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Der Yogtze-Fall

15.105 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

06.11.2024 um 12:51
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:In solchen Dorfkneipen saßen unter der Woche doch eigentlich nur die , "die immer da sitzen". Da ist dann nichts nach außen gedrungen.
Genau so ist das, auch wenn es noch so oft gebetsmühlenartig angezweifelt wird (von offensichtlich "nicht vom Dorf-stammenden" Usern), egal ob da jemand ums Leben kam oder however... :-)
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Diese Geschichte des angeblichen Ohnmachtsanfalls hielt ich immer für unglaubwürdig.
Mehr als das (unglaubwürdig), bin ich ganz Deiner Meinung. Ob das dann jedoch am Ende des Tages mit dem späteren Geschehen etwas zu tun hat steht natürlich auf einem anderen Papier.


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Der Yogtze-Fall

06.11.2024 um 13:14
Zitat von FL106772FL106772 schrieb:Genau so ist das, auch wenn es noch so oft gebetsmühlenartig angezweifelt wird (von offensichtlich "nicht vom Dorf-stammenden" Usern), egal ob da jemand ums Leben kam oder however... :-)
Also, ich stamme vom Dorf und zweifle das auch an ;) Aber mal ganz gleich, selbst wenn man davon ausgeht, löst das ja noch lange nicht die Frage, warum er letztlich (und dann auch noch auf so eine komische Art und weide) umgebracht wurde.

Wobei dann ja auch noch zur erklären wäre, welche Rolle die "verschworene (Dorf)Gemeinschaft" denn dann bitte im Zusammenhang mit dem Mord spielt? Soll die Kneipenbesatzung dann geschlossen, und natürlich einschließlich Wirt (oder wird der von der verschworenen Gemeinschaft erpresst, weil die das ja gerne so machen?) dem Stoll hinterhergereist sein oder wie stellt man sich das vor?

Oder werden jetzt wieder die das Papillon frequentierenden Rocker ausgepackt, die natürlich praktischerweise auch alle zu der verschworenen (Dorf)Gemeinschaft gehören?


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06.11.2024 um 13:23
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wobei dann ja auch noch zur erklären wäre, welche Rolle die "verschworene (Dorf)Gemeinschaft" denn dann bitte im Zusammenhang mit dem Mord spielt?
Vielleicht gibt es gar keinen Zusammenhang. Stoll hat die Kneipenbesucher gestresst und sich dafür welche gefangen. Dann ist er weiter und ist irgendwo anders ganz gewaltig angeeckt. Dabei wurde er (tödlich) verletzt.
Im Papillon hatte man nach Bekanntwerden des Todes keine Lust in den Mist reingezogen zu werden und hielt den Mund. Da das Risiko bestand, das irgendwer den Stoll nach dem Papillon-Besuch mit seinem Cut gesehen hat, wurde die Geschichte mit dem Hocker erfunden.


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06.11.2024 um 13:45
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:damit seine Frau und seine Tochter bei der Aktion nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Jetzt kommt wieder diese Hilfskonstruktion.
So wie es aussieht ist er eher aus dem Grunde weg, nachdem er handgreiflich wurde
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Ebenso ist es möglich, wenn nicht gar wahrscheinlich, dass er genau wusste, wer aus welchem Grund hinter ihm her ist, und er hat das seiner Frau einfach verschwiegen, weil er sie nicht mit in die Sache hineinziehen wollte
Also entweder verschweigt man etwas komplett oder man nennt "Roß und Reiter", weil man z.B. gemeinsam eine Lösung finden will.
Aber Stoll konnte nie konkret etwas sagen, wodurch seine Glaubwürdigkeit bei seiner Frau dann auch nicht mehr gegeben war.
Zitat von FL106772FL106772 schrieb:Genau so ist das, auch wenn es noch so oft gebetsmühlenartig angezweifelt wird (von offensichtlich "nicht vom Dorf-stammenden" Usern), egal ob da jemand ums Leben kam oder however... :-)
Nein!
Das Stoll im Papillon vom Stuhl gefallen ist und nicht verprügelt wurde ist Ermittlungsergebnis und auf Zeugenaussagen gestützt.
Wer etwas Anderes behauptet, muß auch den Beweis führen , nicht umgekehrt

Da geht doch mit einigen die Fantasie durch, weil sie eine Hilfskonstruktion benötigen.

