Strongbow schrieb:und nicht, was wir nicht wissen.
Wenn Du Dich da mal nur dran halten würdest.
1. Der Zettel:
Strongbow schrieb:Dieses stupide Suchen nach einer Bedeutung ist für mich völlig überflüssig. Ich gehe davon aus, dass egal was auf dem Zettel stand, wenn es ihn dann gab, es völlig ohne Belang war. Die Niederschrift eines Menschen mit Verfolgungswahn.
Die Leute, die sich also Gedanken über eine mögliche Bedeutung des Zettels machen sind dumm. Wie nett. Du spekulierst ( wissen tust Du es natürlich nicht, siehe oben ), dass er belanglos war. Und Du spekulierst ( nicht wissen ) einen Verfolgungswahn herbei.
Wenn man den Zettel und seine Aufschrift realistisch bewerten möchte, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass er zwar existiert haben dürfte, durch den zeitlichen Abstand zwischen G.S.´s Tod und der Erfassung der durch Frau S. aus dem Gedächtnis rekonstruierten Aufschrift sein momentaner Wert fraglich ist.
Die Aufschrift kann alles zwischen 100% richtig und 100% falsch sein. Bei den Spekulationen über die Bedeutung kann die tatsächliche also schon dabei gewesen sein, da aber der Kontext nicht klar ist, kann man es ( derzeit ) nicht feststellen. Das kann sich aber mit einer evtl. noch auftauchenden neuen Erkenntnis ändern.
Die Wahrscheinlichkeit ist gering, zugegeben, aber nicht Null.
2. Die "Ahnungen" von G.S. :
Strongbow schrieb:Natürlich gilt es AUCH anzunehmen, dass GS wirklich bedroht wurde. Dass es jemandem gab, der ihm nach dem Leben trachtete. Und letztendlich starb er ja auch.
Wie großzügig. Neben Annahmen lässt Du AUCH mal Fakten zu.
Jetzt trennen wir mal sauber wissen und annehmen.
G.S. fühlte sich bedroht. Wissen.
Strongbow schrieb:"es wird etwas fürchterliches passieren"
Hat er gesagt. Wissen.
Am Ende starb er. Stimmt tatsächlich und gehört zu "Wissen". Du bewertest zugunsten Deiner
Annahmen lediglich unter, dass ihm zwischendurch etwas fürchterliches passierte. Nämlich massive Fremdeinwirkung ( Wissen ), die letztendlich zu seinem Tod führte. Und davor darf man sich fürchten, ohne dass jemand das Recht erlangt, einem Verfolgungswahn zu unterstellen ( Annahme ).
Strongbow schrieb:Und er hatte eine Frau, die das Spiel mitspielte. Da war keinerlei medizinische Untersuchung gefordert, keinen Hinweis an Freunde, dass der Ehemann völlig durchdreht. Ich hätte ihn in so einem Zustand sicher nicht ohne Einwand ein Bier trinken gehen lassen, zumal das ja für ihn in seiner Welt viel unsicherer war - außer er ging davon aus, dass er daheim nicht sicher war. Dann wäre er mMn aber schon viel öfter von diesem Ort geflohen.
Völlig haltlose Unterstellungen und Annahmen. Wobei soll Frau S. "mitgespielt" haben? Warum sollte seine Frau ihn für medizinisch untersuchungsbedürftig halten? Sie kannte ihn und ich wüsste von keiner Äußerung ihrerseits, die auf einen solchen Zustand hindeutet. Vielleicht hast Du ja ein entsprechendes Zitat?
Nochmal zurück in die Welt der Fakten. Wir wissen, dass G.S. sich bedroht fühlte. Sein Ende war gewaltsam. Es liegt also nahe, anzunehmen, dass er sich dort aufhielt, wo er sich sicher fühlte.
Der Ablauf seiner letzten Nacht zeigt eine gewisse Tendenz zur Eskalation.
Es begann zu Hause. Nachdem ihm zuvor "ein Licht aufgegangen" war ( Erkenntnisgewinn? Entschluss? ), verließ er sein Zuhause. Die Bedrohung hatte demnach ein Stadium erreicht, in dem er sich zu Hause nicht mehr sicher fühlte. Was er befürchtete, lag in der Größenordnung, dass seine Frau und sein Kind mit betroffen sein konnten, wenn es eintrat. Zu Hause konnte er gefunden werden.
War er in Bewegung, war er weniger leicht zu finden bzw. konnte besser entkommen.
Nächste Station Papillon. Ein Ort mit Zeugen. Also eine gewisse Sicherheit, gleichzeitig dürften ihm die Zeugen weniger nahe gestanden haben, falls es dort zu einer Auseinandersetzung mit seinen Bedrohern kam.
Dann wieder Bewegung.
