gladlyvillage schrieb:Also von einer Serie von Suiziden damals ist mir nichts bekannt, hier im Siegerland war damals das "Highlight", was Suizide angeht, die BAB Talbrücke Eiserfeld.
Dann ist meine Vermutung unzutreffend, die ich im Hinterkopf hatte. Vielen Dank für die Rückmeldung.
hopkirk schrieb am 05.08.2018:Und dann sind da noch die Autos mit fremden Kennzeichen, häufig aus Hagen, die vor Stolls Tür parken. Er fühlt sich beobachtet - einmal bemerkt er, wie er und seine Frau in Siegen aus einem Auto heraus fotografiert werden. Wenn nur er das erzählt hätte, hätte sie dem Ganzen keine Aufmerksamkeit geschenkt, erzählt eine Person aus Stolls Umfeld. Aber seine Frau habe es ihr bestätigt. Und einmal habe sie sogar selbst gesehen, wie vor ihrer eigenen Tür zwei Männer in einem Auto mit Hagener Kennzeichen saßen und sie beobachteten.
Laut dem Zitierenden aus Stern Crime, Nr. 20, Seite 75. Autor: Marc Bärdorf.
Seine Frau und er sind sich also einig über seltsame Vorgänge. 1984, zu Zeiten von Kodak-Chrome und Agfa-Color war es sehr seltsam, von Wildfremden forografiert zu werden. Auch heute noch seltsam ist es, von Wildfremden im eigenen Haus beobachtet zu werden.
Es wäre normal, sich da seine Gedanken zu machen. Organisierte Kriminalität, die Bilder von ihren Opfern macht und sie dann ins Fotolabor trägt? Ein Abzug 25 bis 50 Pfennige, je nach Größe und Qualität... und der Fotolaborant sieht die Bilder. Wer war denn 1984 für derartige Aktivitäten ausgerüstet? Und wer nimmt einen Stellungslosen, mit der Erziehung seiner Tochter befassten, Vater ins Visier und will, dass die ganze Nachbar- und Bekanntschaft das mitbekommt?
Es ist mir jedenfalls sehr verständlich, dass man sich bei derartigen Vorkommnissen Gedanken macht und wissen möchte, wer um Himmels Willen das ist, der einen da ausforscht. Kann sein, die Gedanken muten dann für andere abseitig an, vielleicht sind sie es sogar. Eventuell hat man im angrenzenden Gebiet, das man mit Kinderwagen durchstreifte, seltsame Vorkommnisse bemerkt. Vielleicht hat man das nicht einmal, aber jemand hat einen gesehen, als es seltsame Vorkommnisse zu beobachten gegeben hätte und behandelt einen jetzt als potentiellen "Feind". Wenn diese Unternehmung es sich erlauben kann, Spitzel für ihre Feinde ybzustellen, wird sie größer sein. Und mächtig.
Kann sein, man sucht, so bedroht, nach Querverbindungen nach Hagen, ebenso möglich, dass man in Zukunft genauer hinsieht auf seinen Spaziergängen mit der Tochter. Eventuell ist das nicht ganz genau das, was die Übeltäter erreichen wollten. Oder die Übeltâter sind Dritte, die sich nun in ihren Handlungen gestört srhen. Und ganz vielleicht werden Beobachtungen und Bedrohungen massiver.
Weiter oben zählte ich Möglichkeiten an, warum man Kleider überhaupt ausziehen könnte, um im weiteren Verlauf nackt überrollt zu werddn. Neben einer Drogenkontrolle nannte ich unter anderem
Loewe78 schrieb am 17.09.2020:Man könnte Kleider ablegen, dass sie nicht schmutzig oder nass werden. Diverse Beischlafszenarien könnten ähnliche Ergebnise zeitigen - ohne dem Herrn Stoll etwas unterstellen zu wollen, der sicherlich mal mehr, mal weniger glücklich verheiratet war, wie die meisten (Ehe)Paare mal mehr, mal weniger glücklich verheiratet sind.
Bei ersterem: Warum nicht die Unterwäsche anlassen? Prinzipiell habe ich das aber selbst schon praktiziert.
Zur zweiten Möglichkeit: Spontane Ideen wären: Baden oder duschen.