Das von den Zeugen über Jahrzehnte gelogen wird, wegen einer leichten Körperverletzung ist doch totaler Blödsinn
Wer sollte den ,warum auch immer geschlagen haben in der Kneipe ?
Warum sollten Unbeteiligte lügen, wenn sie wegen eines Totschlags vernommen werden ?
(Unter Belehrung der Wahrheitspflicht)

Da muss man schon konkrete Anhaltspunkte haben um das einfach so zu behaupten und die Ermittler für so dämlich halten, das sie das nicht heraus bekommen hätten

Faktenlage ist somit, gestützt von einem halben Dutzend Zeugenaussagen, das er plötzlich und ohne erkennbaren Grund vom Hocker gefallen ist.



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Der Yogtze-Fall

06.11.2024 um 16:45
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Im Papillon hatte man nach Bekanntwerden des Todes keine Lust in den Mist reingezogen zu werden und hielt den Mund. Da das Risiko bestand, das irgendwer den Stoll nach dem Papillon-Besuch mit seinem Cut gesehen hat, wurde die Geschichte mit dem Hocker erfunden.
Auf den ersten Blick denkbar, aber wenn man dann weiter darüber nachdenkt, kommt man doch zu der Schlussfolgerung:
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das von den Zeugen über Jahrzehnte gelogen wird, wegen einer leichten Körperverletzung ist doch totaler Blödsinn
Wer sollte den ,warum auch immer geschlagen haben in der Kneipe ?
Warum sollten Unbeteiligte lügen, wenn sie wegen eines Totschlags vernommen werden ?
(Unter Belehrung der Wahrheitspflicht)
Denn: Nur weil man sich in der Kneipe geprügelt hat, wird man ja noch nicht gleich wegen Mordes angeklagt. Zumal der Mord ja zeitlich und räumlich deutlich vom Papillon und den Ereignissen dort entfernt passiert ist.

Selbst wenn man annehmen wollte, dass einem wegen einer vorhergehenden Schlägerei ein Mord "angehängt" wird, müsste die andere Seite ja erst einmal nachweisen, dass man Stoll vom Papillon aus gefolgt ist und ihn dann erledigt hat. Von Spuren an/in seinem (=Stolls) Auto mal abgesehen.

Und natürlich auch mal wieder von der Unterstellung abgesehen, dass alle Gäste (es werden ihn ja wohl kaum alle zusammen oder nacheinander verprügelt haben) so eine Angst vor was oder wem auch immer haben, dass sie nichts sagen und das auch noch über Jahrzehnte, aber dieses Problem ignoriert die Kneipenverschwörung ja gang grundsätzlich.


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06.11.2024 um 18:56
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Jetzt kommt wieder diese Hilfskonstruktion.
So wie es aussieht ist er eher aus dem Grunde weg, nachdem er handgreiflich wurde
Das ist keine Hilfskonstruktion. Eher ist die gebetsmühlenartig wiederholte und durch nichts belegte Unterstellung, Herr Stoll hätte seine Frau geschlagen, eine Hilfskonstruktion. Das blaue Auge kann auch Auswirkung einer eindringlichen Aufforderung zum Schweigen durch die Mörder ihres Mannes gewesen sein.

Wenn ein Mann weiß, dass zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt ein Ultimatum abläuft, dann setzt er sich bestimmt nicht daheim hin und wartet, bis diejenigen, die ihn bedrohen, klingeln und dann ggf. seiner Frau und seinem Kind etwas antun oder vor deren Augen alles kurz und klein schlagen.


