstag und Sonntag nachhause kommen
hätte können und wollte.
Dann hätte sie es getan und wäre noch am Leben.
Malinka schrieb am 04.04.2018:Jetzt konnte Frauke nicht einfach nachhause kehren und man müsste sich
dann auch der Medialen Präsenz entgegen stellen.
Das was Frauke wusste musste so peinlich, schlimm, oder unmöglich sein, dass man
sie nicht sofort gehen lassen konnte. Ich frage mich was passiert wäre, wenn die Medien erst
später eingeschaltet worden wären...
Ist das nicht müßig? Wären die Medien erst später eingeschaltet worden, wäre das Geschrei heute groß, das es nicht getan wurde.
Malinka schrieb am 04.04.2018:Setzt für mich aber voraus, dass Frauke hoch motiviert war mit zu kommen wohin auch immer.
Denn ansonsten wäre ein harmloser Patient immer noch kein Grund um bei einer flüchtig bekannten
Person ein zu steigen.
Sie war vielleicht einfach müde und fand es angenehm, nach Hause gefahren zu werden.
Malinka schrieb am 04.04.2018:Das ist die große Frage. Mir fehlt jegliche Vorstellung von einer Absichtlichen Tötung der Frauke.
Ich weiß auch nicht wie ich mir das vorstellen soll.
Ich denke erdrosseln, ersticken und vergiften wären alles unblutige und feige Arten
jemanden um zu bringen. Sie bieten auch die Möglichkeit das Gesicht nicht sehen zu müssen.
Aber bei einer solchen Tötung und (meinem vermuteten) persönlichen Bezug zum Opfer hätte
ich irgendwie erwartet, dass man z.b. die Leiche verdeckt. Täter mit persönlichem Bezug zum
Opfer sollen das oft machen, wenn sie eine Tat so zu sagen ungeschehen machen wollen (für sich und für das Opfer).
Das ist aber nur eine Überlegung.
Dann könnte man davon ausgehen, dass es keinen persönlichen Bezug zwischen Opfer und Täter gab. Außerdem muss es nicht in jedem Fall ein sogenanntes "Undoing" geben. Nur wenn es so etwas gibt, kann man eher davon ausgehen, dass es eine persönliche Verbindung gab.
Wozzeck schrieb am 04.04.2018:Zwischen mittelbarem/unmittelbarem Zwang und Freiwilligkeit liegen Welten. Es bringt wenig, sich Zwang und freien Willen als direkte Gegensätze zu betrachten, ohne zwischen diesen beiden Extremen Abstufungen zu vermuten, die die Lage veruneindeutigen. Leider (oder zum Glück?) ist es im Leben ja meistens so, dass nicht nur Schwarz oder Weiß existieren.
Freiwilligkeit und Zwang sind absolute Gegensätze.
AlteTante schrieb am 04.04.2018:Warum hätte Chris an ihrer Stelle in der Schule anrufen sollen? Und warum erst so spät? Und wenn es wirklich so gemeint war, warum hat sie das dann nicht deutlich gesagt?
Warum hat sie nicht ganze einfach selbst angerufen bzw. einen Arzt für eine Krankmeldung aufgesucht?
Malinka schrieb am 04.04.2018:Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man nur plumpe, sexuelle Gründe für das alles verantwortlich machen lassen kann.
Ist aber das Wahrscheinlichste. Wenn man eine Fixierung auf Frauke für möglich hält, ist das Motiv in diesen Fällen auch immer sexuell.
Wozzeck schrieb am 04.04.2018:Absolut! Man stelle sich den Aufwand etc. vor, schließlich haben F und er sich für die Telefonate jeweils an andere, öffentliche Orte begeben. Auch das ist ein ganz gutes Argument dafür, dass die Annahme, dass zu diesen Zeitpunkten kein unmittelbarer Zwang im Spiel war, recht plausibel ist. Diese dauernden nächtlichen Telefonausfahrten sind schwerlich mit einem brutalen, vergewaltigenden und Waffe vorhaltenden Täter in Einklang zu bringen, viel mehr sprechen auch sie deutlich dafür, dass F zum Teil Herr ihrer Lage war und wenigstens für den Täter und ihre Angehörigen den Eindruck aufrecht erhielt, es könne noch von einer freiwilligen Situation ausgegangen werden, weil gerade dieser Umstand die Eskalation verhinderte und ihr die Möglichkeit gab, die Situation wieder in den Griff zu bekommen.
Ich glaube wirklich, man tut F noch im Nachhinein unrecht, wenn man nicht in Betracht zieht, dass sie offensichtlich mutig und überlegt gegen ihr Schicksal, dass sie vermutlich bald begriffen hatte, angekämpft hat und versuchte das Richtige zu tun, damit es eben nicht zum Ausbruch offener Gewalt kommen würde.
Weil sie ja Herrin ihrer Lage war? Geht's noch? Bei einem brutalen Täter wäre die Motivation noch größer gewesen, nichts zu tun, was ihn irgendwie reizen könnte.