Beim Duschen verliere ich nicht die Herrschaft über meine Kleider. Möglich wäre es beispielsweise an Rastplätzen. Jemand, der den Schlüssel nicht zurückbringt, fällt aber auf - oder war das in den 80ern noch nicht so, dass man an Rastplätzen die Duschen nur mit Schlüssel und gegen Entgelt nutzen konnte? Ich meine zu erinnern, jemand hätte sich in meinem Beisein über Schlüssel oder Gebühren echauffiert.
Baden: Ende Oktober sportlich bei den Temperaturen, die ich dem Schaubild in der Bildstdtrecke entnehme.
https://www.allmystery.de/bilder/km48898-9
Als ich diesen Beitrag verfasste, hatte ich vorher alle Gewässer in der Umgebung abgesucht, unter anderem diverse Talsperren. Auch folgte ich dem Bach gegenüber dem Autobahnparkplatz Rehweg, der dem dortigen Parkplatz Sterbecker Siepen den Namen gab, um eine nah an den Parkplätzen gelegene Bademöglichkeit zu finden, bis hinunter zur Volme. Diese ist zu weit weg, um fußläufig erreicht zu werden, weswegen ich diese "Bademöglichkeit" verwarf.
Mit dem Auto können Teile der Volme jedoch gut erreicht werden - und den Parkplatz beziehungsweise die naheliegende Autobahn musste der Herr Stoll nicht notgedrungen selbst fahrend wieder erreichen. Also wäre ein Baden oder Waten in diesem Fluss denkbar.
Um sich Ende Oktober in ein stehendes oder fließendes Gewässer zu begeben, bräuchte es einen sehr guten Grund. Herauszufinden, warum man nebst Familie bedroht wird sowie Informationen zur Beendigung dieser Bedrohung zu erhalten, könnte ein derartiger Grund sein.
Angenommen, man findet eine Querverbindung im umgebenden YGebiet nach Hagen und weiter angenommen, man entdeckt Regelmäßigkeiten zwischen Zunahme von Einschüchterung und beziehungsweise oder von seltsamen Vorgängen und Lieferungen bei naheliegenden Unternehmungen, könnte man bestrebt sein, herauszufinden, was die YBedrohungslage verursacht. Einige Erkenntnisse könnten durch Augenschein von außerhalb des Betriebsgeländes gewonnen werden - ob richtig oder falsch, sei dahingestellt.
Für weitere Erkenntnisse - wieder unbeschadet deren Realtitätskongruenz - könnte es vonnöten sein, das Gelände zu betreten. Hierfür kann man sich (theoretisch) nachts um kurz nach zwei beim Pförtner melden, sein Anliegen schildern und um Einlass bitten. Ohne Durchsuchungsbeschluss würde dieser ziemlich sicher verwehrt. Man könnte sich deshalb illegal Zutritt verschaffen. Hierfür würde man sein Fahrzeug auf einem naheliegenden Parkplatz abstellen. Möglicherweise gab es 1984 nicht die Ausdehnung der ein oder anderen heutigen Anlage.Klär en lässt sich das nur durch Nachforschungen, die mir derzeit zu aufwendig sind. Jedenfalls gäbe es dann vielleicht die ein oder andere zusätzliche Parkmöglichkeit. Anschließend müsste man vielleicht über Zäune klettern - welche vom Pförtner eventuell gut eingesehen werden - und wenn unvermittelt jemand kommt, kann man ja dem Werkschutz (heute Sekjutitie) freundlich von der Zaunkrone aus zuwinken - man kommt ja in Frieden.
Ungefährlicher - dafür unangenehmer - könnte es erscheinen, einen an das Werksgelände grenzenden Fluss zu durchqueren. Für dieses Unterfangen zieht man sich die Kleider aus. Auch wenn man an einer nicht so tiefen Stelle (Stromschnelle, Furt Wehr o.ä.) quert, würde man sich die Unterwäsche ausziehen, Socken und Schuhe ohnehin.
Einer der Gründe, warum ein Werksgelände gegen Zutritt gesichert ist, sind Diebstähle, gegen die ein Werksschutz aufgestellt werden kann. Ein weiterer Grund sind Unfallgefahren.
