Nightrider64 schrieb:Na irgend jemand hat ihn ja überfahren.
Das ist unstrittig.
Nightrider64 schrieb:Und da ist es keine Hilfskostruktion, wenn man annimmt, das dies, wie bei 99% aller überfahrenen Menschen nicht mit Absicht geschah.
Das Überfahren von Personen durch Fahrzeuge im Straßenverkehr geschieht nicht mit Absicht, wenn es sich dabei um einen Unfall handelt. Wenn es sich um ein Kapitaldelikt handelt, schon. Und das weit mehr Menschen durch Unfälle im Straßenverkehr sterben als durch Kapitaldelikte ist nur logisch und wäre im umgekehrten Fall ein ziemlich apokalyptisches Szenario das hoffentlich nie eintreten möge. Die Aussagekraft dieses Argumentes kommt jedoch nur dann zum tragen, wenn die Frage ob Unfall oder Delikt vollkommen unklar ist oder wenn die das Geschehnis umgebenden Umstände klar für einen Unfall und gegen ein Delikt sprechen. Dies ist bei dem vorliegenden Sachverhalt mMn aber nicht der Fall. Die umgebenen Umstände sprechen deutlich für ein Delikt und nicht für einen Unfall. Sogar niemand geringeres als das Opfer GS selbst bestärkte bzw. betätigte das durch seine Ausführungen unmittelbar vor seinem Tod.
Hier nur mal eine kurze und unvollständige Auswahl der Begleitumstände:
Zunächst sollte man festhalten, dass GS nicht -wie auf einer Landstraße nachts ohne Verkehr anzunehmen- mit hoher Geschwindigkeit vom verursachendem Fahrzeug erfasst/überfahren wurde, sondern eher langsam überrollt, da sein Verletzungsmuster sonst nicht stimmig wäre. Selbst wenn der Fahrzeugführer GS zu spät auf der Straße erkannte und der Bremsweg nicht ausgereicht hätte, wieso wich er nicht einfach aus? Heruntergebremst auf so geringe Geschwindigkeit war das sicher kein Problem.
Wäre er direkt so langsam unterwegs gewesen (warum auch immer) hätte er GS mutmaßlich auch viel länger vor ihm auf der Straße gesehen und quasi überhaupt nicht darauf reagiert.
Dann sollte man mit einbeziehen, dass GS Verschmutzungen am Körper hatte, die nicht zur typischen Verschmutzung auf asphaltierten Straßen zählt und damit auf einen Geschehnisort abseits der Landstraße spricht.
Eine weitere Feststellung ist, dass GS zum Zeitpunkt des Überrollens nackt auf der Straße gelegen haben muss, da sein Verletzungsmuster sonst ebenfalls anders gewesen wäre. Er kann demzufolge nicht gestanden, gelaufen oder gesprungen sein.
Er muss ruhig dagelegen haben und entweder bewusstlos gewesen oder das Auto quasi ohne Fluchtversuch abgewartet haben.
Wäre er bei Bewusstsein jedoch suizidal gewesen, wäre die nahegelegene Autobahn oder jede andere auch nachts regelmäßig befahrene Straße die bessere Wahl gewesen, da auf einer Landstraße in der Pampa mitten in der Nacht für gewöhnlich nur selten ein Auto vorbeikommt. Abgesehen davon wäre die Idee sich überhaupt nachts in der Pampa überfahren zu lassen ziemlich ungewöhnlich, da es weit bessere weil effektivere und naheliegendere Möglichkeiten gab aus dem Leben zu scheiden.
Wäre er tatsächlich bewusstlos gewesen, stellt sich entweder die Frage warum er das ohne Beteiligung Dritter war oder warum er sich zuvor entkleidete. Denn sich ohne ersichtlichen Grund und Beteiligung Dritter mitten auf einer Straße zu entkleiden und dann dort auch noch bewusstlos zu werden und zu bleiben bis man überfahren wird, ist ein in seiner Abfolge ein höchst unwahrscheinliches Szenario.
Nightrider64 schrieb:D.H. ja nicht, das man Anderes ausblendet. Aber ein gewisser Sinn muss sich schon ergeben.
Deshalb stelle ich ja auch das Szenario der fahruntüchtigen, dennoch den ebenso unrealistischen wie völlig ungeeigneten Rettungsversuch startenden und schließlich verunfallenden dann unfallflüchtenden und plötzlich Hilfe unterlassenden Verursacherbande aus. Es entbehrt mMn jeder Logik, jedem Sinn und Realismus.
Nightrider64 schrieb:Z.B. Warum man Stoll nicht den Rest gegeben hat, wenn man ihm nachgestellt hat und umbringen wollte ( Er sprach ja von Umbringen)
Weil man z.B. den Unfall am Ende nicht bewusst und nach Plan verursachte. Da sich Zeugen näherten geriet man in Zugzwang und flüchtete, bevor man ihm irgendwie, irgendwo "den Rest" geben konnte.
Das man GS nicht direkt irgendwo erschoss, erwürgte, erschlug oder erstach, sondern ihn nackt mit einem Fahrzeug überrollte, wissen nur die Täter selbst. Vielleicht wollte man ihn auch gar nicht ermorden und das Entkleiden (lassen) und Überrollen war als Bestrafungs-/Einschüchterungsmaßnahme gedacht oder es ging schlicht Folter oder Lust am Leid eines anderen Menschen. All das ist Täterwissen und wir können nur darüber spekulieren.