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06.11.2024 um 19:03
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Also entweder verschweigt man etwas komplett oder man nennt "Roß und Reiter", weil man z.B. gemeinsam eine Lösung finden will.
Aber Stoll konnte nie konkret etwas sagen, wodurch seine Glaubwürdigkeit bei seiner Frau dann auch nicht mehr gegeben war.
Dass Eheleute im Detail über ihre Probleme sprechen, ist im Idealfall vielleicht heute der Fall, aber ganz sicher nicht damals. Dass ihn etwas stark beunruhigte, konnte er vielleicht nicht vor ihr verbergen, aber worum es genau ging, schon. Damals wussten viele Frauen nicht mal, was ihr Mann verdient, geschweige denn, worüber er sich Sorgen macht.


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06.11.2024 um 19:06
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und natürlich auch mal wieder von der Unterstellung abgesehen, dass alle Gäste (es werden ihn ja wohl kaum alle zusammen oder nacheinander verprügelt haben) so eine Angst vor was oder wem auch immer haben, dass sie nichts sagen und das auch noch über Jahrzehnte, aber dieses Problem ignoriert die Kneipenverschwörung ja gang grundsätzlich.
Möglich ist dennoch alles in diesem Fall.
Da finde ich eher die Situation, dass ein Mann der Angst hatte ermordet zu werden, irgendwo nackt überrollt und danach in seinem Auto platziert in eine Autobahnböschung gefahren wird, unrealistischer. Aber genau das ist ja passiert.


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06.11.2024 um 19:10
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Da finde ich eher die Situation, dass ein Mann der Angst hatte ermordet zu werden, irgendwo nackt überrollt und danach in seinem Auto platziert in eine Autobahnböschung gefahren wird, unrealistischer. Aber genau das ist ja passiert.
Ja, aber indem ich dann noch ein unwahrscheinliches Szenario draufpacke wird es dann nicht plötzlich realistischer.


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06.11.2024 um 22:22
Zitat von AdmiralAalAdmiralAal schrieb:Damals und auch heute noch ist es nicht unüblich, dass bei einer Auseinandersetzung etwa in einer Kneipe alle Beteiligten dichthalten und das Opfer "vom Hocker gefallen" oder "die Treppe runter gefallen" ist.
Stimme dir zu, so oder so ähnlich kenne ich das auch noch. Vor allem in recht ländlich geprägten Gegenden kommt es vor, dass bei Stammgästen einer ein „Problem“ hat & man gemeinsam an die Sache rangeht.
Stoll könnte also wirklich dort auf einen ihm nicht wohl gesonnenen Stammgast getroffen sein
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die Mär , das Stoll von wem auch immer in der Kneipe einen Schlag bekommen hat, anstatt selbst gestürzt zu sein hält sich hartnäckig als Hilfskonstruktion, entgegen aller Ermittlungsergebnisse und entgegen aller Zeugenaussagen, von denen es wohl min ein halbes dutzend sein werden.
Nun, wir wissen nicht, was in der Kneipe vorgefallen ist. Ich möchte mich nicht festlegen & sehe sehr wohl eine Möglichkeit, dass sich jemand im Papillon während Stolls Anwesenheit oder durch diese auf den Schlips getreten fühlte - sei es ein Stammgast oder der Wirt selbst.
Was ich nicht glaube ist, dass alle „dicht“ gehalten haben. Die EB kann durchaus die ein oder andere abweichende Aussage bekommen haben nur konnte man eben nichts beweisen.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Vielleicht hoffte Herr Stoll, im Papillon etwas klären zu können
Schwebt dir etwas Konkretes vor, was könnte es gewesen sein? Die Art und Weise, wie Stoll in dieser Nacht zugerichtet wurde legt mMN nahe, dass es keine Lappalie gewesen sein kann.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Faktenlage ist somit, gestützt von einem halben Dutzend Zeugenaussagen, das er plötzlich und ohne erkennbaren Grund vom Hocker gefallen i
Gibt die Faktenlage auch Hinweise darüber, in welcher Beziehung dieses „halbe Dutzend“ zueinander gestanden hat? Stammgäste kennen sich, dass kann unter Umständen eine ganz eingeschworene Partie sein. Zeugen interpretieren auch, sie erinnern nicht immer vollständig und wenn ein bestimmter Hergang suggeriert wird, kann das schon mal ein Selbstläufer werden.

