Mordfall Tristan

Hallo Maira

Sehr logische und nachvollziehbare Ausführungen, super!!!

Zu Boris: Kannst Du mir kurz erläutern, um welches Bild es sich dabei handelte? War Boris eines von den Kindern, die am Tunneleingang standen? Warum sollte er in Gefahr sein? Und warum wurden die anderen beiden Kinder nicht geschützt? Dieser Teil des Geschehens ist irgendwie an mir vorbeigehgangen. Ich kann mich nur daran erinnern, dass dieser Junge Tristan im Bus gesehen haben will.

@Maira

Ja, Danke für die Überlegungen.

Maira schrieb:Zu dem Zeitpunkt müssten die Schulsachen und der einzelne Schuh noch vor dem Eingang gelegen haben. Theoretisch müssten dort auch Kampfspuren und sogar Blut gewesen sein. Wieso haben die Kinder nicht gleich reagiert und Alarm geschlagen?

Ich habe das immer so vor meinem inneren Auge gehabt, daß die Kinder von der anderen Seite den Tunnel betreten wollten (Tristan von Süden, die Kinder eben von Norden). Aber ich kann mich auch nicht erinnern, wo das genau steht.

Die Abschattung des Lichts im Tunnel durch die drei Kinder draußen ist ein wirklich interessanter Aspekt. Man müßte es aber ausprobieren. Ich könnte mir vorstellen, daß es praktisch keinen Unterschied macht, v.a. nicht, wenn sie über den nördlichen Eingang rein wollten. Von dort fällt nur diffuses gestreutes Licht ein. Und wenn der Täter gerade im Rausch ist, muß er es nicht bemerkt haben. Vielleicht hat er es auch bemerkt, und die Kinder haben dies nicht mehr realisiert, weil sie schon am Weglaufen waren.

Für mich war der "Schlüssel" immer der Ablageort des Rucksacks. Warum da, nicht weit von der Endstation der S2? Nicht weit von der Tunnelbaustelle der ICE-Trasse?

Spekulatius.

Für mich klingt es logisch, dass der Täter nach der Tat zum Bahnhof ging (mit Rucksack von Tristan und teilen des Fleisches),dort mit der S2 zur Endstation fuhr und schließlich den Rucksack in dem Waldstück ablegte.
Was er dann mit dem Fleisch tat? Das entzieht sich leider meiner Kenntnis. Vielleicht war es ja wirklich ein Ritualmord und der Täter hat es durch uns unerkannten gründen zu sich genommen?
Ich will nichts ausschließen, auch wenn dieser Gedanke furchtbar ist.

@Stern90

Ja, aber warum S2 Niedernhausen? Es gehen von Höchst einige Bahnlinien ab. Gut, man könnte sagen, irgendwohin muß er fahren, und wenn er nicht nach Niedernhausen gefahren wäre, hätte er auch nach Frankfurt oder nach Wiesbaden fahren können und man hätte sich die gleiche Frage stellen können. Auch Limburg wäre mit Bummelbahn möglich gewesen.

Von Niedernhausen Bahnhof bis dort in den Wald muß man aber fast schon gewisse Ortskenntnis voraussetzen.

Wenn es nur darum gegangen wäre, den Rucksack zu entsorgen, wären viele Möglichkeiten viel einfacher gewesen. Ne, es muß um das Mitnehmen an sich gegangen sein und die Endstation Niedernhausen muß m.E. einen Sinn gehabt haben.

Warum hat er den Rucksack mitgenommen? Wenn es nur um den Transport des Muskelteils gegangen wäre und die Tat halbwegs geplant war, hätte er sich eine Tüte oder eine Dose mitnehmen können, die leichter zu verstecken gewesen wäre. Es ist also anzunehmen, daß der Rucksack entweder gezielt mitgenommen wurde, nicht nur als Transportbehälter, oder daß die Tat relativ ungeplant war, er also keinen besseren Transportbehälter dabei hatte.

