ayahuaska schrieb:Herr Stoll lag zu 99% im Sterben, übelst zugerichtet. Arm hing fast ab, wahrscheinlich mehrere Knochenbrüche, Organe in Mitleidenschaft gezogen, alles voller Blut.
Leider lag GS zu 100% im sterben. Allerdings dürfte trotz dieser schwerwiegenden, tödlichen Verletzungen der Anblick des Armes den Beteiligten wohl noch am ehesten zugesetzt haben. Innere Verletzungen sind äußerlich nicht sichtbar, in wie fern alles blutverschmiert war, kann man heute ohne genauere Aussagen dazu nur mutmaßen. Ich persönlich halte es für möglich, dass zwar mit dem Arm eine schwere Verletzung sehr gut erkennbar war, aber den Tätern ggf. trotzdem nicht in vollem Umfang bewusst gewesen sein könnte, wie schlimm es tatsächlich war.
ayahuaska schrieb:Warum das Risiko auf der Fahrt noch entdeckt zu werden.
Es hätte keinen Sinn gemacht in überhaupt noch irgendwohin zu bringen.
Ich vermute das die Täter in der Lage waren das Transportrisiko zu erkennen. Die Frage ist nur, ob sie auch eine Wahl hatten. Nur mal beispielhaft angenommen, sie wären am Ort des Überrollens unerwartet gestört worden und mussten fürchten bei ihrer Tätigkeit beobachtet zu werden, dann mussten sie das Feld räumen. Und zwar sofort. Aber das ist auch wieder Täterwissen. Wir können nur raten, weil wir nicht einmal den Ort kennen.
ayahuaska schrieb:Da finde ich fängt das ganze an zu wackeln, was wiederum nicht zu dem Vorverhalten passt.
Das trifft auf alle jemals hier geäußerten Annahmen zu. Aber er wurde transportiert. Die damit verbundene Frage nach dem genauen Grund erübrigt sich vielleicht, wenn man den tatsächlichen Tatort kennen würde oder einer der Täter sein Gewissen erleichtert. Vorher kann man nur angenommene Gründe abwägen.
ayahuaska schrieb:ab hier hab ich dann wieder Probleme den möglichen Tatverlauf bis zum Ende in einen Hut zu bringen.
Das ist auch nicht Sinn und Zweck des Ganzen. Würde man alles en Detail erklären und unter einen Hut bringen können, wäre der Fall inzwischen vielleicht gelöst. Fakt ist: Uns fehlen entscheidende Informationen. Der Abend ist lückenhaft. Wir kennen den Tatort nicht. Wir wissen nicht genau was die EB ermittelt hat. Wir können nicht wissen was das Motiv der Tat war. Wir können die Täter vielleicht auf Zugehörigkeit zur OK zuordnen aber das war es auch schon. Das Fahrzeug mit dem GS überrollt wurde, konnte nie ermittelt werden. Also eine 100% lückenlose Krimigeschichte wird es nicht geben und das muss es auch nicht.
petersi schrieb:Es stellt sich in so einer Ausnahmesituation die Frage, wie rational ein Täter handelt. Sie haben GS in seinem Auto transportiert, wahrscheinlich eben um keine Spuren im eigenen Auto zu hinterlassen. Vielleicht wollte man es am Ende wie einen Unfall aussehen lassen.
Aber man muss sagen, dass die Täter mit ihrer Herangehensweise vollen Erfolg hatte. Sie sind bis heute nicht gefasst.
Ich halte sie weniger für irrational. Eher für getrieben. Der Unfall am Ende war sicher eine ungeplante "Panne". Aber ich kann mir einige Gründe für einen Transport vorstellen, die nicht irrational sind.
Wirklich bemerkenswert ist ja, dass trotz des völlig ungewöhnlichen Ablaufs dieses Abends und dem vermeintlichen Chaos bis heute nichts wirklich relevantes aufgeklärt werden konnte. Man hat weder das Tatfahrzeug, noch den Tatort, noch die Täter, noch das Motiv, noch die Aufenthaltsorte von GS nach Papillon und Fr. Hellfritz, scheinbar keine verwertbaren DNA-Spurenträger mehr unter den Asservaten...Eine lange Liste. Selbst die Verwandten haben nichts gewusst, bemerkt oder dazu gesagt/sagen können. Ich will den EB keine Vorwürfe machen. Aus Ermittlersicht hatte man einfach kein Glück und dann kam noch Pech dazu. Und Kommissar Zufall scheint auch nicht zuständig zu sein.