Nicht falsch verstehen, in diesem Fall kommt man kaum weiter, vielleicht sollten wir ergebnisoffen versuchen herauszufinden, wo etwas übersehen worden sein könnte.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Denn: Nur weil man sich in der Kneipe geprügelt hat, wird man ja noch nicht gleich wegen Mordes angeklagt. Zumal der Mord ja zeitlich und räumlich deutlich vom Papillon und den Ereignissen dort entfernt passiert ist.
Das steht außer Frage, aber wenn man nun Gästen aus dem Papillon eine Verbindung zu den späteren Tätern nachweisen könnte, wäre es doch sinnvoll, eine andere Version zu präsentieren.
Anstiftung/Beihilfe zum Mord ist nämlich zB durchaus strafbar.
Sage nicht, dass es so war. Schließe aber nicht aus, dass es so sein könnte.

Irgendwas wurde bis dato übersehen, der Fall ist ungelöst


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Der Yogtze-Fall

06.11.2024 um 23:37
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:müsste die andere Seite ja erst einmal nachweisen, dass man Stoll vom Papillon aus gefolgt ist und ihn dann erledigt hat
Danach hat man sicherlich auch alle Gäste und den Wirt befragt.
Wer ist wann als nächstes aufgebrochen ?
Zeitnah ?
Alles andere, wie 10 Min später wäre unerheblich. In xy wurde gezeigt, wie er alleine los fuhr und auch keiner hinterher.
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Das ist keine Hilfskonstruktion. Eher ist die gebetsmühlenartig wiederholte und durch nichts belegte Unterstellung, Herr Stoll hätte seine Frau geschlagen, eine Hilfskonstruktion.
Das hat die aber ausgesagt,. wie der Stern berichtete und ein User, aus dem Bekanntenkreis Stolls der hier nicht für voll genommen wurde auch.
Das er im Papillon nicht von alleine hin gefallen ist, hat hingegen niemand ausgesagt.
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Das blaue Auge kann auch Auswirkung einer eindringlichen Aufforderung zum Schweigen durch die Mörder ihres Mannes gewesen sein.
Oder ein Sturz von der Treppe.
Aber wieso sagt Frau Stoll es dann am nächsten Tag so aus, das das blaue Auge an jenem Abend von ihrem Eheman verpasst gekriegt hat ?
Da die Eheproblematik jedoch in xy komplett aussen vor gelassen wurde, nehme ich an, die Spur mit der Eheproblematik ist ausermittelt.
Sollte man aber trotzdem nicht unter den Tisch fallen lassen, da das auch ein Suizidgrund gewesen sein könnte und vor allem auch erklären könnte , warum er nicht nach Hause zurückgekehrt ist.
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Dass Eheleute im Detail über ihre Probleme sprechen, ist im Idealfall vielleicht heute der Fall, aber ganz sicher nicht damals
???
Also entweder man sagt etwas, dann aber konkret, oder man beschließt erst gar nichts zu sagen um niemanden zu beunruhigen oder hinein zu ziehen.
Das war damals genau so wie heute.
Die Frau hat sich bestimmt, als das erste Mal, als davon gesprochen wurde gesorgt und nachgefragt.
Da auch auf nachfragen nie was konkretes genannt wurde , eben weil es nichts konkretes zu nennen gab, hat die Ehefrau das auch irgendwann geschnallt und nicht mehr an irgend eine reale Gefahr geglaubt.

Da "herumzueiern", nicht aber konkret werden zu können oder wollen ist nicht normal.
Zitat von FirlefranzFirlefranz schrieb:Gibt die Faktenlage auch Hinweise darüber, in welcher Beziehung dieses „halbe Dutzend“ zueinander gestanden hat
Das wurde ganz sicher im Rahmen der Ermittlungen genauestens überprüft.
Das ist Standart, das man das Verhältnis von Zeugen untereinander überprüft.


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Der Yogtze-Fall

06.11.2024 um 23:46
Zitat von FirlefranzFirlefranz schrieb:Das steht außer Frage, aber wenn man nun Gästen aus dem Papillon eine Verbindung zu den späteren Tätern nachweisen könnte, wäre es doch sinnvoll, eine andere Version zu präsentieren.
Anstiftung/Beihilfe zum Mord ist nämlich zB durchaus strafbar.
Sage nicht, dass es so war. Schließe aber nicht aus, dass es so sein könnte.
Natürlich, aber das wird man eben geprüft haben. Und offensichtlich gab es aber eben keine Verbindung, sonst hätte man diesen Aussetzer nicht so dargestellt - sondern Zweifel an der Aussage deutlich hervorgehoben.