Von Höchst bis Niedernhausen fährt man mit der S2 knapp 25 min. Er muß den Rucksack des Jungen (wenn es ein Erwachsener war!) in einem anderen Behältnis gehabt haben, sonst wäre das auffällig gewesen.

Spekulatius.

@spekulatius

Da schließe ich mir dir an. Denke auch dass Tristans Rucksack vielleicht in seinem eigenen Rucksack war? Die Tat muss aber schon geplant gewesen sein, da er auch ein großes Messer dabei hatte.

Warum Niedernhausen? Vielleicht wohnt er da? Vielleicht wohnte er auch mal da als er noch Kind war? Ist vielleicht dort aufgewachsen und kennt deshalb den Wald? Und hat Ortskenntnisse...

Wegen der Karte die dort in dem Rucksack oder in seiner Nähe gefunden wurde: es gab ja auch die Story mit dem verwirrten Schäfer aus Frankreich der tschechische Wurzeln hatte, vielleicht war die ja von ihm?
Wobei... Der Fingerabdruck hat nicht zu ihm gepasst.

Stern90 schrieb:Die Tat muss aber schon geplant gewesen sein, da er auch ein großes Messer dabei hatte.

Ja, das denke ich auch, es war zumindest halbwegs geplant - es wäre ja theoretisch denkar, daß der Täter schon mehrfach an diesem Tunnel war und dies der erste Tag einer "günstigen Gelegenheit" war.

Das spricht dafür, daß er den Rucksack tatsächlich haben wollte, z.B. als Trophäe. Nur wieso wurde er dann dort entsorgt? Das spräche dafür, daß er die Trophäe nicht mehr brauchte, oder er sich ihr kurzfristig entledigen mußte und keine bessere Gelegenheit greifbar war oder die Ablage an sich einen besonderen Sinn hatte.

Es könnte natürlich auch sein, daß der Rucksack leer irgendwo anders gefunden wurde, evtl. am Bahnhof in einem Abfalleimer, und ihn irgendjemand, der Besitzer der Karte meinetwegen, mitnahm und ihn dann im Wald liegen ließ, evtl. weil er komisch roch oder aus einem anderen Grund.

Die Spur mit dem Schäfer hat sich wohl später als Ente erwiesen.

Spekulatius.

Ich glaube nicht, dass der Rucksack eine Trophäe war. Ich vermute vielmehr, dass der Täter lediglich eine Plastiktüte dabei hatte (so eine Tüte passt locker in eine Jackentasche und behindert nicht bei einem Kampf) und diese Tüte entgegen seiner Annahme nicht für den Transport geeignet war. Was liegt dann näher als den Rucksack des Jungen dafür zu verwenden?

Der Täter ist sicher nicht mit der Bahn vom Tatort gefahren. Er konnte nicht wissen ob er nach der Tat nass und mit Blut besudelt ist und dadurch auffallen wird musste aber damit rechnen. Also hat er sich sehr wahrscheinlich ein Fahrzeug bereit gestellt. Einen möglichen und sehr sicheren Fluchtweg zu seinem PKW hatte ich beschrieben. Dieser würde auch zu der Aussage des Mädchens passen das einen Mann mit Zopf/Pferdeschwanz im Gebüsch gesehen hatte.

Wenn ich alles richtig verstanden habe geschah die Tat auf der Nordseite des Tunnels. Auf dieser Seite wollten auch die Kinder den Tunnel betreten. Alles andere ergibt keinen Sinn denn wenn die Tat auf der Südseite war und die Kinder an der Nordseite den Tunnel betreten wollten hätten sie niemals den Täter beobachten können ohne ein Stück in den Tunnel zu gehen. Laut Ermittler haben die Kinder aber am Eingang gestanden und den Täter beobachtet.


