Der Yogtze-Fall
02.04.2019 um 16:19Also der Tenor hier sagt, er habe eine psychische Störung gehabt und am Ende im Verlauf einer möglichen Psychose einfach an die falschen Leute geraten?
Ja das stimmt. Interessant allerdings, dass Kommissar Kayser von einem "VERBRECHEN" spricht. Nun will ich nicht zu viel in diese Aussage interpretieren, aber der Mann ist juristisch zumindest nicht ganz ungebildet. Unfallflucht (142 StGB) ist eben gerade kein Verbrechen, sondern ein Vergehen (vgl. § 12 StGB). Damit würde er sich der Glasklarannahme vom Kommissar Leppler anschließen. Ich weiß aber nicht, ob Kayser hier so differenzieren wollte, oder das eher umgangssprachlich gemeint hat.Wozzeck schrieb:Interessante (Selbst-)Einschätzung seitens der Ermittlungsbehörden... (von 11/2018): „Wir tappen völlig im Dunkeln“, sagt Kayser. Nur wenn der Täter ins Revier käme und sich stellen würde, wäre das Verbrechen noch aufzuklären. „Und dafür stehen die Chancen bei null.“
Yepp, da schließe ich mich @Nightrider64 an. Es hilft alles nichts. Auch, wenn es noch so schön "passen" würde, um vieles zu erklären, bleibt nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, dass Stoll NICHT gefahren ist, weil er nicht mehr dazu in der Lage war. Während man (zumindest zwischen den Zeilen) Zweifel der Ermittler herauslesen kann, ob es den guten alten Yogtze-Zettel gegeben hat, wurde nach meinem Wissenstand NIRGENDS auch nur ansatzweise in Erwägung gezogen, dass Stoll selbst gefahren sein könnte. Und das ist bemerkenswert. Wenn eine Person alleine in einem Auto gefunden wird, spricht ja erstmal einiges dafür, dass er auch gefahren ist. Dies wurde allerdings erkennbar verworfen.Nightrider64 schrieb:Nochmal : Der Kommissar hat in der xy Sendung gesagt, daß Stoll aufgrund des vorangegangenen Überrollens unmöglich den Golf selbst gefahren sein kann. Medizinisch nicht möglichAlle Szenarien hier, die auf der Fahrerschaft Stolls beruhen sind, in diesem Punkt zumindest, zu verwerfen
Ok, ich versuch' mich mal an Antworten:Wozzeck schrieb:a) Wieso sollten Dritte GS in seinen Wagen geladen haben? b) Wohin sollten sie ihn verbracht haben wollen? c) Wieso kam es schließlich noch zu einem zweiten Unfall in dieser Nacht (-wie kam es zu diesem unglaublichen Zufall, dass GS in der gleichen Nacht gleich zweimal verunfallt?)? d) Wohin verschwanden die Dritten daraufhin spurlos? e) Und wieso sollte man GS ausgerechnet glauben schenken, wenn er davon berichtet, er sei nicht allein im Wagen gewesen, es seien (bis zu) vier andere bei ihm gewesen, von denen jedoch jede Spur fehlt?
Da niemand weiß, wo der Überrollunfall passiert ist, finde ich es nicht unbedingt verwunderlich, dass die Kleidung nicht aufgefunden wird. Wurde sie denn gesucht? Und wenn ja, wo?mattschwarz schrieb:Wir ziehen uns also erstmal aus. Die Kleidung, ähm ja, was machen wir damit? Jedenfalls verstecken wir die aus irgendeinem Grund so gut, dass sie niemals gefunden wird.
Eine Psychose beinhaltet erstmal keine Suizidabsicht. Er fühlte sich verfolgt. Aber warum sollte er sterben wollen? Frag mich nun aber nicht, wieso er sich dann auf die Straße gelegt hat. Er wäre jedenfalls nicht der Erste mit Psychose, der das tut, ohne überrollt werden zu wollen.mattschwarz schrieb:Jetzt heißt es aufpassen: um sicher überrollt zu werden, müssen wir uns so platzieren, dass der Fahrer sicher nicht mehr bremsen kann, bevor er uns erfasst.
