zweiter schrieb:ich frage mich auch warum der täter erst geschlagen hatte und dann erst sein messer benutzte ?
das ist ein hinweis auf die absolute brutalität des täters und könnte ein indiz für eine große aggression und wut gegen das opfer sein. ob dies persönlich tristan galt oder er nur als stellvertretendes opfer herhalten mußte, wissen wir nicht.
eine solche vorgehensweise zeigt auch, dass der täter sein opfer offenbar nicht sofort töten wollte. das opfer sollte leiden. ich denke auch, dass es in diesem fall relativ unzweifelhaft ist, dass es dem täter nicht nur ums bloße "töten" ging, sondern um das ausleben von gewalt und bestimmter phantasien. daran gibt es absolut keinen zweifel, denn wenn das alleinige ziel tristans tod gewesen wäre, hätte sich ein ganz anderes vorgehen eher angeboten. vor allen dingen aber wären dann die nach-tötungs-handlungen völlig überflüssig gewesen.
also, für mich ist das hier eindeutig (und ich lege mich sonst nur ungern fest): der täter wählte erst ein nicht-letales vorgehen mit den händen. ausserdem ist die ausübung von exzessiver gewalt mit den händen die unmittelbarste form. erst nachdem der täter diesbezüglich "zufrieden" bzw. "befriedigt" war, griff er zum messer, mit dem ja auch die direkte tötung vollzogen wurde.
trotzdem gibt mir das gesamte vorgehen rätsel auf. für mich war das kein mord im "kleinkriminellenmilieu" und auch keine tat, die lediglich das opfer "beseitigen" sollte.
entweder hat jemand das opfer extrem gehasst oder - was ich als variante bevorzuge - hier hat sich ein psychopath mal so richtig "ausgetobt" und tristan wurde zufällig sein opfer... dafür spricht auch, dass der täter die vorgenommenen verstümmelungen am opfer nach der tat "verdeckt" hat. das spricht nicht dafür, dass er tristan "persönlich" gehasst hat. die fallanalytiker und psychologen interpretieren dieses verdecken ja sogar als eine art von "entschuldigung".
man weiß ja zb. auch von anderen mordfällen, dass täter, die ihr opfer hassen und verachten (auch stellvertretend), dieses oft mit geradezu inszenierten und offensichtlichen verstümmelungen zurücklassen. hier kann man exemplarisch 2 prostituiertenmörder anführen: "jack the ripper" und frank gust, der "rhein-ruhr-ripper". die nehmen sich auch hinsichtlich der schwere ihrer mißhandlungen nicht viel... beide waren bzw. sind maximal pervers.
hier ein kurzer studiofall, wo ein mord von frank gust vorgestellt wird (der täter war damals noch unbekannt). wer starke nerven hat, guckt ab minute 2:45 mal rein...
https://www.youtube.com/watch?v=YcX-V7tIVG8 (Video: Aktenzeichen xy ungelöst 21.2.1997 7/7)