trailhamster schrieb:Das mysteriöseste an dem Fall ist für mich seine (scheinbare) Singularität im regionalen Großraum. Dies widerspricht eigentlich jeder kriminalistischen Erfahrung.
Die Singularität besteht allerdings nur im Geschlecht des Opfers, ansonsten paßt die Tatausführung nahtlos in die Reihe der anderen, Seel zugeschriebenen weiblichen Opfer.
bonnyetclyde schrieb:Der hatte ein dermaßen anderes Beuteschema, aber man möchte natürlich eine Aufklärungsrate haben
Möglich, daß man die Ermittlungen im Fall Tristan durch die Zuordnung zu den Serienmorden Seels, lediglich endlich abschließen wollte.
Andererseits ging es dem Täter um Trophäen, und die könnten auch geschlechtsunabhängig für perverse Psychopathen attraktiv sein.
Warum sollte ausgerechnet so ein Psycho-Killer keine Abwechslung mögen? Wo steht es geschrieben, daß sich ein Beuteschema nicht Mal erweitern läßt?
Unter den Opfern der Prostituierten-Morde war auch eine dunkelhäutige Person, auch ein Ausreißer im Beuteschema, wenn alle anderen Frauen hellhäutig waren.
Neulich stand z.B. ein Kinderschänder vor Gericht, weil er eine 88-jährige Seniorin vergewaltigt hatte. Paßt auch nicht ins Schema.
Horst Mahler war früher bei der RAF, heute ist er bei der NPD - hätte damals auch keiner für möglich gehalten.
Ich kenne Leute, die waren früher mit 'ner Frau verheiratet und haben Kinder, sind aber irgendwann zum anderen Ufer gewechselt.
Es gibt auch bei der Feuerwehr Leute, die Brände legen.
Soviel zum Thema Schema.
Außerdem und andererseits muß es aber auch gar keine Serie von Morden gegeben haben, das ist nur eine hohe Wahrscheinlichkeit. Vielleicht hat sich der Täter bis zu dem Mord "nur" an Tieren abreagiert?
Nochmal der Hinweis auf den Mörder von Tobias Dreher aus Weil im Schönbuch: Da hätte man doch auch weitere, oder voraus gegangene Morde vermuten können. Der hatte sich aber zuvor nur selbst verstümmelt, und von Übergriffen auf andere ist zumindest nichts bekannt geworden.