Die Typen sind diejenigen, die ihn überfahren haben, ja? Ich gebe zu, das ist eine Schwäche des „Szenarios“. Würde dafür sprechen, dass wenn es so war, es tatsächlich an einer Autobahn oder Schnellstraße passiert ist, und dass GS sich zurück zu seinem Golf (der musste ja irgendwo in der Nähe sein, auch bei Deiner Theorie) geschleppt hat, bevor derjenige wieder an der Unfallstelle war, der ihn überfahren hat. Oder Fahrerflucht. Aber ich gebe zu, ja, da hakt es.mattschwarz schrieb:Die Typen tun nämlich was? Richtig gar nix.
Der Schlüssel muss sich ja (so oder so, denke ich) in der Jacke befunden haben. Was nicht weiter ungewöhnlich ist.mattschwarz schrieb:Sind wir etwa völlig nackt auf die Autobahn gelaufen und haben dabei die Autoschlüssel heroisch in der Hand behalten "forever Golf, Golf forever"?
Ich erinnere daran, dass er sich bedroht fühlte. Aldi erstmal Licht aus. Für uns nicht logisch, aber aus seiner Sicht (immer ausgehend von einer Psychose) nicht abwegig.mattschwarz schrieb:Klar doch, erstmal das wichtigste überhaupt: Licht ausschalten, damit wir ja nicht gesehen werden, könnte ja einer Support leisten! Das wollen wir aber nicht!
Statistisch gesehen, war Stoll - zumindest in jener Nacht - ohnehin in jeder Hinsicht über dem Durchschnitt.InMemoriam schrieb:Allerdings zugegebenermaßen meistens bis etwa 30, Stoll war schon 34, statistisch somit über dem Durchschnitt. Tja...
Der Punkt ist auch widersprüchlich überliefert, wie so vieles. Version 1: die Klamotten wurden nie gefunden, Version 2: Die Klamotten lagen verstreut im Auto herum.mattschwarz schrieb:Jedenfalls verstecken wir die aus irgendeinem Grund so gut, dass sie niemals gefunden wird.
Durchaus naheliegend. Aber die Verknüpfung zu allem, was danach kam?Biff_tannen schrieb:Seine Aussage: „ Alle sind gegen mich“
Hatte es etwas mit der Familie zu tun?
Ich habe im Grunde schon alles geschrieben. Außer Polemik und wiederholten Falschbehauptungen (naturgemäß stets ohne Quellen und Wortlaut) kam leider nichts zurück. Was sich hier im Kreis dreht, ist die felsenfeste ‚Gewissheit‘, GS habe nicht selbst fahren können, weil dies durch offizielle Quellen belegt sei. Ich habe in zahlreichen Beiträgen dargelegt, dass dem aber nun einmal nicht so ist. Und selbst wenn dem so wäre: Die Ermittlungen haben sich laut Ermittler leer gelaufen, man tappe im Dunkel. Was spricht also gegen ein alternatives Szenario? So lange es weiter darum geht, in unbelegbaren Dingen unbedingt Recht behalten zu wollen, wird man von den sich hier stets wiederholenden ‚Boybands‘ nicht weg und somit m.E. auch nicht weiterkommen.InMemoriam schrieb:übernehmen Sie! :D
Die Kleidung hat man doch im Wagen gefunden.mattschwarz schrieb:Die Kleidung, ähm ja, was machen wir damit? Jedenfalls verstecken wir die aus irgendeinem Grund so gut, dass sie niemals gefunden wird.
Wenn Stoll den logisch und planmäßig vorgegangen sein sollte mag das sein. Das aber kann man, auch nach dem Verlauf des Abends nicht sicher annehmenmattschwarz schrieb:etzt heißt es aufpassen: um sicher überrollt zu werden, müssen wir uns so platzieren, dass der Fahrer sicher nicht mehr bremsen kann, bevor er uns erfasst. Nicht einfach, aber machbar.
Das stimmt ja so nicht. Man hat ihn in sein Auto auf den Beifahrersitz gelegt. Also man tat wasmattschwarz schrieb:Wir wurden zwar nicht getötet, was ja gewünscht war, aber dennoch scheint der Plan (ich weiß jetzt gerade nicht welcher genau) aufzugehen. Die Typen tun nämlich was? Richtig gar nix
Nee Nee, so war das ja nun nicht.mattschwarz schrieb:So , nun verunfallen wir ein zweites mal an dem Abend, gewisse Übung haben wir darin ja schon.