Außerdem, wie gesagt und wie es auch @Nightrider64 geschrieben hat: Es ist nicht einfach damit getan, zu sagen "so, ihr habt mit ihm in der Kneipe gesessen, ihr seid die Mörder" sondern es muss für jeden einzelnen geprüft werden, ob er denn überhaupt die Möglichkeit gehabt hätte.

Und wenn die alle durch Zeugen (Ehefrau: von Kneipenbesucher 1 "Man Mann ist um X-Uhr nach Hause gekommen und lag im Bett" - Tochter von Kneipenbesucher 2: "Mein Papa ist heimgekommen, ich bin wachgeworden, weil er so einen Lärm gemacht hat, ich habe noch auf die Uhr geguckt und es war...." - Nachbar von Kneipenbesucher 3: "Ja, der Schmidt ist um x-Uhr heimgekommen. Ich kam gerade aus der Haustür und wollte mit dem Hund um den Block, es war kurz nach Sendeschluss, weil ich noch die Nachtgedanken mit Kuhlenkampff geguckt habe...." usw.) abgesichert sind, kann man denen nicht unterjubeln, sie wären die Täter.

Und nein, wenn da zehn Leute waren, werden die eben nicht alle zufällig keine Zeugen haben....

Und dann rede ich noch nicht mal von Spuren und was auch immer.

Und sich jetzt noch eine Geschichte zu basteln, wo die Kneipengäste spontan dem Stoll ein Killerkommando auf den Hals hetzten - ja klar, wenn man dann schon versuchen muss, die eine unwahrscheinliche Geschichte durch eine noch unwahrscheinlichere zu stützen, ja geradewegs in die Absurdität....


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06.11.2024 um 23:57
Es gibt keinen Grund, warum die Kneipenbesucher, diesen Sturz überhaupt hätten schildern müssen, wenn er so nicht statt fand.
Dann hätte man das ganze auch ausfallen lassen können und sagen man habe überhaupt nichts besonderes an dem Abend bemerkt und gut ist.
Da hätte sich auch keiner "verhaspeln" können bei der Aussage.
Den Cut den Stoll erlitten hat, braucht man doch gar nicht zu erklären und eine Hilfsstory erfinden.


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07.11.2024 um 07:44
Zitat von FirlefranzFirlefranz schrieb:Schwebt dir etwas Konkretes vor, was könnte es gewesen sein? Die Art und Weise, wie Stoll in dieser Nacht zugerichtet wurde legt mMN nahe, dass es keine Lappalie gewesen sein kann.
Da mir der gesamte Fall, so wie er durch Aktenzeichen xy an die Öffentlichkeit gebracht wurde, wie ein eher surreales Theaterstück vorgetragen wurde, kann ich mir konkret nichts vorstellen.
Zitat von FirlefranzFirlefranz schrieb:Gibt die Faktenlage auch Hinweise darüber, in welcher Beziehung dieses „halbe Dutzend“ zueinander gestanden hat? Stammgäste kennen sich, dass kann unter Umständen eine ganz eingeschworene Partie sein. Zeugen interpretieren auch, sie erinnern nicht immer vollständig und wenn ein bestimmter Hergang suggeriert wird, kann das schon mal ein Selbstläufer werden.
Es gibt einen Fall in der Eifel, wo der Besitzer einer KFZ-Werkstatt seinen vormals engsten Freund erschossen hat, die Leiche dann noch ein paar Tage hinter einer Werkbank oder ähnlichem lag und unter Mithilfe eines Bekannten schließlich entsorgt werden sollte.
Als der Täter bereits verurteilt war, wurden Dorfbewohner interviewt. Die Antworten fand ich interessant. Keiner schien sich gegen den Täter zu stellen, das Opfer mochte keiner.
Eine Dorfgemeinschaft kann schweigen.


