Die Quelle des unten aufgeführten Foristen erwarb ich jetzt, um seine Quelle nachzulesen:
hopkirk schrieb am 05.08.2018:Zitiert nach Stern Crime, Nr. 20, Seite 75. Autor: Marc Bädorf
Seine Frau stellte Stoll all diese Fragen. Doch er antwortete nicht, und sie hakte nicht nach, denn sie hatte sich daran gewöhnt – schon in den vergangenen Monaten hatte Stoll solche oder ähnliche Aussagen getätigt, hatte nervös gewirkt und nachdenklich. Irgendetwas plagte ihn, versetzte ihn in Unruhe und Angst.
Quelle: Stern Crime Nr. 20, S 70
Stoll hat in der Zeit der Depression immer wieder Auseinandersetzungen mit seiner Frau. Er schlägt sie. Bei ihrer Vernehmung taucht sie mit einem blauen Auge auf. Als die Polizei sie fragt, ob das blaue Auge von ihrem Mann stammt, bejaht sie das. Und dann sind da noch die Autos mit fremden Kennzeichen, häufig aus Hagen, die vor Stolls Tür parken. Er fühlt sich beobachtet – einmal bemerkt er, wie er und seine Frau in Siegen aus einem Auto heraus fotografiert werden. Wenn nur er das erzählt hätte, hätte sie dem Ganzen keine Aufmerksamkeit geschenkt, erzählt eine Person aus Stolls Umfeld. Aber seine Frau habe es ihr bestätigt. Und einmal habe sie sogar selbst gesehen, wie vor ihrer eigenen Tür zwei Männer in einem Auto mit Hagener Kennzeichen saßen und sie beobachteten.
Quelle: Stern Crime Nr. 20, S. 75
Den oben angeführten Schilderungen entnehme ich, der Herr Stoll ist beobachtet worden. Dies geschah auf nachgerade aufdringliche Weise. Menschen, die beobachtet werden, etwickeln gegebenenfalls auch sehr "steiler" Theorien - diese haben aber, anders als bei psychotischem Verhalten - einen Realitätsbezug: Das tatsächliche beobachtet werden.
Man könnte zur Realität Verfolgter und Beobachteter "verrückt" oder "wahnsinnig" sagen. Auch "Fang' nicht schon wieder damit an." Man könnte irgendwann ge- oder entnervt weghören. Wie so oft, wenn eine mögliche Sichtweise nicht nachvollzogen werden kann, sie aber andauernd an einen herangetragen wird.
Man kann auch sagen "Das kann ich jetzt nicht nachvollziehen". Allerdings folgen dann meist weitere Erklärungen, bis diese zurückgewiesen werden. Das frustriert die Äußernden üblicherweise.
Keine dieser Wertungen und Verhaltensweisen ist aber für sich ein Grund, sich nackt auzuziehen und überfahren zu lassen.
Ich finde es ungewöhnlich, wenn ein Mensch erst verfolgt und ausgespäht wird und dann unter dubiosen Umständen zu Tode kommt. Suizid halte ich in diesem Fall für ein abseitiges Szenario. Diese Annahme könnte den Tätern in die Hände spielen. Im Sinne dieser Unholde möchte ich keinesfalls mitwirken.
Bleibt die Fage, wer 1984 die Möglichkeiten hatte, derartige Beobachtungen zu veranlassen.
Wer hätte Gründe haben können, einen stellungslosen, mit der Erziehung seiner Tochter befassten Mittdreißiger zu beobachten?
Wer hätte diese Beobachtung durchführen können?
Wer führte 1984 üblicherweise Beobachtungen durch?
Welche Theorien diesbezüglich hätte man 1984 entwickeln können?
Dies zu Zeiten von Agfacolor und Kodakchrome, in denen jedes nicht selbst entwickelte Negativ von Fotolaboranten gesehen werden konnte.