Mordfall Tristan

Ich frage mich, warum man die ja ermittelbaren etwaigen Mithäftlinge nicht befragt hat mit dem Phantombild, vielleicht hätte man so den Namen rausfinden können und wohin er verlegt wurde.

@musikengel

Ich hab mal recherchiert wo die JVA damals war:

Von der Hospitalstraße aus sieht man nur ein Loch im Mauerwerk, aber von der Gerlachstraße offenbart sich von höherer Warte aus das komplette Ausmaß: Die Abbrucharbeiten an der früheren Höchster Justizvollzugsanstalt (JVA) machen gute Fortschritte; ein Flügel ist schon fast weg.

Quelle: fnp
https://www.google.de/amp/s/www.fnp.de/frankfurt/hoechst-hier-verschwindet-gefaengnis-10880013.amp.html

Also war die JVA gleich beim Klinikum Höchst…da liegen wir unter 1000 Meter zum Bahnhof Höchst.
Und da konnte man nicht vollständig ermitteln… das ist schon ein herber Rückschlag. Zudem gaben die Profiler den „Wohnort“ des Täters in diesem Bereich an.

@angellost
gute Idee, ich denke doch aber dass die Ermittler alles ausprobiert haben.

Tristan passt doch gar null ins Tatprofil und in die Tatabläufe des MS und solch einen Mord in Auftrag geben wird er wohl auch kaum. Ihm ging es wohl eher um das persönliche Quälen seiner Opfer und das Ausleben seines krankhaften Sadismusses, und nicht darum schnell ein paar Trophäen zu sammeln.

Evtl. Jemand aus seinem Internet Dunstkreis aber imho niemals er selbst.

@oneeightseven
Bleibt zb die Sache mit den in beiden Fällen drapierten Schuhen, die Tatsache, dass immer andere Körperteile entnommen wurden, die räumliche Nähe (interessant ist hier, dass der Mord, bei dem die Schuhe platziert wurden, in der Nähe von Hofheim geschah, wo ja auch der Zopftyp aktiv war und Kinder ansprach)
MS ist nicht der Zopftyp, klar. Letzterer bleibt im Tristan Fall die Schlüsselfigur

[

tiptap schrieb:Und wenn Seel einfach eine Perücke anhatte? Irgendwie glaube ich, dass er es war.

Vergiss es, der ist definitiv aussen vor!


Gruss, Maira

@Maira
Zumindest ist er nicht der Zopftyp und darauf, den festnageln zu können, sollte die Polizei auch zuerst mal den Fokus legen. MS rennt nicht mehr weg.

Der Täter könnte als Insasse der JVA in den Genuss von Lockerungen des Vollzugs, also eventuell unbegleitete Ausgänge, gekommen sein.
Dies wäre ein Hinweis darauf, daß eine Entlassung bevor stand, und somit hätte er bei "erfolgreicher" Lockerung als weitere Maßnahme zur Vorbereitung auf die Entlassung in eine andere Haftanstalt übergeben worden sein.
Das würde erklären, warum Herr Ley in den Akten nicht findig wurde.

Gefangene mit Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr und drei Monaten und in Ausnahmefällen mit Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren können sofort nach Strafantritt zum Freigang zugelassen werden und haben damit die Möglichkeit, ihre bisherige Arbeitsstelle während des Vollzuges beizubehalten.

Quelle: https://www.google.de/search?q=offener+vollzug+arbeitsverhältnis&ie=UTF-8&oe=UTF-8&hl=de-de&client=safari

Diese recht lockere Handhabe könnte auch eine mögliche Variante darstellen.
Zudem würde passen, dass der Zopfmann tagsüber gesehen worden ist.

Im Idealfall heißt dies konkret: Der Gefangene verlässt morgens die Haftanstalt und begibt sich zu seinem Arbeitsplatz. Nach Beendigung der Arbeit kehrt er unverzüglich in die Anstalt zurück und bleibt dort bis zum nächsten Morgen, sofern er keinen Ausgang oder Urlaub hat.

IamSherlocked schrieb:https://mordfall-tristan.de/manfred-seel/

Hier steht es

Danke, aber es ist ja negativ ausgefallen, da der Abdruck vom Daumen fehlt. Also 100% ist es nicht ausgeschlossen?!

Am 31.03.98 stand in der Frankfurter Rundschau der hier ja schon öfter verlinkte Artikel bezügl des ersten Überfalls im Tunnel eine Woche vor dem Mord. Hier wurde angegeben, dass Marcel als bester Freund Tristans von der Polizei nach Einzelheiten befragt wurde, da Tristan mit ihm über die Tat gesprochen hatte. Darüber sprach Tristan also, und
vom Zopfmann soll dann keiner der Kumpels gewusst haben? Das fällt schwer zu glauben.

Nur mal zur Info
Die (ehemalige) JVA in Höchst war eine reine Untersuchungshaftanstalt, dort gibt es keinen Freigang oder ähnliches.

Tristan wurde 1 Woche vorher schonmal überfallen? Kann jemand den Link dazu nochmal bitte posten?


Jetzt mal eine eine andere Theorie: Was wenn es sich bei dem Zopfmann eigentlich um eine Zopffrau gehandelt hat? dann hätte man die ganze Zeit nach dem falschen Geschlecht gesucht. Andererseits passt dieser Gewaltexzess nicht zu einer Frau, es sei denn es war ein Pärchen wie in Fall Höxter. Ich habe schon einige Male von der zwei Täter Theorie gelesen.

