Nightrider64 schrieb:Ich gehe ja davon aus, das es wesentlich wahrscheinlicher ist, das es zumindest für die Nichtfreunde ein Unfallgeschehen war.
Das ist mir schon bewusst, auch wenn ich es anhand deiner Argumentation/Szenario nicht nachvollziehen kann.
Nightrider64 schrieb:Das kann man so in den Raum stellen, aberdann musst Du mal die Umstände benennen, die deutlich für ein Kapitaldelikt sprechen.
Ich sehe keine.
Das habe ich. Oft sogar. In der Vergangenheit habe icdh mir hier im Thread zig mal die Finger wund geschrieben und kleinstteilig aufgezeigt, warum das Fahrerfluchtszenario nicht mal annähernd realistisch ist und deshalb in eine Kategorie von Szenarien mit Geheimdienstbeteiligung oder Joghurtmafia fällt.
Nightrider64 schrieb:Vielleicht hat er ihn gar nicht gesehen am Boden liegend.
Das Überrollen ist ja Fakt
Das ist kein Argument für gar nichts.
Warum sollte er ihn nicht gesehen haben? Weil er in der Nacht ohne Licht fuhr? Seine Brille vergessen hatte? Ein nackter Mensch ist -auch in der Dunkelheit- nicht so klein und getarnt wie ein Ast. Die helle Haut bildet zudem einen Kontrast zur dunkel asphaltierten Straße. Selbst Kadaver von überfahrenen Kleintieren tauchen gut sichtbar im Scheinwerferlicht früh genug auf und können selbst bei Tempo 100 auf gerader Strecke umfahren werden. Deshalb ist das selbstverständlich ein Argument.
Nightrider64 schrieb:Deshalb hat man ja auf den Parkplätzen an der Autobahn gesucht.
Auch daraus lässt sich kein Kapitalverbrechen ableiten. Ganz im Gegenteil
Wieso im Gegenteil? So ein Ort macht einen Unfall noch unrealistischer. Wie soll das denn abgelaufen sein? Das sich stoll von den Verursachern unbemerkt unterdas Auto legte und die ihn beim Anfahren dann überfuhren? Also bitte. Das ist doch nun wirklich unrealistisch. Und warum zum Teufel sollte er sich auf einem Parkplatz oder Waldweg/wirtschaftsweg legen um sich überfahren zu lassen. Donnerstag um 3 Uhr früh war ja schon eine Landstraße in der Pampa unrealistisch. Aber das erst recht.
Nightrider64 schrieb:Ich finde den Rettungsversuch durchaus denkbar.
Ich hoffe da bist du der Einzige. Wenn viele Autofahrer so denken und im Ernstfall auch so reagieren würden, hätten wir zukünftig mit einer großen Menge an Verkehrstoten zusätzlich zu rechnen.
Nightrider64 schrieb:Wo findet man nachts am schnellsten Hilfe, vielleicht noch unter Wahrung der Annonymität
Auch das Thema haben wir schon zig mal gehabt. Es gibt Häuser mit Telefonen, Tankstellen, Telefonzellen. Auf jeden Fall naheliegendere Orte als ein Krankenhaus zu suchen oder eine Raststätte anzufahren. Aber noch viel wichtiger: Selbst auf der BAB gab es in regelmäßigen Abständen zig Notrufsäulen in oranger Warnfarbe. Sogar völlig anonym zu benutzen falls gewünscht. Sogar die LKW-Fahrer die GS fanden nutzten eine dieser Säulen um Hilfe zu holen. Mit Erfolg! Aber nein. Die Verursacher ziehen es vor auch diese Möglichkeit Hilfe zu organisieren ohne jede sinnvolle Begründung auszulassen.
Nightrider64 schrieb:Doch eigentlich nur an einer Autobahn Rastätte.
oder man wollte ihn gleich ins Krankenhaus schaffen.