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Der Yogtze-Fall

07.11.2024 um 07:45
Was ich ein wenig grotesk finde bei all den Überlegungen hinsichtlich einer Verwicklung in der Kneipe oder mit Verbrechern ist, dass man der Polizei einen völligen Amateurstatus zuordnet, und die scheinbar völlig ungeeignet ist, Hintergründe nur ansatzweise zu ermitteln.


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Der Yogtze-Fall

07.11.2024 um 07:57
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Eine Dorfgemeinschaft kann schweigen.
Ja, wir reden hier aber eben nicht über eine Gemeinschaft, die über Generationen miteinander verbandelt ist, sondern über Leute, die zusammen in einer Kneipe saßen. Es mögen vielleicht Stammgäste gewesen sein, aber das war es dann auch schon. Wenn man schon Äpfeln mit Birnen vergleichen muss, blos damit es passt.....
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:dass man der Polizei einen völligen Amateurstatus zuordnet, und die scheinbar völlig ungeeignet ist, Hintergründe nur ansatzweise zu ermitteln.
Das ist ja nun ein allgemeines Phänomen hier: Wenn es partout keine Hinweise gibt, die die präferierte These stützen, dann geht man einfach davon aus, dass da "nicht richtig ermittelt wurde".

Oder man tut zumindest stillschweigend so, als hätten die Ermittler mal gerade gar nichts getan, nicht einmal die Standardmaßnahmen und nur der Hobby-Ermittler der nach Jahrzehnten die Aktenzeichen-Folge anschaut, ist da auf die von allen und immer übersehenen Zusammenhänge gekommen. Das mag aber auch daran liegen, dass viele User nicht recht verstehen, dass so eine Aktenzeichenfolge keine Dokumentation ist, die 1:1 die Ermittlungen nacherzählt, sondern es werden die offenen Fragen präsentiert.

Wenn also eine Möglichkeit (hier: die große Kneipenverschwörung) nicht erwähnt wird, dann kann das auch den sehr einfachen Grund haben, dass man das nämlich überprüft hat und es ausschließen kann.


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07.11.2024 um 08:03
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es gibt keinen Grund, warum die Kneipenbesucher, diesen Sturz überhaupt hätten schildern müssen, wenn er so nicht statt fand.
Dann hätte man das ganze auch ausfallen lassen können und sagen man habe überhaupt nichts besonderes an dem Abend bemerkt und gut ist.
Da hätte sich auch keiner "verhaspeln" können bei der Aussage.
Dass keine Notwendigkeit bestand, diesen Sturz überhaupt zu erwähnen, sehe ich auch so.
Aber wenn auch nur ein einziger der Kneipengäste, vielleicht aus Nervosität, plappert, kommen bei Befragung durch die Polizei auch die anderen Gäste in Erklärungszwang.

Hinter dieser Kneipen-Episode muss sich nichts verbergen, Herr Stoll kann durch eine Bewusstseinsstörung tatsächlich buchstäblich vom Hocker gefallen sein; aber wie wahrscheinlich ist das?
Ebenso muss es nichts mit seinem Tod zu tun haben.


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07.11.2024 um 08:09
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Hinter dieser Kneipen-Episode muss sich nichts verbergen, Herr Stoll kann durch eine Bewusstseinsstörung tatsächlich buchstäblich vom Hocker gefallen sein; aber wie wahrscheinlich ist das?
Ebenso muss es nichts mit seinem Tod zu tun haben.
Es kann aber auch einfach passiert sein, weil er an dem Tag so aufgeregt, ja ziemlich durch den Wind war war (und das war er ja realiter, mal egal aus welchem Grund).

Und genau aus diesem Grunde, um zu unterstreichen, dass Stoll sich nervlich in einer Ausnahmesituation befand, die dann eben auch körperliche Auswirkungen hatte, hat man das in dem Film thematisiert. Denn durch die Film zieht sich ja wie ein roter Faden der Verweis auf Stolls merkwürdiges Verhalten und die Frage, welchen Hintergrund es gehabt haben kann.