Dagegen spricht, das am nackten Stoll Laub und Erdreste gefunden wurden. Das deutet doch eher auf eine Landstraße, einen Parkplatz u.a hin.InMemoriam schrieb:Würde dafür sprechen, dass wenn es so war, es tatsächlich an einer Autobahn oder Schnellstraße passiert ist, und dass GS sich zurück zu seinem Golf (der musste ja irgendwo in der Nähe sein, auch bei Deiner Theorie) g
Vielmehr ignorierst Du das, was @Wozzeck vorhin ausführlich dargelegt hat. Du behauptest, bei xy sei wortwörtlich gesagt worden, Stoll hätte aus medizinischen Gründen nicht selbst fahren können. Das stimmt aber nachweislich so nicht. Also wer ignoriert hier was oder wen?Nightrider64 schrieb:Im Großen und Ganzen ignorierst Du, das der Stoll dermaßen verletzt war, das er weder zu seinem Auto krieichen konnte noch sonst welche koordinierte Handlungen durchführen konnte in diesem Zustand.
Ist es denn wirklich gesichert, dass es einen zweiten Unfallort gegeben haben muss?Nightrider64 schrieb:Da wird ausdrücklich erwähnt, das es Stoll in dem verletzten Zustand nicht mehr möglich war den Golf bis zum Unfallort an der BAB zu steuern.
Ist das jetzt Dein Ernst?Kodama schrieb:st es denn wirklich gesichert, dass es einen zweiten Unfallort gegeben haben muss?
Dann hätte es Spuren auf Fahrbahn und gegeben vom blutenden Stoll.Kodama schrieb:Dann lief er, nachdem der Golf in der Böschung landete, nackt auf die Straße, wurde überrollt und schaffte es gerade noch zurück auf den Beifahrersitz.
Das ist mein voller Ernst.Nightrider64 schrieb:Ist das jetzt Dein Ernst?
Es steht doch fest, das Stoll mit einem anderen Auto an einer anderen, unbekannt gebliebenen Stelle überrollt wurde
Das ist doch der Dreh und Angelpunkt des ganzen Kriminalfalles ????
Nee, die Beschreibung, die Person sei hell gekleidet gewesen, passt nicht zur Nacktheit des Herrn Stoll. Es ist wirklich maximaler Unsinn anzunehmen, zwei Zeugen hätten unabhängig voneinander eine nackte Person mit einer hell bekleideten verwechselt.Kodama schrieb:Die Beschreibung der Person am Wagen (hell gekleidet, eine Seite verschmutzt oder verletzt, läuft um den Wagen herum) passt durchaus auch zum Verletzungsmuster und der Nacktheit des Herrn Stoll.
Das widerspricht sich ja gar nicht. Wenn Stoll zuerst mit dem Golf verunfallt ist, dann auf der Autobahn zurückgelaufen, um jemanden anzuhalten, der ihn dann im letzten Moment mit seinem Fahrzeug erwischt hat. Die Leute könnten ihn dann zum Golf zurückgetragen haben. So würde sich sogar der abgekühlte Motorraum erklären. Fehlt nur leider die ominöse Person, die von den LKW-Fahrern gesichtet wurde. An irgendwas krankt eben jede Theorie, deshalb ist es ja bis heute ein Mysterium.Nightrider64 schrieb:die tödlichen Verletzungen an einem anderen Ort, von einem anderen Fahrzeug durch Überollen
Wozzeck schrieb:Wortlaut Leppler: „Erst danach ist der schwerverletzte Mann in seinen eigenen Wagen geladen und - wie wissen wir nicht - zum späteren Fundort gebracht worden.“
Das war mir bekannt, ist aber nicht die Art von Aussage, nach der ich suchen würde, um zweifelsfrei auszuschließen, dass GS selbst gefahren sein könnte. Leppler widerspricht dieser These keineswegs. Was er vielmehr macht, ist, ein anderes Szenario zu präsentieren, dessen Grundlage er aber nicht mitteilt. Mit anderen Worten: Leppler sagt nicht, dass GS zu schwer verletzt war, um selbst gefahren sein zu können.
Nightrider64 schrieb:Na dann schau noch einmal die Sendung.
Da wird ausdrücklich erwähnt, das es Stoll in dem verletzten Zustand nicht mehr möglich war den Golf bis zum Unfallort an der BAB zu steuern.
Das ist nichts Neues hier.
Jeder der jetzt, nach 30 Jahren auf einmal das Gegenteil behauptet, sollte sich mal die wenigen Quellen rein ziehen.