An der Raststätte findet man nur einen übermüdeten Kassierer/Tankwart und ggf. ein paar weitere Leien die da Pause machen. Ja und sicher auch ein Telefon, dass man auch in jedem Haus und in jeder Telefonzelle gefunden hätte. Mehr nicht. Dafür die näher liegenden Telefone zu ignorieren und auch die Notrufsäulen nicht zu nutzen erschließt sich mir jetzt mal überhaupt nicht. Vor allem auch dann nicht, wenn man -wie in deinem Szenario- anonym und ohne Zeugen bleiben wollte. Deshalb muß hier dann auch eine Hilfskonstruktion ran! Es wird nämlich dehalb unterstellt, die Verursacher wären alle unter Einfluss von Alkohol und oder Drogen gewesen und hätten deshalb anonym bleiben und den Unfallort vertuschen wollen... Soviel zum Thema Hilfskonstruktion. Ist überigens auch nicht die Einzigste.
Nightrider64 schrieb:Ihn schwerstverletzt in seinem Auto überhaupt wegzuschaffen, dafür gibt es eigentlich nur einen Grund: Ihm irgendwie, irgendwo Hilfe zukommen zu lassen.
Nein nicht unbedingt. Man wollte ihn wegschaffen z.B. um vom Ereignisort unerkannt zu flüchten und/oder weil man auch sein Auto wegschaffen musste um den Ort zu vertuschen. Da gibt es im Rahmen eines Verbrechens denkbare, nicht unrealistische Möglichkeiten.
Nightrider64 schrieb:Weil Stoll in seinem Zustand nicht von einem Unfall oder Suizidversuch sprach, fallen diese Möglichkeiten aus ?
Er wollte weg. Er wollte weg weil er offensichtlich mehr Angst vor den "Nichtfreunden" hatte als Sorgen um das eigene Leben. Nicht einmal im Beisein der LKW Fahrer fühlte er sicher. Das ist für jemanden der unabsichtlich überfahren und auf dem Weg ins Krankenhaus ist schon ziemlich schräg meinst du nicht?
Nightrider64 schrieb:Natürlich war er vorher schon psychisch auffällig.
Sowohl im Filmfall wird das beschrieben und auch im Stern Crime spricht man von Depressionen und Wahnvorstellungen, die sogar zu Handgreiflichkeiten in der Ehe führte (Aussage der Ehefrau)
Zudem hielten ihn alle, die er an diesem Abend traf für betrunken also verwirrt.
Er gab an bedroht zu werden. Todesangst ist natürlich ein psychischer Ausnahmezustand. Aber eben nicht pathologisch. Die Wahnvorstellungen sind lediglich eine unbewiesene Unterstellung. Schließlich bezogen sie sich doch nur darauf, dass nach Aussage seiner Frau niemanden direkt benannte von dem die Bedrohung ausging. Dies wiederum bedeutet nicht, dass es keine Bedrohung gab und das es Wahnvorstellungen waren. Vielleicht wollte er sie einfach raushalten oder es wäre etwas bekannt geworden das er lieber verschweigen wollte.
Depressionen sind hingegen sind zunächst mal nicht ungewöhnlich für einen Ehemann und Vater, der in seinem Berufsleben nicht weiterkommt, nichts nennenswert materielles in die Ehe beisteuern kann und ggf. deshalb in Ehe und Gesellschaft als Versager angesehen wird. Das kann ziemlich deprimierend sein, erklärt jedoch keine angeblichen Wahnvorstellungen und/oder Suizidabsichten die wohl leider wieder einmal einzig seine Frau bezeugen kann, weil sie sonst niemandem auffielen. So ist deren Intensität und evtl. daraus resultierende Selbstgefährdung auch nur subjektiv bewertet. Alles (der gesamte Krankheitsverlauf in der Zeit vor dem Tod des GS einzig und allein von einer einzigen Person, die mutmaßlich sogar Gewalt in der Ehe ausgesetzt war, keinerlei medizinisch/psychologische Fachkenntnisse hatte, den Haushalt mitsamt dessen Finanzierung selbst schulterte.