Ersterer könnte einen Eindringling stellen, ihn unsanft festhalten und der Polizei übergeben. Eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch wäre sicher. Bei größeren Betrieben wäre motorisierter Werkschutz denkbar, der - ähnlich wie beim Szenario mit der Drogenkontrolle - einen vermeintlichen Dieb hochwertiger Güter davon überzeugen möchte, es wäre besser, das Haus nicht nochmals zu beehren. Auch bei diesen Überzeugungsversuchen könnte der Fahrer von der Kupplung abrutschen. Mit bekanntem Ergebnis. Dieses Szenario halte ich für äußerst unwahrscheinlich.
Zu den Gefahren auf Werksgeländen gehören unvermittelt auftauchende Maschinen und Fahrzeuge. Von diesen könnte Herr Stoll erfasst worden sein. Eine Kombination aus beiden Gründen könnte erklären, warum man sich unter einem Fahrzeug versteckt und beim Anfahren überrollt wird. Weitere Szenarien auf einem Werkshof sind denkbar.
Zu klärende Fragen sind, warum man bei einem Unfall auf dem Werksgelände von Seiten der YBelegschaft keine Rettungskräfte und Polizei holt. Sogar absichtliches Überrollen eines Einbrechers könnte man leugnen - eine Verfolgungsjagd ging furchtbar schief. Warum macht man sich die Mühe, den Mann am Pförtner vorbei zu schmuggeln?
Das könnte vergleichsweise harmlose Gründe gehabt haben. Eventuell wäre aber Polizei in dieser Nacht äußerst ungelegen gekommen.
Eine weitere Möglichkeit wäre, man sieht einen Nackten auf dem Betriebsgelände, schließt messerscharf, dieser könne nicht weit weg parken, entdeckt den Parkplatz eines unbekannten oder wohlbekannten Fahrzeugs und wartet dort mit dem eigenen Wagen. Am Ende liegt Herr Stoll wiederum unbekleidet unter einem Fahrzeug.
Eine dritte Möglichkeit wäre, eine Person befährt eine an den Parkplatz des Herrn Stoll angrenzende Straße, als dieser zitternd und schlotternd aus dem Gebüsch stolpert und überrollt ihn. Bis ins Mark erschüttert begibt er sich zum naheliegenden Haus und berichtet, er habe soeben einen Nackten überfahren, der plötzlich da gewesen sei. Der Hausherr beschließt, nachzusehen, findet aber niemanden mehr. Weil der Schwerverletzte von einem Passanten oder wachgewordenen Anwohner in sein Auto geladen wird, das direkt neben ihm steht. Der Versuch der Rettung scheitert spektakulär.
Unter Nachbarn vereinbart man stillschweigen, so man sich die jeweilige Geschichte erzählt.
Wenn man nun die Betriebe abgleicht, die in Anzhausen 1984 intensive Geschäftsbeziehungen in die Nähe von Hagen hatten und die Betriebe aussortiert, die erstens in der Nähe der Auffahrt Lüdenscheid oder des Rehwegs liegen, von dem aus die Autobahnraststätte Rölveder Mühle erreicht werden kann und deren Betriebsgelände zweitens nach mindestens einer Seite von Gewässer begrenzt sind, könnte man Anhaftungen an der Haut des Herrn Stoll mit Bodenproben von dort vergleichen und mit etwas Glück auch heute noch einen Tatort finden.
Auf der Landkarte nachgesehen, kommen dafür nicht allzuviele Betriebe in YFrage.
Wie gesagt, diese Szenarien sind - wie alle Szenarien in diesem Fall - unwahrscheinlich. Wenn sie zutreffen, hat der Herr Stoll in dieser Nacht eventuell herausgefunden oder herausgefunden geglaubt zu haben, wer warum ihm und seiner Familie Spitzel beschert hat. Vielleicht galten diese Spitzel auch eigentlich gar nicht ihm. Eventuell hat er herausgefunden, dass es vier Mann sind und hat diese Erkenntnis letztlich mit dem Leben bezahlt. Vielleicht war ihm deshalb wichtig, diese Erkenntnis der Nachwelt zu hinterlassen. Weil er damit rechnete, dass "die" ohnehin observiert werden.
Bis zu vier Personen könnten in diesem Betrieb an dem Morgen, an dem der Herr Stoll verstarb, früher Feiermorgen gemacht haben. Selbst wenn sie das aufgeschrieben haben - Aufzeichnungen darüber gibt es eher nicht mehr. Vielleicht gibt es langjährige Mitarbeiter, die mehr Geld haben, als sie erklären können. Vielleicht nicht einmal das.