Aber solche Kapitaldelikte gibt es. Eigentlich brave und normale Menschen, die -ohne ersichtlichen Grund- plötzlich andere, unbeteiligte Menschen schwer verletzen oder sogar töten, wenn auch ungewollt aber zumindest billigend in Kauf genommen. Z.B. der bekannte und in den Medien vielfach gezeigte Fall von Jugendlichen, die einen auf einer Parkbank schlafenden Obdachlosen angriffen und das unschuldige Opfer dabei zu Tode kam. Nur eines von vielen Beispielen.
Und last but not least: Das Opfer selbst, dass im Todeskampf nichts von einem Unfall oder Rettern erwähnte, sondern die mutmaßlichen Verursacher als Nichtfreunde bezeichnete und selbst in seinem kritischen Zustand aus Angst noch flüchten wollte. Ich habe durch meine Arbeit ja schon viele Geschichten aus dem Bereich Rettung/Krankenhaus/Delikte gehört und gesehen, kann mir einiges Vorstellen. Aber sowas nicht. Das dürfte in der Weltgeschichte ziemlich einzigartig sein.
Nightrider64 schrieb:Das er psychisch krank gewesen sein könnte, ist ebenso wenig eine Hilfskonstruktion, da es in xy ausdrücklich als Möglichkeit in Bertracht gezogen wurde und Anhaltspunkte dafür gab.
Also zunächst einmal war GS zuvor nie auffällig, er war auch nie wegen psychischen Problemen jedweder Art in Behandlung. Dann ist nicht geklärt, on es den mysteriösen "YOGT´TZE"-Zettel überhaupt in der gezeigten Form gegeben hat. Erstens weil die Buchstaben ausgestrichen wurden und damit gut möglich ist, dass Buchstaben falsch abgelesen/entziffert wurden. zweitens weil der Zettel durch die Zeugin nur kurz in Augenschein genommen und dann im Müll entsorgt wurde. Da also offensichtlich kein Grund für eine genaue Prüfung und Aufbewahrung jenes Zettels bestand, war die Betrachtung eher flüchtig. Dafür spricht auch, dass der Zeugin jener Zettel erst viel später wieder einfiel und sie dann die Buchstabenfolge aus länger zurückliegender Erinnerung rekapitulierte. Auch ohne die Aussage der Zeugin in Frage zu stellen wird damit klar das es hier ein hohes Fehlerpotenzial gibt und der Zettel als Beweisstück komplett unbrauchbar ist, zumal es leider auch keine zweite Aussage dazu gibt, die jene Buchstabenfolge verifiziert/bestätigt oder Zeugen der an dem Abend der Geschehnisse dabei war.
Die Tatsache das GS im Beitrag durch einen ziemlich untalentierten Schauspieler dargestellt wurde, der ziemlich übertrieben irre dreinblickte, mag den Eindruck von Wahnzuständen oder Psychose des GS verstärkt haben. Aber bei genauer Betrachtung ist die Darstellung einfach nur lächerlich. In so einem desolaten Geisteszustand hätte ihn seine Frau des Nachts sicher nicht mehr mit dem Auto in die Kneipe fahren lassen. Aber auch ohne diesen BSE-Blick ist schon ziemlich fraglich, warum ihn seine Frau zu später Stunde fahren ließ. Da kann mMn auch zu dem Schluss kommen, dass hier zum Zwecke der Aufmerksamkeitsgenerierung und Zeugenakquise von XY bewusst dramatisiert und verändert wurde.
Davon abgesehen war zu jener Zeit jedwede Form von psychischen Erkrankungen noch ein Tabuthema und das Wissen darüber in der Gesellschaft minimal. Da ist es wenig verwunderlich, dass jeder zunächst nicht erklärbare Umstand und oder ein scheinbar merkwürdiges Verhalten von Personen gleich mal als irrational und Verrückt wahrgenommen wurde, obschon das gar nicht der Fall war, sondern nur die passende Erklärung dafür ungewöhnlich. Ich persönlich stütze mich daher nicht allzu sehr darauf. Im Gegenteil.
Nightrider64 schrieb:Keiner konnte bisher ein schlüssiges Szenario dazu liefern.
Natürlich nicht. Wie denn auch? Es gibt weder Zeugen des Überrollens, noch Täter oder überhaupt tatverdächtige Personen, noch einen genauen Geschehnisort. Für den Abend und die Geschehnisse gibt es nur zwei jeweils allein aussagende Zeugen (Ehefrau und Fr. Hellfritz) sowie den Wirt und ggf. noch Gäste aus dem Papillon. Zudem ziehen sich die Geschnisse fast durch die gesamte Nacht und es gibt zeitlich riesige Lücken in denen nicht bekannt ist was passierte und wo sich GS aufhielt. Wie bitteschön soll man unter solchen Umständen ein schlüssiges, lückenloses und spekulationsfreies Szenario haben?
Doch alle vorhandenen Indizien sprechen für ein Delikt. Somit sind Szenarien welche die Verursacher als harmlose, unschuldig in jene Situation geratene Personen herunterspielen und GS als Psychozischen Selbstmörder abstempeln MMn nicht realistisch und auch nicht zielführend. Dafür gibt es nach Bereinigung von Interpretationen/ggf. dramaturgisch veränderten oder einfach nicht verifizierten Indizien nichts wirklich eindeutig belastbares.