Übrigens stimmt es nicht das ALLE Zeugen ihn für betrunken oder verwirrt hielten. Ok, Seine Frau tat jegliche Angst wohl generell als Einbildung ab, weil er keinen Aggressor benannte und sie sich wohl nicht vorstellen konnte wer ihren arbeitssuchenden Mann bedrohen sollte. Im Beitrag reagierte ein Gast entsprechend, weil er IN der Kneipe vom Hocker fiel. Da würde ich auch annehmen, da hat jemand zu viel getrunken. Also keine Aussage mit Fundament. Außerdem schenkte ihm der Wirt einen Schnaps aus. Eher unüblich wenn man jemanden für Betrunken oder verwirrt hält. Frau Hellfritz hielt ihn für betrunken, weil sie so ein Verhalten (Nachts klingeln und auf dem Land von bevorstehenden schrecklichen Ereignissen schwadronieren) von ihm nicht kannte. Anscheinend allerdings seine Angewohnheit in die Kneipe zu gehen. Wo sollte er des Nachts auch sonst herkommen. Von daheim? Wohl kaum. Also war das naheliegend und nicht einem offensichtlich irrationalem Verhalten geschuldet.
Nightrider64 schrieb:Doch, ich habe ein schlüssiges Szenario
Für dich mag das schlüssig sein. Ich finde es weder schlüssig, noch annähernd wahrscheinlich oder fundiert.
Nightrider64 schrieb:So wurde das blaue Auge und anderees wie Wahnvorstellunge gar nicht genannt.
Natürlich nicht. Opfer werden in Beiträgen von XY zumeist nicht unsympathisch oder aggressiv dargestellt, da das Zeugen eher abschreckt und nicht animiert, die Unannehmlichkeiten einer Zeugenaussage zu tätigen. Eine Krankheit machte Stoll bedauernswert. Man solidarisiert sich eher damit und den bzw. die finden, die einfach einen kranken Mann überfahren und dann feige abhauen. Hätte man ihn als aggressive Person dargestellt, die seine Ehefrau schlägt und sich trotz Wahnvorstellungen nicht behandeln lässt, würde sich doch keiner für die Aufklärung der Umstände einsetzen und eine Aussage machen. Heute vielleicht, damals eher nicht.
Nightrider64 schrieb:"Fahr mal ein Bier trinken, dann wird es vielleicht besser" sagt ja auch einiges aus
Es ist doch umgekehrt. Er wird nicht von seiner Frau ins Papillon geschickt, sondern kommt selbst auf die Idee. Seine Frau hält ihn davon nicht ab, bittet ihn aber gleich -also nicht zu spät- wiederzukommen.
Nightrider64 schrieb:Der der ihn auzs Versehen auf der Straße überrollt?
Der dem einfällt ihn abzutransportieren um ihn vielleicht zu retten?
Ja natürlich. Anders ist es kaum zu erklären, einen nackten schwerverletzten ohne jede Erstversorgung über die Autobahn zu kutschieren und dabei jegliche Möglichkeit Hilfe zu bekommen und den Mann zu retten auszulassen. Mal davon abgesehen unterstellst du den Verursachern aus noch Alkohol-/Drogenkonsum und Unfallflucht. Da ist irrationales Verhalten wohl naheliegender als bei GS, der nichts getrunken hatte und einfach nur Todesangst hatte. Zurecht wie sich herausstellte.
Nightrider64 schrieb:Wie kannst Du das überhaupt einfach so behaupten ?
Gegenfrage: Wie kannst du behaupten das es suizidal und/oder psychotisch handelte. Dafür gibt es keinen einzigen Beweis oder stichhaltiges Indiz. Nur das er sich bedroht fühlte. Ob es eine Bedrohung gab oder nicht ist dabei zwar nicht bewiesen. Aber die Tatsache das er durch Dritte starb und sie bis heute flüchtig sind, den Tatort vertuschten usw. spricht klar für eine reale Bedrohung.
Nightrider64 schrieb:Nein. Einfach nur nein, das kann man so nicht schlußfolgern.
Wie jetzt? Einfach nur nein? Prima. Das sage ich immer zu deiner Argumentation, mache mir aber die Mühe das wenigstens zu begründen.
Nightrider64 schrieb:Also das er psychisch aufgefallen ist, kannst Du ja nun nicht in Frage stellen.