Vielleicht ist es so banal, auch wenn es dann natürlich weniger spannend wäre, als die große Kneipenverschwörung.


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07.11.2024 um 08:25
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Vielleicht ist es so banal, auch wenn es dann natürlich weniger spannend wäre, als die große Kneipenverschwörung.
„Kneipenverschwörung“ liest sich schon ziemlich dramatisch und unnötig aufgeblasen.

Aber es gibt eben auch langsame Prozesse, die Psyche eines Menschen halte ich für relativ anpassungsfähig; das große Schweigen nach einschneidenden Erlebnissen, mit denen man sich selbst nicht identifizieren möchte, für menschlich und Angleichung an die Reaktionen innerhalb einer Gemeinschaft so auch erklärbar.

Vielleicht ist ja jemandem bekannt, welche Rolle Herr Stoll in seinem Umfeld hatte oder spielte, ob er Freundschaften pflegte oder ob er in einer ambitionierten Ehegemeinschaft lebte.
Bei mir hinterlässt der Fall nur Ratlosigkeit.


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07.11.2024 um 09:34
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:„Kneipenverschwörung“ liest sich schon ziemlich dramatisch und unnötig aufgeblasen.
Mag sein, aber es trifft das, was hier, wenn man mal weiter oben nachliest, unterstellt wird, schon sehr gut. Da wird aus einem Zeitungsbericht über eine Rockerschlägerei garniert mit "also, bei uns auf dem Dorf ist auch nie was rausgekommen..." (wobei man natürlich verschweigt, dass es da eben auch nur um die Frage ging, wer an der Kirmes besoffen in der Nacht Oma Ernas Geranientöpfe umgeworfen hat) eine wilde Geschichte vom bis heute andauernden Schweigekartell konstruiert, obwohl es dafür keine Anhaltspunkte außerhalb der Phantasie der User gibt.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Vielleicht ist ja jemandem bekannt, welche Rolle Herr Stoll in seinem Umfeld hatte oder spielte, ob er Freundschaften pflegte oder ob er in einer ambitionierten Ehegemeinschaft lebte.
Ich kann mich nur wiederholen und erinnern, was auch @Nightrider64 schrieb: Man wird das Umfeld des Herrn Stoll und auch die Zeugen aus der Kneipe schon auf Herz und Nieren überprüft haben, einfach weil das Standard ist. Nur weil das bei XY nicht in Echtzeit nachgestellt wurde, heißt das noch lange nicht, dass es nicht geschehen ist.

Es ist doch Unsinn anzunehmen, dass dem Film nicht genaue Ermittlungen vorangegangen sind - die aber nicht zum Ziel geführt haben so dass man erst dann (eben weil man nicht weiterkam) zu XY gegangen ist. So dass der Film den damaligen Stand der Ermittlungen wiedergibt, und zwar auch negativ - d. h. dass Dinge, die ausgeschlossen wurden, eben nicht dargestellt worden sind.

Wenn also gezeigt wird, dass Stoll vom Hocker gefallen ist, dann mag das durchaus sein, dass man zwischenzeitlich dachte: "Naja, vom Hocker gefallen, jaja, das klingt wie wenn eine verprügelte Ehefrau erzählt, sie wäre nur die Kellertreppe runtergefallen oder gegen die Türkante gelaufen..... Vielleicht hat da jemand nachgeholfen?" - dass aber eben nicht gezeigt wird, wie man einen Kneipengast nach dem anderen durch die Mangel dreht und den Rechtsmediziner fragt, ob es denn bei Stoll Verletzungen gibt, die auf einen Schlag hindeuten - um dann am Ende zu sagen: "Ja, unsere Vermutung konnte nicht bestätigt werden, er ist offensichtlich tatsächlich nur vom Hocker gefallen!"
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Bei mir hinterlässt der Fall nur Ratlosigkeit.
Das fasst es, denke ich mal ganz gut zusammen, unabhängig welche Meinung man zu einzelnen Dingen hat - denn jedes Szenario, das hier auf den vielen, vielen Seiten mal entwickelt wurde, kommt irgendwann an einen Punkt, wo die Geschichte dann nicht mehr stimmig weitergeht.


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