Dann die Zwischenstation Frau Hellfritz. Ein potentielles Versteck? Für mich ein Hinweis darauf, dass seine Verfolger
nicht aus einer Art familiärem Umfeld kamen. Die hätten die alte Dame vielleicht gekannt, womit sie als möglicher Unterschlupf weggefallen wäre. Was hältst Du davon,
@mattschwarz ?
Letzte Etappe, Fügung ins Unvermeidliche, möglicherweise mit dem Gedanken, sooo schlimm würde die Ausführung der angedrohten Sanktionen schon nicht werden. Sollten sie vielleicht auch gar nicht...
Strongbow schrieb:3. Die Begegnung mit der alten Frau:
Ich halte den Besuch mitten in der Nacht für einen verzweifelten Versuch, ernstgenommen zu werden. Und durch Dramaturgie ("es wird etwas fürchterliches passieren") Hilfe zu erhalten, die ihm dann letztendlich mit dem "Geh nach Hause" verweigert wurde. In so einer Welt will man Bestätigung, und die hat er nicht erhalten. D.h. er steigerte sich immer weiter hinein, was mMn dann letztlich zum Klimax führte.
Das ist reine Interpretation. Er kann genauso Geld oder einen Rat ( Geh´ zur Polizei und mach´ reinen Tisch, die schützen Dich vor den Typen mit denen Du Dich eingelassen hast. ) erhofft haben. Oder Unterschlupf, weil er nicht ( zu Hause ) gefunden werden wollte. Die alte Dame war damit überfordert und daraus kann man ihr in der Situation keinen Vorwurf machen.
Danach stellte er sich seinen Verfolgern.
Strongbow schrieb:4. Nackt überfahren:
Strongbow schrieb:In keiner Überlegung, die für mich irgendeinen Sinn macht, ist es für mögliche Täter sinnvoll, das Opfer zu entkleiden.
Schrieb´s, um fortzufahren:
Strongbow schrieb:Außer vielleicht, um es zu demütigen.
Der Widerspruch ist Dir schon klar, oder? Auch dass nach "Drohen" "Demütigen" eine recht logische Fortsetzung einer gruppendynamischen Veranstaltung ist? Danach kommt körperliche Gewalt. Wie endete das nochmal? Ach ja, G.S. wurde nackt mit einem Auto überfahren. Aber wenn man natürlich die Bedrohung ins Reich der Einbildung verdiskutieren möchte, gefällt diese Reihenfolge nicht. Immerhin ist sie Dir noch eingefallen.
Strongbow schrieb:Dann packt man es aber nicht auf den Beifahrersitz und fährt es durch die Gegend, sondern entsorgt es.
Was spricht denn nun gegen die Überlegung, dass die Leute, die ihn in sein Auto packten, eben genau dabei waren, das zu tun?
Strongbow schrieb:Und geht auf Nummer sicher, dass es schweigt.
Na, Du kennst Dich ja aus. G.S. kann bei der Schwere der Verletzungen für tot gehalten worden sein oder für so kurz davor, dass sich keiner mehr die Mühe machte.
Strongbow schrieb:Für mich ist das eigentlich der wichtigste Hinweis: seine Nacktheit und das er noch lebte.
Reine Interpretation im Sinne Deiner Annahmen.
Strongbow schrieb:5. GS Aussagen kurz vor seinem Tod:
Wir reden von einem psychotischen Mann, der schwer verletzt und wahrscheinlich schon halluzinierend kurze Sätze mit den 2 LKW Fahrern sprach.
Annahme-Wissen-Annahme-Wissen
Und so weiter und so fort.
Fazit:
Strongbow schrieb:Natürlich ist das auch spekulativ, und dieser Fall wird letztendlich ziemlich sicher nie gelöst werden, aber ich glaube weder an eine Bedeutung von Yogtze noch an einen vorsätzlichen Mord.
Deine Spekulation fußt schwerpunktmäßig auf der unterstellten Paranoia.
Die Lösung des Falles erscheint tatsächlich nach der vergangenen Zeit eher unwahrscheinlich.
Die Aufschrift kann sehr wohl eine Bedeutung gehabt haben. Auch ohne unterstellte Wahnvorstellungen machen die Begleitumstände es wenig wahrscheinlich, dass sie sich erfassen lässt.
Hier stimme ich Dir zu, ich halte den Vorgang für eine aus dem Ruder gelaufene Bestrafungsaktion im kriminellen Milieu. Und es ging vermutlich nicht um ins Fondue gefallene Brotstückchen, obwohl der Eskalationsmechanismus eines enthemmten Mobs in dieser Geschichte ( Asterix bei den Schweizern ) recht gut dargestellt ist.
Auch meine Auffassung darüber, was und wie es sich abgespielt haben könnte, was am Ende zu G.S.´s Tod führte, kommt nicht ohne Spekulation aus, ich halte die überbrückten Lücken aber für weniger und weniger breit als bei der Wahnvorstellungstheorie.
MfG
Dew