@Yamaica: das Bild hat jemand hier gepostet. Leider finde ich es auf die Schnelle nicht. Boris war keiner der 3 Jungs. Er war lediglich ein Freund von Tristan.

@spekulatius


"Die Spur mit dem Schäfer hat sich wohl später als Ente erwiesen. "


Woher hast du diese Info? Mein letzter Stand war, dass der Schäfer ausfindig gemacht wurde.


VG

@Maira

Danke aber warm war Boris dann in Gefahr und wurde vorsorglich an einem anderen Ort untergebracht? Da stehe ich wohl gerade auf dem Schlauch...

Vorsichtfalle schrieb:Mein letzter Stand war, dass der Schäfer ausfindig gemacht wurde.

Ja, das meine ich auch, hatte aber nachweislich nix mit der Sache zu tun.

Spekulatius.

@spekulatius


ah ok, dann habe ich dich missverstanden. dachte mit "Ente" wolltest du ausdrücken, dass die berichte, wonach der schäfer gefunden wurde, falsch waren

Der Schäfer lag zum Tatzeitpunkt,laut Spiegel TV, in Prag (Tschechien) nachweislich im Krankenhaus.

@Malus76


genau, das war auch mein stand. die frage ist eben nur wie seine karte in den rucksack kam. er muss den rucksack dann wohl irgendwo gefunden haben...?

@Vorsichtfalle
Meines Wissens nach hatte der Schäfer nichts mit dem Rucksack zu tun.Es war so,das eine Frau in Nähe der Fundstelle des Rucksacks auf einen verwirrten Mann im Wald traf,der nach eigener Aussage Schäfer aus Tschechien ist und auf dem Weg zu seiner Schafherde nach Frankreich war.Über Interpol konnte man diesen Mann in Frankreich ausfindig machen,mit dem Mord an Tristan hatte er allerdings nichts zu tun.

@Malus76



hm ok


aber im Rucksack war doch eine tschechische Landkarte. Wäre ja ein ein Riesenzufall, wenn er nichts mit der Karte zu tun hätte. Wenn ich mich richtig erinnere waren nicht auf der Landkarte Blutspuren? Waren das Tristans oder die vom Täter?

@Vorsichtfalle
Das war wohl ein riesen Zufall,der Fund des Rucksacks und zeitgleich in unmittelbarer Nähe das Zusammentreffen mit dem verwirrten tschechischen Schäfer.Der in Blut gelegte Fingerabdruck auf dem Rucksack stammt vom Täter.Ein weltweiter Abgleich brachte aber kein Ergebnis.

Ich muß mich korrigieren,der Fingerabdruck ist nicht auf dem Rucksack,sondern auf der tschechischen Karte,welche sich im Rucksack befand.

Nochmalige Korrektur: Der Fingerabdruck des Täters befindet sich in einem Schulbuch Tristans,und nicht auf der tschechischen Karte.Habe mir gerade noch einmal den Film von Spiegel TV angesehen.Sorry für den Fehler!

@Yamaica: warum B. weg gebracht wurde weiss niemand.

Wir wissen nicht, was die Jungs so gemacht haben. Wir wissen nicht ob Tristan tatsächlich zur Kleinkriminellenszene gehörte oder dazu Kontakt hatte. Wir wissen nicht, ob B. da vielleicht auch involviert war. Vielleicht hatten die Eltern einfach nur Angst, dass ihrem Sohn das gleiche passiert wie seinem Freund.

Da die Ermittler B. so explizit erwähnen lässt das nur den Schluss zu, dass er irgendwie in den Fall einbezogen wurde. Also entweder doch mehr weiss als man uns sagt oder die Ermittler und die Eltern die Befürchtung hatten, dass der Junge durch die Veröffentlichung des Bildes (falls dies tatsächlich B. zeigt) völlig unschuldig/unwissend in den Fokus des Täters geraten und daher in Gefahr sein könnte.

B. wurde nicht "weg gebracht", die Familie ist schlicht und einfach umgezogen.