Firlefranz schrieb:Bitte nicht falsch verstehen, ich bin jetzt mal bewusst kritisch - wer sagt, dass die Ehefrau hier eine qualifizierte Angabe machen konnte und nicht nur eine persönliche Empfindung? Hatte sie eine eine einschlägige Ausbildung oder holte sich Stoll nachweislich psychologische Hilfe?
Nun, die Frau wird sicher keine "Diagnose" abgegeben haben. Sie wird möglicherweise nicht mal gesagt haben "mein Mann war verrückt". Wir wissen erst einmal ja gar nichts darüber, wie sie das Verhalten ihres Mannes genau
bewertet hat.
Sie wird aber auf jeden Fall
beschrieben haben, was der Film bei XY wiedergibt: Dass Stoll sich immer wieder geäußert hat, dass er Angst hat, dass jemand hinter ihm her bzw. gegen ihn wäre, er hat aber nie konkret gesagt
wer und
warum. Und dass die Frau das deshalb, eben weil kein klarer Grund ersichtlich war und Stoll auch keinen angegeben hat, nicht recht ernst genommen hat.
Und auch die alte Dame, im Film als Frau Hellfritz bezeichnet, konnte sein Verhalten überhaupt nicht verstehen, weil er sich auch hier nicht klar geäußert hat, was er denn eigentlich hat und wovor er sich fürchtet. Darum hat sie ihn nicht reingelassen und war auch nicht bereit, sich weiter anzuhören, was er denn will. Eben weil kein Sinn erkennbar war.
Dazu muss man keine fachliche Qualifikation haben und natürlich ist die Aussage von diesen beiden Zeuginnen (und möglicherweise weiteren, denen das Verhalten ebenfalls aufgefallen ist) nicht mit einer medizinischen Diagnose gleichzusetzen.
Die aber gibt es nun mal leider nicht, da Stoll vor seinem Tod offensichtlich nie einen Arzt konsultiert hat. Und damit kann man eben auch nicht behaupten, dass Stoll sicher gesund war und seine Frau, die Frau Hellfritz und möglicherweise andere Zeugen ihn nur nicht richtig verstanden haben. Oder ihn bewusst nicht verstehen wollten.