Scheinbar nur bei seiner Frau. Bei Frau Hellfritz stand ein verängstigter Mann, der dringend Hilfe/Rat ersuchte. Sie interpretierte das als Suff und schickte ihn weg. Überigens unverantwortlich. Denn wenn sie annahm das er betrunken ist, hätte sie es nicht einfach hinnehmen dürfen, dass er Auto fährt.
brigittsche schrieb:Stoll könne nicht krank gewesen sein, weil er ja vorher nie in Behandlung war. Und nach dieser Logik war auch mein Großonkel nicht krank. Weil vorher nie in Behandlung.
Falsch. Das er nicht in Behandlung war ist nicht das einzige Argument was gegen eine psychische Krankheit spricht. Ich stütze das ja nicht nur auf dieses eine Argument. Es ist eines von mehreren und das Entkräften der dagegen vorgebrachten Argumente. Es gibt nämlich keine klaren Argumente die FÜR eine psychische Erkrankung sprechen die auch stark genug ausgeprägt war, GS in einen Suizidversuch und/oder Psychose zu treiben. Das in Gänze ist doch eine ganz andere Baustelle als die vorgebrachte Herzerkrankung.
brigittsche schrieb:Und dann widersprichst Du Dir selbst mit dem Argument, psychische Erkrankungen wären damals tabuisiert gewesen - um dann im gleichen Antemzug zu behaupten, man hätte ihn doch ganz sicher zur einer Behandlung gedrängt wenn da irgendwas erkennbar gewesen wäre.
Auch falsch. Eben weil es ein Tabuthema war, hätte man ihn als Familie in Behandlung gedrängt, weil man nicht gewollt hätte, dass er im Dorf/bei fremden Personen damit negativ auffällt. Niemand wollte einen "verrückten" in der Familie haben. Seine berufliche Situation/Entwicklung war da mutmaßlich schon fatal genug in der Außenwirkung. Eine psychische Krankheit konte man da sicherlich nicht auch noch gebrauchen. Also definitiv kein Widerspruch.
brigittsche schrieb:Wer spricht hier von Suizid? Ich jedenfalls nicht. Wäre gut, wenn Du lesen würdest, was ich geschrieben habe und dann erst antworten.
Primär habe ich auf die Argumentation von
@Nightrider64 reagiert. Aber selbst wenn kein Suizidversuch angenommen wird, macht es ein Kapitaldelikt nicht unwahrscheinlicher sondern ändert eigentlich nichts.
brigittsche schrieb:Seine Frau hat von seinem Gerede über Leute, die angeblich alle gegen ihn waren berichtet. Und dass nicht erkennbar war, wer diese Leute sein sollen bzw. ob das überhaupt einen realen Hintergrund hatte.
Und was bedeutet das konkret? Ist man automatisch psychisch krank oder eine Angst Einbildung, wenn man keine Namen nennt? Das kann doch gute Gründe haben. Das er Angst hatte, fiel seiner Frau natürlich auf. Das zu leugnen kam also nicht in Frage. Deshalb aber alles darüber preiszugeben konnte für GS und/oder seine Frau möglicherweise negative Konsequenzen haben. Z.B. wenn etwas dadurch ans Licht gekommen wäre was seine Frau nicht erfahren durfte oder weil er sie nicht unnötig gefährden wollte. Das ist alles schon vorgekommen und ist mMn kein sicheres Indiz für Erkrankung/Einbildung.
brigittsche schrieb:Mag ja sein dass Dir das nicht passt, aber das ändert nichts daran dass es diesen Bericht der Frau gibt.
das es den Bericht gibt ist doch gut. Alle Informationen sind wertvoll. Du scheinst hier etwas misszuverstehen. Ich bin nicht hier um eine von mir einfach mal nebenher erdachte Theorie durchzuboxen und einen Kampf gegen die Verfechter gegenteiliger Theorien im Kampf zu besiegen. Es geht mir einzig und allein um die Diskussion der Faktenlage und den sich daraus ergebenden. möglichen d.h. realistischen Szenarien. Wenn sich herausstellen sollte, dass hier tatsächlich eine psychische Erkrankung der ausschlaggebende Grund des Todes war und hier nie eine Bedrohung/Kapitaldelikt vorhanden waren, bin ich glücklich. Denn dann ist dieser Fall endlich aufgeklärt. Ich mache das hier nicht um eine Profilneurose zu kompensieren. Davon gibt es auf Allmy schon genug.