Wären nicht die uns bekannten Nachhandlungen, so würde ich persönlich schon beinahe an einen Jugendlichen als Täter bzw. Mitwirkenden glauben.
Ein Jugendlicher,
- der damals altersbedingt durch das Raster fiel
- welcher im Hinblick auf die Dimension der Tat und die skrupellose, unmenschliche Vorgehensweise kaum in Frage kam, selbst wenn Zweifel bzw. ein Verdacht unter Schülern oder Sonstigen bestand
- der damals nicht alleine, sondern noch mit mehreren Familienangehörigen zusammen wohnte
- welcher genau deshalb bzw. aufgrund mangelhafter Alternativen die Tat nach außen verlagern musste
- der sich diese Art der Vorgehensweise in jungen, unreifen Jahren z.B. im Rahmen von (traumatisierenden) Tierschlachtungen oder auch in Filmen abgeschaut haben könnte (mal ausgenommen die präzisen Schnitte, die anscheinend beinahe von einem erfahrenen Chirurg sein könnten)
- der als Ortsansässiger den Tunnel bestens kannte und sich ggf. des Öfteren dort aufhielt, ohne aufzufallen
- welcher genau dadurch auch die Gegebenheiten vor Ort am Tunnel bestens abschätzen konnte und deshalb das Risiko einging noch zur Tageszeit den Mord zu begehen
- der ggf. während seiner vergangenen, unauffälligen Aufenthalte diese Art von Fantasien entwickelte und bei Gelegenheit genau an diesem Ort umsetzen wollte
- welcher einen Bezug bzw. Kontakt zu Tristan hatte und evtl. als etwas Älterer zunächst im Guten mit ihm war und ggf. auch Respekt genoss
- welcher aufgrund dessen in der Lage war, Tristan ohne größere Probleme zum Tunnel zu locken, ohne auch hierbei zu sehr aufzufallen und ergänzend Misstrauen bei ihm zu erwecken
- der ggf. im weiteren Verlauf des Kontakts mit diesem in Streitigkeiten geriet und „abrechnen“ wollte, während Tristan noch (selbst unter Nervosität am Tattag) die Hoffnung hatte, die Sache lösen zu können (ohne sein mitgebrachtes Messer einsetzen zu müssen)
- welcher in der Lage war, Tristan beim Wegrennen im Todeskampf einzuholen (sofern dieser nicht in der Panik selbst gestürzt ist)
- der das geriffelte Messer noch vor Ort am Tatort abwischte, um dies ggf. nicht zu Hause tun zu müssen
- welcher den Rucksack Tristans mitnehmen musste, da er (auch entgegen meiner anfänglichen Ansicht) total unvorbereitet war und sich während der Tat in die Nachhandlungen, entsprechend seiner vorherigen, traumatischen Erfahrungen, reingesteigert hat
- der hier vielleicht seinen ersten Mord beging und deshalb diese enorme Form der Gewalt in Form der Schläge bzw. des Würgens ausübte / übertötete
- welcher beim Flüchten (selbst völlig durchnässt bzw. verdreckt) nicht direkt ins Auge sticht
- der den Rucksack z.B. nicht unauffällig verbrennen konnte, jedoch schnell und „sicher“ loswerden musste, nachdem die Ermittler die entsprechenden Veröffentlichungen vornahmen
- welcher aufgrund seiner eingeschränkten Mobilität, Niedernhausen als weit genug für die Entsorgung des Rucksacks empfunden haben könnte / auch mangels geografischer Kenntnisse in einem jungen Alter
- der ggf. sogar mit Tristan auf der Schule war und Tristan vielleicht deshalb am Tattag früher wegwollte, um sich in die Osterferien zu „retten“ und Gras über etwaige Sachen wachsen zu lassen (während es dem Täter ggf. wichtig war, die Sache noch vor den Ferien zu erledigen)
Doch wären da nicht die Nachhandlungen… welche logischerweise in Richtung Kannibalismus, Sadismus, Sexualverbrechen etc. denken lassen und implizieren, dass der Täter Erfahrung in diesen Gebieten gehabt haben muss und so gut es geht systematisch vorging.
Man vergleiche einige (zumindest wenige) Aspekte mit dem Fall Jens Söring. Eine Person, die damals im Alter von 19-Jahren (höchstwahrscheinlich) zwei Morde in den USA begangen hat. Das besondere hierbei, dass im Rahmen der Tat beide Kehlschnitte ebenfalls mit einer derartigen Gewalt gesetzt wurden, dass es beinahe zur Enthauptung der Opfer kam. Und das wohlgemerkt bei seiner ersten Tat.
@brigittsche Ich stelle mir gerade vor, dass der Rucksack (zumindest entgegen meiner ursprünglichen Ansicht) vielleicht doch nicht in der uns bekannten Form dort abgelegt wurde, um z.B. nach Tschechien zu lenken. Man stelle sich vor, dass hier spontan ein umweltfreundlicher Mensch unterwegs war, der z.B die tschechische Karte bzw. die blaue Tüte dort rumliegen sah und aufgrund eines fehlenden Mülleimers sich nicht anders zu helfen wusste, als den „Müll“ (also die Karte und die blaue Tüte) innerhalb des Rucksacks abzulegen. In der Hoffnung, dass zumindest dieser dann durch städtische Müllwerker / Müllentsorger mitgenommen wird.