Ich gehe von einem geplanten Mord aus, jedoch weiß ich nicht, ob Tristan vllt nur ein Zufallsopfer war oder ob er gezielt ausgesucht wurde

Auf jeden Fall ein sehr trauriger, heftiger und unheimlicher Fall. Da läuft es einem Eiskalt über den Rücken.

abberline schrieb:MS ist nicht der Zopftyp, klar. Letzterer bleibt im Tristan Fall die Schlüsselfigur

Sehe ich genauso. Der MS würde rein von der Grausamkeit des Falles zwar sehr gut passen, wohl aber nicht äußerlich und auch nicht vom Alter her. Im März 1998 war er bereits 51. Nichts deutet darauf hin.

Der Zopfmann taucht vor und auch nach der Tat immer wieder auf. Die letzte mir bekannte Sichtung dieses Mannes ist aus dem Jahr 2000.

Ich würde den Lebensstil des Täters in etwa einordnen wie den von Rick J. (Drogen, Messiwohnung usw.).

Wenn die Ausführungen stimmen, dass er in der Schule an dem Tag nervös war, dann hatte er mit Sicherheit ein geplantes Treffen mit dem Täter aus irgendeinem besonderen Grund. Die Frage ist allerdings: Wenn man sich morgens verabredet hat, warum hatte es mittags so lange nach Schulschluss gedauert?

Über die Sache mit den Rückenschmerzen scheint es auch mehrere Versionen zu geben, laut Tristan ist er vom Baum gefallen, laut anderen Berichten soll er am Vortag von einem Freund mit einem Stein beworfen worden sein und irgendwo hatte jemand geschrieben, dass mit dem Rücken gar nichts gewesen sei.

Auch etwas merkwürdig: Er raucht mit Boris noch eine vor Schulbeginn und kommt erst zur 2. Stunde? Wie lange raucht man, eher max. 5 - 8 Minuten. Über seinen Freund kann ich natürlich auch nur mutmaßen. Wenn er den Täter vom Sehen her kannte, müsste er dies eigentlich auch ausgesagt haben.

@InspectorGa
Ich weiß nicht, so seltsam kommt mir der Tagesablauf von Tristan nicht vor. Ich meine, er wurde jetzt nicht engmaschig beaufsichtigt, machte Großteils, was er wollte. Kam mal später zur Schule, vielleicht war ja ein Test in der ersten Stunde oder er hatte die Hausaufgaben nicht gemacht und wollte fehlen.

Das mit den Rückenschmerzen, schwer zu sagen, aber könnte auch ein Vorwand gewesen sein, die langweilige Nachmittagsbetreuung zu umgehen.

Er lungerte gern im Park rum, zu Hause wartete auch keiner auf ihn. Es deutet nichts darauf hin, dass er ein geplantes Treffen mit dem Zopfmann hatte. Vielleicht wußte er aber, dass dieser im Laufe des Nachmittags beim Bahnhof aufkreutzte, weil er das oft tat. Oder er traf ihn zufällig beim Tunnel. Ich denke, dass Tristan einfach in den Tag hineinlebte und das eben von zwielichtigen Gestalten beobachtet wurde.

InspectorGa schrieb:Ich würde den Lebensstil des Täters in etwa einordnen wie den von Rick J. (Drogen, Messiwohnung usw.).

Das machst Du woran fest? Sportlich, nicht ungepflegt lt div Zeugen...?

InspectorGa schrieb:Auch etwas merkwürdig: Er raucht mit Boris noch eine vor Schulbeginn und kommt erst zur 2. Stunde? Wie lange raucht man, eher max. 5 - 8 Minuten

Wie hast Du das denn gemacht? 10 Minuten blau machen lohnt sich doch nicht, wenn, dann die ganze Stunde.

InspectorGa schrieb:Ich würde den Lebensstil des Täters in etwa einordnen wie den von Rick J. (Drogen, Messiwohnung usw.).

Und selbst wenn der Lebensstil vergleichbar wäre, gehe ich weiterhin von einem sehr erfahrenen Täter aus und das wäre wiederum ein erheblicher Unterschied zwischen diesen beiden. Die von der Kripo angegebene Präzision der Schnitte + die Vorgehensweise rund um die Ausblutung, lässt nahezu keinen anderen Schluss zu. Der Täter ist gemäß Beschreibungen unglaublich systematisch vorgegangen.

Die Frage ist dann, wie bzw. wobei der Täter diese Vorgehensweise ausüben und erlernen konnte? Im Krieg? Bei Schlachtungen? Man mag es sich nicht vorstellen, aber vielleicht bei weiteren, ähnlichen Morden? Oder doch im Rahmen von Operationen?

Es fällt mir schwer an einen Täter zu glauben, welcher zurückgezogen in einer Messi-Wohnung lebt und aufgrund pädophiler bzw. sadistischer Neigungen so eine Tat von Null auf Hundert begeht. Klar besteht die Möglichkeit, dass dieser sich das Wissen über Bücher, Filme oder das Internet angeeignet haben könnte. Doch die Praxis ist im Vergleich zur Theorie dann doch nochmal eine ganz andere Welt.